Caroline Raasch: „WIE AUS GOTT GOOGLE WURDE“.
SEELEN
IN DER SACKGASSE
Von Harry Popow
...“Was grimmer denn die Pest /
(Letzte Zeilen aus dem Sonett „Thränen des Vaterlandes“ /Anno 1636.(1663), von Andreas Gryphius)
https://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4nen_des_Vaterlandes
Ihr Buch mit 516 Seiten entstand ungeplant. Es seien ihre
Erkenntnisse aus 25 Jahren Heilpraxis und fast 30 Jahren Astrologie.
Welch eine Offenbarung einer Autorin, die als Astrologin und
Heilpraktikerin in eigener Praxis interessierten Lesern - gestützt auf
eigene Erfahrungen und auf zahlreiche Fachliteratur - „tiefe Einblicke
in oft ungeahnte Zusammenhänge und Verhaltensmuster“ anbietet. Ein
Knaller für die Seele – mit Freude gelesen – nicht ohne kritische
Distanz.
Zunächst die Frage: Was aber hat Gott mit Google zu tun, der
amerikanischen Suchmaschine? Es liegt auf der Hand: Es geht um
politischen Einfluss, um Macht in der Welt. Um die Regie über die
Menschen, ihn passgerecht auf funktionaler Ebene für den großen Profit
zurecht zu biegen. Aber es ist nicht nur das – der Buchtitel entspricht
aus Sicht der Autorin tatsächlich auch dem heutigen Bewusstsein der
meisten Menschen und hat diese Entwicklung überhaupt erst erst möglich werden lassen. Zum Glück gebe es Menschen, die nicht mitmachen
und selbst Verantwortung übernehmen, die sich auf den Weg machen, nach
den wirklichen Ursachen zu forschen. Man müsse begreifen, dass zum
Weltbild mehr gehört als Wissenschaft und Fortschritt. (S. 352)
Seelentöter im Visier
So liest man in der Einleitung der Autorin: „Künstliche Intelligenz,
künstliche Befruchtung, Roboterbienen – ist das die Normalität von
morgen?“ Die Menschen würden sich zu einem Ding machen: Chips im Körper
und Gehirn? Krankheit wie Unkraut auf dem Feld einfach ausrotten?
Sie schreibt zum Beispiel vom „Wahnsinn der heutigen Schulmedizin“, um
nur ein enorm wichtiges Problem anzusprechen. Die Medizin sei seit
langem „zu einem Wirtschaftszweig geworden.“ Man gehe davon aus, „dass
mehr als 50% aller Patienten in der Schulmedizin falsch behandelt
werden.“ Es gehe nie um wirkliche Ursachenforschung.
Die Autorin verteufele die Schulmedizin nicht, wünsche ihr jedoch, die
fortschrittliche Medizin möge sich mit alternativen Heilmethoden,
„inklusive der Fürsorge und Prävention“, verbinden. Auf Seite 335
plädiert sie für ein neues, menschlicheres System – auch für die Ärzte.
Welcher Leser erinnert sich dabei nicht an folgende Tatsachen: Hier ein Zitat:
„In der DDR waren sowohl die medizinische Behandlung durch Ärzt*innen
oder Therapeut*innen als auch die von Ärzt*innen verschriebenen
Medikamente kostenlos.“
(https://www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/lange-wege-der-deutschen-einheit/505032/gesundheit-und-gesundheitsversorgung-in-der-ddr/)
„Wir haben die geistige Ebene der Welt und mit ihr unsere Seele
weitgehend aus dem Alltag verdrängt und leben in einem materialistischen
Weltbild. Wir brauchen dringend ein neues Weltbild – eines, in dem
alles im Universum als ein sinnvolles Ganzes erkannt wird:“ Die Welt
werde zunehmend ärmer, da das Geistige zunehmend ausgeklammert werde.
Den Ursprung, dass sich der Mensch zunehmend durch die Maschine bedroht
fühlte, bestehe in der industriellen Revolution Ende des 19.
Jahrhunderts, vor allem in England. Und nun spricht wieder die Autorin,
die den Mensch und den Himmel als Einheit sieht: Ich zitiere: „Der (...)
