Sonntag, 29. Dezember 2019

DIE GELD-PIRATERIE


DIE ANBETUNG DER GELD-PIRATERIE



Gestern am 28.12.2019 im rbb: Schicksalsjahre einer Stadt. Berlin feiert die Einheit. Die Währungsunion bringt die D-Mark für alle. Neue Freiräume entstehen. Ein Film von Dagmar Wittmers.



Dafür ist zu danken. Denn hierdurch werden unsere Nachfahren erfahren, wie es aussieht, wenn Menschen bei der Jagd nach Geld den Wunsch nach Frieden auf diesem Planeten und ihre Menschlichkeit und damit ihre Zukunft verlieren. Dazu einige Notizen, die im Jahre 3019, also 100 Jahre später, so aussehen könnten:

Wir schreiben das Jahr 3019. Irgendwo im Hochgebirge haben sich Reste von Menschen angesiedelt. Sie leben in Frieden, denn keine Übermacht sucht sie zu beherrschen. Einer ist für alle da und alle für einen. Doch oft – vor allem im Geschichtsunterricht - wird den Nachkommen der einst sehr zivilisierten Menschen davon berichtet, wie sie trotz hoher technischer Errungenschaften für das Wohlleben auf dem einzigartigen Planeten ihre hehren Ziele sozusagen über Nacht aus den Augen verloren. Letztens fragte ein Jugendlicher aus dem Bestand der Nachkommen, woran es gelegen habe, dass diese Rasse einfach unterging, vom Erdboden verschwand. Ihnen wurde von der Schulleitung ein Film aus dem Jahre 1990 vorgeführt, der eine ziemlich unkultivierte Menschenmasse aber auch Bedenkenswertes zeigte. Es handelte sich um Menschen auf einem riesigen Schiff mit Kurs auf den ewigen Frieden und auf Wohlstand für jedermann. Da noch nicht alle Wünsche befriedigt werden konnten, wurden etliche Leute ungeduldig.


Plötzlich tauchte backbords ein noch größeres Schiff auf, offenbar mit reichen Leuten, denn sie lockten mit goldenen Bändern am Mast. Schnell erwies sich die Besatzung als eine von seelenlosen Piraten. Sie schwenkten Geldbeutel. Und hast du nicht gesehen, da überkletterten die sonst so zielsicheren Menschen die Bordwände des angeblichen Bruderschiffes und warfen sich den Banditen frohlockend und jubelnd in die Arme. Ihre ursprünglich angepeilten großen menschlichen Ziele waren nur noch Schall und Rauch und damit das Vorhaben einer endlich friedfertigen Welt, denn der Kurs der Piraten führte dank ihrer unendlichen Machtgier direkt in ein nicht mehr befahrbares zu flaches Gewässer. Das Piratenschiff sank zwar nicht wie die Titanic, dafür aber gab es kein Land mehr zu gewinnen, alles war bereits ausgeraubt und alle an Bord mussten notgedrungen in sengender Sonne, deren Aktivitäten die Menschen einfach missachteten und die Schuld lediglich dem CO2 Ausstoß zuordneten, verhungern und verdursten.

Kurz: Die Gier nach Macht und Geld und die Missachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse über das planetare Verhalten von Sonne, Mond und Sterne sowie über zwischenmenschliche Beziehungen führte zum Untergang der Zivilisation. Nur wenige wurden gerettet... In neuen Freiräumen!

Da einige der menschlichen Überbleibsel ungläubig den Kopf schütteln, liest ihnen der Lehrer nur eine von tausenden Notizen vor, die vor hundert Jahren im Internet zu lesen waren:


2019 brodelt der Hexen-Kessel so richtig! Und dabei blieben viele weitere Dinge unerwähnt: die ganzen Zensur-Gesetze, eingeführte Impfpflichten, die Größenwahnfantasien der westlichen Militärs und KriegsministerInnen. Die waghalsigen NATO-Manöver an der Grenze zu Russland. Die geplante Einführung von 5G mitsamt den damit verbundenen apokalyptischen Folgen für die Menschheit. Aber auch die Hoffnungsschimmer: die Gelbwesten in Frankreich oder die in der Geschichte des Neoliberalismus einzigartig Erfolg versprechenden Proteste in Chile. Die Liste lässt sich noch unendlich fortführen …

(Das neue Jahrzehnt, Jugendredakteur Nicolas Riedl blickt auf das vergangene Jahrzehnt zurück. https://www.rubikon.news/artikel/das-neue-jahrzehnt )





Freitag, 27. Dezember 2019

FRAGEN OHNE ANTWORTEN - der ratlose Bundespräsident


Aus der Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten 2019
:
***
Mein Eindruck ist: Ja, wir haben tatsächlich in diesem Jahr – landauf, landab – mehr miteinander gesprochen; auch mehr miteinander gestritten. Das sind sehr politische Zeiten, in denen wir leben – und von zu wenig Meinungsfreiheit kann in meinen Augen nicht die Rede sein. Ganz im Gegenteil: so viel Streit war lange nicht.

Die Frage ist nur: Was machen wir jetzt mit all diesem Streit? Wie wird aus Reibung wieder Respekt? Wie wird aus Dauerempörung eine ordentliche Streitkultur? Wie wird aus Gegensätzen Zusammenhalt?

Manche fragen ja vielleicht: Trennt uns inzwischen sogar mehr als uns miteinander verbindet?

Und: Vielleicht erwarten Sie, dass der Bundespräsident in einer Weihnachtsansprache auf all diese Fragen eine salbungsvolle Antwort gibt. Die Wahrheit ist: Das kann der Bundespräsident nicht. Er kann es vor allen Dingen nicht allein. Denn die Antwort geben Sie. Sie alle.





Wer einer Sache recht auf den Grund kommen will, für den ist das erste Erfordernis dies, daß er den Problemen scharf ins Gesicht sehe. Denn die nachher zu erlangende Einsicht hängt an der Lösung der vorher ins Auge gefaßten Probleme; wer den Knoten nicht kennt, der kann ihn auch nicht lösen.

(384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, Lehrer Alexanders des Großen von Makedonien

Mittwoch, 25. Dezember 2019

Zum 140. Geburtstag von Stalin - sascha313



Stalin-Ehrungen im Donbass



Veröffentlicht am 25. Dezember 2019 von sascha313


Immer deutlicher zeichnet sich nicht nur in Rußland, sondern auch in anderen Ländern der Welt ab, daß die Menschen allmählich verstehen, daß der Name Stalins nicht nur mit dem grandiosen Aufbau des Sozialismus in der UdSSR und dem heldenhaften Sieg der Sowjetunion über den deutschen Faschismus verbunden ist, sondern auch mit dem unermüdlichen Kampf gegen Revisionismus und Reformismus, dem Kampf gegen den ideologischen Krieg der revanchistischen und militaristischen Kräfte der USA und anderer kapitalistischer Länder gegen den Marxismus-Leninismus. Es dürfte klar sein, daß die sinnlose Verunglimpfung und Verleumdung der DDR ebenso zum Scheitern verurteilt ist, wie das ständige Wiederaufwärmen nazistischer Parolen. Stalin hatte wiederholt darauf hingewiesen, daß sich mit dem Ende des Kapitalismus und seinem langen Absterben der Klassenkampf verstärken wird. Dem ist nichts hinzuzufügen…

Hier nun einige Berichte aus dem Donbass (übersetzt vom Kollektiv der Alternativen Presseschau):


In Lugansk wurde der 140. Geburtstag Josif Stalins begangen. Die Kommunisten von Lugansk haben eine feierliche Versammlung durchgeführt und Blumen am Denkmal des herausragenden Führers des sowjetischen Staats, des Generalissimus des Sieges Josif Stalin niedergelegt. Vor den Versammelten sprachen der Vorsitzende der Kommunisten der LVR Igor Gumenjuk, der Abgeordnete des Volkssowjets der LVR Oleg Popow, der Journalist Alexandr Akentjew, der Vorsitzende des Komsomol der Republik Gleb Grinko sowie Veteranen der Partei. Seit dem frühen Morgen legen Lugansker rote Nelken an das Stalin-Denkmal.


Boris Litwinow legte Blumen am Denkmal für Josif Stalin nieder. Am 21. Dezember kamen tausende Moskauer und Gäste der russischen Hauptstadt zum Grab Josif Stalins, um das Andenken des großen Revolutionärs und Erbauers der Union Sozialistischer Sowjetrepubliken zu ehren. Der erste Sekretär des ZK der Kommunistischen Partei der DVR Boris Litwinow legte gemeinsam mit Genossen aus der KPRF im Namen der Kommunisten und Einwohner der Donezker Volksrepublik Blumen an Denkmal für Josif Stalin nieder, teilt ein Korrespondent von „Wperjod“ mit. „Mit dem Namen Stalins sind die herausragendsten Ereignisse im Leben nicht nur der sowjetischen Menschen, sondern der gesamten Menschheit verbunden. Schon viele Jahre wird Stalin im bürgerlichen Russland als der herausragendste Führer aller Zeit angesehen. Den Namen Stalins achten und verehren auch die Einwohner der Donezker Volksrepublik außerordentlich.


Im Vorfeld des 140. Geburtstages des großen Führers hat das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der DVR eine Vortragsreihe unter der Bezeichnung „Stalinsche Lesungen 2019“ durchgeführt. Qualifizierte Referenten haben das Wesen der Stalinschen Ideen, die in seinen Arbeiten niedergelegt sind, allseitig erläutert. Bei jeder Vorlesung wurden den Hörern Dokumentarfilme gezeigt, die die Etappen der grandiosen Stalinschen Politik zum Ausdruck bringen. Nach den Neujahrsfeiertagen geht für alle Interessierten die Parteibildung weiter, aber dann als „Leninsche Lesungen 2020“, die dem 150. Geburtstag Wladimir Lenin gewidmet sind“, erzählte Boris Litwinow einem Korrespondenten der Seite in einem Kommentar. Nach seinen Worten die die Ideen und die Sache der Gründer des ersten sozialistischen Staats der Welt, Lenin und Stalin, für die Mehrheit der Bürger der Donezker Volksrepublik Orientierungspunkte im Kampf. Diese Ideen werden alle Völker wieder in einem einheitlichen sozialistischen Staat zusammenschließen.

In Donezk wurde das Andenken Josif Stalins geehrt. Am 22. Dezember fand im Petrowskij-Bezirk von Donezk eine Veranstaltung zum 140. Geburtstag Josif Stalins und zum Jahrestag der Gründung der UdSSR statt. Darüber berichtet ein Korrespondent von „Wperjod“. An diesem Tag waren Gedichte und Lieder über Stalin und Verse des Staatsführers selbst zu hören. T.A. Perelomowa hatte einen Vortrag über Stalin vorbereitet. Die erste Sekretärin der Bezirksorganisation des Petrowskij-Bezirks von Donezk der KP der DVR N.W. Taraban erzählte über die Gründung der UdSSR. Danach wurden die aktivsten Kommunisten mit Jubiläumsmedaillen ausgezeichnet. Außerdem sprach der Vorsitzende der Union Sowjetischer Offiziere der DVR im Petrowskij-Bezirk A.W. Wjatkin. Er gratulierte allen Anwesenden zu den bedeutsamen Daten und überreichten Mitgliedern der Organisation, die derzeit die Republik verteidigen, Auszeichnungen.



Quelle:  Alternative Presseschau vom 22. und 23. Dezember 2019

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Sonntag, 22. Dezember 2019

ALARM IM ZIRKUS-ZELT - eine Satire


ALARM IM WEIH-RAUCH-ZELT

Es war zu Weihnachten im Jahre 2019, da riefen die Zirkusbesitzer das Volk zu einem gemeinsamen Singen unter dem wasserdichten Zeltdach auf. Erwünscht und vorgegeben war Beethovens Ruf nach Einigkeit unter Brüdern und Schwestern. Getreu dem warnenden Aufruf aus der Clique der Rüstungsgesellen, man möge an einem Strang ziehen und einer solle für alle da sein und alle für einen.

Doch der Militärische Abschirmdienst und der Schutz der Verfassung vor Unheil steckten beizeiten ihre nach sogenannten Auswegen, sprich Lügen, glühenden Köpfe zusammen und fummelten Einsatzpläne für den Fall der Fälle: Könne es doch sein, dass eine Gruppe von Ungehorsamen und EWIG-GESTRIGEN urplötzlich die Strophe „Brüder zur Sonne zur Freiheit...“ in die Welt hinausposaunen. Deshalb wurden im WEIH-NACHTS-ZELT digitale Überwachungsapparaturen angebracht, die jeden unerwünschten Laut umgehend und unverzüglich melden sollten.

