Samstag, 29. Juni 2024

SEELEN IN DER SACKGASSE - Rezension zu "WIE AUS GOTT GOOGLE WURDE" - Harry Popow

 

Caroline Raasch: „WIE AUS GOTT GOOGLE WURDE“.



SEELEN

IN DER SACKGASSE


Von Harry Popow


...“Was grimmer denn die Pest /


und Glutt und Hungersnoth
Das auch der Seelen Schatz /

so vielen abgezwungen.“


(Letzte Zeilen aus dem Sonett „Thränen des Vaterlandes“ /Anno 1636.(1663), von Andreas Gryphius)


https://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4nen_des_Vaterlandes 



Ihr Buch mit 516 Seiten entstand ungeplant. Es seien ihre Erkenntnisse aus 25 Jahren Heilpraxis und fast 30 Jahren Astrologie. Welch eine Offenbarung einer Autorin, die als Astrologin und Heilpraktikerin in eigener Praxis interessierten Lesern - gestützt auf eigene Erfahrungen und auf zahlreiche Fachliteratur - „tiefe Einblicke in oft ungeahnte Zusammenhänge und Verhaltensmuster“ anbietet. Ein Knaller für die Seele – mit Freude gelesen – nicht ohne kritische Distanz.

Zunächst die Frage: Was aber hat Gott mit Google zu tun, der amerikanischen Suchmaschine? Es liegt auf der Hand: Es geht um politischen Einfluss, um Macht in der Welt. Um die Regie über die Menschen, ihn passgerecht auf funktionaler Ebene für den großen Profit zurecht zu biegen. Aber es ist nicht nur das – der Buchtitel entspricht aus Sicht der Autorin tatsächlich auch dem heutigen Bewusstsein der meisten Menschen und hat diese Entwicklung überhaupt erst erst möglich werden lassen. Zum Glück gebe es Menschen, die nicht mitmachen und selbst Verantwortung übernehmen, die sich auf den Weg machen, nach den wirklichen Ursachen zu forschen. Man müsse begreifen, dass zum Weltbild mehr gehört als Wissenschaft und Fortschritt. (S. 352)

Seelentöter im Visier

So liest man in der Einleitung der Autorin: „Künstliche Intelligenz, künstliche Befruchtung, Roboterbienen – ist das die Normalität von morgen?“ Die Menschen würden sich zu einem Ding machen: Chips im Körper und Gehirn? Krankheit wie Unkraut auf dem Feld einfach ausrotten?

Sie schreibt zum Beispiel vom „Wahnsinn der heutigen Schulmedizin“, um nur ein enorm wichtiges Problem anzusprechen. Die Medizin sei seit langem „zu einem Wirtschaftszweig geworden.“ Man gehe davon aus, „dass mehr als 50% aller Patienten in der Schulmedizin falsch behandelt werden.“ Es gehe nie um wirkliche Ursachenforschung.

Die Autorin verteufele die Schulmedizin nicht, wünsche ihr jedoch, die fortschrittliche Medizin möge sich mit alternativen Heilmethoden, „inklusive der Fürsorge und Prävention“, verbinden. Auf Seite 335 plädiert sie für ein neues, menschlicheres System – auch für die Ärzte.

Welcher Leser erinnert sich dabei nicht an folgende Tatsachen: Hier ein Zitat:

„In der DDR waren sowohl die medizinische Behandlung durch Ärzt*innen oder Therapeut*innen als auch die von Ärzt*innen verschriebenen Medikamente kostenlos.“

(https://www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/lange-wege-der-deutschen-einheit/505032/gesundheit-und-gesundheitsversorgung-in-der-ddr/)  

„Wir haben die geistige Ebene der Welt und mit ihr unsere Seele weitgehend aus dem Alltag verdrängt und leben in einem materialistischen Weltbild. Wir brauchen dringend ein neues Weltbild – eines, in dem alles im Universum als ein sinnvolles Ganzes erkannt wird:“ Die Welt werde zunehmend ärmer, da das Geistige zunehmend ausgeklammert werde. Den Ursprung, dass sich der Mensch zunehmend durch die Maschine bedroht fühlte, bestehe in der industriellen Revolution Ende des 19. Jahrhunderts, vor allem in England. Und nun spricht wieder die Autorin, die den Mensch und den Himmel als Einheit sieht: Ich zitiere: „Der (...) Uranus im Stier lief von April 1935 bis Mai 1942 und fiel damals in die Zeit des zweiten Weltkrieges...“ Niemand wird wohl annehmen, dass dies die Ursache für den Krieg war, lässt aber darauf schließen, dass die Planeten und der Himmel für die Erkenntniswelt eine Rolle spielen.

Ein neues Weltbild?

Es ist bei Weitem kein Zufall, dass die Autorin gerade zu einem Zeitpunkt ihr mit Herz geschriebenes Buch zur Diskussion anbietet, da es wieder einmal um Krieg oder Frieden geht. Wer sieht das nicht: Seit dem Ende des Dreißigjähriges Krieges 1648 – wie viele Kriegsopfer musste die Menschheit erdulden, sich für Machtinteressen opfern? Und nun – im Jahr 2024 - das offensichtlich weltweit erneut aufflammende Verbluten zwischen einer unipolaren und einer als weltweite Konfliktlösung ausgewiesenen multipolaren Weltordnung.

In dieser gefährlichen zugespitzten Lage erhebt sich weltweiter Protest. Und die Autorin Caroline Raasch nimmt die Herrschenden mit dem klug geschriebenem Buch aufs Korn und legt nachdenklichen und noch fragenden Lesern so manche Zusammenhänge und Gegensätze zwischen Mensch und Weltall ans Herz.

Sie schreibt: Die Kirche hat all ihre Dogmen zu Machtinstrumenten gemacht. Die Katholische Kirche verhielt sich wie heute der Staat. Als höchste Instanz nahm sie „die Vernichtung von Millionen Menschen in Kauf.“ Sie habe wenig dazu beigetragen, große Kriege oder den Nationalsozialismus zu verhindern. „Das Kriegstreiben war leider keine Verirrung damaliger Zeit, es ist ungebrochen aktuell wie der Ukraine-Krieg uns zeigt, für den auch die katholische Kirche Waffenlieferungen befürwortet.“ (S. 176/177)

Es liegt auf der Hand: Wer ein neues Weltbild ins Auge fasst, muss in die Tiefe gehen, muss nach dem Sinn des Lebens Ausschau halten. Bewundernswert der Drang der Autorin, den Dingen auf den Grund zu gehen - was übrigens in der heutigen Welt zahlreichen Bürgern immer schwerer fällt. Welche Lösungen also gibt es für die Menschheit, sich von Fesseln der Seelenlosigkeit zu befreien? Vorneweg: Sie hat nichts gegen die Wissenschaften als auch gegen den Materialismus als Weltanschauung. „Trotz aller Missstände ist die Wissenschaft die Basis dessen, die Materie überhaupt erforschen zu können,...“ Sie wende sich allerdings nur gegen dominierende Machtstrukturen. (S. 195)

Und: Trotz einem symbolisch gemeinten GOTTES-GOOGLE lebe der Mensch nicht unter Gotteszwang. Es gehe um viel mehr:

Die Ahnen

Welche Einsichten vermittelt die Autorin? Mit ihren Lebens- und Berufserfahrungen, gestützt auf zahlreiche Literatur, denkt sie alles im Zusammenhang: Das Universum und die Menschheit. Sie erinnert an die Menschen der Antike, die sich mit dem Geistigen beschäftigt haben. So habe sich der Mensch seit „den letzten 2000 Jahren ersatzweise zum Gott auf Erden gemacht - erst über die Kirchen, dann über die Wissenschaft und heute geschieht es vor allem über den Staat und die Medizin (Götter in Weiß).“ Sie fragt, ob wir uns erst heute der Tiefe des Christentums und unserer geistigen Wurzeln bewusst werden? (S. 188)

Wer Ursachen für den Abgang der menschlichen Seele sucht, das ist die Voraussetzung, um ein neues Weltbild ins Auge zu fassen, der findet sie. So auch Caroline Raasch. An zahlreichen Textstellen stößt der Leser auf Tatsachen, die sich die heutige BRD, sprich „Demokratie“, nicht gerne sagen lässt.

Lösungen, die nichts ändern, Umstände, die sich angeblich nicht ändern lassen um des „Friedens willen“? Schauen wir genauer hin.

Es bröckelt...

