Donnerstag, 7. April 2022

Zum Teufel mit dem Teufelspack - Buchtipp

Liebe Leserinnen und Leser,
unter dem neuen Titel


ZUM TEUFEL
MIT DEM
TEUFELSPACK


Dr. FAUSTUS AUFERSTEHUNG


und ergänzendem Text aus aktuellem Anlass veröffentlicht der Autor Harry Popow eine weitere Auflage.



Sprache: Deutsch
epubli, Selbstverlag:
https://www.epubli.de/shop/buch/MENSCH-IM-TEUFELSKREIS-Harry-Popow-%209783754166666/118378
Format: DIN A5 hoch
Seiten: 384
Altersempfehlung: Erwachsene (18 - 99)
Erscheinungsdatum: April 2022
Schlagworte: Geschichte, Politik, Literatur, Sozialismus, Kapitalismus, Satire, Krieg und Krieg und Frieden

Leseprobe

DIE MENSCHHEITSKRISE


Politik beginnt mit dem Betrachten der Realität“ wurde zum geflügelten Wort. Und nicht nur Politik; auch die Wirtschaft, die Wissenschaften sowie der öffentliche Diskurs bis hin zur Philosophie als „Liebe zur Weisheit“ sollten grundsätzlich mit dem Begreifen von Realitäten beginnen. Beides, Betrachtung und Begreifen unterliegen jedoch seit geraumer Zeit einer massiven kollektiven Fehlwahrnehmung – ich riskiere den Superlativ: Der größten seit es „Politik“, bah – die Menschheit als solche überhaupt gibt! Nicht das Klima als „mit meteorologischen Methoden ermittelter Durchschnitt der dynamischen Prozesse in der Erdatmosphäre, bezogen auf definierte Örtlichkeiten“ (nach Wikipedia) ist in einer Krise – die Menschen auf diesem Planeten haben sich in eine ihr Dasein bedrohende Krise manövriert!  Stephan Wohanka

https://das-blaettchen.de/2021/06/klimakrise-menschheitskrise-57354.html 1)

Ohne die Frage nach dem „Warum?“  - den Ursachen - verlieren wir uns im Dickicht der Fakten, Halb- und Unwahrheiten. 2)


PROVOKATIVES

„Die Kriege, die im letzten Vierteljahrhundert von den USA angezettelt wurden, müssen als Kette zusammenhängender Ereignisse aufgefasst werden. Die strategische Logik des Weltmachtstrebens der USA geht über neokoloniale Operationen im Nahen Osten und Afrika hinaus. Die laufenden regionalen Kriege sind zusammengehörige Elemente einer rasch eskalierenden Konfrontation der USA mit Russland und China.

Die Ereignisse (Ukraine H.P.) … machen eines überdeutlich. Die Pläne der USA für einen „Großmachtkonflikt“ mit Russland und China haben das Planungsstadium verlassen und werden nun in die Praxis umgesetzt. Nachdem die Vereinigten Staaten die russische Invasion in der Ukraine angezettelt haben, nutzen sie diese zur Umsetzung ihrer jahrzehntelangen Pläne, die US-amerikanische Hegemonie mit militärischen Mitteln gegen atomar bewaffnete Gegner durchzusetzen.

Der einzige Ausweg aus der Katastrophe, die der Menschheit droht, ist der Aufbau einer Antikriegsbewegung der Arbeiterklasse, die darauf abzielt, die Arbeiterklasse in Russland, der Ukraine, in ganz Europa und Amerika gegen das kapitalistische System zu vereinen, das die eigentliche Ursache des Krieges ist.“
Entnommen: „Bidens neuer „endloser Krieg“, LZ
https://linkezeitung.de/2022/03/29/bidens-neuer-endloser-krieg/   2a

EXPOSÉ


(…) Doch schweig ich noch von dem / was ärger als der Tod /
Was grimmer denn die Pest / und Glutt und Hungersnoth
Das auch der Seelen Schatz / so vielen abgezwungen.