Gut gebrüllt Löwe, dachten selbstzufrieden die Aufpasser vom Dienst. Doch es kam noch schlimmer als vermutet, denn die Überwachungskameras konnten auch sogenannte gefährliche Träume an eines zwar eingezäunten aber gerade deshalb friedlichen Landes digital registrieren.

Plötzlich schrillten tatsächlich im Überwachungszentrum die Alarmglocken. Was tun? Denn im Dunst des Weihrauches schieden sich die Geister. Die einen beschimpften den Träumer mit seinen Erinnerungen, die anderen warfen ihm absolute Dummheit vor. Zur Beruhigung der anscheinend eskalierenden Lage wurden die Medien unverzüglich angewiesen, den Lämmern zum x-ten Male einen Beitrag über einen sogenannten Schießbefehl vor die Fernsehglotzen zu schmettern, und das am 21.12.2019 am Abend, so ganz aus heiterem Himmel, was nicht seine Wirkung verfehlte. Denn nun war kein Träumen mehr nötig, dafür aber breitete sich Angst aus vor neuen an die Wand gemalten Feinden. Dem EWIG-GESTRIGEN wurde ein Küchenmesser an die Kehle gelegt und man stimmte erneut das Lied an, dass alle Menschen Brüder seien.

Einige der getreuen und staatsnahen Michels konnten nicht ahnen, dass die ideologische Vermassungsbehörde insgeheim auch diesen Moment der Angsterzeugung im Publikum für sich auszuschlachten wusste. Am nächsten Morgen fanden alle Teilnehmer der Festlichkeit im staatlichen Zirkuszelt unter ihrem Fußabtreter vor der häuslichen Türe einen freiwilligen Einberufungsbefehl. Denn das neue angemahnte Großmanöver von US-Truppen auf deutschem Boden im Jahre 2020, dass sich wiederholt gegen den Osten richten sollte, bräuchte Männer und Frauen, die an einem Strang ziehen für „Volk und Vaterland“. Für alle Fälle! Wie gehabt...
Harry Popow


Samstag, 21. Dezember 2019

EU - KRIEGSPOLITIK, rubikon, Werner Rügemer



Das Kriegs-Projekt


Die EU betreibt eine aggressive Spannungspolitik. Exklusivabdruck aus „Die Europäische Union — sozial und völkerverbindend?“


von Werner Rügemer

Der Mythos von einer EU als Bollwerk des Friedens nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs hält sich lang und gipfelte in der Verleihung des Friedensnobelpreises 2012. Dabei ist die Wahrheit längst eine andere. Die Europäische Union wurde zum willigen Komplizen einer von USA und NATO gesteuerten Machtpolitik, die vor allem auf die Unterwerfung Russlands abzielte — egal ob dieses Land kommunistisch oder bürgerlich regiert wurde. Die NATO-Osterweiterung und der Angriffskrieg gegen Rest-Jugoslawien, zahlreiche Kriegshandlungen in Übersee sowie die Wiederbelebung des Feindbilds Russland zeigen deutlich, wes Geistes Kind diese EU ist.

Die USA dringen in die europäischen Kolonien ein



Die NATO war somit ein Bündnis gegen die nach-faschistische Demokratisierung in Europa und gegen die nationale Selbstbestimmung in den Kolonien. Und die neokoloniale NATO-Supermacht USA drang in die alten Kolonien der Europäer ein.

In den französischen Kolonien Indochinas — Vietnam, Laos, Kambodscha — und Afrikas — ein gutes Dutzend Kolonien — lagerten wichtige Rohstoffe. An diese wollten US-Unternehmen nun möglichst günstig herankommen. Die Behörde des Marshall-Plans in Paris unterhielt unter Evan Just die Abteilung „Strategische Rohstoffe“. Sie erkundete und inventarisierte in den Kolonien der europäischen Kolonialmächte zum Beispiel Mangan und Graphit in Madagaskar; Blei, Kobalt und Mangan in Marokko; Kobalt, Uran und Cadmium im Kongo; Zinn in Kamerun; Chrom und Nickel in Neu-Kaledonien; Kautschuk in Indochina; Öl in Indonesien; daneben Industriediamanten, Asbest, Beryllium, Tantalit und Colombit.

Die Marshall-Plan-Behörde und das State Department organisierten ab 1948 Rohstoff-Kaufverträge etwa für die US-Konzerne United Steel, Bethlehem Steel und Newmont Mining und bildeten mithilfe von Investmentbanken wie Morgan Stanley und Lazard Frères gemeinsame Holdings zur Modernisierung von Bergwerken in den Kolonien der Europäer (2). Für die Atombomben brauchten die USA nach dem Krieg ohnehin noch mehr Uran als während des Krieges.

Im Geleitzug: Ost-Erweiterung von EU und NATO



Die NATO war und ist ein Bündnis, das unter US-Führung die UNO-Charta, Artikel 1 „Selbstbestimmung der Nationen“, von Anfang an prinzipiell und dauerhaft verletzt. NATO-Mitglieder zogen in unterschiedlicher Weise, direkt und indirekt, mit in die von den USA angeführten, zahlreichen Kriege des zu Unrecht so genannten „Kalten Krieges“ (3).

Die NATO war (angeblich) gegen die „kommunistische Gefahr“ gegründet worden, und nur zur „Verteidigung“. Aber auch gegen den Rest des sozialistischen Jugoslawien führten die USA mit Hilfe der EU einen Angriffskrieg, auch mithilfe der SPD/Grünen-Bundesregierung.

Unter dem Deckmantel von Menschenrechten wurde das Völkerrecht gebrochen. Die EU-Osterweiterung ging und geht parallel mit der Osterweiterung der NATO einher.

Endlich Russland erobern



Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der sozialistischen Staaten Europas und deren marktwirtschaftlicher Umgestaltung wurde die NATO nicht aufgelöst — im Gegenteil: Sie wurde erweitert. Die neuen EU-Mitgliedsstaaten wurden und werden so schnell wie möglich auch NATO-Mitglieder oder zumindest NATO-Dependancen. Im Kosovo unterhalten die USA ihren zweit-größten US-Militärstützpunkt außerhalb des eigenen Territoriums, nach Ramstein/Pfalz. Dass die Regierung korrupt ist und die Mehrheit der Bevölkerung arm, stört nicht.

Und Russland soll be-herrscht werden, unabhängig davon, ob es kommunistisch geführt wird oder kapitalistisch mit Putin — das war von Anfang an der Kern der NATO.

Das jahrzehntelang genährte NATO-Lügengebäude ist brüchiger denn je. Das heutige Russland ist militärisch ungleich schwächer als die damalige Sowjetunion im Vergleich zur noch höher aufge-rüsteten westlichen NATO.

Den USA folgen, auch wenn man selbst geschädigt wird



Zbginiew Brzezinski, Berater vieler US-Präsidenten, beschrieb die seit Mitte der 1990er Jahre von den USA verfolgte Politik:

Die Ukraine ist das Sprungbrett zur Eroberung Russlands (4). Die USA brauchen für ihre langfristige Stellung als „einzige Supermacht“ den Zugriff auf Eurasien „von Lissabon bis Wladiwostok“ (5).

So wurde die zunächst aus Tradition prorussische Regierung der Ukraine in der Zangenbewegung von EU und NATO mithilfe der „Open Society“-Stiftung des US-Spekulanten George Soros, einheimischer Oligarchen und faschistoider Gruppen gestürzt.

Ähnlich wird das mit Russland versucht. Der IWF unter der Direktorin Christine Lagarde — inzwischen Präsidentin der Europäischen Zentralbank — vergab an die überschuldete Ukraine Kredite, die, an denselben Kriterien gemessen, Griechenland verweigert wurden (6). Der von den USA verordnete Russland-Boykott schadet der deutschen Wirtschaft, etwa durch den Verlust von 60.000 Arbeitsplätzen bei deutschen Unternehmen in der Ukraine. Aber der deutsche Vasall nimmt die Schäden hin (7).

Nationalismus, Ethno-Politik



Die USA und die NATO führten gegen das sozialistische Jugoslawien nicht nur einen militärischen Krieg. Sie förderten in diesem bisher multi-ethnischen Staat nationalistische, ethnisch und religiös fundamentalistische und zugleich rechtsgerichtete und postfaschistische Bewegungen, Personen und Parteien.

Dies wurde im Auftrag dieser Kräfte auch hochprofessionell mithilfe westlicher PR-Agenturen vorangetrieben, vor allem aus den USA, so etwa durch Hunton & Williams, Patton Boggs, Global Enterprises Group, Ruder Finn, Waterman Associates, White & Case, The Washington International Group, Burson Marsteller, Van Kloberg Associates, Herzfeld & Rubin (7).

So wurde Jugoslawien in mehrere Kleinstaaten aufgesprengt, die gegeneinander in den Krieg geführt wurden. Sie führen ihre nichtmilitärischen Konflikte und Konkurrenzen unter dem Dach von EU und NATO weiter, die damit umso leichter ihre Oberherrschaft ausüben können. Nationalismus und Ethno-Politik waren und sind damit definitiv und offiziell in EU und NATO etabliert.

Globale Kriege unter US-Führung



Die europäischen NATO-Partner folgen der von den US-Präsidenten Barack Obama und Donald Trump geforderten Erhöhung ihrer Militäretats auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung. Die EU folgt — ob nun Trump wegen seines ungebildeten Stils ein bisschen kritisiert wird oder nicht — der NATO-Führungsmacht auch bei der antirussischen Hetze und Aufrüstung. Der eurasische Großraum einschließlich der Arktis soll endlich erobert und wirtschaftlich erschlossen werden — wenn es sein muss wieder mit Krieg, und diesmal auch (wieder) mit Atombomben (9).

„Mehr europäische Unabhängigkeit“?



Gegenüber US-Präsident Trump erklären führende EU-Politiker wie die deutsche Kanzlerin Angela Merkel die Absicht, die EU müsse „unabhängiger“ werden. Aber die US-Führung in der NATO wird nicht infrage gestellt. Großbritannien tritt aus der EU aus, aber nicht aus der NATO. Die zusätzlich zur NATO von den USA errichteten Militärstützpunkte in EU-Staaten werden nicht infrage gestellt.

Die USA unterhalten in zahlreichen EU- und NATO-Staaten weiter ihre eigenen Militärstützpunkte, so in Italien, Dänemark und vor allem im mächtigsten Staat, in Deutschland. Und die USA errichten neue Militärstützpunkte wie in Ulm — für den Aufmarsch gegen Russland — und bauen sie technologisch aus. Von hier aus werden, gegen das deutsche Grundgesetz und das Völkerrecht, weiter weltweite Militäroperationen und Drohnenmorde exekutiert, so etwa von Ramstein/Rheinland-Pfalz und von AFRICOM/Stuttgart aus.

Der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat etwa zwei Dutzend US-Militärstützpunkte in Deutschland identifiziert, gesteht aber ein, dass die genaue Zahl nicht ermittelbar ist, weil die US-Seite die Fragen nicht beantwortet (10).

Am weitesten in Richtung einer relativen „Unabhängigkeit“ geht Frankreich unter dem Transatlantiker Emmanuel Macron. Doch die nachkolonialen Bindungen zu einem knappen Dutzend Staaten in Afrika — mit französisch bestimmter Währung und militärisch gesichertem Abbau von Bodenschätzen — haben alle französischen Regierungen aufrechterhalten. Das gilt auch für die 10 nachkolonialen „Überseegebiete“ wie Martinique, Guadeloupe und La Réunion, die zum französischen Staatsgebiet gehören. Zusätzlich hat Frankreich schon seit dem rechtsradikalen Staatspräsidenten Nikolas Sarkozy zum ersten Mal nach dem Weltkrieg neue ausländische Militärstützpunkte errichtet, in Djibuti (Horn von Afrika) und vor allem in den Vereinigten Arabischen Emiraten (11).

Völker- und menschenrechtlicher Tiefpunkt



Gegen das Völkerrecht waren und sind die führenden EU-Staaten Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Italien, aber auch kleinere EU-Staaten sowie auch Nicht-EU-Staaten Europas wie die Schweiz unterschiedlich an US-Militäroperationen und US-Kriegen beteiligt, direkt und indirekt, so im Irak, in Afghanistan, Libyen und Syrien. Ebenso folgen sie, wiederum unterschiedlich, manchmal zögernd, (zunächst) zivilen US-Operationen etwa gegen Venezuela, den Iran und die Volksrepublik China (12).