Nun sage man nicht, Caroline Raasch schwebe nur im Universum herum, in der Welt des Geistes und der Religionen. Sie will mehr. Es gehe um Menschlichkeit. Und so benennt sie an sehr zahlreichen Beispielen die Allmacht derer, die seit der der technischen Revolution nach dem Feudalismus die Macht an sich gerissen haben, auch mit Hilfe der Religionen. Und so drückt sie aus, was in den Medien zur Zeit kaum behandelt wird: Der unerhörte Druck auf die Menschen durch Profitmaximierung. Man befinde sich in einem Hamsterrad , in der die Macht nach Geld, Besitz und Ansehen die Regie führt. Die Wissenschaften, die Digitalisierung, das Verlangen nach weiterer Digitalisierung, die Künstliche Intelligenz – alles wird dem Erlangen von Profit untergeordnet. Alles muss weg, was den großen Konzernen keinen Umsatz bringt. Auf der Seite 331 verweist sie auf die östliche Welt, „die uns ein einheitliches Weltbild vorlebt.“ Dagegen frage man sich, „warum man in der westlichen Welt die aus medizinischer Sicht „harmlose“ Naturheilkunde nicht wenigstens in Ruhe lassen kann?“ Um es offen zu sagen: Unter der starren Oberfläche beginne das System zu bröckeln und zu brodeln. (S. 352)

Was tun? Und an dieser Stelle stimmt die Autorin vielen Menschen zu, die den Glauben an ein neues Weltbild in die vom Westen blähenden Beruhigungs- und Verdummungsoffensive längst verloren haben: Man könne am System „nicht ansetzen“. Im Klartext: Von der Politik könne man nichts erwarten, man müsse sich selbst auf den Weg machen – allein oder gegen ein dominierendes System. Wer Fragen stellt und sich um die Erkenntnis von Zusammenhängen bemüht, so wie das seit uralten Zeiten die Menschen getan haben, der möge gestärkt dem System widerstehen. Die Autorin schwört auf ein menschliches Miteinander. Der Weg beginne mit der geistigen und menschlichen Revolution. Mit der Selbstverantwortung.

Ein Wort danach...

Die Autorin hat ihre menschliche Seele geboten. Ohne Zweifel: Mit ihrem Buch stärkt sie jenen den Rücken, die sich um Menschlichkeit, um Vernunft und Klarsicht bemühen und sich von den profitorientierten staatlichen Medien nicht an der Nase herumführen lassen. Nebenbei: Leser östlich der Elbe werden möglicherweise besonders stark spüren, dass sie aus westlichen Machtgründen in diese seelenlose Sackgasse gezerrt wurden – ob freiwillig oder mit Verbitterung, das sei dahingestellt.

Welch eine Lektüre also! Mit viel Herz geschrieben! Sie belehrt nicht, im Gegenteil, sie legt es jedem Erdenbürger nahe, eigene Schlüsse aus Sackgassen-Situationen zu suchen. Jedoch: Der Einzelne kann seinen Nachbarn noch so menschlich mitfühlend anschauen, kameradschaftliche Hilfe leisten, Brot einem Hungernden spenden – oder das Gegenteil tun: hauen, stechen, morden, Politikern die Türen einrennen, die Straße bekritzeln – zurück bleibt die verlorene Seele und ein Platz in „Gewahrsam“. Es sei denn, Du schließt Dich mit jenen zusammen, die ebenso die Fäuste ballen und auf Veränderungen in Richtung neuem Weltbild drängen. Noch besser: Du nimmst ein Fernrohr in die Hand und erkennst aus der Stellung des Saturn und anderer mächtiger Planeten, was die Stunde zur Rettung der Seele geschlagen hat. Dank dieses großartigen Blicks der Autorin, alles im Zusammenhang zu sehen: Sich selbst erkennend auf Erden, verbunden mit Planeten und Gestirnen, so führt das Buch in eine neue, ungewohnte Sicht auf die aktuelle Entwicklung… die auch Hoffnung macht.





2023: Caroline Raasch: „WIE AUS GOTT GOOGLE WURDE“. Druck und Distribution im Auftrag der Autorin: tredition GmbH, An der Strusbeb 10, 22926 Ahrensburg, Germany. ISBN Softcover: 978-3-347- 91180-2, 516 Seiten.


https://www.caroline-raasch.de/Buch.html












Montag, 24. Juni 2024

... das Ende Europas - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/06/24/es-wird-nicht-das-ende-der-welt-sein-aber-das-ende-europas/ 

Es wird nicht das Ende der Welt sein, aber das Ende Europas

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 24. JUNI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


von Lucas Leiroz – https://strategic-culture.su/

Übersetzung LZ

Bild: SCF

Der Krieg im Osten wird eskalieren und unumkehrbare Folgen für die europäischen Länder haben, wenn die EU weiterhin eine unterwürfige Politik des Gehorsams gegenüber der NATO verfolgt.

Seit dem Beginn des Stellvertreterkriegs der NATO gegen Russland scheint Europa seine Rolle in diesem Konflikt immer noch nicht verstanden zu haben. Durch die irrationale Befolgung aller von den USA auferlegten Maßnahmen, wie einseitige Sanktionen und uneingeschränkte Waffenlieferungen an das Kiewer Regime, scheint die EU angesichts der negativen sozialen Umstände und der hohen Sicherheitsrisiken immer näher an einem echten Zusammenbruch zu sein. Letztendlich ist der europäische Block, wie die Ukraine, nur ein weiterer Stellvertreter in diesem Krieg.

Aus offensichtlichen Gründen war Europa schon immer auf gute Beziehungen zu Russland angewiesen, um sein wirtschaftliches und soziales Wohlergehen und das Gleichgewicht seiner regionalen Sicherheitsarchitektur zu erhalten. Die europäischen Länder scheinen jedoch die Grundprinzipien der Geopolitik vergessen zu haben und setzen auf den vergeblichen Versuch, Russland durch irrationale Sanktionen zu “isolieren”, die nur Europa selbst schaden – ohne irgendeine Auswirkung auf die russische Wirtschaft zu haben.

Ohne russisches Gas hat sich Europa rasch deindustrialisiert und Armut, Arbeitslosigkeit und Inflation nehmen zu. Das Vernünftigste, was man in einer solchen Situation tun könnte, wäre es, unnötige Ausgaben zu vermeiden und massiv in Projekte zur Wiederbelebung der Wirtschaft zu investieren – aber anscheinend basiert keine europäische Haltung auf Rationalität. Anstatt strategisch zu handeln und das Beste für ihr Volk zu suchen, haben sich die europäischen Entscheidungsträger auf eine Politik der systematischen Waffenlieferung an das ukrainische Neonazi-Regime festgelegt und geben Milliarden von Euro für die Herstellung und den Export von Waffen für den Krieg gegen Russland aus.

Offensichtlich ist die europäische Bevölkerung mit so vielen schädlichen Politiken unzufrieden, weshalb die Wähler bei den letzten Europawahlen massiv für rechte Politiker und Parteien gestimmt haben, um eine Alternative zum unpopulären russophobischen Wahnsinn der liberalen Regime zu finden. Als Vergeltung für den Willen des Volkes beginnen die liberalen Regierungen bereits, autoritäre Maßnahmen zu ergreifen, wie etwa Präsident Emmanuel Macron, der beschloss, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen auszurufen. Es ist möglich, dass in naher Zukunft viele weitere ähnliche diktatorische Maßnahmen ergriffen werden, die die ernste Legitimationskrise der EU-Mitgliedstaaten nur noch weiter verschärfen werden.

Erschwerend kommt hinzu, dass einige dieser europäischen Regierungen sogar darüber nachdenken, in ihrer Unterstützung für die Ukraine noch einen Schritt weiter zu gehen und bereits über die Entsendung von Truppen vor Ort diskutieren. Offenbar haben die europäischen Staaten ihre Angst vor einer Eskalation des Krieges zu einem globalen, nuklearen Konflikt verloren, in dem sie leichte Ziele für mächtige russische strategische Waffen wären.

Parallel dazu herrscht in den USA große Instabilität im Wahlszenario. Donald Trump verspricht, den Krieg zu beenden, aber das liberale Establishment will ihn an der Kandidatur hindern. Biden verspricht, den Konflikt mit Russland fortzusetzen, was sicherlich auch die Leitlinie des republikanischen Kandidaten sein wird, der Trump ablöst. Doch sowohl die Innenpolitik als auch das internationale Szenario sind für Washington äußerst kompliziert. Mit einer Atmosphäre wie vor dem Bürgerkrieg, sozialer Polarisierung, texanischem Separatismus und Massenmigration sowie einer schweren Wirtschaftskrise gibt es für die USA viele innenpolitische Prioritäten, die die Ukraine immer weniger wichtig machen.

Darüber hinaus befindet sich Israel im Nahen Osten in einer heiklen Situation. Nachdem es seine Interessen im Gazastreifen – trotz des Völkermordes – nicht durchsetzen konnte, sieht Tel Aviv nun eine neue Front im Norden entstehen, wo die Hisbollah immer weiter entfernte Ziele angreift und damit die Existenz Israels als Staat selbst gefährdet. Um zu überleben, ist das zionistische Projekt auf die massive militärische Unterstützung durch die USA angewiesen, weshalb es unvermeidlich ist, dass die Zahl der Waffen, der Ausrüstung, des Geldes und der Söldner, die zur Unterstützung der Ukraine entsandt werden, deutlich zurückgehen wird.

Unabhängig davon, wer die Wahlen in den USA gewinnt, wird die Last der Unterstützung Kiews unweigerlich auf die europäischen “Partner” der USA übertragen werden. Washington wird seine “Verbündeten” dazu zwingen, noch mehr Waffen an das Kiewer Regime zu liefern und so die amerikanische Rüstungsindustrie zu entlasten, damit die Unterstützung Israels rentabel wird. Nur so können die USA ihre Politik der uneingeschränkten Unterstützung des zionistischen Staates aufrechterhalten.