Uranus im Stier lief von April 1935 bis Mai 1942 und fiel damals in die
Zeit des zweiten Weltkrieges...“ Niemand wird wohl annehmen, dass dies
die Ursache für den Krieg war, lässt aber darauf schließen, dass die
Planeten und der Himmel für die Erkenntniswelt eine Rolle spielen.
Ein neues Weltbild?
Es ist bei Weitem kein Zufall, dass die Autorin gerade zu einem
Zeitpunkt ihr mit Herz geschriebenes Buch zur Diskussion anbietet, da es
wieder einmal um Krieg oder Frieden geht. Wer sieht das nicht: Seit dem
Ende des Dreißigjähriges Krieges 1648 – wie viele Kriegsopfer musste
die Menschheit erdulden, sich für Machtinteressen opfern? Und nun – im
Jahr 2024 - das offensichtlich weltweit erneut aufflammende Verbluten
zwischen einer unipolaren und einer als weltweite Konfliktlösung
ausgewiesenen multipolaren Weltordnung.
In dieser gefährlichen zugespitzten Lage erhebt sich weltweiter Protest.
Und die Autorin Caroline Raasch nimmt die Herrschenden mit dem klug
geschriebenem Buch aufs Korn und legt nachdenklichen und noch fragenden
Lesern so manche Zusammenhänge und Gegensätze zwischen Mensch und
Weltall ans Herz.
Sie schreibt: Die Kirche hat all ihre Dogmen zu Machtinstrumenten
gemacht. Die Katholische Kirche verhielt sich wie heute der Staat. Als
höchste Instanz nahm sie „die Vernichtung von Millionen Menschen in
Kauf.“ Sie habe wenig dazu beigetragen, große Kriege oder den
Nationalsozialismus zu verhindern. „Das Kriegstreiben war leider keine
Verirrung damaliger Zeit, es ist ungebrochen aktuell wie der
Ukraine-Krieg uns zeigt, für den auch die katholische Kirche
Waffenlieferungen befürwortet.“ (S. 176/177)
Es liegt auf der Hand: Wer ein neues Weltbild ins Auge fasst, muss in
die Tiefe gehen, muss nach dem Sinn des Lebens Ausschau halten.
Bewundernswert der Drang der Autorin, den Dingen auf den Grund zu gehen -
was übrigens in der heutigen Welt zahlreichen Bürgern immer schwerer
fällt. Welche Lösungen also gibt es für die Menschheit, sich von Fesseln
der Seelenlosigkeit zu befreien? Vorneweg: Sie hat nichts gegen die
Wissenschaften als auch gegen den Materialismus als Weltanschauung.
„Trotz aller Missstände ist die Wissenschaft die Basis dessen, die
Materie überhaupt erforschen zu können,...“ Sie wende sich allerdings
nur gegen dominierende Machtstrukturen. (S. 195)
Und: Trotz einem symbolisch gemeinten GOTTES-GOOGLE lebe der Mensch nicht unter Gotteszwang. Es gehe um viel mehr:
Die Ahnen
Welche Einsichten vermittelt die Autorin? Mit ihren Lebens- und
Berufserfahrungen, gestützt auf zahlreiche Literatur, denkt sie alles im
Zusammenhang: Das Universum und die Menschheit. Sie erinnert an die
Menschen der Antike, die sich mit dem Geistigen beschäftigt haben. So
habe sich der Mensch seit „den letzten 2000 Jahren ersatzweise zum Gott
auf Erden gemacht - erst über die Kirchen, dann über die Wissenschaft
und heute geschieht es vor allem über den Staat und die Medizin (Götter
in Weiß).“ Sie fragt, ob wir uns erst heute der Tiefe des Christentums
und unserer geistigen Wurzeln bewusst werden? (S. 188)
Wer Ursachen für den Abgang der menschlichen Seele sucht, das ist die
Voraussetzung, um ein neues Weltbild ins Auge zu fassen, der findet sie.
So auch Caroline Raasch. An zahlreichen Textstellen stößt der Leser auf
Tatsachen, die sich die heutige BRD, sprich „Demokratie“, nicht gerne
sagen lässt.
Lösungen, die nichts ändern, Umstände, die sich angeblich nicht ändern lassen um des „Friedens willen“? Schauen wir genauer hin.
Es bröckelt...