Das elementare Menschheits- und Menschenrecht, dass Ertrinkende aus Seenot gerettet werden, verweigert die EU gegenüber den Flüchtlingen, die über das Mittelmeer in die EU flüchten wollen, deren Fluchtursachen die EU aber als eigensüchtiger Vasall an der Seite der USA (mit)verursacht hat und weiter (mit)verursacht.

Friedens-Nobelpreis für die EU 2012



Die (Un-)Verantwortlichen haben die EU auf einen völker- und menschenrechtlichen und moralischen Tiefstand manövriert. Es ist deshalb ein Hohn, dass sie 2012 den Friedens-Nobelpreis bekam. Begründung: Die EU habe „über sechs Jahrzehnte zur Förderung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa“ beigetragen, insbesondere nach dem Fall der Berliner Mauer durch die Aufnahme neuer zentral- und osteuropäischer Staaten, auch des Balkans (13).

Dass parallel dazu diese Staaten in die NATO manövriert werden und mit ihnen mitten in Europa auch die militärische Aggression gegen Russland organisiert wird, einschließlich eines möglichen Atomkriegs — das gehört zu diesem „Frieden“.


Quellen und Anmerkungen:

Auszug aus: Die Europäische Union — sozial und völkerverbindend?, DVS Digitaler Vervielfältigungs- und Verlags-Service, ISBN 978-3-932246-44-9. Die vollständigen Quellenangaben können dort entnommen werden.

(1) Reinhard S. 1138ff.
(2) Bossuat S. 501ff.
(3) Vergleiche Daniele Ganser: Illegale Kriege. Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren, Zürich 2016
(4) Zbginiew Brzezinski: Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Weinheim / Berlin 1997, S. 74
(5) Brzezinski S. 52
(6) IWF gewährt Ukraine im Wahljahr 2019 neuen Milliardenkredit, Die Welt 19.10.2018
(7) Werner Rügemer: Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts. Köln 2018, S. 256f.
(8) Jörg Becker / Mira Beeham: Operation Balkan — Werbung für Krieg und Tod. Baden-Baden 2008, S. 92-126
(9) Atommacht Europa? IMI-Analyse 2019/13
(10) Deutscher Bundestag, Wissenschaftlicher Dienst: Umfang und Standorte der in Deutschland stationierten US-Streitkräfte, 18.1.2017
(11) Deutscher Bundestag, Wissenschaftlicher Dienst: Umfang und Standorte der in Deutschland stationierten US-Streitkräfte, 18.1.2017
(12) Rügemer: Die Kapitalisten, S. 227ff.
(13) Nobelprize.org/prizes/peace/2012/press-release 12.10.2012





Freitag, 20. Dezember 2019

Weihnachtsgedicht von Silvia&Peter, Bohnenzeitung



Entnommen: Silvia und Peter, www.bohnenzeitung.com

Gedanken zur Weihnacht





Stille Nacht, heilige Nacht!
Der Baum erstrahlt in voller Pracht.
Die Kinder, sie spielen schon mit den Präsenten.
Und ich setz mich nieder, zum stillen Gedenken...

Weihnacht wie immer, wie manches Jahr.
Wir haben gesungen, und wie immer war...
Die Bescherung dann ganz schnell vorbei...
Doch wichtig nur, dass sich die Kinder freu'n!

Wir sitzen beisammen, zum Reden und Lachen
Erzählen von früher, von ganz alten Sachen.
Von Schnee auf dem Hügel als Kinder wir waren.
Weihnachten sind mit dem Schlitten gefahren...

Bevor nach der Jause das Christkind gekommen...
Da haben wir endlich das Glöcklein vernommen!
Es gab nicht so viel, und doch war'n wir froh...
Zu anderen Zeiten, damals war's einfach so...

Jetzt leuchtet ein Baum mit elektrischen Kerzen.
Und trotzdem berührt's wieder unsere Herzen.
Wir gedenken der Eltern, schon lang sind sie fort.
Und begleiten uns trotzdem, mit fernem Support...

Noch ein Kaffee, ein paar Kekse dazu.
Die Kinder ins Bett, dann geben sie Ruh.
Weg mit dem Müll, ist so viel Papier!
Setzen uns dann gleich nieder und danken dafür

dass wir wieder beim Fest zusammen sein können...
Einfach genießen, uns einmal verwöhnen...
Als Kinder da stritten wir wirklich viel.
Doch erwachsen geeint, da siegt das Gefühl...

Erst mit den Jahren wurd' Weihnachten schön!
Mit Weisheit erworben, einander versteh'n...
Was uns auch bisweilen an Unmut erfasst -
wir wissen schon längst, dass gemeinsam die Kraft

Der Liebe uns eint, und uns ist auch klar
was einst wir gestritten ist längst nicht mehr wahr!
Demütig danken dass zusammen wir sind!
Mit Frieden im Herzen, und milde gestimmt...

Weihnacht, wir freu'n uns gemeinsam hier sein...
Besinnlich und fröhlich, zum Fest heut' vereint...
Das gibt den Tagen, gibt dem Leben erst Sinn
mehr als Geschenke ist der Liebe Gewinn!

Peter und Silvia
www.bohenzeitung.com


Ich verbinde den Abdruck dieses Gedichtes in diesem Blog mit meinem persönlichen herzlichen Dank an die online-Bohnenzeitung für eine sehr gute jahrelange Zusammenarbeit. Sie veröffentlichte mutig und mit Charakter alle meine kritischen Buchrezensionen sowie Buchvorstellungen, wie zum Beispiel kürzlich das Satire-Buch „OPERATION AFFEN-DROHNE. 
Harry Popow



Donnerstag, 19. Dezember 2019

NATO - AKTIVITÄTEN - rt-deutsch





Russischer Generalstab: NATO bereitet zielbewusst großen Militärkonflikt



vor Quelle: Reuters © Ints Kalnins


Der Generalstab der russischen Streitkräfte stellt fest, dass die Spannungen zwischen Russland und der NATO weiter zunehmen. Demnach zeugen die Aktivitäten der Allianz an der Westgrenze des Landes davon, dass sich das Bündnis auf einen großen Konflikt vorbereitet.


Am Dienstag hat der Generalstab der russischen Streitkräfte in Moskau ein Briefing für ausländische Militärattachés durchgeführt. Der Behördenchef General Waleri Gerassimow betonte dabei, dass man in den westlichen Ländern regelmäßig auf die Formulierung "russische Militärbedrohung" zurückgreife, wenn es um eine planmäßige und transparente Modernisierung der russischen Armee gehe.

Dabei gelte Moskau in der Militärdoktrin der NATO nach wie vor als Gegner. Ihm zufolge steigere das militärpolitische Bündnis mit seinen Handlungen nur die Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Waleri Gerassimow beschreibt die Situation wie folgt:



In den baltischen Staaten und in Polen, im Schwarzen Meer und in der Ostsee nehmen die Militäraktivitäten und die Intensität der Militärübungen des Bündnisses zu. Ihre Szenarien weisen darauf hin, dass sich die NATO zielbewusst darauf vorbereitet, ihre Truppen an einem großen Militärkonflikt einzusetzen.

Der Leiter des russischen Generalstabs machte die ausländischen Militärattachés auf den Beschluss des NATO-Gipfels Anfang Dezember aufmerksam, einen Teil der Truppen an die Ostflanke des Bündnisses zu verlegen – näher an die Grenze zu Russland.

Demnach hatten die NATO-Länder seit dem Jahr 2016 ihre Verteidigungsausgaben insgesamt um 130 Milliarden US-Dollar aufgestockt. Bis zum Jahr 2024 sollten es um 400 Milliarden US-Dollar mehr sein. Im Jahr 2018 hatte die Allianz die Formel "vier mal dreißig" entwickelt, wonach das Militärbündnis innerhalb von 30 Tagen 30 Heeresbataillone, 30 Kampfschiffe und 30 Flugzeuge verlegen können soll. Gerassimow wörtlich:

Die Handlugen der Allianz steigern die Spannungen und senken das Niveau der Sicherheit auf der Kontaktlinie Russland-NATO. Das Risiko gefährlicher Vorfälle im Militärbereich zu verringern, soll die wichtigste Richtung im Dialog zwischen Russland einerseits und den USA und der NATO andererseits bleiben.

Auf die Frage des norwegischen Militärattachés, ob ein großer Krieg bis zum Jahr 2050 möglich sei, antwortete der russische General, dass es zwar bislang keine Voraussetzungen für einen solchen Militärkonflikt gebe. Trotzdem könnten neue Krisen außer Kontrolle geraten und zu einem großen Krieg auswachsen. Daher solle Russland auf jede Entwicklung gefasst sein und jede beliebige Aggression abwehren können. Die instabile Situation in der Welt sei weitgehend dadurch bedingt, dass einzelne Länder bestrebt seien, anderen souveränen Staaten ihre eigenen Grundsätze aufzuzwingen – darunter auch mit Gewalt.







Sonntag, 15. Dezember 2019

ZEIT FÜR UMWÄLZUNG - Christoph Pfluger, rubikon



Die friedliche Revolution


Zahlreiche negative Faktoren ballen sich zu einer ernsthaften Gefahr für das Überleben zusammen — Zeit, das Problem an der Wurzel zu packen. Exklusivabdruck aus „Die Strategie der friedlichen Umwälzung“.


von Christoph Pfluger


Ein Problem kann die Menschheit vielleicht noch lösen — also zum Beispiel die zunehmende Militarisierung, den Abbau der Bürgerrechte, den Amoklauf unseres Finanzsystems oder die Zerstörung unseres Ökosystems. Kommen aber mehrere solcher Faktoren zusammen, können sie sich zu einem nicht mehr bewältigbaren Problemberg auftürmen. Alle destruktiven Faktoren wirken dann zusammen und verstärken sich gegenseitig. Es gibt nur eine Lösung: das System abzuschaffen, das all diesen Verwerfungen produziert.

In unserer Welt des Überflusses ist der Mangel zur alles dominierenden Ideologie geworden, die drauf und dran ist, den Überfluss ein für alle Mal zu zerstören. Ein vom Menschen erfundenes System mit monetärem Kern ist im Begriff, das Überleben — den kategorischen Imperativ der Evolution — zu verunmöglichen. Sogar Wissenschaftler verbreiten endzeitliche Stimmung. In der Tat: Der Krieg gegen die Natur und den Menschen und seine Gemeinschaften findet an vielen Fronten statt und fast überall gibt es bedenkliche Rückschritte, die einzeln bedrohlich, in ihrem Zusammenwirken aber verheerend sind. Wir haben es hier mit einem Vorgang einzigartiger Dimensionen zu tun. Monsterwellen bauen sich aus zwei großen Wellen zu einer Höhe von bis zu 35 Metern auf, die jedes Schiff versenken können. Die zivilisatorische Monsterwelle, die vor unseren Augen entsteht, nährt sich aus einer ganzen Reihe solcher Riesenwellen:

Die Welt befindet sich auf einem gefährlichen Weg der Militarisierung. Angeführt von den USA — „die kriegerischste Nation der Weltgeschichte“ (Jimmy Carter) — und der NATO, wird kräftig aufgerüstet. Dabei werden nicht nur riesige Mittel sinnlos verschwendet. Es wächst auch die Wahrscheinlichkeit von Missbrauch, Missverständnissen und kleinen Zusammenstößen mit großen Folgen. Die Idee des vorbeugenden Krieges — um einen Krieg zu verhindern? — und des atomaren Erstschlags hat immer mehr Anhänger unter Strategen. Ein Weltkrieg ist nicht ausgeschlossen. Unterhalb der Stufe eines heißen Krieges werden in vielen Konflikten Sanktionen eingesetzt, mit ähnlich zerstörerischen Folgen für die Zivilbevölkerung.

Das Völkerrecht ist in einem Prozess der faktischen Auflösung. Im eminent wichtigen ökonomischen Bereich ist es durch die WHO längst erfolgreich privatisiert, das heißt Schiedsgerichten unterworfen worden. Das Gewaltverbot gemäß Artikel 2 der UNO-Charta und der Grundsatz der Nichteinmischung werden systematisch und ohne Konsequenzen verletzt, wie die Beispiele von Syrien, Libyen, Venezuela und vieler anderer Fälle zeigen. Kaum ein Politiker und kaum eine Regierung wehrt sich dagegen. Mit Donald Trump ist auch die einseitige Kündigung von internationalen Verträgen wieder salonfähig geworden.