Natürlich verfügt Europa nicht über die notwendigen Mittel, um einen Krieg gegen Russland allein zu finanzieren. Aber die EU begibt sich freiwillig in eine Position der strategischen Unterordnung unter die NATO und gehorcht jedem Befehl der USA. Das Ergebnis wird eine noch nie dagewesene Verschärfung der derzeitigen sozialen und wirtschaftlichen Krise sein, die zum kollektiven Zusammenbruch der europäischen Länder führen wird. Im schlimmsten Fall könnte die Situation über die Wirtschaft hinausgehen und auch zu einer direkten militärischen Verwicklung Europas in den Konflikt führen, da die NATO-Stützpunkte in der EU in der Regel für tiefgreifende Angriffe gegen die Russische Föderation genutzt werden, was einen casus belli darstellt und jegliche Vergeltungsmaßnahmen Moskaus legitimiert, wenn die russische Geduld am Ende ist.

Seit Jahrzehnten sagen Experten, dass der Dritte Weltkrieg das Ende der Welt herbeiführen würde, was durchaus möglich ist, wenn der derzeitige Stellvertreterkonflikt in eine offene Phase eintritt. Doch unabhängig davon, was mit “der Welt” geschieht, scheint Europa zweifellos bereits sehr nahe an einem tragischen Ende zu sein.

https://strategic-culture.su/news/2024/06/23/it-wont-be-end-of-world-but-of-europe/


Sonntag, 23. Juni 2024

Wahllos in Europa - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/06/23/wahllos-in-europa/

Wahllos in Europa

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 23. JUNI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


von Rüdiger Rauls – https://ruedigerraulsblog.wordpress.com

Die Bedeutung der Europawahlen lag weniger in der Neu-Besetzung des europäischen Parlaments als vielmehr in der Abrechnung mit den nationalen Regierungen. Was sagen die Ergebnisse aus über die politische Lage in der EU und welche Entwicklungen zeichnen sich ab?

Rechts gewinnt

Die Gewichte in Europa haben sich nach rechts verschoben, wie immer “rechts” auch definiert sein mag. Dieses Etikett wird hauptsächlich von den Parteien der sogenannten Mitte und Linken benutzt. Sie beurteilen als rechte Gesinnung bestimmte Einstellungen zur Migration, Identitätsfragen, Minderheiten, Klimawandel und neuerdings auch dem Verhältnis zu Russland, China und der Unterstützung der Ukraine. Die in diesem Sinne rechten Parteien haben an Stimmen gewonnen. Das ist vordergründig das Offensichtliche, wenn man die Ergebnisse der Europa-Wahl betrachtet.

Besonders das starke Abschneiden der Alternative für Deutschland (AfD) fällt auf. Daran haben selbst die politisch erwünschten und geförderten wochenlangen Demonstrationen gegen Rechts nicht so viel geändert. Wenn vermutlich auch das Ergebnis der AfD darunter gelitten hat, so hat die Wahlanalyse von Infratest Dimap doch ergeben, dass die AfD nicht länger als eine Protestpartei angesehen werden kann. Sie hat sich einen treuen Wählerstamm aufgebaut, ist besonders im Osten Deutschlands zur stärksten politischen Kraft geworden und steht sogar im gesamten Deutschland auf Platz zwei.

Sie dient nicht länger als Denkzettel, sondern ist vielmehr zu einem Benotungssystem für die Politik der anderen Parteien geworden. Die Vermutung, “dass die AfD-Wähler aus einer temporären Unzufriedenheit heraus handelten”(1), wird durch die Wahlanalyse nicht mehr bestätigt. Vielmehr geben 70 Prozent der AfD-Wähler an, “die politischen Forderungen der Partei zu unterstützen”(2). Die Altparteien können sich nicht weiter mit ihren Vermutungen und Hoffnungen vertrösten.

Wenn auch mancher Wähler, wahrscheinlich vornehmlich im Westen, sich hat verunsichern lassen in seiner Wahlentscheidung für die AfD, so muss andererseits aber auch festgestellt werden, dass der Vorwurf des Rechtsextremismus sich immer weiter abnutzt. Die überwiegende Mehrheit der AfD-Wähler hält die Partei nicht für rechtsextrem, aber selbst wenn “dem so wäre, sei es egal, so lange die richtigen Themen angesprochen würden”(3). An dieser Haltung wird deutlich, dass sich der Vorwurf des Rechtsextremismus so weit verbraucht hat, dass daraus sogar ein gefestigtes politisches Bewusstsein entstanden ist, das sich dem herrschenden Denken widersetzt.

Der Aufmarsch gegen die AfD und gegen Rechts hat zum Gegenteil geführt. Die Menschen scheuen den Kontakt zur Rechten immer weniger. Die moralisierende statt einer politisch-inhaltlichen Auseinandersetzung der letzten Wochen hat nicht zur Schwächung der Rechten geführt, sondern hat im Gegenteil die hilflose Argumentation ihrer Gegner offengelegt. Wer nicht argumentieren kann, kann nicht überzeugen. Da hilft auf Dauer auch keine moralische Empörung weiter.

Politische Mitte unter Druck

Ähnlich wie in Deutschland scheint auch die Lage in Frankreich zu sein, wo sich Präsident Macron durch die Gewinne von Marine LePen und ihrem Rassemblement National (RN) zur Ausrufung von Parlaments-Neuwahlen veranlasst sah. Für ihn selbst hat das fürs erste keine Konsequenzen. Fraglich ist, ob sein Plan aufgeht, die französischen Wähler mit dem Gespenst einer drohenden rechten Gefahr wieder auf Linie zu bringen oder ob der Schuss sogar nach hinten losgeht. Durch diesen Schritt sind an den Finanzmärkten “französische Anleihen unter Verkaufsdruck geraten. Die Risikoaufschläge haben sich erhöht”(4). Anleger und Rating-Agenturen scheinen im Gegensatz zu Macron nicht mehr Stabilität zu erwarten sondern weniger.

Darin zeigen sich aber wieder einmal Kurzsichtigkeit und Kopflosigkeit der herrschenden Politik. Ohne analysiert zu haben, was das Ergebnis der EU-Wahl aussagt und was es für die eigene Gesellschaft bedeutet, werden Schüsse aus der Hüfte abgefeuert, die nur einen einzigen Sinn haben: für die eigene Politik Vorteile zu erringen.

Denn das Ergebnis der Wahlanalyse ist ein ganz anderes als der Kurzschluss, dass die Rechte gewinnt. Besonders die Zahlen aus dem Norden Europas zeigen eine entgegengesetzte Entwicklung. Hier verlieren rechte Parteien, soweit sie an der Macht beteiligt waren. Die erfolgsverwöhnten Schwedendemokraten büßten gegenüber der Europawahl von 2019 zwei Prozentpunkte ein, wohingegen Sozialdemokraten und Grüne zulegten.

In Finnland verloren die Basisfinnen fast sieben Prozentpunkte und stürzten auf den sechsten Platz ab. Sie haben sich an der Macht entzaubert, weil sie sehr unpopuläre Entscheidungen wie die Rentenkürzungen mitgetragen haben. Die dänische Volkspartei erhielt nur noch sechs Prozent, vier Punkte weniger als vor fünf Jahren. Sieger waren die Sozialisten mit Umweltthemen, die den Grünen sonst im Rest Europas zum Verhängnis wurden. Selbst in Ungarn, nach europäischer Sicht das Mutterland des rechten Populismus, hat Orbans Fidesz “mit 44 Prozent eher schwach abgeschnitten”(5). Ein solch schlechtes Ergebnis hatte die Partei noch nie gehabt seit Ungarns EU-Beitritt vor zwanzig Jahren.

Wenn auch die bürgerlich-linken Parteien insgesamt in Europa verloren haben, so kann nicht allgemein von einem Sieg der Rechten als Ausdruck einer Zunahme rechten Denkens gesprochen werden. Dass Rechts gewinnt, liegt daran in erster Linie daran, dass die Wähler mit der Politik der Regierungen in Europa insgesamt unzufrieden zu sein scheinen. Weil diese aber derzeit eher von bürgerlichen Parteien des links-grünen Milieus gestellt werden, trifft es diese vornehmlich.

Angesichts eines Mangels an vertretbaren linken Alternativen bleibt den Bürgern nichts anderes übrig, als rechts zu wählen, wenn sie ihren Unmut zum Ausdruck bringen wollen. Dort wo sich linke Alternativen als wählbar anbieten, wird dieses Angebot angenommen, wie das Ergebnis für Wagenknechts BSW zeigt, die immerhin aus dem Stand sechs Prozent erringen konnte. Das ist Wagenknechts Popularität zu verdanken, nicht der Politik dieses Bündnisses, das ja bisher noch gar keine gefestigte Organisation, geschweige denn gar eine praktische Politik vorweisen kann.

Gegenüber dem letzten Urnengang in Europa ist die Wahlbeteiligung gleich von 50,6 auf 51,1 Prozent(6) angestiegen. Es kann nicht gesagt werden, ob sich darin ein Bedeutungszuwachs der Wahlen zum Europäische Parlament in der Sicht der europäischen Bürger ausdrückt. Mancherorts fanden wie in Deutschland gleichzeitig auch Wahlen zu nationalen Vertretungen statt, sodass die Wahlbeteiligung dadurch verzerrt worden sein kann. Die höhere Wahlbeteiligung kann aber auch zum Ausdruck bringen, dass mehr Menschen diese Gelegenheit genutzt haben, um in dem Rahmen, den das herrschende System ermöglicht, ihren Unmut auszudrücken?

