Interview
zum Russischen Präsidenten Wladimir Putin
im September 2014
Interviewer:
Herbert Kierstein Befragte: Brigitte Queck
Frage1.
Die hetzerischen Schreibtischtäter sind wieder unterwegs. Die Medien
haben einen Hauptfeind erkoren. Wladimir Putin. Seit Saddam Hussein
war kein Staatschef einer vergleichbaren Medienkampagne ausgesetzt.
Auch Hussein wurde mit Hitler verglichen, bevor der Irakkrieg mit
erlogenen Gründen vom Zaun gebrochen wurde. Steuert der Westen auf
den 3. Weltkrieg zu?
Antwort:
Der Westen vermochte es bisher immer, vor Kriegen die Staatschefs von
Ländern, die im Fadenkreuz der NATO standen und die sie zu
überfallen gedachten, als Diktatoren zu verfemen. Das war bei Saddam
Hussein, Milosevic, Gaddafi der Fall. Selbst die Friedensbewegung ist
stets darauf hereingefallen und hat neben der 1. Forderung:“Keinen
Krieg!“ in den entsprechenden Ländern als 2. Forderung auch immer
die NATO-Forderung nach Sturz des jeweiligen „Diktators“, bzw.
des jeweiligen „Regimes“ bedient. Diese 2. Forderung aber ist
eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Staaten und laut
UNO-Charta verboten. ( siehe Art.2,Ziff. 7 )
Kein Geringerer als
General ad Dr. Loquai entlarvte die Diffamierung von Staatschefs als
Diktatoren als PR-Geck des Westens, um die Friedensbewegung dann
gleichgültig gegenüber den darauf folgenden Regimechanges zu
machen. ( vgl. Brigadegeneral ad Loquai am 14.02.2003 in Eine Welt
Haus München vor Bundeswehroffizieren unter :
www.gegenentwurf-muenchen.de/lobafir.htm )“Es gehört dazu, den
Kriegsgegner zu bestialisieren. Hier haben die Medien im letzten
Irakkrieg schon gute Vorarbeit geleistet. Saddam gleich Hitler,
Stalin. Bildzeitung, Frankfurter Rundschau, alle fuhren sie auf
dieser Schiene ab. Milosevic war dann laut Bildzeitung der
"Schlächter".
DARF
MAN SICH DESHALB WUNDERN, DASS DIE FRIEDENSBWEGTEN, NACHDEM DIE 2.
FORDERUNG NACH EINEM „REGIMECHANGE VON S. HUSSEIN ERFÜLLT
WAR,
STATT DER VORIGEN 1 MILLION DEMONSTRANTEN NUR NOCH CA. 200
DEMONSTRANTEN ZUM BRANDENBURGER TOR KAMEN ???!!!
Frage
2: Es bestehen in der Öffentlichkeit kaum Zweifel darüber, dass
Putin als Protege‘ der russischen Oligarchen, welche den
politischen und ökonomischen Ausverkauf der Sowjetunion betrieben
haben, in das Amt des Präsidenten der Russischen Föderation gelangt
ist. Wie ist Ihre Sichtweise ?
Antwort: Putin hat den
Kapitalismus in Russland nicht eingeführt ! Das waren Gorbatschow
und Jelzin, die in Russland von allen Menschen als die Totengräber
des Sozialismus gesehen werden, der bei allen von mir interviewten
Menschen in Russland, von Sankt Petersburg bis nach Karelien, nach
wie vor als die dem jetzigen System hoch überlegene
Gesellschaftsordnung gesehen wird. Putin selbst sagte über den
Zusammenbruch der Sowjetunion :“Das war die größte geopolitische
Katastrophe des 20. Jahrhunderts!“ (vgl. :
derunbequeme.blogspot.com/.../grte-katastrophe-des-.. vom 2. Mai 2007
und www.spiegel.de › ... › S.P.O.N. - Der Schwarze Kanal.
Von
dem ehemaligen NV-Oberstleutnant W., der bis zu seinem kürzlichem
Tod mit hochstehenden Offizieren der Sowjetarmee befreundet war,
erfuhr ich 1999, dass W. Putin vor allem mit Unterstützung der Armee
an die Macht gekommen ist. Der Hintergrund dafür war folgender: Der
russische Präsident Jelzin hatte vor 1999, obwohl ein
Freundschafts-und militärischer Beistandsvertrag zwischen Russland
und Jugoslawien bestand, nicht den damaligen jugoslawischen
Präsidenten Milosevic, sondern die vom Westen logistisch, finanziell
und militärisch unterstützte kleine Gruppe der UCK unterstützt.