Die Massenmedien sind zu Lautsprechern der Eliten und ihrer Regierungen verkommen. Anstatt die wirklichen Missstände aufzudecken und die Mächte als vierte Gewalt zu kontrollieren, vernebeln sie das Publikum mit Oberflächlichkeiten, Halbwahrheiten, Propaganda und, wenn es sein muss, mit echtem Fake.

Gleichzeitig wird das Recht auf freie Meinungsäußerung immer weiter durch Kampagnen zur Bekämpfung von Fake News und Hasssprache eingeschränkt.

Im Hintergrund des Weltgeschehens wirken Geheimdienste mit Millionen von Mitarbeitern, die alle „an irgendwas dran sind“, das möglichst niemand wissen soll — offenbar, weil es nicht besonders legal ist. Gemäß einem Bericht der Washington Post von 2010 waren schon damals 1.271 US-Regierungsorganisationen und 1.931 Privatfirmen an 10.000 Standorten mit Terrorismusbekämpfung, interner Sicherheit und Nachrichtendienst beschäftigt; 854.000 Personen verfügten über „top-security clearance“, allein in den USA (1). Es wimmelt von dunklen Gestalten in schwarzen Mänteln, einfach in politisch korrekter Verkleidung.

Die Bürgerrechte werden laufend eingeschränkt, die Kompetenzen der Polizei erweitert. Nach einem Papier des FBI vom 30. Mai dieses Jahres werden auch Menschen als inländische Terrorgefahr klassifiziert, die „versuchen, Ereignisse oder Umstände als Ergebnis einer Gruppe von Akteuren zu erklären, die im Geheimen zum eigenen Vorteil und zum Nachteil anderer zusammenarbeiten“ oder die Begründungen bevorzugen, „die gewöhnlich im Widerspruch zu offiziellen oder vorherrschenden Erklärungen stehen“ (2).

Mit anderen Worten: Die staatliche Macht ist bereits so instabil, dass abweichende Meinungen gefährlich sind und wie eine Terrorgefahr behandelt werden. Oder in der Sprache der Eliten: Verschwörungstheoretiker sind Terroristen.

Die Bevölkerung wird einer lückenlosen digitalen Kontrolle unterzogen. Die Daten dienen der Beeinflussung, der Erkennung von Netzwerken und der Behinderung des freien Informationsaustausches. Die letzten Löcher im Netz zu schließen, ist ein Frage weniger Jahre.

Während für die Bürger als Objekte der Überwachung totale Transparenz gilt, erscheinen die Subjekte als undurchsichtige, faktisch unangreifbare öffentlich-private Partnerschaft. Selbst unerhörte Enthüllungen wie die von Edward Snowden führen zu keinen zählbaren Reformen. Pech: Er übergab seine Daten an die Zeitung Guardian und das von dem Multimilliardär Pierre Omidyar (eBay) finanzierte Portal Intercept, die den größten Teil der Daten versenkten.

Das Finanzuniversum hat sich faktisch von der Realwirtschaft gelöst und seine Regeln laufend gelockert. Die Finanzkrise wurde nicht nur mit einer Verlagerung der Risiken auf den Steuerzahler „gelöst“, sondern auch mit einer exorbitanten Vergrößerung des Schuldenbergs, der jederzeit aus nichtigem Anlass zusammenbrechen kann. Je mehr Geld die Zentralbanken zur Rettung der Börsenkurse in die Märkte pumpen, desto schärfer wird der Anlagenotstand und desto größer das Risiko, das die Anleger eingehen.

Das Geldsystem, das die Wirtschaft zu exponentiellem Wachstum zwingt, hat auch zu einer exponentiellen Umweltzerstörung geführt. Gemäß dem Bericht des Weltbiodiversitätsrates vom Mai 2019 sind eine Million von geschätzten acht Millionen Tier- und Pflanzenarten weltweit vom Aussterben bedroht — einmalig in der Geschichte der Menschheit. Die Aussterberate nimmt weiter zu und liegt gegenwärtig bei rund 100 Arten täglich.

Die Umverteilung von den Arbeitenden zu den Vermögenden, darunter vor allem das oberste Promille, geht mit zunehmender Schärfe voran. Der Anteil der Multis am globalen BIP steigt und liegt aktuell bei einem Drittel der Produktion, der Hälfte der Exporte, aber nur einem Viertel der Arbeitsplätze (3). Nach einer Studie der OECD sind 46 Prozent der Jobs in den Industrieländen in Gefahr, von der Roboterisierung verdrängt zu werden, vor allem in ärmeren Ländern (4). Wir befinden uns in einer Entwicklung, an deren Endpunkt ein Mensch eine alles produzierende Maschine besitzt, von der alle abhängig sind. Natürlich wird diese Entwicklung vorher unterbrochen werden, aber wie? Und durch wen?

Wie das Geld, ist auch die Macht auf der Erde einem stetigen Konzentrationsprozess unterworfen. Das demokratische Prinzip — „Regierung des Volkes durch das Volk für das Volk“ (Lincoln) — wird zunehmend aufgeweicht durch den Einfluss der Lobbys und der Experten und durch Verlagerung der Entscheidungszentren in multinationale Strukturen. Die Lobbys sind im Durchschnitt mehr als doppelt so erfolgreich, ihren Standpunkt durchzubringen wie die Wähler. Diese fühlen sich in der Folge betrogen und wenden sich radikaleren Parteien zu.

Die psychische Gesundheit der Weltbevölkerung zerfällt. Stress und Depression sind Volkskrankheiten geworden und nehmen weiter zu. Negative Gefühle — Sorgen, Traurigkeit und Wut — sind weltweit gestiegen, von 2010 bis 2018 um 27 Prozent, sagt der jüngste Weltglücksbericht der UNO.

Während die Glückskurve der US-Erwachsenen seit 1973 stetig fällt, ist dies bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit 2012, seit die meisten von ihnen ein Smartphone besitzen, nun auch der Fall, wie die Autoren des Berichts unterstreichen. Die UNO warnt denn auch vor einer „digitalen Sucht“.

Die Angst nimmt zu, einerseits aus Mangel an Vertrauen in die Zukunft, andererseits weil sie geschürt wird, um aus ihr politisches Kapital zu schlagen, kurz und eindrücklich zusammengefasst von Rainer Mausfeld in „Angst und Macht“ (Westend Verlag, 2019). „Wer regiert, hat nur die Möglichkeit, Angst zu erzeugen oder Angst zu erleiden.“ Die Politik in vielen westlichen Ländern wird zunehmend von intoleranten Minderheiten und reichen Lobbys dominiert. Die Polarisierung hat die Debatte auf den Austausch von Schlagworten reduziert. Solange Aussicht darauf besteht, den Gegner zu besiegen, wird ein Konsens gar nicht angestrebt. Politik ist nicht mehr Ausgleich, sondern Durchsetzung von Interessen.

Die Familie als erstes Glied der Sozialisation wird zunehmend eliminiert. Während wir die Folgen eines zerrütteten Elternhauses kennen, werden wir die Konsequenzen eines fehlenden Elternhauses erst noch erfahren. Sicherheit, Geborgenheit und bedingungslose Liebe werden für immer mehr Menschen emotionale Fremdwörter bleiben und sie in den Individualismus treiben. Wie jede totalitäre Ideologie zerreißt auch der Neoliberalismus die familiären Bindungen und macht sie sich zunutze.

Anstatt Wissen an sich produziert die akademische Welt, gefördert durch Sponsoring, zunehmend Herrschaftswissen. Die Anzahl, nicht die Qualität der Publikationen entscheidet über die Karriere. Die Statistik und damit die Wahrscheinlichkeit ersetzt zunehmend gesichertes Wissen. Zudem leidet die Wissenschaft an einem gravierenden Wahrnehmungsproblem, von Nassim Nicholas Taleb treffend umschrieben: „In der akademischen Welt gibt es keinen Unterschied zwischen der akademischen und der wirklichen Welt, in der wirklichen Welt hingegen schon“ (5). Von ihr ist wenig Erkenntnis über den wahren Zustand der Erde zu erwarten.

Alle wirklich notwendigen Reformen werden verwässert, verzögert, verhindert oder ins Gegenteil verkehrt: Reformen für gerechte Steuergesetzgebung, für wirksamen Schutz der Umwelt vor Vergiftung, Verstrahlung, Übernutzung oder Erwärmung, für ein gerechtes Geldsystem und, und, und. Viele Reformen, obwohl langfristig effizient, kosten anfangs mehr und bedeuten für die Länder, die sie zuerst einführen, einen Wettbewerbsnachteil. Andere Reformen werden verhindert, weil sie an kritischer Stelle in die Verteilung von Macht und Ressourcen eingreifen.

Der Mensch ist mit der künstlichen Intelligenz daran, sein Schicksal in die Hände einer Maschine zu legen, die er nicht mehr versteht und daher auch nicht mehr kontrollieren kann. Dem Sachzwang des ewigen Wachstums wird er mit den Sachzwängen der Algorithmen nicht mehr begegnen können. Ich denke nicht, also bin ich nicht.

Die Liste könnte bis zur Hoffnungslosigkeit weitergeführt werden. Was sie zeigen soll: Wir befinden uns an einem einzigartigen Punkt in der Geschichte, in dem gleichzeitig die Gefahr ins Endzeitliche wächst, die Bewusstseinskräfte aber durch Ängste, Ablenkung, Stress und Desorientierung soweit sinken, dass wir als Kollektiv die Gefahr weder erkennen noch ihr angemessen begegnen können.

Unter der Herrschaft des Geldes ist die vom Menschen geschaffene Welt zu einer absurden, selbstmörderischen Maschine geworden, zu deren Krach wir zu tanzen versuchen. Aber wir zucken und zappeln als ausgestoßene Individuen auf der Suche nach dem verlorenen Glück. Um diesem unseligen Tanz mit einem unbekannten Teufel ein Ende zu setzen, reicht es nicht, das Orchester ein bisschen umzustellen und die „Musik“ leiser zu machen.

„Wirkliche Demokratie kann nur durchgesetzt werden, wenn das gesamte, radikal antidemokratische System des Konzernkapitalismus vollständig abgeschafft ist“, stellt Noam Chomsky fest. Das kann nur eines heißen: Umwälzung. Doch das macht zunächst mehr Angst, als auf dem bisherigen Weg weiterzugehen.


Quellen und Anmerkungen:

(1) https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Intelligence_Community
(2) https://news.yahoo.com/fbi-documents-conspiracy-theories-terrorism-160000507.html
(3) OECD: „Multinational enterprises in the global economy“, May 2018, www.oecd.org/industry/ind/MNEs-in-the-global-economy-policy-note.pdf
(4) https://www.oecd-ilibrary.org/employment/automation-skills-use-andtraining_2e2f4eea-en
(5) Nassib Nicholas Taleb: Das Risiko und sein Preis. Penguin, 2018. S. 18





Donnerstag, 12. Dezember 2019

2020: GRÖßTES MILITÄRMANÖVER IN DEUTSCHLAND



"Defender 2020": Deutschland wird Drehscheibe für NATO-Kriegssimulation gegen Russland

Europa wird im kommenden Jahr eines der größten Militärmanöver seit dem Kalten Krieg erleben. Die US-Armee will dazu 20.000 Soldaten über den Atlantik schicken. Simuliert wird ein Krieg mit Russland. Logistische Drehscheibe der Veranstaltung wird – Deutschland.



Die USA werden im Frühjahr des kommenden Jahres 20.000 Soldaten nach Europa entsenden. Dort sollen sie an einer der größten Militärübungen auf europäischem Boden seit dem Kalten Krieg teilnehmen, dem NATO-Manöver "Defender 2020". Das erklärte der US-Generalmajor Barre Seguin gegenüber der US-Nachrichtenagentur Reuters.

Das Manöver sei das größte seiner Art seit 25 Jahren. Mit der massiven Truppenentsendung unterstreiche die USA ihr Engagement für die NATO, erklärte Seguin, der die Operationen vom NATO-Militärhauptquartier in Belgien aus überwacht:
Dies zeigt wirklich die transatlantische Einheit und das Engagement der USA für die NATO.

Insgesamt sollen etwa 37.000 Soldaten an dem Manöver teilnehmen. Vorgebliches Ziel der Übung ist es, Russland von "einer erneuten Annexion" abzuschrecken. Die erste "Annexion" war nach Auffassung der USA und deren "Verbündeten" die Wiedervereinigung der Krim mit der Russischen Föderation im Jahr 2014, für die sich die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung der Halbinsel in einem Referendum ausgesprochen hatte.