Es bleibt festzustellen, dass die Wähler sich weiterhin im Hamsterrad der Regierungswechsel um Veränderung bemühen. Dennoch scheint die Hoffnung zu schwinden, durch neue Regierungen mit neuen Parteien unter gleich bleibenden Bedingungen Verbesserungen für das eigene Leben zu erzielen. Denn wenn auch die Umfragewerte von Bundeskanzler Scholz katastrophal sind, so hat die größte Oppositionspartei, die CDU, mit einem Zuwachs von 1,1 Prozentpunkten kaum einen Vorteil aus dem schlechten Ansehen von Kanzler und Regierung ziehen können. Zweifelhaft ist, ob sie verhindern kann, “dass die Schockwellen aus Ostdeutschland im Rest Deutschlands ein noch größeres Beben auslösen”(7)

Herausforderer Friedrich Merz trauen noch weniger Bürger zu, ein guter Kanzler zu sein, als dem in Umfragen so schwachen Scholz. “Selbst innerhalb der Anhänger von CDU/CSU hätte ein Kanzlerkandidat Merz keine Mehrheit hinter sich”(7). Das ist der Zustand der politischen Mitte in Deutschland und vermutlich auch in Europa. Sie kann die Wählerschaft immer weniger an sich binden. Dass die Rechte siegt, ist nicht unbedingt Ausdruck eigener Stärke und Nachweis von Überzeugungskraft. Sie nährt sich aus Zerfall und Inhaltsleere der Politik der bürgerlichen Mitte. Ihr Aufstieg ist zudem begünstigt durch den Mangel an überzeugender linker Alternative.

Grün verliert

Die Kernwählerschaft der Grünen setzt sich ab. Erste Untersuchungen zeigen, dass “junge Leute unter dreißig der Partei in Scharen davon gelaufen sind”(9). 2019 erreichten die Grünen noch 20,5 Prozent, denn insgesamt “schien grün in Europa gewaltig auf dem Vormarsch”(10), heute sind es acht Prozentpunkte weniger. Grün stand nicht nur für Umweltschutz und Klima, das damals durch Bewegungen wie Fridays for Future ordentlich für Furore sorgte. Grün stand auch für Werteorientierung schlechthin.

Wer grün war, sich grün gab oder grün wählte, stand auf der richtigen Seite, war unangreifbar. Grün stand für moralische Überlegenheit und versucht es heute immer noch. Aber angesichts der Auswirkungen grüner Politik und Wertemission sowie der Kosten, die den meisten Menschen dadurch aufgebürdet wurde, hat dieses Denken an Anziehungskraft verloren. Im Gegenteil schlägt es um in Aggression besonders gegenüber dieser Partei. Je mehr Grün in Verruf kommt, umso schneller ziehen sich jene zurück, deren grüne Selbstdarstellung nichts weiter war als Lippenbekenntnisse.

Die Proteste der Gelbwesten und Bauern hatten sich an grünen Kernthemen entzündet. Auch die sogenannten populistischen Bewegungen auf der rechten Seite des politischen Spektrums haben in ihrem Kern die Ablehnung all dessen, wofür grüne Ideologie in den letzten Jahres stand. Das ist so beim Thema Migration, der Energie- und Verkehrswende, der Bedrohung der Lebensgrundlagen durch Preissteigerungen, aber auch bei der Frage der herkömmlichen Werte und Normen.

Der europäische Green-Deal und die links-grüne Politik vieler europäischer Regierungen waren eine Reaktion auf die Proteste der Mittelstands-Kids um Fridays for Future gewesen. Deren Forderungen waren nichts weiter als die Fortsetzung westlicher Werteorientierung, verstärkt durch pubertäre Vorwurfshaltung und kopflose Panik.

Unter dem Eindruck der Bauernproteste in ganz Europa, dem Murren gegen die Zumutungen des Gebäudeenergiegesetzes, des Verbrennerverbots und andere grüner Umerziehungsversuche wächst die Ablehnung in der Bevölkerung gegenüber den Grünen und ihren Anhängern. Deren ideologisch verblendetes Denken, dem die Interessen der einfachen Leute gleichgültig zu sein scheinen, weckt zunehmend auch Aggressionen besonders gegenüber grünen Politikern.

Grün scheint unten durch zu sein. Das zeigt sich in den Wahlergebnissen. Für die einfachen Leute bedeutet der grüne Einflussverlust aber noch keine Entwarnung. Zwar hat man den Regierenden mit den Ergebnissen der Europawahl gezeigt, wo der Hammer hängt und wer entscheidend ist für das Funktionieren der Gesellschaft. Aber das Hamsterrad der Regierungswechsel dreht sich trotzdem weiter.

Wie die Schwedendemokraten, die Basisfinnen und andere Rechtspopulisten an der Macht deutlich gemacht haben, ändert die Drehrichtung dieses Hamsterrades nichts an den Lebensverhältnissen. So lange sich die einfachen Leute keine Partei schaffen, die alleine ihren Interessen verpflichtet ist, haben sie eigentlich keine wirkliche Wahl. Jede neue Regierung bringt nur weitere neue Enttäuschungen, so lange diese nicht verbunden ist mit einer neuen Ordnung.

(1) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 11.06.2024: Auch die Jugend rückt nach rechts

(2) ebenda

(3) ebenda

(4) FAZ vom 13.6.24: Frankreich muss wegen Neuwahlen mehr Zinsen zahlen

(5) FAZ vom 11.6.24: Ein Konkurrent für Orban

(6) Wahlbeteiligung EU nach Ländern

(7) FAZ vom 11.6.24: Das Beben im Osten

(8) FAZ vom 11.06.2024: Auch die Jugend rückt nach rechts

(9) FAZ vom 10.6.2024: Koalition ohne Fortschritt

Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse

https://ruedigerraulsblog.wordpress.com/2024/06/20/wahllos-in-europa/

Samstag, 22. Juni 2024

Vorbei: Westliche Vorherrschaft - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/06/22/die-westliche-vorherrschaft-ueber-den-rest-der-welt-ist-nun-vorbei/

Die westliche Vorherrschaft über den Rest der Welt ist nun vorbei

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 22. JUNI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


Von https://www.voltairenet.org

Die G7, eine Art Exekutivbüro des kollektiven Westens, traf sich vom 13. bis 15. Juni in Italien. Sie sollte starke Maßnahmen zugunsten der Ukraine und gegen Russland ankündigen. Aber alle Staats- und Regierungschefs befinden sich in ernsthaften Wahlschwierigkeiten, mit Ausnahme der Italienerin Giorgia Meloni. Die G7 ist nicht mehr das, was sie einmal war, ihre Entscheidungen beschränken sich auf einen Kredit an Kiew in Höhe von 50 Milliarden Dollar, ohne dass bekannt ist, wer ihn vorschießen wird.

Deutschland, Frankreich und Italien setzen auf die USA, zumal Ungarn am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt. Budapest ist aber gegen diesen Krieg. Die EU wird daher für die gesamten nächsten sechs Monate gelähmt sein. Die Ukraine hatte also nur wenige Tage Zeit, um mit der EU zu unterzeichnen. Ohne zu warten, entwarf Charles Fries, ein hochrangiger französischer Beamter bei dem Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, ein Abkommen zwischen Brüssel und Kiev.

In ihrer Abschlusserklärung, sagt die G7: “Wir bekräftigen unsere unerschütterliche Unterstützung der Ukraine, so lange sie nötig ist. Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern sind wir entschlossen, der Ukraine und ihrem Volk weiterhin militärische, budgetäre, humanitäre und finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen”.

Unmittelbar nach dem Ende des G7-Gipfels eilten seine Mitglieder in die Schweiz zu einem Friedensgipfel in der Ukraine, zu dem Russland nicht eingeladen war. Aber Wladimir Putin hatte Moskaus Friedensvorschlag bekannt gegeben: Anerkennung der Referenden über die Mitgliedschaft [an der Russischen Föderation] der Krim, des Donbass und Neurusslands (ohne das Gebiet Odessa) und den Verzicht auf die NATO-Mitgliedschaft im Austausch für eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten.

Die Ukraine und die Vereinigten Staaten hatten 160 der 192 Staaten der Vereinten Nationen eingeladen. Nur 91 hatten sich zur Teilnahme bereit erklärt. Aber nur 75 stimmten zu, die langweilige Abschlusserklärung zu unterzeichnen.

Die Schweiz, die Gastgeberin des Gipfels, hat angekündigt, dass ein zweites Treffen einberufen wird, allerdings nicht im Westen. Es wird auf chinesisch-brasilianischem Vorschlag basieren und Russland einbeziehen.

Die Mitglieder der G7 mögen sich über Russland und China lustig machen, aber der Einfluss Washingtons und Londons auf den Rest der Welt ist dahingeschmolzen wie Schnee in der Sonne.

In dieser zerstörten Umgebung löste Benjamin Netanjahu, der israelische Premierminister, das Kriegskabinett auf, nachdem General Benny Gantz von der Notstandsregierung zurückgetreten war und obwohl der US-Sondergesandte Amos Hochstein in Tel Aviv war.

Die IDF kündigte sofort an, dass sie jeden Tag zwischen 8 und 19 Uhr eine taktische Pause einlegen würde; eine Pause, die genutzt werden kann, um humanitäre Hilfe zu leisten und zu verteilen.

