Montag, 30. September 2013

Toi, toi, toi für einen Film-Macher-Neuling


 Lieber Journalist und nun auch Filmemacher Harald!

Ich habe mir alle Eure und Deine Filme von ALEXberlinTV in Ruhe angesehen. Glückwunsch. Du hast Deine neue Spur für Kreativität gefunden und meisterst das Ding Stück für Stück. Vortrefflich Dein Engagement. Man spürt, Du liebst die Menschen und bist denen besonders nahe, die sich rühren, die selbst engagiert sind und so auch Schönheit ausstrahlen. Besonders hervorzuheben: Die ruhige Kameraführung in nahezu allen Beiträgen, ganz im Gegensatz zur Hektik des Alltags. Gut auch – die Macher halten sich weitgehend zurück. Nicht einer, der sich selbst ins Bild brachte.


Zu den einzelnen Filmdokumenten nur soviel:

Ich bin verdächtig“: In fast drei Minuten einen Mann mit seinen Motiven darstellen zu wollen ist ein missliches Unterfangen. So interessant seine Aussagen sind, er hängt förmlich in der Luft. Warum er ins Bild gesetzt wird, bleibt unklar. Daraus kann man, so man will, bestenfalls einen erweiterten Werbespot machen, aber wofür, für wen? Die Papierschiffchen im Brunnen – was soll das?


mittenmang“ - Heim für Ausländer: Sagst Gauck etwas am Anfang? Und der Vater ist trotz kleinem Kreis um seinen Kopf kaum wahrzunehmen. Er hätte vor dem O-Ton schon mal ins Bild kommen sollen. Gut für´s erste: Der Wechsel von Nah- und Total-Aufnahmen, Schule zum Beispiel. Die Vorstellung der Familie gelingt nur zum Teil. Sie läuft brav wie eine dressierte Meute der Kamera entgegen, er, nicht sehr einladend in seiner Breitbeinigkeit. So ein Bild kann man vermeiden. Die Sympathie ihm gegenüber muss durch seine O-Töne allein zur Geltung kommen. Vorstellung der Töchter in dieser Form, indem sie sich nacheinander aufs Bett setzen, finde ich originell. Bestätigt die Familie also das was Gauck erzählt? Ich habe den Ton wie gesagt nicht so mitgekriegt (Hörprobleme). Sehr eintönig die Personen am Tisch. Eine zu lange Einstellung. Man merkt auch, dass Ihr nur eine Kamera zur Verfügung habt. Schön, aber auch zu langatmig die Aufnahmen mit dem Fenster, die Kinder herausblickend.

Bei „Buchvorstellung“ und „Klangkörper“ lasst Ihr vor allem die Bilder sprechen, besonders die Musiker in Aktion. Gut! Auch hier wieder: Der Klangkörper ist meiner Ansicht nach zu lange im Bild. Sehr gut die Aufnahmen der Kinder, deren O-Töne und der Hintergründe offenbarende Autorenkommentar. Die Freude der Kinder kommt wunderbar herüber.


Jetzt kommt Ihr mehr und mehr in Fahrt: Klara Zetkin-Preis durch die Partei Die Linke. Nicht nur die O-Töne, auch die Überblendungen zu Plakaten und Transparenten vertiefen die Aussagen. (Truppe auf der Treppe – wieder zu lange Einstellung.)


Galerie im Kornfeld“: Toller Titel. Ruhige und schön langsame Fahrt der Kamera über die im Garten ausgestellten Gemälde. Interessant das von ihm dargestellte Damen-Porträt. Schlussbild Bass: Gründer der Band Bayone? Habe ich Infos zuvor verpasst? Viel zu lang. Zuvor wäre doch ein Blick in die dann überraschend folgende kleine Zuschauerkulisse gewesen. Also mehr zwischenzeitliche Überblendungen, Zwischenschnitte, aber der Anfang ist ja schon da...