Konkret will die US-Armee bei dieser Simulation eines Krieges gegen Russland ihre Fähigkeiten testen, ihre Truppen über den Atlantik nach Belgien und in die Niederlande zu bringen und von dort schnell weiter ostwärts durch Deutschland nach Polen und damit an die Ostflanke der NATO. Seguin sagte dazu:
Wir haben diese Fähigkeit zu einer schnellen Verstärkung aus einer transatlantischen Perspektive seit etwa 25 Jahren nicht unter Beweis gestellt.

Alexander S. Neu, MdB
@AlexanderSNeu
Antwort der Bundesregierung auf meine schriftl. Frage zum Planungsstand des  #Nato Manövers #DEFENDER2020, welches im nächsten Jahr stattfinden wird. Lasst uns gemeinsam dagegen mobil machen!

Aufgrund seiner Lage in der Mitte des Kontinents wird Deutschland bei dem Großmanöver eine zentrale Rolle spielen. Es wird als logistische Drehscheibe für die NATO-Truppen auf ihrem Weg nach Osten dienen. Wie die Bundesregierung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Alexander Neu mitteilte, wird die Bundeswehr die US-Truppen in großem Umfang unterstützen:
Die Bundeswehr leistet innerhalb Deutschlands Unterstützung im Rahmen Host Nation Support auf Grundlage US-amerikanischer Anforderungen.

Nach derzeitiger Planung werden Unterstützungsleistungen an 13 Standorten erbracht. Diese umfassen z. B. die Einrichtung und den Betrieb von drei Convoy Support Centern in Garlstedt, Burg und Oberlausitz sowie den Aufbau einer Tankanlage auf dem Truppenübungsplatz Bergen.


Die US- und NATO-Truppen sollen zu Luft, zu Wasser und über Land durch Deutschland transportiert werden. Die Regierung listet in ihrer Antwort die betroffenen Flug-, See- und Binnenhäfen auf, nennt auch die geplanten Achsen für die Verlegung der Soldaten über die Straße, die im Norden über Frankfurt (Oder) und Görlitz nach Polen führen.

Neu rief auf Twitter dazu auf, gegen das auf Russland zielende NATO-Manöver mobil zu machen. Unter seinem Post äußerten sich mehrere Nutzer ähnlich kritisch. Einer vermutete, dass die NATO-Präsenz in Ostdeutschland gegen den Zwei-plus-Vier-Vertrag verstoße. Ein anderer wies auf die Verschwendung von Ressourcen und die Umweltbilanz hin. Ein weiterer Nutzer kündigte an, sich mit einer russischen Fahne am Straßenrand zu postieren, damit die NATO-Truppen "genau sehen, wie erwünscht sie im Osten sind".

Mehr zum Thema - Geheime NATO-Übung: Bundeswehr trainiert mit Partnern den Einsatz von Atomwaffen in Europa


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Tags: Alexander Neu, Andreas Richter, Bundeswehr, Militär, NATO, Russland, USA
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Montag, 9. Dezember 2019

Satire: OPERATION AFFEN-DROHNE


OPERATION AFFEN-DROHNE


Unter diesem Titel veröffentlichte der Autor Harry Popow, Jahrgang 1936, ein Satire-Buch im epubli-Verlag, dem er aus aktuellen Erwägungen den Untertitel „DER-NEUE -MAUER-FALL“ hinzufügte.


Den Inhalt skizziert er mit folgenden Worten:



Es ist wieder soweit nach dem im Abfall gelandeten „NIE WIEDER“: Ein neuer Weltenkrieg zwischen den Kapitalmächtigen und dem weltweiten Volk ist am Laufen. Wer fragt da nach Ursachen, wer nach Lösungen? Fakt: Ein NEUER MAUER-FALL muss her. Was also tun?

Ein bisher in menschlichen Kinderhänden verbrachtes „Leben“ eines kleinen Affen mit Namen DIDA, angeblich geboren im fernen ALTAI-Gebirge, haucht der Mensch BENNO Leben ein und verbindet es mit ihrem Freund DADA und dem noch im Gebirge lebenden Urgroßvater SCHIMPF-PANSE, dem politisch Erfahrenen und Gebildeten.

Die Höhlenbewohner müssen mit Bitterkeit erfahren, dass der Klimawandel sowie viel Kriegsgeschrei auch sie erwischt hat. Eine eilig zusammengerufene Vollversammlung beschließt: Wir müssen erkunden, ob es Schuldige gibt an der Erderwärmung. Ob Überirdisches im Spiel ist  oder gar die Menschen, unter denen der SCHIMPF-PANSE einst gelebt hatte? DIDA soll sich mit ihrem Freund DADA auf die mit Drohnen angetriebene Lanze setzen. Sie mögen Ursachenforschung betreiben, besonders wegen der zunehmenden Kriegsgefahr – gemeinsam mit ihrem Bekannten, dem Menschen BENNO.

Satire, Sarkasmus und Humor, gemixt mit treffenden Zitaten aus Wissenschaft und Literatur, ergibt ein spannendes Kaleidoskop von Eindrücken und Nachdenkenswertem, das hinführt zur Einsicht: Es gilt, den Planeten und die Menschen zu retten vor dem unglaublichen Raubzug der Profitgier der „Kraken“. Jeder tue, was er kann. Doch letztendlich  gibt es eine Überraschung...



LESE-SPLITTER


Seiten 176/177: Über Megaphon heißt es: „Kommt morgen hierher zur Demo vor den Toren der Eliten-Festung und stimmt mit uns ein in das neue Lied: Alles muss raus!!! Das schuftende Volk bietet den Schuldigen für Armut und Krieg Migrantenplätze im Altaigebirge an, wo sie ohne Privateigentum, aber mit eigener Muskelkraft auf dem Feld oder in der Höhle bei Handarbeiten ein bekömmliches Auskommen haben!! Macht mit bei diesem Volksentscheid!“

DIDA, die Pfiffige, bekommt große Ohren. Das ist es doch. Sie wird sich diesen Aufruf merken. Inzwischen lenkt BENNO die fragenden Blicke seiner beiden Zöglinge auf eine hoch herausgeputzte und einigermaßen schöne Dame. Sie wässert mit einer Gießkanne den Vorgarten der Festung. Warum? BENNO legt den Zeigefinger an seine Lippen, denn neuerdings haben selbst so manche Straßenbäume kleine winzige Ohren, die jeden verdächtigen Laut an die unterirdische Geheimzentrale weiterleiten. 


BENNO hatte davon gehört: Das seien jene, die ganz offensichtlich etwas am Auge haben. Sie sehen geflissentlich nach rechts gar nichts und tolerieren rechtes Geschehen, während sie nach links so scharf gesehen werden muss, dass selbst ein in der Abendsonne rot  gefärbtes Sandkorn verteufelt und bekämpft werden muss. So seien die Mächtigen in die Lage gekommen, sogenannte Gefährder bald zu entlarven und, falls die Sicherheit des Geldeintreibens gefährdet ist, diese hinter Schloss und Riegel zu bringen.

Sie konnten noch nicht ahnen, dass die Dame mit der Gießkanne eine Kriegskönigin allererster Güte ist und bei weitem die Erfolgsleiter noch viel höher klettern sollte. Sie wird über kurz oder lang – so war zu vermuten - Arm in Arm mit einem gewissen Generalsekretär zu sehen sein, wobei sie darauf während der Übergabe des Bambi 2019 an die EU den Volksmassen betörend flötete: Im Interesse der EU müssten alle an einem Strang ziehen. Der hochgestellte Mann der NATO wird ergänzend prompt mit dem inhaltsschweren Satz hinzufügen: „Einer für alle und alle für einen“.



Seiten 147/148

Auch will man Hilfskräfte anfordern, um die unter Brücken Pennenden endlich mal zu zählen in dieser auch von Flüchtlingen überschwemmenden Stadt. Dem Vernehmen nach sollen überall, wo es möglich ist, Kunstrasen ausgelegt werden, um stürzenden Leuten und Parteien auf diese Art den seelischen und körperlichen Schmerz zu lindern. Mit großem Medienrummel wird auch dies angekündigt: Ein neues Ministerium soll sich um all die kleinen Unwägbarkeiten, um all diese Symptome von Freiheit in dieser so gut funktionierenden Demokratie demnächst kümmern. Es soll sich „Das Pflasterministerium“ nennen. Deren erste Aufgabe: Die Tafeln besser unterstützen, statt sie abschaffen zu wollen. „Siehste“, ruft ein etwas angetrunkenes Männlein, „man kümmert sich...“ Vereinzelt fröhlicher Beifall ringsumher.






Harry Popow: „OPERATION AFFEN-DROHNE“, epubli-Verlag, Erscheinungsdatum: 09.12.2019, ISBN: 9783750261105,
Bindungsart: Softcover, Format: DIN A 5 hoch, 288 Seiten, Einzelpreis: 18,99 €
https://www.epubli.de//shop/buch/OPERATION-AFFEN-DROHNE-Harry-Popow-9783750261105/93263?utm_medium=email&utm_source=transactional&utm_campaign=Systemmail_PublishedSuccessfully





Samstag, 7. Dezember 2019

Landesfürstin contra Stalin



Landesherrin contra Stalin


Die Landesherrin, mit Recht weinend und trauernd in Auschwitz, betont die SCHULD der Deutschen. Sie widerspricht Stalin, der da in der Stunde des Sieges 1945 weitsichtig meinte, dass die Hitler kommen und gehen, das deutsche Volk aber bleibe. So unterschied er zwischen Volk und dem Großkapital.

Er täuschte sich gewaltig. Geblieben sind beide, die LETZTEREN und die zahmen Lämmer und Michels. Handwerker und Arbeiter, Bauern und Städter, Mütter und Väter. Zieht also alle an einem Strang, damit wir stets vereint sind, denn wir alle tragen Schuld. Weint und lasset uns beten. So erweist sich die Landeskönigin als die Beschützerin der Herrschaft der Kraken, die nach mehr VERANTWORTUNG in der Welt schreien. Auch mit Waffen. Eine NEUE MAUER steht. Und steht. Und steht...

Und will nicht zertrümmert werden...
H. Popow

Donnerstag, 5. Dezember 2019

STOPP DER MILITARISIERUNG - Jürgen Todenhöfer



Nein zur hirnlosen Militarisierung Deutschlands


VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 5. DEZEMBER 2019

von Jürgen Todenhöfer – https://www.gruppe-wagenknecht.de

Liebe Freunde, Merkel und AKK militarisieren Deutschland jeden Tag ein Stück mehr. Das müssen wir verhindern. Wir brauchen keine Aufrüstungskanzler und keine Kriegsminister. Wir brauchen kluge Friedenspolitiker, Abrüstungspolitiker.

Wir wollen keinen Militärstaat



Heute wird die Bundesregierung auf dem Londoner NATO-Gipfel kräftig Beifall bekommen. Weil sie kräftig aufrüstet. Und dabei clever vorgeht. Vergangene Woche sagte die Aufrüstungskanzlerin im Bundestag – ohne rot zu werden: „Europa kann sich zur Zeit alleine nicht verteidigen“. Das ist eine Lüge. Die Waffenlobby dürfte sich vor Freude auf die Schenkel geklatscht haben. Sie liebt Volksverdummer, die ihr die Kassen füllen.

Die europäischen NATO-Staaten sind Russland mehr als 4-fach überlegen



2019 geben die europäischen NATO-Staaten nach eigenen Angaben 284 Mrd. Dollar für Rüstung aus. Unser angeblicher „Feind“ Russland hatte 2018 Rüstungsausgaben von 61 Mrd. Dollar, nachdem er 2017 noch 66 Mrd. Dollar und 2016 sogar 82 Mrd. Dollar für Rüstung ausgegeben hatte. Tendenz also fallend! Die europäischen NATO-Staaten sind damit – gemessen an ihren Rüstungsausgaben – Russland mehr als 4-fach überlegen. Unsere Aufrüstungskanzlerin nennt Europa trotzdem „verteidigungsunfähig“.

Amerikas Politik des dicken Knüppels



Die USA geben laut NATO 2019 730 Mrd. Dollar aus. Rund 12 Mal mehr als Russland. Mit dieser gigantischen Überlegenheit terrorisieren die USA die halbe Welt. Diese „Außenpolitik des dicken Knüppels“ wollen sie mit Hilfe der Europäer nun weiter ausbauen. Nach dem Steinzeit-Motto: Wer den dicksten Knüppel hat, bekommt immer recht. Insgesamt beträgt die Überlegenheit aller (!) NATO-Staaten (USA + Kanada + europäische NATO-Staaten) gegenüber Russland 16:1. Das gibt keiner unserer Aufrüstungs-Politiker zu. Wer behauptet, man müsse trotzdem weiter aufrüsten, ist ein schamloser Lügner. Oder ein trickreicher Militarist.