(Sonett von Andreas Gryphius)


Nach nahezu 200 Jahren völliger Stille in der Gruft von Dr. Faustus, den Goethe als den modernen Menschen darzustellen versuchte, erwacht Faust durch ungeheuren Lärm. Neue Särge werden in den Friedhof verbracht und neue Gräber geschaufelt. Bis das Getöse und Gedonner immer aufdringlicher wird. Er hält es nicht mehr aus - der Greis im Oberrock des 18. Jahrhunderts. Klettert aus der Grube und will es wissen: Was passiert in der Welt? Manche schreien außerhalb des Friedhofs das Wort „Pandemie“, andere wieder „Klima“, andere wieder „Krieg“, daneben immer zu hören: „Vorsicht vor einem Linksruck, da soll der Mensch ja erzogen werden.“ Dazu fuchtelt die Politik hilflos mit den Armen und jagt den Völkern Angst ein. Grauer Himmel über dem Planeten statt ein „Himmel auf Erden?“ Dem Alten wird übel: „Sind denn alle des Teufels?“

Im Streben nach Erkenntnissen will er ein Mensch bleiben, ein moderner, der stets von sich aus bejaht oder verneint, ohne einen Teufel befragen zu müssen. Um Abhilfe zu schaffen? Nein, dazu ist er nicht befugt, aber für Wißbegier nicht zu alt.
In dieser 382 Seiten umfassenden Lektüre bemüht sich Dr. Faustus – gemeinsam mit seinen gleichgesinnten Freunden – um die Dialektik der Widersprüche, wie es Goethe und alle fortschrittlichen deutschen Dichter und Denker bereits vor ihm getan haben. Sie stoßen auf Konflikte, lösbare und unlösbare.  Und auf eine bodenlose Ignoranz, die in der Marktwirtschaft ihr Zuhause hat. Erschrocken wird er sich fragen, ob sein Ausstieg aus der Gruft nicht zu einer neuen und sehr „modernen“ führt? Erst tot und dann noch toter? Wer lässt sich das schon gefallen in diesem Teufelskreis?  

In diesem - zwischen Wahrem und Fiktivem - gesellschaftskritischen Buch geht es weniger um Handlungsabläufe als um Treffen von Gleichgesinnten, die an verschiedenen Orten – Berlin „Zur Letzten Instanz“ und Leipzig im „Auerbachs Keller“ - über Geschichte und Philosophie debattieren. Die Protagonisten sind Freunde eines gewissen Buchnarren, der wirklich existiert und den „Faust“ von Goethe bereits als junger Mensch  eifrig gelesen hatte. Alle Freunde, die sich um Faust zusammenschließen gab es und gibt es noch heute. Ein gewisser Michel dient lediglich als Symbolfigur für einen Bürger aus der einstigen Bundesrepublik.

Die Dialoge zwischen den Gleichgesinnten, dabei die Stadt Berlin und andere interessante Orte besuchend, markieren eine tolerante und wissbegierige Gemeinschaft von Menschen, die oft auch sehr unterschiedlich in ihrem Fühlen und Denken sind. Sie vereint mit Faust das Entsetzen über eine Gesellschaft, die zum alleinigen Maßstab das Profitstreben stellt und nichts mit der Geschichte Deutschlands, speziell den Vordenkern, den deutschen Dichtern und Denkern der Aufklärung, der Zeit des Sturm und Drangs, der Renaissance zu tun haben will. Denn schon im IV. und V. Akt zeige Goethe, „dass die europäische Kultur, die seit der Renaissance im Licht der Antike stand, sich am Ende seines Lebens zu verdunkeln begann.“ Zu Beginn des IV. Aktes werde die „barbarische Zeit“ sichtbar. (Siehe Rosa Luxemburg) Faust werde vom Schönheitssucher zum Tatendurstiger. Gewonnen hinsichtlich, den Menschen zu helfen, verloren aber, denn ohne Mephisto gehe es nicht. (Johann Wolfgang Goethe, Faust II, Walter Schaschafik, Reclam S. 68)

Faust lässt es keine Ruhe, in die Tiefe der gesellschaftlichen Zusammenhänge zu dringen. So lernt er nicht nur das verlogene Menschenbild des Imperialismus, (siehe im Kapitel “Pfundsachen“) sondern auch in der „Festung“ im Verlies den Ursprung der Profiteure der Marktwirtschaft kennen.