Als
nach 78-tägigem Bombardements von ganz Jugoslawien nach der 1244
UNO-Resolution sogenannte Blauhelm-Soldaten-in Wirklichkeit sind das
immer mehrheitlich von der NATO zusammengestellte Truppen- im Kosovo
einmarschiert sind, wollten diese die Russen austricksen und ihnen
nicht die gleichen Rechte dort einräumen. Da war das Maß voll.
Russische Flugzeuge erschienen über dem Himmel im Kosovo und
russische Fallschirmspringer sprangen über der heutigen Hauptstadt
des Kosovos-Pristina-ab. Sie wurden von der dortigen Bevölkerung
jubelnd empfangen !! Die russische Armee entzog dem russischen
Präsidenten Jelzin ihr Vertrauen. Stattdessen bevorzugte sie W.
Putin als „ihren“ Präsidenten.
Auf
einer Konferenz in Belgrad anlässlich des 10. Jahrestages des
NATO-Aggressionskrieges gegen Jugoslawienim Jahre 2009 trat auch ein
russischer General ( der damalige Kommandeur der
Fallschirmspringertruppe von Pristina) auf, der diese Aussage von
Oberstleutnant W. in seiner Rede bekräftigte!
Was die
Dämonisierung von Wladimir Putin durch die westlichen Politiker und
die bürgerlichen deutschen Medien anbelangt, dass er quasi ein
Protege‘ der russischen Oligarchie sei, ist zu bemerken, dass W.
Putin aus einer einfachen Arbeiterfamilie entstammt. Sein Bruder ist
bei der Leningrader Blockade durch die deutschen Faschisten
gestorben. Diese Erlebnisse haben W.Putin mit Sicherheit stark
geprägt ! Lassen wir ihn selbst sprechen, was er uns über die
Oligarchen in Russland, die mit Gorbatschow und Jelzin an die Macht
gelangt sind, zu sagen hat. Auf der Erweiterten Sitzung des
Staatsrates am 08.02. 2008, veröffentlicht in der Rossijskaja Gazeta
vom 09.02. 2008, erklärte er als russischer Präsident : „Es
gelang uns, das Land von der Praxis abzubringen, staatliche
Entscheidungen unter dem Druck von Rohstoff, - und Finanzmonopolen zu
fällen, bzw. von Medienmagnaten und ausländischen politischen
Kreisen sowie zügelloser Populisten. Damals wurden nicht nur
nationale Interessen, sondern auch die elementarsten Bedürfnisse von
Millionen von Menschen zynisch ignoriert.
Heute
kann man laut sagen: Es ist vorbei mit der politischen Rechtlosigkeit
des Volkes! Wir tun unser Möglichstes und werden es auch weiter tun,
dass die Rechte unserer Bürger durch die Macht effektiver
Institutionen verantwortungsvoll und treu realisiert
werden.
Schließlich ist Russland in die Weltarena als starker
Staat zurückgekehrt. Ein Staat auf den man zählen kann und der für
sich einstehen kann.“
Dass
seine Worte keine Worthülsen waren, zeigt der inzwischen gute
Lebensstandart der russischen Bevölkerung, der in manchen Bereichen
den Westen weit überholt hat. Vielleicht deshalb dieser Russland-und
Putinhass bei den westeuropäischen Politikern und deren Medien.
Pfeifen es doch schon die Spatzen von den Dächern, dass die USA mit
17 Trillionen Dollar verschuldet sind. Und sie existieren munter
weiter, wenn man die Hysterie von manchen Bürgern und sogar gewissen
DDR-Politikern1989 vergleicht, als der DDR als Wirtschaftsbankrott
unterstellt wurde, obwohl die DDR 1989 5 X weniger Schulden als die
Bundesrepublik aufwies !!
Frage 3: Als gewählter
Präsident hat Putin bald damit begonnen, diejenigen, die ihn an die
Macht gebracht haben, kalt zu stellen, oder außer Landes zu jagen.