Stille Straße“: So ähnliche Aufnahmen gab es auch im TV. Habt Ihr einen eigenen Streifen also gedreht? Gut. O-Töne prima. Vor allem die kluge Motivation der einen Frau, ihre Infos, warum die Verlegung der Alten nicht geht... Chor der Frauen!!

Zwischen zwei Premieren“: Ein starker Streifen!!! Gelungene Überblendungen. Nahaufnahme beim Interview!!!!

Deine Moderationen sind sachlich, informativ und freundlich vorgetragen, ohne ein vordergründiges Ego.

Mensch Harald, Du bist ein Pfundskerl. Mach weiter mit Freude und genügend Biss!! Sollte dieser oder jener Streifen öffentlich laufen, dann sage Bescheid. Interessiert mich/uns.

Ich würde diese Zeilen und den Link gerne in meinem Blog veröffentlichen. Was hältst Du davon? Nur ein Vorschlag.


Herzlichst Harry

Mit Zustimmung hier der Link zu seinen Filmbeiträgen:


Harald Mühle
Freier Journalist und Filmproduzent

Gotlindestr. 77
10365 Berlin


Tel.: +49 30 35 13 33 03

Mobil: +49 17 59 13 05 12

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Montag, 23. September 2013

Gefährliche Entpolitisierung


Leserbrief an „junge welt“ am 23.09.2013:

Gefährliche Entpolitisierung
Danke Stefan Huth für Deinen Beitrag. Die Wahl hat der Schäfchenhüterin Merkel recht gegeben: Die Entpolitisierung hat wieder einmal triumphiert. Sie schafft Ruhekissen für nahezu jedermann. Alles bleibt beim Alten. Mit ihrer lavierenden Art als Chamäleon-Dame wickelt sie vor allem jene ein, die sich dem Denken in Zusammenhängen bequem entziehen, weil sie es so tagtäglich erleben – von den Politikern, von den bürgerlichen Medien.

Entpolitisierung ist eine der wichtigsten Methoden, um das Volk in Hörigkeit zu halten. Der Brisanz dieser Feststellung begegnet man allemal: Da wird die Alternative zum Kapitalismus, die DDR, auf Diktatur und Stasi reduziert, da wird die Befreiung vom Faschismus auf „Kriegsende“ umgedeutet, da wird die Tatsache der zweiten Front durch die westlichen Allierten als der entscheidende Anteil des Sieges über Hitlerdeutschland hochstilisiert, da werden die Opfer des Faschismus auf die Judenverfolgung reduziert...

Gehen wir noch weiter zurück: In seinem wundervollen Büchlein „Herztöne“ schreibt der einstige bekannte DDR-Publizist Hajo Herbell auf den Seiten 147-149 folgendes: Selbst die Histiographie zeige sich „rechtslastig, national-konservativ“. Im „Lexikon der Weltgeschichte von 1999 lese sich das zum Beispiel so: „Unter dem Kommando (!) von Bauernführern wie Thomas Müntzer (…) kam es (…) zu zahlreichen Erhebungen. (…) Nach anfänglichen Erfolgen (…) schlug der Protest um in nackte Gewalt, es kam zu Plünderungen und Mordtaten“, (…) bis die armen Fürsten quasi gezwungenermaßen ihre überlegene Streitmacht aufboten. Im „Bildatlas Deutsche Geschichte“ von 1999 werde Thomas Müntzer als „irrlichtender Geist“ bezeichnet und Luther werde ebenso verkleinert und sein reformistisches Aufbegehren geschah aus „privater Gewissensnot“. Selbst die mutige Tat von Stauffenberg werde des Politischen beraubt und allein aufs Moralische reduziert, so Herbell. (S. 150) Da sind sie – die Reduzierungen auf Nebensächlichkeiten, die heute Hochkonjunktur haben.

Um jede Ursache gesellschaftlicher Fehlleistungen wird ein Umgehungsschild aufgestellt!!! Ja nicht in die Tiefe gehen. Politisches Nachdenken ist gefährlich uncool.