Nun sage man nicht, Caroline Raasch schwebe nur im Universum herum, in
der Welt des Geistes und der Religionen. Sie will mehr. Es gehe um
Menschlichkeit. Und so benennt sie an sehr zahlreichen Beispielen die
Allmacht derer, die seit der der technischen Revolution nach dem
Feudalismus die Macht an sich gerissen haben, auch mit Hilfe der
Religionen. Und so drückt sie aus, was in den Medien zur Zeit kaum
behandelt wird: Der unerhörte Druck auf die Menschen durch
Profitmaximierung. Man befinde sich in einem Hamsterrad , in der die
Macht nach Geld, Besitz und Ansehen die Regie führt. Die Wissenschaften,
die Digitalisierung, das Verlangen nach weiterer Digitalisierung, die
Künstliche Intelligenz – alles wird dem Erlangen von Profit
untergeordnet. Alles muss weg, was den großen Konzernen keinen Umsatz
bringt. Auf der Seite 331 verweist sie auf die östliche Welt, „die uns
ein einheitliches Weltbild vorlebt.“ Dagegen frage man sich, „warum man
in der westlichen Welt die aus medizinischer Sicht „harmlose“
Naturheilkunde nicht wenigstens in Ruhe lassen kann?“ Um es offen zu
sagen: Unter der starren Oberfläche beginne das System zu bröckeln und
zu brodeln. (S. 352)
Was tun? Und an dieser Stelle stimmt die Autorin vielen Menschen zu, die
den Glauben an ein neues Weltbild in die vom Westen blähenden
Beruhigungs- und Verdummungsoffensive längst verloren haben: Man könne
am System „nicht ansetzen“. Im Klartext: Von der Politik könne man
nichts erwarten, man müsse sich selbst auf den Weg machen – allein oder
gegen ein dominierendes System. Wer Fragen stellt und sich um die
Erkenntnis von Zusammenhängen bemüht, so wie das seit uralten Zeiten die
Menschen getan haben, der möge gestärkt dem System widerstehen. Die
Autorin schwört auf ein menschliches Miteinander. Der Weg beginne mit
der geistigen und menschlichen Revolution. Mit der Selbstverantwortung.
Ein Wort danach...
Die Autorin hat ihre menschliche Seele geboten. Ohne Zweifel: Mit ihrem
Buch stärkt sie jenen den Rücken, die sich um Menschlichkeit, um
Vernunft und Klarsicht bemühen und sich von den profitorientierten
staatlichen Medien nicht an der Nase herumführen lassen. Nebenbei: Leser
östlich der Elbe werden möglicherweise besonders stark spüren, dass sie
aus westlichen Machtgründen in diese seelenlose Sackgasse gezerrt
wurden – ob freiwillig oder mit Verbitterung, das sei dahingestellt.
Welch eine Lektüre also! Mit viel Herz geschrieben! Sie belehrt nicht,
im Gegenteil, sie legt es jedem Erdenbürger nahe, eigene Schlüsse aus
Sackgassen-Situationen zu suchen. Jedoch: Der Einzelne kann seinen
Nachbarn noch so menschlich mitfühlend anschauen, kameradschaftliche
Hilfe leisten, Brot einem Hungernden spenden – oder das Gegenteil tun:
hauen, stechen, morden, Politikern die Türen einrennen, die Straße
bekritzeln – zurück bleibt die verlorene Seele und ein Platz in
„Gewahrsam“. Es sei denn, Du schließt Dich mit jenen zusammen, die
ebenso die Fäuste ballen und auf Veränderungen in Richtung neuem
Weltbild drängen. Noch besser: Du nimmst ein Fernrohr in die Hand und
erkennst aus der Stellung des Saturn und anderer mächtiger Planeten, was
die Stunde zur Rettung der Seele geschlagen hat. Dank dieses
großartigen Blicks der Autorin, alles im Zusammenhang zu sehen: Sich
selbst erkennend auf Erden, verbunden mit Planeten und Gestirnen, so
führt das Buch in eine neue, ungewohnte Sicht auf die aktuelle
Entwicklung… die auch Hoffnung macht.
2023: Caroline Raasch: „WIE AUS GOTT GOOGLE WURDE“. Druck und Distribution im Auftrag der Autorin: tredition GmbH, An der Strusbeb 10, 22926 Ahrensburg, Germany. ISBN Softcover: 978-3-347- 91180-2, 516 Seiten.
https://www.caroline-raasch.de/Buch.html