Als Premierminister Benjamin Netanjahu von diesen Entschluss erfuhr, nannte er ihn “inakzeptabel”.

Laut der Washington Post bereitet sich das Pentagon auf die Lieferung von 1800 Bomben mit einem Gewicht von 2000 Pfund und 1700 Bomben von 500 Pfund vor.

General Herzi Halevi, Israels Generalstabschef, der seiner Regierung gerade einen Plan zur Beendigung des Konflikts in Gaza vorgelegt hat, nahm an einem geheimen Treffen in Bahrain mit seinen Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien teil. Diese Staaten befinden sich alle offiziell, mit Ausnahme von Saudi-Arabien, in einem Prozess der Normalisierung mit Israel. Tel Aviv hat die Pflicht, seine militärischen Verbündeten zu informieren, daher dieses Treffen.

General Herzi Halevi informierte seine Kollegen vor dem Hintergrund unbestätigter Enthüllungen über die Entwicklung des iranischen Atommilitärprogramms über einen Plan für einen Angriff auf den Libanon am 22. Juni.

Mehr brauchte man da nicht, damit sich die Berichte über das geheime Treffen in der Presse des Nahen Ostens verbreiteten.

Amos Hochstein eilte nach Beirut, um die Katastrophe zu vermeiden. Er ist der US-Koordinator für internationale Energieangelegenheiten. Die israelisch-libanesische Frage fällt daher im Prinzip nicht in seinen Zuständigkeitsbereich. Aber zusätzlich zu seiner US-Staatsbürgerschaft wurde Hochstein in Israel geboren, erwarb die israelische Staatsbürgerschaft und absolvierte dort seinen Militärdienst, ein Profil, das so “neutral” ist, wie das eines Friedensgipfels in der Ukraine ohne Russland. Er bat alle seine Gesprächspartner, dass sie alle selbst den Generalsekretär der Hisbollah Hassan Nasrallah bitten sollten, den Führer der Hamas in Gaza, Yayah Sinwar, unter Druck zu setzen, damit er den israelischen Friedensplan akzeptiert. Ein vergeblicher Versuch.

Während all dieser Ereignisse hat die Hisbollah einige ihrer neuen Waffen gezeigt, die das Kräfteverhältnis in der Region umkehren.

Vor zwei Wochen veröffentlichte sie ein Video, das von einer ihrer Drohnen gefilmt wurde und die Zerstörung eines Elements des Iron Dome durch eine gezielte Rakete zeigt.

Letzte Woche zwang sie ein israelisches Flugzeug, das in den libanesischen Luftraum eingedrungen war, zur Umkehr. Sie verfügt jetzt auch über Boden-Luft-Flugabwehrraketen (vgl. 1503).

Schließlich, während Amos Hochstein mit libanesischen Beamten sprach, sendete er ein 9 Minuten langes Video, das von einer Drohnenstaffel gefilmt wurde, von der wichtigsten israelischen Militärmarinebasis und dem Hafen von Haifa.

Darüber hinaus filmte die Hisbollah die Fabrik von Rafael Advanced Defense Systems Ltd., bekannt als RAFAEL, ein hebräisches Akronym für “Armaments Development Authority”, die Iron Dome-Komponenten und alle Arten von Flugabwehrraketen herstellt.

Mit anderen Worten, wenn die IDF den Libanon angreift, wird die Hisbollah den Iron Dome, d.h. den israelischen Flugabwehrschutz, zerstören. Sie wird eine große Menge an Raketen und Flugkörpern auf ihren Feind einschlagen lassen können. Die Hamas wird auch ihren Raketenbeschuss wieder aufnehmen können, der diesmal nicht mehr abgefangen werden kann und seine Ziele erreicht. Ansar Allah hat bestätigt, dass sie gleichzeitig ballistische Raketen auf Israel abfeuern wird, und schiitische Milizen des Irak haben ebenfalls bestätigt, dass sie sich dem Krieg anschließen werden.

Am 18. Juni genehmigte und billigte General Oded Basiuk, Kommandeur der nördlichen Militärregion der IDF, “operative Pläne für eine Offensive im Libanon”.

In einer feierlichen Rede am 19. Juni warnte Hassan Nasrallah Israel und Zypern. “Warten Sie auf uns zu Lande, zu Wasser und in der Luft (…) Was Israel im Mittelmeer erwartet, wird von sehr großem Ausmaß sein”, sagte er. Und weiter: “Die Öffnung zypriotischer Flughäfen und Stützpunkte für den israelischen Feind, um den Libanon ins Visier zu nehmen, würde bedeuten, dass die zypriotische Regierung eine Kriegspartei wird.” Zypern ist jedoch Mitglied der Europäischen Union und das Vereinigte Königreich hat dort zwei Militärbasen, deren Flugzeuge und Boote Gaza ausspionieren.

Vor allem ließ er Zweifel an einer möglichen Übergabe hochentwickelter russischer Waffen an seine Armee aufkommen: “Wir haben bisher nur mit einem Teil unserer Waffen gekämpft, und wir haben neue Waffen erhalten, die wir nicht preisgeben werden; Das wird sich auf dem Schlachtfeld zeigen.”

Wenn Israel den Iran angreift, wird Teheran seine Hyperschallraketen gegen Tel Aviv einsetzen. Der Iran hat am 14. April gezeigt, dass niemand, nicht einmal westliche Armeen, fähig waren, sie abzufangen.

Die Ankündigung des israelischen Angriffs auf den Libanon ist wahrscheinlich nur eine Möglichkeit für den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, Druck auf Washington auszuüben. Es ist unwahrscheinlich, dass Israel Selbstmord begeht, obwohl Netanjahu der Sohn von Benzion Netanjahu, Privatsekretär des Faschisten Wladimir Jabotinsky, ist. Er hofft wahrscheinlich, dass die Biden-Regierung Israel vorübergehend retten wird und dass sie akzeptieren wird, wenn Israel seine ethnische Säuberung Palästinas wieder aufnimmt.

Was auch immer der nächste Schritt, der Westen hat seine Aura und seine Macht über den Rest der Welt verloren.

Nach fünf Jahrhunderten westlicher Vorherrschaft verändert sich die Welt Ära.

Dieser Artikel ist der Leitartikel von “Voltaire, internationale Nachrichten”, Nr. 92. Um mehr zu erfahren, abonnieren Sie entweder jährlich für 150 Euro] oder monatlich für 15 Euro].

Freitag, 21. Juni 2024

Friedensfarce in der Schweiz - Rainer Rupp, LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/06/21/rainer-rupp-ergebnis-analyse-der-westlichen-friedensfarce-in-der-schweiz/

Rainer Rupp: Ergebnis-Analyse der westlichen Friedensfarce in der Schweiz

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 21. JUNI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


Von Rainer Rupp – https://rtnewsde.com

Auf der sogenannten „Ukraine-Friedens-Konferenz“ in der Schweiz hat die westliche Diplomatie der Welt mit Wladimir Selenskijs Zehn-Punkte-Plan absurdes Theater präsentiert. Gewonnen hat jedoch Russlands Präsident Wladimir Putin, obwohl der nicht einmal eingeladen worden war.

Die “Friedenskonferenz”, die jüngst im Schweizer Bürgenstock-Resort stattfand, war ein eklatantes Beispiel für das derzeitge Versagen der Diplomatie. Trotz der in den Westmedien künstlich geschürten hohen Erwartungen endete die Konferenz in einem vorhersehbaren Misserfolg, hauptsächlich aufgrund des Ausschlusses der Gegenseite, nämlich Russlands, aber auch wegen der Abwesenheit Chinas und der Weigerung anderer bedeutender globaler Akteure wie der BRICS-Mitglieder Brasilien, Indien, Saudi-Arabien, VAE und Südafrika, die Schlusserklärung der Konferenz zu unterstützen. Ohne die Unterstützung dieser aufstrebenden Mächte unterstreicht der Flop in Bürgenstock den zunehmend begrenzten Einfluss des Westens auf den Ukraine-Konflikt.

BRICS-Länder weigern sich, Schlusserklärung der Ukraine-Konferenz zu unterzeichnen

Einen Tag vor Beginn der Bürgenstock-Friedens-Farce, die mehr mit einem japanischen Kabuki-Theater zu tun hatte als mit der Suche nach Frieden, hatte der russische Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache vor hohen russischen Staatsbeamten eine Strategie zur Bewältigung der Ukraine-Krise skizziert, die von unerwarteter strategischer Zurückhaltung gekennzeichnet war. Und das trotz zunehmender westlicher Provokationen, einschließlich Angriffen in die Tiefe des russischen Territoriums durch Kiew, dem der Westen dafür nicht nur die Waffen, sondern auch die Zielkoordinaten und das westliche Personal zu deren Bedienung zur Verfügung stellt. Putins Vorschlag zur Lösung des Konflikts war deshalb so großzügig, weil er trotz der zunehmend desolaten militärischen Lage Kiews den Fortbestand der Staatlichkeit der Ukraine garantierte, keinen Anspruch auf Odessa enthielt und auch die Frage einer ukrainischen Mitgliedschaft in der EU offenließ.