Harry Popow, Schöneiche b. Berlin

Donnerstag, 19. September 2013

Autoren - Dank


Die Jahrhundertlüge...“ („Torschütze und lahmes Schaf ?“) betreffend



11.09.2013: Hallo Herr Popow,


vielen Dank für Ihre Rezension. 
Selten habe ich eine 
so gut recherchierte und sprachlich 
innovative Buchbesprechung gelesen.
 
 
 
Das brisante Buch: "Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen" Unzensiert bestellen unter: http://www.macht-steuert-wissen.de/index.php
 
 
Mit besten Grüßen
 
Heiko Schrang

Sonntag, 15. September 2013

Ein neuer Kalter Krieg?


 Infos an ALEX


Die neue militärische Ost-West-Konfrontation


By


21. August 2013Veröffentlicht in: Europa, Rüstung, Wichtiges


...Seitdem Putin wieder zur Präsidentschaft zurückgekehrt ist, habe sich die “antiamerikanische Rhetorik” von seiten Russlands mit “alten Stereotypen des Kalten Krieges” verstärkt, sagte Präsident Obama, nachdem die geplante Sitzung für September abgesagt wurde. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte war das Edward Snowden gewährte Asyl durch Russland. Snowdons Schuld sei es, die Beweise geliefert zu haben, dass die US-Geheimdienste alles und jeden ausspionieren.

...Aber es gibt noch andere Gründe. Moskau wehrt sich gegen den “Raketenschild“. Dieser würde die USA in die Lage versetzen, einen nuklearen Erstschlag mit der Gewissheit zu starten, dass die Vergeltungsmaßnahmen neutralisiert werden können. Moskau ist gegen den weiteren Ausbau der NATO im Osten und die Pläne der USA und der NATO, Syrien und den Iran als Teil ihrer Strategie für die Asien-Pazifik-Region zu zerstören.

All dies wird in Moskau als Versuch wahrgenommen, einen strategischen Vorteil über die Russische Föderation zu gewinnen (und darüber hinaus über China). Handelt es sich wirklich nur um “alte Stereotypen des Kalten Krieges“?

...Es scheint nicht so, wenn man das von der NATO am 8. August angekündigte Programm ansieht. Es sieht “ehrgeizigste und häufige Militärmanöver” vor, vor allem in Gegenden nahe Russlands.

...In meinen Gesprächen mit meinen Kontakten in Russland haben mir alle bestätigt, dass das Thema Dritter Weltkrieg in der breiten Bevölkerung zur Zeit das am heißesten diskutierte Thema ist. Und auch die führenden Kreise des Militärs sehen die Lage in Syrien als möglichen Auslöser, als den entscheidenden Funken.

Nicht ohne Grund hat Russland damit begonnen, 160.000 Soldaten und schweres militärisches Gerät für den Fall zusammenzuziehen, dass Israel russische Raketenstellungen in Syrien angreift. Und nicht ohne Grund wurden entlang der Grenze die Truppen und gleichzeitig auch die Marine und die Luftwaffe in »unmittelbare Gefechtsbereitschaft« versetzt. Über diese Entwicklungen haben wir schon vor Monaten berichtet, während die Massenmedien sich lieber damit beschäftigten, über den Fall Trayvon Martin als über die möglichen Auslöser eines Dritten Weltkriegs zu berichten.

Wir sind derzeit Augenzeuge des Ausbruchs des Dritten Weltkrieges, wenn es uns nicht gelingt, diese verhängnisvolle Entwicklung aufzuhalten. Die Eliten sind wahnsinnig und machttrunken genug, mit wirklich allen Mitteln gegen alles vorzugehen, was ihre Machtgelüste und ihren Einfluss bedroht. Aber heute verfolgt die Öffentlichkeit die Ereignisse sehr viel aufmerksamer und kann Sand in das Getriebe der allgemeinen Kriegspläne streuen, wie Obamas Berater Zbigniew Brzeziński in der vergangenen Woche einräumen musste. Aber die Öffentlichkeit muss noch sehr viel stärker wachgerüttelt und mobilisiert werden, um Obama daran hindern zu können, diese Angriffe durchzuführen, auf die seit Jahren hingearbeitet wurde.