Unser Verhältnis zu den USA überdenken und neu gestalten



Den USA geht es nicht darum, Europa besser zu verteidigen. Sie wollen mehr völkerrechtswidrigen Druck auf Lateinamerika, den Mittleren Osten, den Iran und China ausüben können. Da sollten wir nicht mitmachen. Der größte Friedensfeind der Welt heißt nicht Russland, sondern USA.

Das 2-Prozent-Ziel ist nur ein Feigenblatt



Offiziell rüsten wir wegen des formalen NATO-Beschlusses vom September 2014 auf. Der fordert, die Verteidigungshaushalte aller Mitgliedsstaaten auf 2% ihres Bruttosozialprodukts zu erhöhen. Dieser Beschluss hat längst seine sicherheitspolitische Bedeutung verloren. Russland hat seinen Militärhaushalt gegenüber 2014, als es 71 Mrd. Dollar ausgab, nicht erhöht, sondern verringert. Verteidigungshaushalte müssen sich nach der tatsächlichen Bedrohung richten, nicht nach dem Bruttosozialprodukt. Und nicht nach aufgebauschten Feindbildern. Russland bedroht uns nicht. Es wird Zeit, das 2-Prozent-Ziel einzustampfen.

Auf Entspannung, Abrüstungsverhandlungen und Partnerschaft mit Russland setzen



Das würde den Frieden sicherer machen und deutlich weniger kosten. Hatten wir Russland so etwas Ähnliches nicht versprochen, als die russische Führung damals überraschend Ja zur deutschen Wiedervereinigung sagte? Auch dieses Versprechen haben die USA gebrochen, genauso wie ihre Versprechen gegenüber dem Iran. Man kann sich schon lange nicht mehr bedingungslos auf die USA verlassen.

Reine Landesverteidigung statt Militärinterventionen



Statt die Bundeswehr für oft völkerrechtswidrige Einsätze auf der ganzen Welt aufzuplustern, sollten wir sie auf die Verteidigung Deutschlands ausrichten. Auf echte Landesverteidigung. Das ist laut Grundgesetz ihr einziger Auftrag. In Asien, in Afrika und im Mittleren Osten hat die Bundeswehr nichts verloren.

Abenteuerliches Missmanagement



Dass unsere Flugzeuge nicht fliegen und unsere Panzer nicht fahren ist keine Geldfrage, sondern abenteuerliches Missmanagement. Im „Beschaffungswesen“ der Bundeswehr ist vieles faul. Normalerweise haften Waffenfirmen für das einwandfreie Funktionieren der gelieferten Waffen. Und nicht der Steuerzahler. Hat die Waffenindustrie auch in Deutschland zu viel Macht? Zu gute Beziehungen? Zu fette Verträge? Auch das „Instandhaltungswesen“ der Bundeswehr zeigt große Mängel. Ungewöhnlich oft fehlt es an Ersatzteilen. Das sind typische, manchmal sogar groteske Managementfehler. Pfuscher pfuschen auch dann, wenn man ihnen noch mehr Geld zum Pfuschen gibt. Für reine Landesverteidigung wäre genug Geld da. Es müsste nur sinnvoller und kompetenter eingesetzt werden. Von Profis, die etwas von Verteidigungspolitik verstehen.

In die Zukunft investieren, nicht in die Vergangenheit



Wir leben in Zeiten eines epochalen technologischen Umbruchs. Wer wie Merkel und AKK auf Aufrüstung und Militarismus setzt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. In den Bereichen Bildung und Forschung wären die zusätzlichen Finanzmittel viel wertvoller. Deutschland ist hier im europäischen Vergleich allenfalls Mittelmaß. Mit Forschung und Bildung ließe sich die Welt verbessern. Mit Waffen für Angriffskriege nicht.

Unsere Soldaten müssen im Verteidigungsfall ihr Leben riskieren. Sie haben eine kompetente politische Führung verdient. Keine Laiendarsteller.

Nein zur hirnlosen Militarisierung Deutschlands







NATO-GRIFF in den WELTRAUM - Arnold Schölzel




DER SCHWARZE KANAL


Neues NATO-Kampfgebiet


Von Arnold Schölzel


Unter dem Titel »Operationsgebiet Weltall« schreibt Zeit-Redakteur Gero von Randow am Mittwoch auf Zeit online: »Auf ihrem nächsten Gipfel will die NATO den Weltraum zum Operationsgebiet erklären. Das ist kein rein symbolischer Akt, sondern könnte zu einem Wettrüsten im All führen.« Nach Schätzungen schwebten zur Zeit etwa 180 Militärsatelliten über der Erde (von insgesamt etwa 2.000). Der Weltraumvertrag von 1967 verbiete zwar Atomwaffen im All, aber nicht Atomantriebe, und lasse nur eine friedliche Nutzung zu. Aber z. B. die USA behaupteten, Verteidigung und Sicherheit seien nicht aggressiver Natur: »Insofern seien Militärbasen und andere Kriegseinrichtungen im All statthaft, nur eben nicht auf anderen Himmelskörpern.« Der Autor zitiert den Chef des US Space Command, der den Weltraum ausdrücklich als Gebiet der Kriegführung sieht. Der NATO-Beschluss, so von Randow, zeige, dass »das System der internationalen Beziehungen schweren Schaden genommen« habe, »wenn es überhaupt noch eines ist«. Hinzufügen lässt sich: Der Westen setzt mit dem NATO-Beschluss die Zerstörung dieses Systems fort.

Noch deutlicher als von Randow wird der freie Wissenschaftsjournalist Karl Urban in einem Beitrag, der am 1. Dezember vom Deutschlandfunk ausgestrahlt wird. Das Manuskript wurde vorab auf der Internetseite des Senders veröffentlicht und trägt die Überschrift »Das Säbelrasseln im All«. Darunter heißt es: »Im März bewies Indien mit einem Raketentest, feindliche Satelliten abschießen zu können. Auch die USA und Frankreich kündigten bereits Programme zur Aufrüstung im All an. Jetzt ziehen die NATO-Mächte nach. Auf dem Gipfel kommende Woche beschließen sie ihre Weltraumstrategie.«

Das Wort »nachziehen« an dieser Stelle widerspricht dem Inhalt von Urbans Text. So heißt es bei ihm: »Es ist März 2018, als Donald Trump vor eine Gruppe gut gelaunter Marines tritt: ›Meine neue nationale Strategie begreift das All als Kampfgebiet, genau wie die Luft und das Meer. Wir könnten auch eine Space Force haben, die wäre zu entwickeln.‹« Im August 2018 habe dann US-Vizepräsident Michael Pence auch gesagt, »gegen wen sich diese Politik richte«: Russland und China. Urban kommentiert, die US-Regierung trumpfe zwar noch nicht mit neuen Waffensystemen für das All auf, forsche im geheimen aber »durchaus an taktischen Fähigkeiten im All«. So sei am 27. Oktober »ein unbemanntes Spionage-Spaceshuttle, von dem keiner weiß, welche Aufgabe es hat«, nach 25 Monaten im All auf Cape Canaveral gelandet. Es war bereits die fünfte Mission.

Tatsache ist: Mehrere Länder, darunter Russland und China, haben mehrfach Resolutionen vorgelegt, die Waffen im Weltraum verhindern sollen. Erst am 5. November stimmten in der UN-Vollversammlung 124 Länder erneut für eine solche Erklärung, die USA, Israel und alle EU-Staaten einschließlich Deutschland dagegen. In der Pressekonferenz des Auswärtigen Amtes am folgenden Tag erklärte dessen Sprecher Christofer Burger auf Nachfrage von RT Deutsch-Redakteur Florian Warweg u. a., Berlin bemühe sich, das Thema »voranzubringen«, aber es bestehe ein Unterschied zu Russland: »Wir finden, es ist zu eingeschränkt, zu begrenzt, sich sozusagen auf einzelne technische Varianten von Militarisierung des Weltalls zu konzentrieren.« Die Ausrede ist nicht nur grotesk, sondern enthält auch eine Lüge.

So startet z. B. laut von Randow in gut zwei Jahren der deutsche Spionagesatellit »Georg« (Geheimes Elektro-Optisches Reconnaissance System Germany). Er werde »exklusiv dem Bundesnachrichtendienst gehören« und nicht der Bundeswehr. Damit entfällt die Pflicht zur Weitergabe von Informationen an Verbündete. Im Gefolge der USA rüstet die Bundesrepublik längst im Weltraum auf. Am 4. Dezember wird das formal abgesegnet.





Mittwoch, 4. Dezember 2019

RotFuchs: Krieg oder nicht Krieg?



Krieg oder nicht Krieg?

Geschichte wiederholt sich nicht, Klasseninteressen aber bleiben konstant. Das gilt auch für den deutschen Imperialismus. Vor allem mit Hilfe der USA wurde er nach 1945 in der BRD wieder auf die Beine gestellt. Denn die von den Westmächten z. B. im Münchner Abkommen von 1938 gestützte Mission Adolf Hitlers, die Sowjetunion sowie Ost- und Südosteuropa zu kolonisieren, war nicht erfüllt. Vielmehr stand die Rote Armee an der Elbe und machte den Weg frei für den ersten deutschen Friedensstaat. Die Westalliierten und ihr Bundeskanzler Konrad Adenauer erhoben zur außenpolitischen Doktrin: Erst wenn die UdSSR auf die Grenzen von 1939 zurückgeht, kann uns ganz Deutschland gehören.

Die Konterrevolution in der DDR und die Zugeständnisse Michail Gorbatschows an den Westen erfüllten 1990 diese Vorbedingungen. Seitdem hat sich aber das Verhältnis von deutschem und US-Imperialismus geändert: Elemente der Konkurrenz treten deutlich neben die der Kooperation. Die überwiegt in den gemeinsamen Kriegen wie im Nahen Osten beim Versuch, Syrien zu zerstückeln, oder bei den Sanktionen, um Venezuelas sozialistische Regierung zu erwürgen, oder denen gegen Rußland, Kuba und andere unbotmäßige Länder. Die Konkurrenz begann mit dem deutschen Vorpreschen bei der Anerkennung der Unabhängigkeit Sloweniens und Kroatiens 1991. Heute möchten die USA erneut einen „begrenzten“ Atomkrieg gegen Rußland führen können, was selbst der deutschen Großmannssucht nicht paßt. Deutschland wäre Schlachtfeld. Da hätten einige doch lieber eine eigene deutsche Atombombe. Trumps nationalsoziales Programm zur Belebung der US-Industrie schafft zusätzliche Probleme.

Auch in der Bundesrepublik hat sich eine nationalsoziale Fraktion, die früher zu CDU und CSU gehörte, in der AfD selbständig gemacht. Ihre Propagandalüge, die Bundesrepublik zahle für alles Elend der Welt und erleide durch Einwanderung den „Volkstod“, mobilisiert bundesweit bis zu 25 Prozent der Wähler. Nazis verstecken sich längst nicht mehr nur in der Anonymität des Internet, sondern zeigen sich demonstrativ im Alltag wie in Parlamenten.

Die deutsche Großbourgeoisie hat vorläufig ein taktisches Verhältnis zu ihnen. Sie schwankt zwischen transatlantischem Treuebekenntnis und Unterordnung unter Washingtons Wünsche einschließlich Kriegsvorbereitung gegen Rußland und der Gier nach Profit auf dem russischen Markt.

Ein Beispiel für erstere Haltung: Die FAZ veröffentlichte am 1. November einen Artikel unter der Überschrift „Zur Abwehr bereit“. In der Unterzeile heißt es: „Das amerikanische Heer verlegt im nächsten Frühjahr Tausende Soldaten zum Manöver nach Europa. Rußland soll wissen: Wir wollen und wir können noch.“ Der Text liest sich nicht nur wie seinerzeit „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt“, es ist auch so gemeint. Kostprobe: „Jeder Angreifer, gemeint sind hier natürlich russische Verbände, soll wissen, daß man es beim Angriff auf einzelne Truppenteile des Bündnisses alsbald mit der ganzen Wucht der NATO zu tun bekommt.“ Die Wucht sieht beim geplanten Manöver an der russischen Grenze so aus: „Rund 33 000 Panzer, gepanzerte Fahrzeuge, Lastwagen, Jeeps und Material-Container, von denen zwei Drittel ebenfalls über den Atlantik verschifft werden.“ So liest sich Größenwahnsinn.