Laut Putins Vorschlag müsste die Restukraine auf die vier russischsprachigen Provinzen, die über Jahrhunderte zu Russland gehört hatten, verzichten. Nach der Befreiung durch die russische Armee haben sich diese Provinzen auf Basis von Volksentscheiden bereits der Russischen Föderation angeschlossen. Putins Vorschlag zur Beilegung des Konfliktes in der Ukraine enthält auch den Verzicht Kiews, ein für alle Mal, auf Mitgliedschaft in der NATO. Eigentlich sollte das für Kiew ein leichter Schritt sein, denn die Selenskij-Regierung war dazu bereits einen Monat nach Kriegsbeginn bereit, wie die auch von Kiew paraphierten Verhandlungsergebnisse in Istanbul von Ende März 2022 beweisen.

Dass es damals nicht zum Frieden kam, der Hunderttausenden von ukrainischen Soldaten das Leben gerettet hätte, verdankt die Ukraine dem damaligen britischen Premierminister Boris Johnson, der einen Tag nach der Paraphierung des russisch-ukrainischen Abkommens in Istanbul im Auftrag Washingtons zu einem Blitzbesuch in Kiew eintraf und Präsident Selenskij den Frieden ausredete. Stattdessen sollte die Ukraine kämpfen und mit der Hilfe der weltstärksten Militärmacht USA und der unbezwingbaren NATO Russland auf dem Schlachtfeld besiegen. Mit dieser Aussicht auf Ruhm, Macht und Anerkennung im bewunderten Westen ließ sich Selenskij überreden. Und damit hat er sein Land für US-Interessen ins Verderben und in bleibendes Elend getrieben. Für ihn selbst und sein politisches Umfeld hat es sich jedoch zumindest finanziell gelohnt, wovon u. a. die teuren Selenskij-Villen in westlichen Badeorten zeugen.

Warum Selenskijs “Friedenskonferenz” doch noch in die Geschichtsbücher eingehen könnte

Putin hat seinen Friedensvorschlag diesmal direkt an den Westen gerichtet und nicht an Selenskij oder die weitgehend irrelevante ukrainische Führung. Denn Putin scheint die Verfassung der Ukraine besser zu kennen als die westlichen Führungseliten oder die Clique um Selenskij, der seit einigen Wochen nicht mehr Präsident der Ukraine ist. Seine Amtszeit ist abgelaufen. Zugleich hat er die von der Verfassung vorgeschriebenen Wahlen verhindert. Ebenso hat er eine Anrufung des Verfassungsgerichts blockiert. Laut Verfassung liegen jetzt die einzigen Machtbefugnisse bei der Werchowna Rada, dem ukrainischen Parlament, aber das ist von rechtsradikalen Banditen ausgeweidet worden und kaum noch funktionsfähig.

Jeder gewählte Bürgermeister in der Ukraine hat heute mehr demokratische Legitimität als Selenskij, der die Macht im Staat ohne jegliche Rechtsgrundlage usurpiert und damit zum Diktator in der Ukraine geworden ist. Kritiker des absurden Friedenstheaters auf dem Schweizer Bürgenstock behaupten sogar, dass die ganze Propagandashow nur dem Zweck gedient habe, vor der internationalen Öffentlichkeit Selenskij weiterhin als Präsident der Ukraine im Spiel zu halten und ihm den Anschein der Legitimität zu geben.

Dagegen kann Putins Angebot als ein Versuch gesehen werden, anstelle der illegitimen ukrainischen Regierung, die Moskau ohnehin als Marionettenregime betrachtet, den Westen direkt anzusprechen und einzubinden. In seiner Rede zeigte Putin eine kalkulierte Geduld und präsentierte ein Friedensangebot, das bei Annahme den Konflikt erheblich deeskalieren würde. Neben den bereits oben erwähnten Bedingungen Putins für einen Waffenstillstand, die gemessen an der desolaten Lage der Ukraine auf dem Kriegsschauplatz sehr moderat erscheinen, umfasst der Vorschlag des russischen Präsidenten die Einladung zur Diskussion einer zukünftigen Sicherheitsarchitektur Osteuropas und Eurasiens.

Friedensgipfel als Lachnummer und “Stunde Null” der Schweizer Neutralität

Eine solche Diskussion auf der Grundlage, dass die Sicherheit einer Seite nicht auf Kosten der Sicherheit der anderen Seite gehen darf, sondern gemeinsam ausgehandelt werden muss, hatte der Kreml in den letzten Jahrzehnten immer wieder gefordert. Dabei ist Russland stets auf die arrogante Ablehnung von USA, NATO und EU gestoßen. Daher war auch diesmal die Reaktion des Westens absehbar.

Die NATO, vertreten durch Jens Stoltenberg, lehnte denn auch prompt jede Art von Verhandlungen ab. Andere Westpolitiker stimmten in den Tenor ein. Dies spiegelt die Tatsache wider, dass sich trotz aller Fehlkalkulationen und Rückschläge am Ziel des westlichen Kriegsbündnisses, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen, nichts geändert hat. Der Westen unterstützt die Ukraine weiterhin militärisch und politisch und zielt darauf ab, den Konflikt zu verlängern, um Russland zu schwächen. Diese Haltung übersieht die wachsende Müdigkeit und wirtschaftliche Belastung innerhalb Europas sowie die breiteren geopolitischen Verschiebungen zugunsten der Multipolarität.

Einige ukrainische Parlamentsmitglieder zeigten jedoch Interesse daran, Putins Angebot zu diskutieren. Dies weist auf eine potenzielle Spaltung innerhalb der politischen Landschaft der Ukraine hin, in der es Fraktionen geben könnte, die dem Frieden eher zugeneigt sind als die derzeitige Regierung. Zugleich haben namhafte Persönlichkeiten wie der russische Botschafter Wassili Nebensja und der ehemalige Oberst der russischen Streitkräfte und frühere stellvertretende Verteidigungsminister und Politiker Andrei Kartapolow betont, dass die Ablehnung von Putins Vorschlag in zukünftigen Verhandlungen zu weitaus härteren Bedingungen führen würden.

Ukraine-Friedensgipfel: Ein kolossales Fiasko – Mehr Polizisten als Zuschauer

Aus anderen Gründen als denen der NATO hat Putins Friedensvorschlag auch in Russland teils heftige Debatten ausgelöst. Kritiker argumentieren, dass der Vorschlag den Oligarchen und deren Geschäftsinteressen nachgebe, weil er den Konflikt möglicherweise unnötig in die Länge ziehe. Außerdem führen sie angebliche russische Misserfolge in der Militärstrategie, z. B. die unzureichende Unterbrechung der logistischen Versorgungsketten der Ukraine, als Beweis für strategische Fehler an.

Die Kritiker argumentieren, dass die Militärstrategie zu sehr politischen Überlegungen untergeordnet sei, was zu ineffektiven Operationen in Schlüsselregionen wie dem Schwarzen Meer und Transnistrien führe. Sie glauben, dass ein aggressiverer Ansatz, einschließlich eines entschlossenen Schritts zur Eroberung von Odessa, Russlands strategischen Interessen besser dienen würde. Explizit wird auch die Auslassung von der Odessa-Frage oder der Abwicklung und Zerstörung der faschistischen Strukturen in der Ukraine in Putins Vorschlag kritisiert.

Aber vielleicht tun die Kritiker Putin Unrecht. Vielleicht war es gerade die Vorhersehbarkeit der Ablehnung des Westens, die Putin dazu veranlasst hat, seinen – den Umständen entsprechend – extrem entgegenkommenden Friedensvorschlag zur Ukraine zu machen. Denn Putins Vorschlag wurde dort, wo es am wichtigsten war, aufgegriffen, vielfach diskutiert, als moderat und vernünftig empfunden.

Zur Erinnerung: Putins Vorschlag lag einen Tag vor Beginn des absurden NATO/EU-Theaters auf dem Schweizer Bürgenstock auf dem Tisch. Zu diesem Ereignis hatten US/NATO und EU weltweit die Propaganda-Trommeln gerührt und fast alle Staaten der Welt eingeladen. Entsprechend rückte auch Putins Vorschlag maximal ins internationale Rampenlicht. In den nachfolgenden Tagen war es dann vor allem Putins Vorschlag, der auf der Bürgenstock-Konferenz von BRICS- und blockfreien Staaten diskutiert und mit dem sogenannten Zehn-Punkte-Plan Selenskijs verglichen wurde.

Plagiat in Bürgenstock: Schlusserklärung des Schweizer Ukraine-Friedensgipfels abgeschrieben

Für jeden ersichtlich ist der Selenskij-Plan eine Farce. Als Vorbedingung für Friedensverhandlungen stellt er Forderungen, die einer Kapitulation Russlands gleichkommen, obwohl Russland die Oberhand hat. Folglich kann der ukrainische Zehn-Punkte-Plan, bei dem der Westen die Feder führte, nur in einem Irrenhaus entworfen worden sein.

Dagegen stach Putins realistischer Vorschlag von der anwesenden internationalen Gemeinschaft aus BRICS- und blockfreien Staaten und als echte und ehrliche Suche nach Frieden hervor. Die diskussionslose, brüske Ablehnung von Putins Vorschlag durch den Westen musste daher zu Recht bei allen unabhängigen Beteiligten den Eindruck hinterlassen – oder sogar gefestigt – haben, dass der Westen an Frieden in der Ukraine gar nicht interessiert ist.