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...Die USA und ihre NATO-Verbündeten sind daher dabei, den militärischen Druck auf Russland zu erhöhen, was sich natürlich nicht darauf beschränkt, was Obama eine “antiamerikanische Rhetorik” nennt. Nachdem die USA beschlossen haben, auch auf der Insel Guam im westlichen Pazifik einen Raketenschild zu installieren, hat das russische strategische Kommando angekündigt, eine neue 100 Tonnen Rakete zu bauen, die “fähig ist, ein Raketenabwehrsystem zu überwältigen”. Bis Ende dieses Jahres wird Russland 16 Tests von Interkontinental-Raketen verschiedener Typen durchführen. Und das erste Atom-U-Boot der neuen Borey-Klasse ist bereits auf See: 170 Meter lang, fähig, 450 Meter tief zu tauchen, bewaffnet mit 16 Bulawa-Raketen mit einem Radius von 9 000 km und je10 unabhängigen Atomsprengköpfen, die manövrieren können, um den Abfangraketen aus dem Weg zu gehen. Das neue U-Boot gehört zu den acht Booten, welche die russische Marine bis 2020 (um die Vorangegangenen zu ersetzen) erhalten wird, dazu 16 Mehrzweck-Unterseeboote und 54 Überwasser-Kriegsschiffe...

Darüber schweigen nicht nur die europäischen Medien, vor allem die italienischen Medien-Champions der Desinformation – (in engem Wettbewerb mit Frankreich, AdfrT), nahezu vollkommen. So hat die überwiegende Mehrheit der Menschen den Eindruck, dass der Krieg ’turbulente’ Gebiete bedroht, wie den Nahen Osten und Nordafrika, ohne zu merken, dass das “friedliche” Europa schon wieder dabei ist, im Gefolge der USA in die vorderste Linie einer militärischen Konfrontation zu rücken, die nicht weniger gefährlich als der Kalte Krieg ist.

Übersetzung
Horst Frohlich


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Antwort von Freund ALEX

Habe Deine 3 PDF - Dateien sehr gründlich und zweimal gelesen. Es zeigt sich am Schluß beim Namen Zbigniew Brzezinski, dass dieser immer wieder als Präsidentenberater benannte und tätige polnisch - amerikanische Russenhasser im Hintergrund wie eine Spinne im Netz sitzend, eine äußerst gefährliche Politik der USA initiert . Dessen Einfluß ist sagenhaft .

Du musst Dich mal mit dieser Ausgeburt von Russenhass befassen. Ich tat das vor längerer Zeit und war verwundert und erschrocken zugleich. Das ist der Spiritusrector der US - Kanonenbootpolitik und ist für mich nur noch in gewissen Maße mit dem Wirken eines Karol Wojtyla ( Johannes Paul II ) im Bezug auf die Überwindung des Kommunismus vergleichbar. Soll mal einer sagen, dass einzelne Personen kein Gewicht in der Weltpolitik besäßen und Wahlen alles bestimmen. Lachhaft !



Nun denn, machen wir uns auf das Schlimme gefasst. Die Menschheit rennt in die nächste Katastrophe und merkt es kaum. Fremdenhass . Angst um das Wohlbefinden als Konsumenten. Pleite der EU. Na , auch Du beschreibst es ja treffend in Deinen Beiträgen.