Im Kapitel „Das Gespenst“ beschäftigen sich die Freunde des Dr. Faustus mit den für Faust noch unbekannten Philosophen Marx und Engels kennen. Und sie begreifen, dass es seit der Pariser Kommune und mit dem „Kommunistischen Manifest“ bei den Völkern - trotz technischer Fotschritte, die auch dem Gemeinwohl dienen - angesichts des „Gespenstes“ dem Geldkapital nach und nach an den Kragen geht und sie alles zusammenraffen, um diesen „Menschenrechtsverletzern, Querdenkern und Verschwörern“ und den „Verfassungsfeinden“, wie es heutzutage in den bürgerlichen „Qualitätsmedien“ heißt, Paroli zu bieten.

Auf dem Berliner Fernsehturm versuchen die Freunde ein wenig mehr Aussicht für die Zukunft zu gewinnen, werden aber angesichts des Missbrauchs der Digitalisierung im Sinne der Marktwirtschaft bitter enttäuscht.

Der Autor ist wegen der Ernsthaftigkeit des Strebens nach Aufklärung und zahlreicher notwendiger Zitate aus wissenschaftlichen Büchern und Beiträgen aus linken Zeitungen, die u.a. auch ein gewisser „Zeitzeuge“ den Freunden vermittelt, auch um Ironie und Satire bemüht, sich dessen bewusst, dass das Buch „Der Mensch im Teufelskreis“ kein Krimminalroman ist und noch weniger Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt

Gleichwohl kann es jungen Leuten dazu dienen, intensiver über den fortwährenden Klassenkampf zwischen den Industriemächtigen, den Banken, den Marionetten des Polittheaters und dem arbeitenden und unter neuen Kriegsdrohungen leidendem Volk nachzudenken.

Faust allerdings, der sich am Ende zeitweilig zur „Erholung“ in einer Klink wiederfindet, erschrickt bei dem Gedanken, hier auf Erden seine Rolle als moderner Mensch nur in Ansätzen erfüllen zu können. Deshalb kehrt er nicht in die Gruft zurück. Von einer Gruft in die nächste zu steigen, das bringt nichts. Er wird weiter wirken wollen... Raus aus dem Teufelskreis.


Kurzvita des Autors
Geboren 1936 in Berlin Tegel, erlebte Harry Popow noch die letzten Kriegsjahre und Tage. Ab 1953 war er Berglehrling im Zwickauer Steinkohlenrevier. Eigentlich wollte er Geologe werden, und so begann Harry Popow ab September 1954 eine Arbeit als Kollektor in der Außenstelle der Staatlichen Geologischen Kommission der DDR in Schwerin. Unter dem Versprechen, Militärgeologie studieren zu können, warb man ihn für eine Offizierslaufbahn in der KVP/NVA. In den bewaffneten Kräften diente er zunächst als Ausbilder und danach 22 Jahre als Reporter und Redakteur in der Wochenzeitung „Volksarmee“. Das Zeugnis Diplomjournalist erwarb der junge Offizier im fünfjährigen Fernstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Nach Beendigung der fast 32-jährigen Dienstzeit arbeitete er bis Ende 1991 als Journalist und Berater im Fernsehen der DDR. Von 1996 bis 2005 lebte der Autor mit seiner Frau in Schweden. Beide kehrten 2005 nach Deutschland zurück. Sie sind seit über 60 Jahren sehr glücklich verheiratet und haben drei Kinder, zwei Enkel, zwei Enkelinnen und einen Urenkel.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen