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27. Jan. 1945 – KZ Auschwitz durch die Sowjetarmee befreit. Gedenken an die Opfer des deutschen Massenmordes?
Die Psychologie des Antikommunismus
Erstellt am 31. Januar 2023 von sascha313
Antikomm=FaschismOft sind wir ehemaligen DDR-Bürger und andere
fortschrittlich denkende Menschen erstaunt darüber, wie leicht in der
BRD die Menschen negativ feindlich gegenüber dem Sozialismus
beeinflußbar sind, und wie sehr sie vom Antikommunismus und vom Haß auf
die DDR und auf den Sozialismus geprägt sind. Zuweilen ist das sogar
feststellbar bei Menschen, die die DDR noch erlebt haben und auf die
andere Seite der Barrikade übergewechselt sind. Letzteres ist jedoch
nicht nur auf eine opportunistische Lebenseinstellung, sondern auch
darauf zurückzuführen, wie die herrschende Klasse der BRD seit 1990 mit
dem Delegitimierungsauftrag des damaligen Kanzlers Kohl, an die
Geschichte des vom BRD-Imperialismus feindlich okkupierten ersten
sozialistischen Arbeiter-und-Bauern-Staates heranging: Lüge,
Verleumdung, Schwarzmalerei und Fälschung der Geschichte gehören
selbstverständlich zum Arsenal der Antikommunisten in der BRD. Das
betrifft heute übrigens auch die Kriegstreiber, die Selenski-Versteher,
die Ukro-Nazismus-Verharmloser und die Rußlandhasser!
Hans Beyer
Antikommunismus und Massenpsychologie
Mit der Psychologie verhält es sich ähnlich wie mit anderen
wissenschaftlichen Disziplinen; ihre Ergebnisse können sowohl im
Interesse der Menschheit und des Fortschritts als auch für die
Vorbereitung und Führung des Krieges (psychologische Kriegführung) und
besonders für den Antikommunismus verwandt werden. Weil sich die
Psychologen bei der Erforschung der psychischen Tätigkeit des Menschen
auch mit den Methoden beschäftigen, mittels derer in einer gewählten
Richtung auf die menschliche Psyche eingewirkt werden kann, wird sie von
den Antikommunisten als ein wichtiges Instrument ausgenutzt und
mißbraucht. In einigen imperialistischen Staaten wurde eine spezielle
„politische Psychologie“ geschaffen. Als aktuelle Probleme der
„politischen Psychologie“ nennt W. Jacobsen u.a.:
werbepsychologische Probleme in der politischen Propaganda (rationale
und irrationale, direkte und indirekte Beeinflussungspraktiken);
das Problem der Demagogie (Arten und Wirkungen politischer Verführungstechniken, Bereitschaft, Unglaubwürdiges zu glauben);
Untersuchung politisch-ideologischer Infiltrationsmethoden und ihrer Wirkungen. [7]
Wie kann man Menschen psychologisch beeinflussen“
Mit Hilfe der Psychologie wird festgestellt, welche Methoden und
Argumente bei den Massen wirken, welche Leitbilder und Wunschträume
sich für die antikommunistische Beeinflussung besonders eignen. Die
imperialistische Massenpropaganda stützt sich hierbei auch auf
Erfahrungen der kapitalistischen Reklame, die beim Verkauf von Autos,
Staubsaugern u.a. gesammelt wurden. Darauf beruht die
Differenziertheit der antikommunistischen Propaganda, die sowohl in der
Form als auch in der Wahl der Mittel auf die jeweilige
Bevölkerungsschicht abgestimmt ist.
Die Argumentation des Antikommunismus ist äußerst anpassungsfähig, und
je nach den Erfordernissen und der Stoßrichtung werden abweichende und
sogar entgegengesetzte, sich widersprechende Argumente benutzt.
Warum orientiert sich der Antikommunismus auf die Emtionen?
Die einseitige Orientierung auf die emotionale Seite der menschlichen
Persönlichkeit und der Mißbrauch psychologischer Mittel ergeben sich
aus der Tatsache, daß der Antikommunismus nicht in der Lage ist, sich
auf sachlicher, wissenschaftlicher Ebene mit dem Sozialismus zu messen,
und es unmöglich ist, den Marxismus-Leninismus zu widerlegen sowie die
ökonomischen, politischen und kulturellen Erfolge der sozialistischen
Staaten zu leugnen.