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Zu Brzezinski


Zbigniew Brzezinski: Böser Geist Hinter 5 US Präsidenten - Grösste Bedrohung Gegen Den Weltfrieden


Posted by Anders under Deutsch, Euromed


Zusammenfassung: Es gibt einen Mann, der für die Menschheit gefährlicher als jede andere lebende Person heute ist. Sein Name ist Zbigniew Brzezinski,CFR-Mitglied, Erz-Trilateraler Kommissionist, Bilderberger. Er ist der böse Geist hinter 5 US-Präsidenten, einschließlich Obamas - und er ist nur von einem Gedanken besessen: Die USA sei einen kommunistischen Eine-Welt-Staat zu beherrschen. Zu diesem Zweck sieht er Eurasien als sein großes Schachbrett, wo die Schlacht zu gewinnen sei. Wie jeder Schachspieler beginnt er damit, die Mitte des Brettes, Zentralasien, zu besetzen. Er will dort Frieden, freundliche Regelungen, insbesondere mit China, wenn möglich, so daß er dem Ziel seiner Leidenschaft nachgehen kann, d.h. den Zweck der Trilateralen Commission, die von ihm und David Rockefeller errichtet wurde: den Eine-Welt-Staat durch die Verschmelzung einer kommenden Nord Amerikanischen Union, an der er durch das CSIS arbeitet, der Mittelmeer-Union - und eines fernöstlichen Blocks, der jetzt errichtet wird. Sein Ziel ist ein kommunistischer Welt-Staat, in dem Russland, das er hasst,  in 3 Republiken in einem lockeren Staatenbund aufgeteilt wird - und wenn dies nicht möglich ist - dann letztendlich durch den 3. Weltkrieg. Er und David Rockefeller stehen hinter der Verschmelzung der Weltreligionen, d.h. ihre Auflösung, für den Frieden im Welt-Staat. Stattdessen arbeitet er mit Al Gore und Gorbatschow zusammen, um die Gaia Umwelt-Religion zu fördern. In der Agenda 21 werden die Menschen in der technetronischen Ära vollständig kontrolliert werden, und mittels künstlicher Intelligenz ( “Hirn-Chips) werden sie posthumane Roboter. Er hat am Verkauf von US-Infrastruktur wie Häfen, dem Ausflaggen von Arbeitsplätzen aua den USA gearbeitet, den Panama-Kanal, den Chinesen verschenkt, illegale Waffen an die Sowjetunion, Iran, Irak, Libyen vertrieben. Er unterstützte die Anfänge der Taliban und Al Qaida und ignorierte den islamischen Fundamentalismus.
Auf Beratung von Zbigniew und seinem Sohn, Ian, umzingelt Obama jetzt Russland und China, die nicht so kooperativ wie gewünscht von Zbigniew ist, mit Anti-Raketen-Raketen, die auch verwendet werden können, um die russischen und chinesischen Satelliten zu inaktivieren, damit Vergeltung nach einem ersten US-Schlag gegen die nuklearen Arsenale dieser Länder verhindert werde. Russland weiß es, und bereitet sich auf die Möglichkeit vor, einen Präventivschlag zu liefern - laut dem Chef des russischen Generalstabs, Juri Balujewski. Diese Überlegungen werden wahrscheinlich durch die Tatsache verstärkt, dass Russland sich kaum eine neue Wettrüstungsrunde leisten kann. Jedoch glaubt Brzezinski nicht an die Fähigkeit Russlands, zuzuschlagen!

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Mittwoch, 11. September 2013

Torschütze und lahmes Schaf?


„Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen“ - von Heiko Schrang

Buchtipp von Harry Popow


Ein Fußballmatch läuft ähnlich ab wie ein Spiel im realen Leben. Viele stürmen das gegnerische Tor, zwei stehen abwartend in den Toren und die Masse der Zuschauer sitzt jubelnd in den Rängen. Der Autor Heiko Schrang verkörpert alle drei Positionen in einer Person. Sein Buch muss man nicht nur gelesen haben, sondern auch verdauen: „Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen.“

Der Autor, geboren 1969, ist bekennender Buddhist. Im Untertitel heißt es „erkennen – erwachen – verändern.“ Es liest sich spannend, allein schon wegen der recht unbekannten skandalösen politischen Fakten als auch wegen der Kapitel. Aber: Es ist interessant und enttäuschend, aufklärend und lähmend zugleich. Sowohl als auch, wie der Autor oft betont in seinem Text. Wissend, dass ich gegen den Strom vieler Kommentatoren, die dieses Buch über den grünen Klee loben, schwimme, sage ich, es ist auch ein gefährliches Buch.