Faschisten, die noch nicht an der Macht sind, müssen ihre Abhängigkeit von der Bourgeoisie verdecken. Ein erprobtes Mittel ist die Spaltung der Arbeiterbewegung und aller Friedenskräfte durch Rassenwahn und Nationalismus. Die Großbourgeoisie ist es gewohnt, die eigenen Interessen dagegen vergleichsweise klar zu formulieren, läßt aber Rassisten und Hetzer gern gewähren. Die kämpfen nicht um höhere Löhne und um die Macht. Geschichte wiederholt sich nicht, aber die Stoßrichtung nach Osten, die Jagd unter Migranten und Linken auf der Suche nach Sündenböcken für Mißstände sind gleichgeblieben. Die Strategen gehen längst anderen Fragen nach: Krieg oder nicht Krieg? Arnold Schölzel

Freitag, 29. November 2019

Liebe Greta, Zeit für UMKEHR - Claudia von Werlhof



Zweiter Offener Brief an Greta Thunberg



Greta und die große Ver(w)irrung



Von Claudia von Werlhof und Diskussionsgruppe der „Planetaren Bewegung für Mutter Erde“

Liebe Greta Thunberg, einen 1. Offenen Brief am Beginn Deiner steilen „Karriere“, die gerade in der Anerkennung des alternativen Nobelpreises gipfelt, hast Du nicht beantwortet. Ich schreibe trotzdem einen 2. Ich hatte Dich voller Sympathie für Deinen Aufbruch als eine Art Großmutter angesprochen, die Dir als einer Art Enkelin einen Rat erteilen möchte. Er bestand darin, Dir bessere Informationen über den wirklichen Zustand von Mutter Erde zu beschaffen, denn mir war aufgefallen, dass Du diese offenbar nicht hattest. Diesmal will ich Dich lieber in meiner Eigenschaft als Wissenschaftlerin ansprechen, die ich ja auch bin. Denn wie ich höre, suchst Du den Rat der Wissenschaft, denn Du scheinst auf Deinen Geist zu vertrauen. Das ist gut und absolut notwendig. Allerdings gibt es immer zwei Sorten von Wissenschaft: eine, die für nichts Geringeres als den gefährdeten Zustand von Mutter Erde selbst verantwortlich ist, und eine, die etwas dagegen hat. Zur letzteren Sorte gehöre ich. Deswegen war ich früher auch immer eine begeisterte Demonstrantin und Demonstrations-Rednerin und war zunächst einfach nur froh, wie die Jugend überall massenhaft auf Deinen Protest reagierte. Endlich eine Bewegung und auch noch für Mutter Erde! Etwas Schöneres konnte mir, zumal als Gründerin der „Planetaren Bewegung für Mutter Erde“, ja gar nicht passieren.

Aber inzwischen sehe ich, eben als Wissenschaftlerin, wie viele Verirrungen und Verwirrungen bei Dir und den „Fridays for Future“ immer noch bestehen, und ich nicht erkennen kann, dass sie von Dir und Euch aufgearbeitet werden. Ja, die wahren Gefahren für uns und Mutter Erde werden verdrängt und vertuscht, diejenigen nämlich, die uns wirklich bedrohen. Das Wissen darüber braucht man aber, wenn man so auftritt wie Du und darüber hinaus eine Verantwortung für eine zunehmende Anhängerschaft hat. Du und die „Fridays for Future“-Bewegung sorgt Euch also um den Zustand der Erde und seine Ursachen, scheint aber genau davon gar nichts zu wissen!

Im Gegenteil, ihr habt Euch der Behauptung von internationalen Organisationen, ganz bestimmten Wissenschaftlern der Sorte 1 des IPCC, des Weltklimarates, sowie von Konzernen und Finanzleuten bzw. Finanzinstitutionen angeschlossen, dass das CO2 das Haupt-, ja einzige Problem des Planeten sei, und mit einem O,04 Prozent Anteil in der Atmosphäre (davon nur 10-20 Prozent überhaupt menschengemacht) gar einen planetaren „Klimawandel“ zur Folge habe. Dieser ruiniere die Lebensbedingungen auf der Erde und nehme demnächst in Form einer Erderwärmung lebensbedrohliche Ausmaße an. Deswegen müsse, wie auf der UNO-Konferenz in Paris 2015 beschlossen, dagegen vorgegangen werden, indem die CO2-Emmissionen massiv verringert werden. Im Namen eines angeblich „grünen“ New Deal soll dafür nun ein „Systemwandel“ gegen diesen „Klimawandel“ und seine kapitalistischen Ursachen initiiert werden. Dieser Systemwandel bestehe darin, dass in der Gesellschaft ein „nachhaltiger Lebensstil“ eingeführt werde, bei dem auf den Konsum und Gebrauch von besonders CO2-intensiven Produkten verzichtet wird bzw. höhere Steuern zu entrichten sind. Dadurch soll der „Klimawandel“ angeblich beendet und die Erde „gerettet“ werden.

Soweit zur „Logik“ der Argumente von oben, die Ihr ja nahtlos und erstaunlich brav, also ohne jeden Widerspruch, übernommen habt.


Was ist daran falsch? Ziemlich viel:

1. Dem anvisierten Systemwandel durch Abbau des Energieverbrauchs steht nämlich auf der anderen Seite der massive Aufbau gerade von den aller energie-intensivsten high-tech-Dimensionen im Alltag gegenüber, der in die Digitalisierung aller Lebensbereiche, das Projekt der entsprechenden „Smart Cities“ und die Installierung der dafür benötigten elektromagnetischen Bestrahlung auf 5G-Niveau führen soll. Dieser Ab-, aber auch Um- sowie der Neu-Aufbau der Industriegesellschaft sind bereits ein Riesengeschäft, bei dem es um Billionen Dollar geht (1) und ganz gewiss nicht um etwas „Grünes“ und die Rettung der Erde! Ja, die 5G-Frequenz erfordert das Fällen der Bäume in den Städten und ist bisher nur im militärischen Bereich zur Anwendung gekommen, also eine Waffe, die in einem noch unbekannten Ausmaß das Leben auf der Erde sogar zerstören wird, von Insekten, Vögeln und Babys im Mutterleib und danach angefangen bis zu den Alten, wobei die in der Mitte mit schweren Beschädigungen ihrer Gesundheit zu rechnen haben werden (2).

Die Pläne für das, was der „Systemwandel“, den Ihr wollt, bedeuten soll, sind also längst da, haben gar nichts mit einer Abschaffung des Kapitalismus zu tun und werden bereits mit voller Wucht durchgesetzt. Dabei gibt es mehrere, erst einmal ganz einfache Fragen: Was ist daran „nachhaltig“? Wo soll die Energie dafür herkommen? Für wen soll sie reserviert werden? Denn dieses Energieniveau ist ohne fossile und nur mit erneuerbaren Energien auf keinen Fall zu erreichen, wobei die fossilen ohnehin ihrem Ende entgegen sehen und die erneuerbaren unter anderem nur durch Umwidmung von Landwirtschaft in Energiewirtschaft und von Wäldern in Palmölplantagen – also durch massive Zerstörung und Hungerproduktion weltweit – vergrößert werden können, von den Schäden etwa mit Windrädern, oder gar von denen durch Staudämme für die „alternative“ Wasserversorgung ganz zu schweigen. Also geht es dann um einen Ausbau der Atomenergie, an dem vor allem auch das Militär interessiert ist? Ja, was ist das für ein Systemwandel, was ändert der am „Klima“ als einem planetaren Großsystem, und wer fällt raus? Die 5G-Opfer, große Regionen des Südens, die Opfer radioaktiver Verseuchung und… und und?


Warum sagst Du nichts zu diesem „Systemwandel“, Greta?

Aber es ist noch viel schlimmer. Denn auch die allem zugrunde gelegte CO2-These stimmt ja gar nicht!

2. Es ist ja gerade NICHT so, dass das CO2 die Erde bedroht. Ja, die Erde würde derzeit sogar mehr CO2 benötigen für ihre Pflanzen und das Leben allgemein, denn CO2 ist ein unsichtbares Pflanzengas und kein Dreck, der aus Schornsteinen kommt, wie dauernd suggeriert wird (3), über den selbst man aber gar nicht redet. CO2 ist auch insofern kein Treibhausgas, als die Erde zum Himmel offen und damit gerade kein Treibhaus ist. Der Treibhauseffekt kann also auf einem Planeten gar nicht eintreten. Ja, das CO2 sorgt dafür, dass wir Sauerstoff zum Atmen haben, denn die Pflanzen wandeln es in eben diesen um. Wenn ihr also dafür eintretet, dass das CO2 möglichst verschwindet, dann würden wir am Ende alle samt dem Leben auf dem Planeten eingehen, indem wir schließlich ersticken! Also ist an der ganzen Argumentation etwas grundfalsch. Sie steht auf tönernen Füßen!

Wenn Du an die Wissenschaft glaubst, wie Du immer sagst, dann solltest Du nicht an den IPCC glauben, denn der ist keine wissenschaftliche, sondern eine politische Organisation. Tausende von WissenschaftlerInnen in der Welt haben sich inzwischen gegen ihn ausgesprochen (4), eben weil der IPCC behauptet, das CO2 sei schuld an diesem „Klimawandel“. Die nicht dem IPCC und seiner Politik verpflichteten WissenschaftlerInnen verteidigen dagegen das CO2, so wie ich es soeben getan habe. Andere sagen, ein Klimawandel könne höchstens von einer veränderten Sonnenaktivität kommen. Diese können sie aber für die fraglichen Zeiten nicht feststellen. So ist die vom IPCC behauptete Erwärmung der globalen Durchschnittstemperatur in den letzten 20 Jahren auch gar nicht eingetreten, sagt wiederum die Raumfahrtbehörde der USA, die NASA. Abgesehen davon ist eine Durchschnittstemperatur für den ganzen Planeten natürlich ein ungeeigneter, ja unsinniger Maßstab, weil er von den jeweiligen Mess-Stationen abhängt, die auch noch verändert wurden, und weil er riesige Unterschiede bloß einebnet und am Ende gar keine Aussagekraft hat.

3. Was die meisten WissenschaftlerInnen aber nicht sagen, ist, wie denn dann die spürbaren WETTER-Veränderungen zu interpretieren seien, die wir ja alle beobachten. Denn diese stehen außer Frage, sind aber nicht mit dem globalen Klimasystem in eins zu setzen, das ja viel umfassender und dessen willentliche Beeinflussung wohl nicht so leicht und schon gar nicht durch ein einzelnes Pflanzengas denkbar ist. Das sind einfach andere, nicht vergleichbare Dimensionen. Also ist die Frage, woher denn dann diese Wetterveränderungen kommen, sei es in Gestalt von Dürren, Überschwemmungen, regionalen Hitze- oder auch Kältewellen, Stürmen und lange am Ort bleibenden Unwettern, die krass über allen sonstigen Temperaturen liegende Erwärmung der Arktis (zumindest bis 2012), die angeblichen „Wald“-Brände in Kalifornien, Australien und Portugal, welche Häuser bis auf die Grundmauern vernichteten und Autos geschmolzen, aber die Bäume darum herum meist intakt gelassen haben (5), von den katastrophalen Urwaldbränden im Amazonas, in Afrika und Südasien ganz zu schweigen. Auch das massive Aussterben von Tieren und Pflanzen, z.B. Insekten, Vögeln, Korallen und Bäumen sowie der auch sonst rapide ansteigende Artenschwund können ja in keiner Hinsicht mit CO2 erklärt werden! Das ist vollkommen unmöglich und einfach Unsinn. Das gilt genauso für die Verschmutzung der Luft, des Bodens und des Wassers mit nicht nur Feinstaub, sondern einem alle Organe bis ins Gehirn durchdringenden Nanofeinstaub aus Aluminium, Strontium, Barium, Lithium, Polymeren, Kohlenasche, genetisch veränderten Stoffen, Bakterien und vielen weiteren Substanzen, die seit nunmehr 2 und mehr Jahrzehnten, unter anderem durch die Ausbringung von Aerosolen in der Atmosphäre vor allem der Nordhalbkugel, nachgewiesen wurden. Die Methode hat den wissenschaftlichen Namen SRM, Solar Radiation Management, und wird angeblich für die Abblockung der Sonneneinstrahlung zugunsten niedrigerer Temperaturen auf der Erde empfohlen – in Wahrheit aber schon längst und offenbar für ganz andere Zwecke eingesetzt, jedenfalls solche, die allem Leben auf der Erde bis hin zu ihrer Auslöschung schaden und sehr viele Krankheiten in inzwischen epidemischen Ausmaßen nach sich ziehen (6). Dazu kommt, schließlich, die – entgegen der Prognosen – in den letzten Jahren wieder wachsende Zerstörung der Ozonschicht in der Atmosphäre, welche dazu führt, dass schädliche UV-Strahlung nun auch auf der Nordhalbkugel überall ungefiltert bis auf die Erde hinunterkommt und vor allem die Kleinstlebewesen bedroht. So ist bereits die Nahrungskette an Land und in den Ozeanen angegriffen, und Korallen „verhungern“ (7). Wenn also nicht bald etwas passiert, um die Ozonschicht dauerhaft, nämlich über die nächsten Jahrzehnte zu stärken, wozu gehört, dass man weiß und auch zugibt, worunter sie wirklich leidet – und das ist sicher nicht nur das dafür angeblich verantwortliche zivile FCKW, und CO2 hat damit gar nichts zu tun –, dann haben wir bald schon allein deswegen ausgesorgt, weil die Landwirtschaft ganz plötzlich an toxischer UV-B und -C- Strahlung eingehen kann. Eine Stärkung der Ozonschicht kann allerdings nicht durch künstliche Zuführung von Ozon in die Stratosphäre erfolgen, sondern nur dadurch, dass damit aufgehört wird, diese dünne, aber absolut lebensnotwendige Schicht zu beeinträchtigen – etwa durch Radioaktivität, die Aufheizung der Ionosphäre, Mikrowellen, den Flugverkehr, Raketentreibstoffe und Überschallflüge.