Daraufhin gab es in sozialen Medien einen Sturm der Bewunderung des diplomatischen Geschicks des Kreml-Chefs, der ohne auf der Bürgenstock-Konferenz dabei gewesen zu sein dort spielend gegen USA/NATO/EU gewonnen hat.

Fazit:

Angesichts der jüngsten Eskalation der westlichen politischen und militärischen Provokationen besteht ein dringender Bedarf an einer Lösung. Denn der anhaltende Konflikt in der Ukraine bedroht nicht nur die regionale Stabilität in Europa, sondern stellt auch ein breiteres Risiko für die globale Sicherheit dar. Die Weigerung des Westens, sich auf sinnvolle Verhandlungen einzulassen, könnte zu einem langwierigen Krieg mit verheerenden Folgen führen.

Fazit Ukraine-“Friedensgipfel”: Gewinner – Russland, Verlierer – Schweizer Propaganda

Russlands ultimatives Ziel ist ein neues Sicherheitssystem für Eurasien, das von den hegemonialen Interessen des Westens direkt bedroht wird. Diese Vision erinnert an Putins Münchner Rede von 2007, in der er vor der NATO-Erweiterung warnte und eine multipolare Weltordnung forderte. Ein solcher neuer Sicherheitsrahmen für Eurasien würde den Einfluss westlicher Imperialisten in der Region verringern und die strategische Autonomie von Ländern wie China und Indien stärken. Diese Neuausrichtung könnte die globalen Machtverhältnisse verschieben und eine ausgewogenere und multipolare Weltordnung schaffen.

https://rtnewsde.com/meinung/209813-ergebnis-analyse-westlichen-friedensfarce-in/


Mittwoch, 19. Juni 2024

Ukraine-Gipfel des Westens gescheitert - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/06/19/der-ukraine-gipfel-des-westens-ist-gescheitert-globaler-sueden-lehnt-kriegsbefuerwortende-friedenskonferenz-ab/

 Der Ukraine‑Gipfel des Westens ist gescheitert: Globaler Süden lehnt kriegsbefürwortende “Friedenskonferenz” ab
    

LZ

19. Juni

Von BEN NORTON - https://geopoliticaleconomy.substack.com

Übersetzung LZ

Länder, die die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung repräsentieren, lehnten den kriegsfreundlichen Ukraine-"Friedensgipfel" des Westens in der Schweiz ab, zu dem Russland nicht eingeladen war. Der Globale Süden boykottierte ihn weitgehend.

Im Juni veranstalteten die westlichen Mächte eine Konferenz in der Schweiz, um mehr internationale Unterstützung für die Ukraine in ihrem Krieg mit Russland zu gewinnen.

Die große Mehrheit der Weltbevölkerung im globalen Süden lehnte diesen so genannten "Gipfel zum Frieden in der Ukraine", zu dem Russland nicht eingeladen war, ab.

Nur 78 Länder, vor allem in Europa, unterstützten die Abschlusserklärung des Treffens. Zusammengenommen repräsentierten diese Länder eine kleine Minderheit der Weltbevölkerung.

Mindestens 160 Länder waren zu der Konferenz vom 15. bis 16. Juni auf dem Bürgenstock in der Schweiz eingeladen. Nur etwa 90 nahmen teil, und die meisten von ihnen entsandten Beamte auf niedriger Ebene.

Insgesamt 78 Länder unterzeichneten die "Bürgenstock-Erklärung". Wichtige Länder haben sich entschieden, die Erklärung nicht zu unterstützen, darunter Brasilien, Indien, Mexiko, Saudi-Arabien, Südafrika, Thailand und die Vereinigten Arabischen Emirate.

CNBC beklagte, dass es dem Gipfel "an Schlagkraft" fehle und er von China boykottiert wurde, weil Russland nicht eingeladen war.

Die staatlichen Schweizer Medien Swissinfo räumten ein, dass der "Friedensgipfel für die Ukraine die "märchenhaften" Erwartungen nicht erfüllte" und dass das gemeinsame Kommuniqué "von mehreren wichtigen Ländern abgelehnt wurde".

Einer der Gründe, warum so viele Länder des Globalen Südens die Bürgenstock-Erklärung ablehnten, war die Tatsache, dass sie den Krieg ausschließlich Russland anlastete, die Rolle der NATO-Erweiterung beim Anheizen des Konflikts nicht anerkannte und Moskaus legitime Sicherheitsbedenken nicht anerkannte.

In rassistischen Tiraden behauptet Zelensky, China und Brasilien seien nicht "zivilisiert".

Der von der NATO unterstützte ukrainische Staatschef Wolodymyr Zelensky reagierte wütend auf die Kritik des Globalen Südens mit rassistischer Rhetorik und behauptete, China und Brasilien seien nicht "zivilisiert" wie der Westen.

"Sobald sich Brasilien und China den Prinzipien anschließen, die wir alle hier, die zivilisierten Länder, vereint haben, werden wir gerne ihre Meinungen hören, auch wenn sie manchmal nicht mit der Mehrheit der Welt übereinstimmen", sagte Zelensky auf dem Gipfel laut einer offiziellen Übersetzung ukrainischer Medien.

Zelenskys Behauptung, "die Mehrheit der Welt" stehe auf der Seite seiner Regierung, ist objektiv falsch. Die Abstimmung auf der Konferenz zeigte, dass nur eine kleine Minderheit von Ländern die von der NATO unterstützten Kriegsanstrengungen der Ukraine unterstützt.

China macht zahlreiche Friedensvorschläge; der Westen lehnt sie ab

China hat zahlreiche Friedensvorschläge unterbreitet, um den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Im Februar 2023 stellte Peking einen 12-Punkte-Friedensplan vor, um eine politische Lösung herbeizuführen. Die USA und ihre europäischen Verbündeten lehnten diese Initiative ab.

Im Mai 2024 unterbreiteten China und Brasilien einen gemeinsamen Verhandlungsvorschlag, in dem sie zu einer internationalen Friedenskonferenz aufriefen, die zu einem sowohl von Russland als auch von der Ukraine anerkannten Zeitpunkt abgehalten werden sollte und an der alle Parteien gleichberechtigt teilnehmen sowie alle Friedenspläne fair diskutiert werden sollten.

Während der Westen diese Angebote ablehnte, übernahm die Bürgenstock-Erklärung ironischerweise mehrere Punkte aus Chinas Vorschlägen, wenn auch in abgeschwächter Form und ohne die Forderung nach einer Einstellung der Feindseligkeiten und Friedensgesprächen.

Obwohl Peking die Schweizer Konferenz im Juni 2024 aus Protest gegen die Abwesenheit Russlands boykottierte, förderte es weiterhin seinen eigenen Friedensplan.

Zum Abschluss des Bürgenstock-Gipfels bekräftigte Chinas stellvertretender ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, Geng Shuang, vor dem UN-Sicherheitsrat: "China ruft die Konfliktparteien auf, politischen Willen zu zeigen, zusammenzukommen und so bald wie möglich Friedensgespräche aufzunehmen, um einen Waffenstillstand zu erreichen und die Militäraktionen einzustellen".

Kolumbiens Präsident Petro: Ukraine-Gipfel will mehr Krieg, nicht Frieden

Kolumbiens linker Präsident Gustavo Petro kritisierte den Schweizer Gipfel und schrieb am Tag des Beginns der Veranstaltung, dass dies kein freies Forum sei, um Wege zum Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu diskutieren. Seine Schlussfolgerungen sind bereits vorherbestimmt".

Petro betonte, dass "der Dialog zwischen Russland und der Ukraine von grundlegender Bedeutung ist". Er forderte außerdem die Einrichtung einer Sicherheitszone ohne Atomwaffen, die die NATO physisch von Russland trennt".

Der kolumbianische Präsident erklärte, er sei zu dem Treffen eingeladen worden, habe sich aber entschieden, nicht teilzunehmen, weil "wir auf der Konferenz im Wesentlichen eine Ausrichtung auf die Seite des Krieges vorgefunden haben, mit der wir nicht einverstanden sind; Lateinamerika will keinen weiteren Krieg, sondern den Aufbau des Friedens, und zwar so schnell wie möglich".

https://geopoliticaleconomy.substack.com/p/west-ukraine-summit-peace-war-global-south?utm_source=post-email-title&publication_id=457596&post_id=145781711&utm_campaign=email-post-title&isFreemail=true&r=flp3u&triedRedirect=true&utm_medium=email


Montag, 17. Juni 2024

Raus aus der NATO - Rette sich, wer kann! LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/06/17/raus-aus-der-nato-rette-sich-wer-kann/

Raus aus der NATO – Rette sich, wer kann!

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 17. JUNI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


Von Uli Gellermann – https://rtnewsde.com

Deutschland verstrickt sich immer tiefer in den Ukraine-Konflikt: Das Hauptquartier für den NATO-Einsatz zur Koordinierung von Waffenlieferungen und der Ausbildung ukrainischer Soldaten wird nun in Deutschland angesiedelt. Uli Gellermann meint: Wer den Deutschen wohlwill, der sollte dafür eintreten, die NATO zu verlassen, solange es noch nicht zu spät ist.