Zur Sache: Was nur Insider kennen, will natürlich auch der Leser wissen. Und tatsächlich, der Autor schießt nahezu auf jeder Seite dieses zweigeteilten Textes Tore in das kapitalistische Machtsystem, weshalb auch klar ist, dass dieses Buch, wie Heiko Schrang schreibt, nicht in den großen Buchhandlungen zu finden sein wird. Andererseits: Ich habe noch niemals ein politisches Sachbuch gelesen und rezensiert, dass dermaßen widersprüchlich in seinen inhaltlichen Aussagen ist. Es teilt sich in zwei Teile. Der erste Teil widmet sich den objektiven Machtverhältnissen und ist deshalb der Kapitalelite selbstverständlich zu heiß und ein Dorn im Auge. Der zweite Teil dieses Textes kommt einem privaten Selbsttor gleich, denn da verfällt der Autor – es ist sein gutes Recht – in eine die Kapitalherrschaft duldende Buddha-Position. Und dieser Standpunkt, auf den noch eingegangen wird, befindet sich in Kongruenz mit der bürgerlichen Ideologie der Nur-Selbstbestimmung des Menschen, seines gottgewollten Daseins und letztlich der Aussage, dass das Bewusstsein das Sein bestimmen würde und nicht umgekehrt. Idealismus pur!

Beifall zunächst für die mühevoll recherchierten und teilweise in der Öffentlichkeit geheimgehaltenen Fakten des ersten Teils dieser Dokumentation. Aus der Absage von Verlagen, das Buch zu drucken, zieht er mit Recht den Schluss, „dass starke Abhängigkeiten zwischen Politik, Wirtschaft und Medien bestehen,...“ (S.9) Den ersten Volltreffer – wie kann es anders sein, wenn man vom dialektischen Prinzip Ursache und Wirkung ausgeht – landet er im Bereich der Bankenherrschaft. „Eines der wohl bestgehüteten Geheimnisse, (…) ist die Tatsache , dass die amerikanische FED (Federal Reserve Bank) keine staatliche Einrichtung, sondern eine Privatbank ist, die im Jahre 1913 gegründet wurde.“ (S. 13) Unter der Führung der beiden Großfinanzgruppen Rothschild und Rockefeller, so der Autor, wurde eine private Zentralbank mit dem Recht geschaffen, eigenes Geld zu drucken und auszugeben, was gegen die amerikanische Verfassung verstieß. Dieser Schwindel bewirkte, dass sich die Gütermenge der Welt in den letzten 30 Jahren nur vervierfachte, während „sich die Geldmenge um das Vierzigfache vermehrt“. (S.14) Die FED habe vor allem durch Obligationen der US-Regierung das Pfandrecht – staatlich und privat – auf den Grundbesitz der gesamten Vereinigten Staaten von Amerika. Zahllose Gerichtsverfahren, diese Machtanhäufung rückgängig zu machen, seien bisher ohne Wirkung geblieben. So habe John F. Kennedy 1963 dies versucht, um der Regierung zu ermöglichen, „wieder ihr eigenes, schuldenfreies Geld“ herauszugeben, ohne auf die Kreditaufnahme angewiesen zu sein. Auch aus diesem Grund bezahlte er dafür noch im gleichen Jahr mit dem Leben. Es sei kein Wunder, dass durch die Senkung der Kaufkraft des Dollars seit 1913 um ca. 98 Prozent immer mehr Staaten versuchen, sich dem Betrug zu entziehen und ihre Handelsbeziehungen auf Euro-Basis umstellen wollen, was für die USA enorme Verluste bedeuten würde. (S. 14/15)