Welche Ursachen und Motive spielten aus Ihrer Sicht eine Rolle
?
Antwort: Wie schon gesagt, sah es von außen wirklich
so aus, als ob Putin bei der Amtseinführung die „Weihen“ als
Präsident quasi aus Jelzins Hand und somit mit Zustimmung der
dortigen Oligarchen erhalten habe. Dem war aber nicht so, wie ich
schon dargelegt habe. Ausschlaggebender Faktor für die
Präsidentschaft war die russische Armee gewesen. Was die
Stellungnahme zu den Oligarchen anbelangt, so hat Putin bereits auf
der erweiterten Sitzung des Staatsrates am 08.02. 2008 klargestellt,
dass er sich in Fragen des notwendigen, wachsenden und von ihm
angestrebten höheren Vokswohlstandes in Russland gegenüber der Zeit
von Gorbatschow und Jelzin NICHT IRGENDWELCHEN OLIGARCHEN UNTERWERFEN
WILL.
Dass
diese, seine Äußerung, nicht auf Gegenliebe dieser Oligarchen
stieß, die sich in Russland niedergelassen hatten, versteht sich.
Großes Aufsehen erzielte am 23.3.2013 die Nachricht, dass der
Multimilliardär Beresowski, einer der reichsten Oligarchen Rußlands
( im Jahre 1997 war sein Reichtum vom Forbes magazine auf 3 Billionen
$ geschätzt worden, siehe :
en.wikipedia.org/wiki/Boris_Berezovsky_(businessman). Er verlor vor
dem Hohen Gericht in London einen Prozess gegen seinen Ex-Partner,
Multimilliardär und Eigner des FC Chelsea, Roman Abramowitsch. Seine
Ansprüche wurden vom Londoner Gericht abgewiesen und kurz darauf war
Beresowski tot.
Da
er der Washington Post gegenüber im Jahre 2000 offen seinen Zorn
gegen Putin freien Lauf gelassen hatte, indem er erklärt hatte, dass
er mit seinem „International Fond für Zivile Freiheiten“ Putin
zu Fall bringen will, spekulierten sowohl die westlichen Politiker
und die Westpresse über einen etwaigen politischen Mord, Aber weder
die britische Polizei, noch die Geheimdienste dort hatten
irgendwelche Zeichen für einen Giftmord, oder ein gewaltsame
Auseinandersetzung mit Beresowski zutage gebracht( siehe.
http://www.dw.de/putin-gegner-beresowski-tot/a-16695326 )
Was
den Fall Chorodowski anbelangt, der von der Putin-Administration
wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter gebracht wurde, teilten
sowohl die spanischen Medien, das Fernsehen und Radio diese russische
Sichtweise, während die übrigen Staaten, einschließlich in
Deutschland von der Verletzung von Menschenrechten gesprochen wurde
und Chorodowski letztendlich, auch unter dem Druck der USA,
freigelassen und ihm in einem Gerichtsprozess schließlich Recht
gegeben wurde.
Schließlich
meint man, dass im Kapitalismus alles käuflich sei, was leider auch
die Freilassung der reichsten Frau Europas, Frau Timoschenko, aus
einem ukrainischen Gefängnis bewiesen hat. Aber die Bewegung der
BRICS und ALBA-Staaten und ihr Versuch eine eigene, von den USA
unabhängige Währung zu kreieren, zeigen, dass der Stern der US/NATO
im Fall begriffen ist.
Frage 4: Gibt es nachprüfbare
Fakten, welche objektive Rückschlüsse auf Auswirkungen des Handelns
von Wladimir Putin zulassen ?
Antwort: Wladimir Putin,
der selbst aus einer Arbeiterfamilie stammt, sucht ständigen Kontakt
zu den Arbeitern seines Landes und fährt dabei in die entlegensten
Gebiete Russlands. Er greift Vorschläge von ihnen auf und bewirkte,
dass einige der Arbeiter und Ingenieure auch in die Duma (das
Parlament) gewählt wurden. W. Putin kontrolliert persönlich, dass
in den Geschäften kein Preiswucher getrieben wird. So verbot er
kürzlich ein Ansteigen der Lebensmittelpreise wegen der
Subventionen, die Russland von den westlichen Ländern auferlegt
wurden.