Welches Ziel verfolgt die antikommunistische Massenpropaganda
mit der emotionalen Orientierung?
Der Antikommunismus ist eine Ideologie des Hasses und der Vergiftung.
Sein Ziel ist es, ein Vorurteil, eine unvernünftige, emotional negative
Abneigung gegen den Kommunismus zu erzeugen, um die Menschen den
sachlichen, verstandesmäßigen und wissenschaftlichen Argumenten
gegenüber unzugänglich zu machen. Der Mißbrauch menschlicher Gefühle ist
ein Grundzug der imperialistischen Massenpsychologie. In seiner
Schrift „Psychologie der Massen“ erklärt Le Bon:
„Bei der Aufzählung der Faktoren, die imstande sind, die Menschenseele
zu erregen, könnten wir uns die Erwähnung der Vernunft ersparen, wenn
man nicht den negativen Wert ihres Einflusses aufzeigen müßte.“ [8]
Warum gelingt es den Faschisten die Massen zu beeinflussen?
Die Nazis wandten die imperialistische Massenpsychologie in allen
Bereichen der Massenarbeit und Propaganda an; es gelang ihnen, die
Mehrheit der deutschen Jugend emotional dermaßen zu verseuchen, daß
diese einer verstandesmäßigen Argumentation weitestgehend verschlossen
war. Heute stützen sich die antikommunistischen Ideologen in
Westdeutschland auf die imperialistische Massenpsychologie und die
Erfahrungen aus der Nazizeit. Wir reden bei Diskussionen mit
westdeutschen Bürgern oft an ihnen „vorbei“, weil sie häufig starke
Vorurteile gegen unsere Gesellschaftsordnung, unsere Politik und gegen
den Kommunismus überhaupt haben. Eine emotional negative Einstellung
zum Kommunismus hindert an der rationalen Erkenntnis.
Die geheimen Methoden der faschistischen Infiltration
Diese Feststellung wird durch eine soziologische Untersuchung, die im
Auftrage des „Arbeitskreises für politische Psychologie und Soziologie“
in verschiedenen Orten des Rhein-Ruhr-Gebietes über die „Kommunistische
Infiltration“ durchgeführt wurde, bestätigt. [9] Als Ergebnis der
Befragung wird festgestellt, daß die Zahl derjenigen Personen, „die über
eine mindestens zureichende Kenntnis des kommunistischen Systems“
verfügt, „verhältnismäßig gering ist“. [10] Am Beispiel der Antworten
einiger über „Vorstellungen von möglichen Abwehr- und Gegenmaßnahmen“
Befragter wird verdeutlicht, wie die emotional negative
antikommunistische Einstellung vieler Bundesbürger zustande kommt.
Ein höherer Beamter erklärte: „Die Leute sind dumm, man muß ihnen mit
einfachen Beispielen kommen, die selbst so ein Arbeiter· versteht … Wir
werden alles Schlechte als kommunistisch bezeichnen, dann begreifen
die, was Kommunismus ist.“ [11]
„Es ist unsere Aufgabe“, so äußerte ein Kulturpolitiker (!), ,,die
Jugend und die breite Masse zu immunisieren, sie also über den
Kommunismus aufzuklären. Das bedeutet, daß wir sorgsam abschirmen
müssen, so daß sie nicht mit-Kommunisten und mit kommunistischen Parolen
in Berührung kommt.“ [12]
Ähnlich äußerte sich ein Studienrat: „Vor allem die Jugend müssen wir
immunisieren; das müssen wir rechtzeitig tun, denn die Jugend ist
anfällig für radikale Tendenzen. Das beste wäre eine streng
abgeschlossene Erziehung und daß die Jugendlichen von allen
kommunistischen Einflüssen weggehalten werden … Man muß ihnen
einhämmern, daß der Kommunismus gefährlich und kein Umgang für einen
wohlerzogenen und gebildeten Menschen sein kann. Und daß man sich vor
jeder Berührung mit kommunistischen Gedanken schützen muß.“ [13]
Symptomatisch ist auch die Antwort eines CDU-Funktionärs: „Ihre Frage
nach der Objektivität ist irreführend … Wer Objektivität zu suchen
vorgibt, der führt etwas Schlechtes im Schilde. Mit solchen Phrasen will
man das gesunde Volksempfinden zersetzen. Wir dürfen, um Himmels
willen, doch nicht mit den Kommunisten ,objektiv‘ diskutieren, so
arbeiten wir doch dem Kommunismus in die Hände. Die dumme Masse
versteht doch das nicht. Die läuft hinter jedem Dummkopf her, wenn der
von Objektivität redet. Der Kommunismus versucht doch über die
Hintertür der sogenannten Objektivität einzubrechen, sich
einzuschleichen, das war schon immer so.“ [14]
Die Dummheit und Primitivität der geistigen „Elite“
Diese Äußerungen verraten nicht nur ein erschreckend niedriges
geistiges Niveau von Leuten, die sich höchstwahrscheinlieh zur
„geistigen Elite“ der Bundesrepublik zählen, sie offenbaren vor allem,
daß es ihnen nicht um eine sachliche Auseinandersetzung mit den
Kommunisten oder um eine Widerlegung des Marxismus- Leninismus geht.