Heiko Schrang setzt seine Torschüsse punktgenau auf den 256 Seiten an und entlarvt sowohl unser Geldsystem, das auf dem Prinzip von Zins und Zinseszins beruht, als auch die Auslegung des Grundgesetzes der BRD, das „dem aus Zins entstandenen Eigentum mehr Schutz einräumt, als dem Erarbeiteten“. (S. 21) Er wirft Bonn Verrat an der D-Mark vor und offenbart, dass in Wahrheit hinter den Entscheidungen zur Abschaffung der D-Mark die „heimliche Nebenregierung der EU, der ERT (European round table of industrialists) stehe. Dieser hätte bereits im Frühjahr 1991 einen Fahrplan für eine Währungsunion veröffentlicht. (S.26) Aufs Korn nimmt er die Zerstörung der Nationalitäten durch die EU-Bürokraten, hinter denen ganz andere Interessen- gruppen, wie zum Beispiel die Bilderberger, stehen, sowie die still und leise erfolgende Entsorgung der Demokratie. Man spreche sich sogar für ein Ende „der Souveränität der Parlamente in Europa“ aus. „Das wäre dann mit dem Ende der alten demokratischen Ordnung verbunden und käme einer Diktatur in Europa nah,“ schreibt der Autor auf Seite 30.

Entlarvende Torschüsse fallen gegen Verschwörungen, wie zum Beispiel Goldmann-Sachs. Dieses unsichtbare Imperium habe ein Vermögen von mehr als 700 Milliarden Euro und übersteige „das Budget des französischen Staates um das Zweifache“, so der Autor. Der Börsenhändler Alessio Rastani sagte in einem Interview der britischen BBC im Herbst 2011: „Nicht die Regierungen beherrschen die Welt, sondern Goldmann-Sachs regiert die Welt.“ (S. 41) „Gefährlich“ nahe kommt der Autor auch dem oft unterdrückten Thema der Geldgeber für Hitler, wobei auch die USA ihre Hände im Spiel hatten. Scharfe Schüsse lässt er fallen, um die Hintergründe und vorgetäuschten Anlässe von Kriegen ans Tageslicht zu zerren, so Pearl Harbor, den Tonkin-Zwischenfall (Vietnamkrieg), die Irakkriege, die Afghanistan-Lüge, die Lybienlüge. Er zählt die mysteriösen Todesfälle auf, Opfer auch in Politik und Wirtschaft.

Deshalb nochmal zum Fall Kennedy: Er wollte nicht nur die FED durch eine staatliche Zentralbank ersetzen, sondern auch den Vietnamkrieg beenden sowie der Entwicklung „von Atomwaffen in Israel Einhalt gebieten“. (S. 91) Er warnte vor einer Verschwörung der Strippenzieher im Hintergrund, die „mit dem Einsatz größter Geldmittel entscheidenden Einfluss auf die Politik“ nehmen, „um Zensur und Überwachung einführen zu können“. (S. 92) Offen bekannte der Milliardär David Rockefeller 2002 in seinen Memoiren: Man sei gut vorbereitet, „um zu einer Weltregierung zu gelangen. Die übernationale Autorität und Kompetenz einer intellektuellen Elite und der Weltbanker ist sicher eher zu bevorzugen, als zu erlauben den einzelnen Nationen sich selbst zu entwickeln (...)“. (S. 93)

Nicht zu vergessen die nicht aufgeklärten Todesfälle von Rohwedder, Herrhausen, Barschel, Möllemann u.a. Ein ganzer Abschnitt ist den Illuminaten gewidmet, deren Orden ebenfalls „die Errichtung einer neuen Weltordnung – in Verbindung mit einer Weltregierung“ anstreben, ebenso wie die bereits erwähnten Bilderberger, die als unsichtbare Regierung im Mai 1954 in den Niederlanden gegründet wurden. (S. 137) Peinlich für 29 deutsche Politiker, die als Teilnehmer der Bilderberger-Treffen namentlich genannt sind, unter ihnen Angela Merkel, Wolfgang Schäuble und Guido Westerwelle. (S. 141)