Von den vielen Kriegen in der Welt und den irreversiblen Folgen des dabei verbreiteten Einsatzes von abgereichertem Uran, einem Abfallstoff aus Atomkraftwerden, etwa, ist hier noch gar nicht die Rede (8).

Du siehst, man hat Euch entscheidende Informationen über die wirkliche Situation des Planeten und ihre Gefahren sowie deren Ursachen vorenthalten, alles mit CO2 erklärt, egal, was es war, und Ihr habt es einfach geglaubt. Bis heute bist Du und seid Ihr mit der Behauptung unterwegs, den Kern der Sache verstanden zu haben und das vertreten zu müssen, was daraus zu folgen scheint. Ich verstehe auch, dass man mit 16 Jahren nicht alles wissen kann. Aber das, was Du und die anderen wissen müsst, wenn Ihr wirklich eine sich ihrer Verantwortung bewusste Bewegung für Mutter Erde und nicht auch noch gegen sie sein wollt, dieses Wissen gibt es! Also beschafft es Euch, wenn Ihr es ernst meint mit Eurer Bewegung. Denn sonst ist Eure Glaubwürdigkeit bald unweigerlich dahin (9). So wird man auch relativ bald feststellen, ob CO2-Reduktionen irgendwelche Wirkungen auf das „Klima“ bzw. das Wetter haben, was natürlich gar nicht der Fall sein wird, da es nicht die Ursache der Probleme ist.

4. Das Euch unbekannte Wissen ist vor allem zustande gekommen, weil sich Dr. Rosalie Bertell, die ich Dir bereits in meinem 1. Brief empfahl, und die vor 33 Jahren übrigens auch den alternativen Nobelpreis bekam, als Biometrikerin und Umweltwissenschaftlerin für die UNO mit der Geschichte der Militärtechnologien seit dem 2. Weltkrieg in Ost und West befasst hat. Diese Technologien sind der Schlüssel zur Antwort auf die Frage nach einer Erklärung dessen, was heute geschieht bzw. gemacht werden kann, damit es geschieht. Sie nennt neben den Schäden durch nukleare Eingriffe, z.B. der Explosion von über zweitausend Atom- und Wasserstoffbomben in der Atmosphäre und auf der Erde, die ein halbes Jahrhundert andauerten, vor allem die postatomaren Technologien. Das sind solche, die für „Wetterkriege, Plasmawaffen und das militärische Geoengineering“ eingesetzt werden, die in den letzten 70 Jahren insbesondere auf der Basis der Entdeckung des Umgangs mit elektromagnetischen Wellen durch den Physiker Nikola Tesla erfunden wurden und inzwischen immer mehr und überall auf dem Planeten angewandt werden, z.B. durch die immer zahlreicher werdenden Installationen der sogenannten „Ionosphärenheizer“.

All das wird allerdings öffentlich nicht zugegeben! Aber es ist der Fall, nachlesbar etwa auch in der sogenannten ENMOD-Konvention der UNO von 1977, der Environmental Modification Convention, oder dem Bericht „Weather as a Force Multiplier – Owning the Weather in 2025“ der US Air Force von 1996. Diese Technologien wurden z.B. schon zweimal im Europaparlament diskutiert, 1999 und 2013, bis die EU-Kommission 2016 eine weitere Beschäftigung des EP damit verbot (!). Die der Öffentlichkeit unterschlagenen militärischen Aktivitäten erklären jedenfalls alles, was wir in der Realität vorfinden und generell als „Klimawandel“ bezeichnet wird. Dieser ist also das Ergebnis eines bereits jahrzehntelangen Krieges gegen die Erde und ihre Verwandlung in eine buchstäbliche „Kriegswaffe“ des Militärs in Ost und West.

Rosalie Bertell, die 2010, kurz vor ihrem Tod anlässlich des 30-jährigen Bestehens des alternativen Nobelpreises aus den USA nach Deutschland gekommen war, rief daher bei einer Diskussion zum Thema in die Runde der ebenfalls preisgekrönten KollegInnen:


„Es ist nicht CO2! Es ist das Militär!“

Und sie hing eine Petition aus, die von allen Anwesenden unterschrieben wurde. Sie lautet: „Es ist moralisch verwerflich und eine Kampfansage an die Menschheit und die Erde, in das normale Funktionieren der planetaren Ordnung einzugreifen, indem Stürme, Hurrikane, Tsunamis, Monsune, Erdrutsche, Dürren, Überschwemmungen, Erdbeben oder Vulkanausbrüche verursacht oder verstärkt werden!“

Wenn Du und Eure Bewegung also aus der Ver(w)irrung und dem unreflektierten Übernehmen der Slogans von oben in die Wahrheit kommen und das tun wollt, was Mutter Erde jetzt braucht, nämlich unsere Solidarität aufgrund dessen, was ihr die ganze Zeit angetan wird, dann kümmert Euch darum, dass Ihr wisst, worum es eigentlich geht und kämpft dagegen. Denn das ist es, was unsere Zukunft bestimmt, nicht das CO2, das zur Natur gehört und von Euch stattdessen als ihr Feind dargestellt wird.

Warum das alles so verdreht wird, warum man Euch das wahre Wissen vorenthält, und worum es mit der CO2-Propaganda wirklich geht, das werdet Ihr ebenfalls selbst herausfinden (müssen). Denn es stehen dahinter eben jene Interessen, gegen die Ihr angeblich mit Eurer Bewegung antretet. Diese Interessen sind es ja auch, die alles weltweit in großem Maßstab finanzieren und organisieren: Eure wöchentlichen Fridays for Future-Demos, die „Weltuntergangs-Partys“, wie ich sie nenne, samt „die ins“, also das vorweggenommene Sterben-Üben – merkt Ihr gar nicht, welch eine Perversion das ist? Es sind die, welche die regionalen Büros weltweit, die großen Spektakel, etwa mit berühmten Pianisten, die Filme, Medienarbeit, Propagandamaterial und all das her- und bereitstellen – tun die das, weil sie euch einfach so mögen?

5. Diese Interessen brauchen Dich und Euch, um die Jugend und gerade auch die Frauen auf ihre Seite zu ziehen! Denn die Frauen sprechen immer schon auf das Thema Natur und Ökologie mehr an als Männer, einfach, weil sie historisch und leiblich mehr mit ihnen verbunden sind. Das wird nun ausgenützt, indem Ihr es seid, welche die neuen Pläne und Interessen des Kapitals vertreten, für sie werben und für die Umsetzung ihrer Ziele sorgen sollt. Ihr seid es, die eine Art „Kulturrevolution“ propagieren sollt, damit die derzeitige Wachstums- und Energie-Krise des Kapitalismus überwunden, ein zusätzliches Geschäftsmodell aufgebaut und der Neuanfang des Systems auf einer technologisch moderneren, effizienteren, aber auch schmaleren (!) Basis profitabel vonstatten gehen kann – selbstredend unter Hinterlassung eines Scherbenhaufens in Gestalt der „alten“ Gesellschaft, die dafür erst einmal zerschlagen und zertrümmert werden muss! Wie sollte das sonst gehen, nämlich ohne Euch, ohne den Aufstand – und diesmal einen für eine wirklich antikapitalistische Gesellschaft für alle – zu provozieren? Das erspart Ihr ihnen nun.


Warum helft Ihr ihnen dabei?

Es ist wunderbar, dass sich die Jungen für Mutter Erde begeistern. Darauf hatte ich lange gewartet. Aber merkwürdigerweise ist das, was Ihr jetzt tut, gerade nicht eine Wohltat für Mutter Erde, sondern ihre Verhöhnung! Das, was Ihr bisher gemacht habt, ist das Umgekehrte von dem, was gebraucht würde. Es ist geradezu dessen Verkehrung.


Merkt Ihr, merkst Du, Greta, denn gar nicht, wo ihr da hineingeraten seid?

Es wird euch sehr enttäuschen zu sehen, welchen Interessen Ihr wirklich dient, nämlich denen, die gerade verantwortlich sind für den Zustand, welchen Ihr beklagt, während Ihr glaubt, eine Macht für das Gute zu sein. Lasst Euch nicht aufhetzen gegen die Generation, die Euch aufgezogen hat und gegen diejenige, die Ihr selbst hervorbringen könntet, weil sie angeblich einen „CO2-Abdruck“ hinterlässt, der um jeden Preis vermieden werden solle. Damit würde ja die Schuld dem Lebendigen selbst angekreidet, anstatt denen, die es vernichten!

Aber ihr könnt Euch nun vielleicht auch das Unbehagen erklären, welches Ihr wegen dieser Ver(w)irrungen womöglich schon empfindet. Deinem Gesicht, Greta, sieht man es jedenfalls an.

Lasst Euch also nicht länger missbrauchen für das Gegenteil dessen, wofür Ihr aufsteht, von Leuten, die alles andere im Sinn haben als das Wohl von Mutter Erde, sondern sogar an ihrer Zerstörung arbeiten! Es wären ein gigantischer Fehler, eine vergebliche Kraftanstrengung und eine verlorene Zeit gewesen, die wir alle für ein wirkliches Einstehen für unseren Planeten dringend brauchen. Denn die Uhr tickt tatsächlich, aber nicht für das Einsparen von CO2!


Fazit:
Du, Greta, und Ihr habt das Thema verfehlt und der Welt unwissentlich eine Lüge aufgetischt. Ihr wollt eine Politik durchsetzen, die weder der Erde noch ihrem Wetter oder Klima nützen, sondern nur den Profiten bestimmter Investoren und Konzerne, sowie auch noch dem Abbruch von gesellschaftlichen Strukturen und Existenzen, die keine Gewinne mehr einbringen. Schließlich habt Ihr auch noch abgelenkt von den Zerstörungen, die seit Jahrzehnten in zunehmendem Maße an der Erde verübt werden und zu den schon bekannten dazukommen, nämlich denen durch das Militär – am Boden, im Wasser und in der Luft, neuerdings auch noch vom Weltraum aus. Dadurch verhindert Ihr, dass die damit einhergehenden, nun immer massiver auftretenden Gefahren für das Leben auf der Erde und sie selbst endlich überhaupt gesehen, erkannt und beantwortet werden.

Ihr erweist der Erde einen Bärendienst. Aber es ist noch Zeit für eine Umkehr und Wiedergutmachung! Ich befürchte jedoch, die wird „man“ nicht zulassen.

Prof. Dr. Claudia von Werlhof, Planetare Bewegung für Mutter Erde, Österreich.

Ich danke der Diskussionsgruppe der "Planetaren Bewegung für Mutter Erde" PBME (Alexandra Danzl, Wolfgang Fischer, Thomas A. Mann, Gudrun Sahlender-Wulf, Dietmar Salamon, Thomas Schramm u.a.) für ihre vielen Hinweise und die engagierte Debatte und Kooperation bei der Verfassung dieses Briefes! Eine zunächst englisch- und italienischsprachige Fassung sind in Vorbereitung.