Erst vor kurzem sollte ein Zementwerk der Stadt Sankt
Petersburg wegen Unrentabilität geschlossen werden ( das war
übrigens auch über You tube zu sehen!). Putin begab sich an den Ort
des Geschehens und erklärte den Oligarchen: „ Meine Herren, Sie
können also das Werk wegen Unrentabilität nicht aufrechterhalten ?
Schön. Dann unterschreiben Sie hier. Wir werden das Werk ab sofort
übernehmen!“
Frage 5: Wie stellt sich die Rolle
Putins im Ukrainekonfikt dar ?
Antwort: Putin handelt
äußerst besonnen. Bezüglich der Krim kann man ihm keinen Vorwurf
machen. Die Krim war Jahrhundertelang russisches Territorium und wenn
die Krim 1956 durch die eigenmächtige Entscheidung Chrustschows der
Ukraine geschenkt wurde, kann man das nicht als eine juristisch
korrekte und saubere Angelegenheit anerkennen. Außerdem haben die
Bürger der Ukraine in einer Volksabstimmung ( wo gibt es die in
Deutschland ?!!) für die Aufnahme in die Russische Föderation
gestimmt. Das ist ihr legitimes Recht, zumal die Kiewer Regierung
durch einen faschistischen und vom Westen vorbereiteten und
gesponserten Putsch an die Macht gekommen ist. Nach dem 2. Weltkrieg
hieß es:“Nie wieder Krieg !“ Nie wieder Faschismus !“
Mit
dieser Zielstellung wurde die UNO gegründet und die UNO-Charta
geschaffen.
Es
ist eine Schande, wenn US/NATO-Politiker sich nicht nur in die
Ukraine offen, auch militärisch, einmischen, sondern auch noch mit
Faschisten (4 von 7 der wichtigsten ukrainischen Ministerien sind von
Faschisten besetzt !) offen paktieren, die in der Ost-und
Südostukraine ihr eigenes Volk, das mit diesen Faschisten in der
Kiewer Regierung nichts zu tun haben will, paktieren und für DIE
ukrainischen Soldaten, die nicht auf ihre Brüder und Schwestern
schießen wollen, die Todesstrafe eingeführt hat! ( siehe Ukraine im
Fokus der NATO.Russland das eigentliche Ziel“, S.224 ).
Dass
sich Putin mit einem der Einpeitscher dieser Politik, Poroschenko in
Minsk getroffen hat und ihm sogar die Hand reichte, um ein Ende des
Blutvergießens herbeizuführen, bei dem wohl keine Seite militärisch
einen Sieg erringen wird, ist W. Putin hoch anzurechnen. Auch ein
Waffenstillstandsabkommen zwischen den Regierungstruppen, die von
Anfang an auch von NATO-Spezialkräften unterstützt wurden und den
Aufständischen im Osten und Südosten der Ukraine, ist anzuerkennen
und maßgeblich das Verdienst W. Putins.
Aber
scheinbar suchen die US/NATO den offenen Krieg mit Russland, weil sie
Poroschenko schon die Lieferung von Präzisionswaffen zugesagt
haben.Das US-Regime unter Obama ist am Ende. Es sitzt auf einen
Schuldenberg von 17 Trillionen $, sprich, 17 Billionen Euro! Es
müsste zugeben: „Als kapitalistisches Hauptland sind wir am Ende
!“ Die USA können sich gegenwärtig nur durch Kriege, bei denen
sie militärisch ständig beide Seiten, so wie sie es bereits im 2.
Weltkrieg gemacht haben, unterstützen, und durch Rohstoffraube
anderer Länder, mittels derer sie ihren maroden Dollar sanieren,
behaupten. Sie drohen uns alle in den Abgrund zu reissen ! Und
deshalb müssen wir der deutschen Regierung unmissverständlich klar
machen, dass weitere Sanktionen, bzw. weitere Kriegshetze gegen
Russland und Putin für die deutschen Bürger nicht hinnehmbar sind.
Für uns kann es nur heißen:
1.
Protest auf der Strasse gegen die Kriegspolitik der US/NATO und
unserer Regierungsvertreter
2. Anklage der führenden Politiker
und Medien auf der Grundlage des Strafgesetzbuches $80-80a wegen
Kriegshetze und Kriegsvorbereitung.