So knallhart der Autor die Mächtigen dieser Welt gegen das Schienenbein tritt, so zaghaft und zurückhaltend verhält er sich als Torhüter oder Nur-Zuschauer. Eben noch beschießt er Schuldige, Banken, das Kapital, die Illuminaten, Bilderberger und Freimaurer – und nun kneift er. Zieht sich als bekennender Buddha auf sein Ich zurück, auf dessen Position, die da lautet: „Jeder Mensch erschafft sich seine Welt mit seinen Gedanken“. (S. 222) Dabei gehört zum wichtigsten Erbe der Klassiker, dass jegliche Veränderungen und Erscheinungen in der Gesellschaft nicht aus den Köpfen kommen, sondern aus der Produktionsweise und dem Austausch der Produkte.

Schrang mahnt, man dürfe bei der oben beschriebenen Faktenlage nicht „stehen bleiben“. Allerdings verändere man gar nichts, sagt er, „wenn Sie diese Personen oder Gruppen für die Weltprobleme verantwortlich machen und womöglich noch bekämpfen“. (S. 152) Man solle in der heutigen hektischen Welt mehr nach seinem Inneren Ausschau halten, um dort Ruhe und Gelassenheit wiederzufinden. (Was im übrigen ohnehin die meisten machen.) Auf Seite 184 heißt es: „Wenn Sie sich ändern, dann ändert sich automatisch Ihre Welt und die Welt um Sie herum.“ Man solle sich mehr Zeit nehmen, nach innen zu schauen und sich die Frage nach dem Sinn des Lebens zu stellen, was ja auch richtig ist. (S. 217) Sehr befremdlich ist, wenn Heiko Schrang nach den Ursachen von Kriegen forscht indem er behauptet, dass die meisten Kriege von Menschen begonnen wurden, „die Minderwertigkeitskomplexe hatten und sich im Innersten schwach und unglücklich fühlten“. (S. 187)

In der Meditation finde man „innere Wahrheit und Glück “. (S. 195) Man solle nicht nach Schuldigen in der Außenwelt suchen, „da wir wissen, dass diese nur eine Spiegelung unserer inneren Welt“ darstelle. (S. 222) Man strebe eine Welt ohne Schuldzuweisungen und Verurteilungen an!!! Die Aktivitäten protestierender Bürger lähmend und nahezu gefährlich wirkt jedoch, wenn der Autor den Zeigefinger erhebt, nicht gegen den Krieg zu kämpfen, sondern den Frieden in sich selbst herzustellen. (S.183) Das ist selbstverständlich seine Sache und seine private Sicht. Er geht jedoch nicht davon aus, dass die Erfahrungen und Erkenntnisse der Leser deckungsgleich mit denen des Autors sind.

Was bleibt da dem schwachen Leser übrig, als sich ebenfalls auf die Ränge des Stadions zu begeben und mit Frohsinn abzuwarten, wie eine erfolgreiche Mannschaft ihre Tore schießt. Man bleibt außen vor und trägt nur Verantwortung für sich selbst. Beim Spiel mag das angehen, beim Spiel des Lebens geht das – wie die Geschichte und die Gegenwart leider zeigen – finster aus. Der Schlusssatz geht so: Man gehe von außen nach innen und dann wieder von innen nach außen, „um unsere Welt zu verändern“. (S. 229) So wird der angriffsfreudige Torschütze „Buddha“ zu einem lahmen Schaf...

Heiko Schrang: „Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen“, Macht-steuert-Wissen Verlag, ISBN: 978-3-9815839-0-8, 256 Seiten, 4. Auflage 2013, Preis: 24,90 Euro, Druck und Bindung: Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn.

Erstveröffentlichung in der Neuen Rheinischen Zeitung