„Aufklärung“ ist für sie identisch mit „Abschirmung“ und
„Immunisierung“. Es geht ihnen um die Erzeugung einer emotional
negativen Grundhaltung gegenüber der marxistisch-leninistischen
Weltanschauung und der kommunistischen Bewegung. Das Vorhandensein
einer solchen Haltung bei weiten Kreisen der westdeutschen Bevölkerung
muß in den Diskussionen mit Bundesbürgern unbedingt berücksichtigt
werden.
Was ist der Zweck der sozialistischen Propaganda?
Unsere Propagandatätigkeit ist im Gegensatz dazu auf die Förderung des
politischen Denkvermögens der Bürger unserer Republik gerichtet. Das
heißt jedoch nicht, daß wir die emotionale Seite des
Erziehungsprozesses nicht beachten.
Lenin erklärte, „daß es ohne ,menschliche Emotionen‘ niemals ein Suchen
der Menschen nach der Wahrheit gegeben hat, gibt und geben kann“ [15].
Das Denken der Menschen ist immer – unterschiedlich stark – durch das
Gefühl gefärbt. In den Gefühlen spiegelt der Mensch seine Beziehungen
zur Wirklichkeit in der Form des Erlebens wider, und diese können
positiv oder negativ sein. Eine emotional positive Einstellung wirkt
sich auf die rationale Erkenntnis vorteilhaft aus, während die emotional
negative Einstellung die rationale Erkenntnis hemmt.
Und was ist mit den geistig Zurückgebliebenen?
Ferner müssen wir berücksichtigen, daß die emotional negative
Einstellung mehr oder weniger stark erhalten bleiben kann, auch wenn
der Betreffende die Richtigkeit des Marxismus-Leninismus und unsere
gesamte Politik verstandesmäßig anerkennt, aber auf Grund der noch nicht
restlos überwundenen emotional negativen Einstellung noch Zweifel in
sich trägt. Daraus wird deutlich, wie notwendig es ist, die emotionale
Einstellung der Menschen in der politisch-ideologischen Arbeit zu
berücksichtigen. Dieses Problem ist für alle Propagandisten von großer
Bedeutung.
Auch in der sozialistischen Gesellschaft existieren nach der Errichtung
der politischen Herrschaft der Arbeiterklasse für einen längeren
Zeitraum kleinbürgerliche Schichten, und noch länger bleiben
kleinbürgerliche Anschauungen und Denkweisen bestehen. [16]
Quelle:
Hans Beyer: Antikommunismus und Massenpsychologie. In:
Vorholzer/Rum/Mäder (Hrsg.): Psychologie in unserem Leben. Dietz Verlag
Berlin 1969, S. 462-465 (Auszug; bearbeitet. N.G.)
Zitate:
[7] W. Jacobsen: Was ist „politische Psychologie“?
[8] G. Le Bon: Psychologie der Massen, S.93.
[9] H. Wolf: Vorstellungen über den Kommunismus. In: Politische Psychologie als Aufgaben unserer Zeit. S. 63ff.
[10] Ebenda, S. 83.
[11] Ebenda, S. 74.
[12] Ebenda, S. 78.
[13] Ebenda, S 78f.
[14] Ebenda, S. 79.
[15] W.I. Lenin: Rezension zu N.A. Rubakin, „Unter Büchern“. In; Werke, Bd. 20, S.257.
[16] Denken und Fühlen in unserer Zeit (Thesen), im vorliegenden Band (Psychologie in unserem Leben), S. 496.