Wer immer noch glaubt, dass der Ukraine-Krieg eine Marotte von Wladimir Putin ist, sollte sich diese Meldung zu Gemüte führen: Das Hauptquartier für den geplanten NATO-Einsatz zur Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte wird in Deutschland angesiedelt. Wie die dpa am Freitag aus Bündniskreisen erfuhr, ist Wiesbaden als Standort vorgesehen. Dort ist zufälligerweise auch die Basis der US-Streitkräfte in Europa, die bislang die Koordinierungsaufgaben wahrnehmen. Geleitet werden soll der Einsatz von einem Dreisternegeneral, der direkt an den Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa berichtet.

Putin-Administration ist nicht verrückt

Deutschland will es mit Russland noch einmal wissen! – Bilanz nach einem Selenskij-Besuch

Die NATO, das offen aggressive Kriegsbündnis (viermal NATO-Kriege auf dem Balkan als Reaktion auf Konflikte in Bosnien und im Kosovo, in Afghanistan und in Libyen), das Bündnis, gegen dessen Einkreisung sich die Russen wehren, will sich nun mit einem Sprungbrett in Deutschland fester etablieren. Das deutsche Militär ist seit 1955 in die NATO-Strukturen eingebunden, und die deutschen Parteien, ob in der Regierung oder der Opposition, sind weitgehend der NATO ergeben. Natürlich ist die Putin-Administration nicht verrückt: Man wird nicht nach der Maxime “Viel Feind, viel Ehr” handeln und die russische Armee prophylaktisch nach Deutschland in Bewegung setzen. Aber dieser neue Schritt der NATO auf das strategische Vorfeld Russlands wird nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Präsident muss Souveränität der Russischen Föderation wahren

Das in Artikel 51 der UN-Charta vorgesehene Recht auf kollektive Selbstverteidigung könnte von Russland jederzeit als Kriegsgrund für einen Schlag gegen Deutschland in Anspruch genommen werden. Hinzu kommt der Amtseid, den der russische Ministerpräsident abgelegt hat und der ihn verpflichtet, die Souveränität und Unabhängigkeit der Russischen Föderation zu wahren. Der neue, weitere Schritt zur Bedrohung der russischen Souveränität kann jederzeit einen russischen Militärschlag auslösen. Wer das für übertrieben hält, muss sich nur vorstellen, dass der russische Flottenverband rund um die Fregatte “Admiral Gorschkow” in Begleitung des atomgetriebenen U-Boots “Kazan”, zweier Logistikschiffe, eines Öltankers und eines Bergungsschleppers, der zurzeit im Hafen von Havanna ankert, dort dauerhaft stationiert bleibt: Ein militärischer Akt der USA würde nicht ausbleiben.

Putin: Sohn einer Leningrad-Überlebenden

Die Traumtänzer in Berlin, die das geplante neue NATO-Hauptquartier unkommentiert hinnehmen, tun so, als wäre nichts. Wie Kinder, die sich die Augen zuhalten und glauben, man könne sie nicht sehen, hoffen sie scheinbar, dass der russische Generalstab naiv oder unfähig ist. Aber der Chef des russischen Generalstabs, Waleri Gerassimow, war für die Planung und Umsetzung des russischen Militäreinsatzes in Syrien zuständig, anders als die Berliner Schreibtisch-Strategen weiß er, wie Krieg riecht. Und sein Chef, Wladimir Putin, ist der Sohn einer Mutter, die die deutsche Blockade Leningrads überlebt hat.

NATO-Karrieristen

Baerbock über ihren Nazi-Opa: “Wir haben ja gar nichts gewusst”

Tatsächlich wusste Olaf Scholz einst in der spw – Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft von der “aggressiv-imperialistischen NATO” zu schreiben, aber diese klare Analyse ist ihm auf dem Karriereweg irgendwie abhandengekommen. Seine Polit-Partnerin, Annalena Baerbock, war von solchen Erkenntnissen allzeit weit entfernt. Bis heute bringt sie es nicht fertig, sich von ihrem Großvater, einem glühenden Nazi-Anhänger, zu distanzieren. Die deutsche Geschichte schreibt eigentlich vor, den Russen mit Respekt zu begegnen. Aber Bundeskanzler Scholz fällt zum 75. NATO-Geburtstag ein: “Ohne Sicherheit ist alles nichts.” Und Frau Baerbock behauptet sogar: “Die NATO ist unser zentraler Sicherheitsanker.” Solche NATO-Karrieren sind auf Krieg, nicht auf Frieden mit Russland orientiert. Die jüngsten russischen Friedensvorschläge und ein Gespräch mit Putin hat Kanzler Scholz zurückgewiesen: “Ein solches Gespräch macht nur Sinn, wenn es etwas zu bereden gibt.”

Rette sich, wer kann

Das Interesse der Deutschen kann nicht mit einem Krieg gewahrt werden. Wer den Deutschen wohlwill, der sollte dafür eintreten, die NATO zu verlassen, solange es noch nicht zu spät ist: Rette sich, wer kann.

Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine Erfahrungen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern begründen seine Medienkritik. Er ist Betreiber der Internetseite www.rationalgalerie.de.

Der Beitrag wurde zuerst am 15. Juni 2024 auf www.rationalgalerie.de veröffentlicht.

https://rtnewsde.com/meinung/209363-raus-aus-nato-rette-sich/


Samstag, 15. Juni 2024

Eskalation im Wirtschaftskrieg gegen Russland - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/06/15/g7-staats-und-regierungschefs-beschliessen-der-ukraine-50-milliarden-dollar-aus-eingefrorenen-russischen-vermoegenswerten-zur-verfuegung-zu-stellen/

G7-Staats- und Regierungschefs beschließen, der Ukraine 50 Milliarden Dollar aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten zur Verfügung zu stellen

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 15. JUNI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


von Dave DeCamp – http://www.antikrieg.com

Dieser Schritt stellt eine bedeutende Eskalation im Wirtschaftskrieg gegen Russland dar

Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der Sieben haben sich am Donnerstag auf einem Gipfel in Italien darauf geeinigt, der Ukraine 50 Milliarden Dollar aus eingefrorenen Vermögenswerten der russischen Zentralbank zur Verfügung zu stellen – ein Schritt, der eine deutliche Eskalation des Wirtschaftskriegs gegen Russland darstellt.

Der Plan sieht vor, der Ukraine die 50 Milliarden Dollar bis Ende des Jahres in Form eines Kredits zur Verfügung zu stellen, der mit den Gewinnen aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten in Höhe von rund 280 Milliarden Dollar, die von den USA und ihren Verbündeten gehalten werden, zurückgezahlt werden soll.

Die Idee wird als Kompromiss zwischen den USA und Europa angesehen, da Präsident Biden das gesamte eingefrorene russische Vermögen stehlen wollte, um es der Ukraine zu geben. Der überwiegende Teil des Geldes befindet sich jedoch in Europa, und die Staats- und Regierungschefs der EU zögerten, dies zu tun.

Stattdessen entwickelte die EU einen separaten Plan, der vorsieht, der Ukraine jährlich etwa 3 Milliarden Dollar aus den Zinsen der russischen Guthaben zur Verfügung zu stellen. Die Ukraine sagte, dass dieser Betrag nicht ausreiche, und die USA schlugen ein Darlehen in Höhe von 50 Milliarden Dollar vor.

“Die Vereinigten Staaten haben viel Energie und Mühe in diese Angelegenheit gesteckt”, erklärte der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan gegenüber Reportern. “Wir sehen die Erlöse aus diesen Vermögenswerten als wertvolle Ressourcenquelle für die Ukraine in einem Moment, in dem Russland das Land weiter brutalisiert, nicht nur durch militärische Aktionen an der Front, sondern auch durch den Versuch, sein Energienetz und seine wirtschaftliche Vitalität zu zerstören.”

Russland hat deutlich gemacht, dass es beide Vorgangsweisen als Diebstahl seiner Staatsgelder betrachten würde und bereitet sich auf Vergeltungsmaßnahmen vor. Der Diebstahl des Geldes macht eine Versöhnung zwischen Russland und dem Westen noch unwahrscheinlicher, da die Aufhebung der Sanktionen bedeuten würde, dass bereits ausgegebene Mittel an Moskau zurückgeben werden müssten. Der Schritt wird auch das Vertrauen in das westliche Bankensystem schwächen und die globale Entdollarisierung beschleunigen.

erschienen am 13. Juni 2024 auf > Antiwar.com > Artikel

https://www.antikrieg.com/aktuell/2024_06_14_g7staats.htm


Freitag, 14. Juni 2024

Der Westen "verliert" an vier Fronten - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/06/14/putins-4d-schach-der-westen-verliert-den-krieg-an-vier-fronten-nachdem-er-sich-mit-russland-angelegt-hat/

Putins 4D-Schach: Der Westen “verliert” den Krieg an vier Fronten, nachdem er sich mit Russland angelegt hat

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 14. JUNI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


von Ilya Tsukanov – https://sputnikglobe.com

Übersetzung LZ

In seiner Rede auf der Plenarsitzung des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg hat Präsident Putin die Entwicklungsprioritäten Russlands bis zum Jahr 2030 dargelegt und die selbstsabotierende Rolle des Westens bei der Untergrabung seiner eigenen Hegemonie in der Welt hervorgehoben. Sputnik befragte Experten aus Europa, Asien und Afrika nach ihren wichtigsten Erkenntnissen.

Zehntausende von Sanktionen, die von westlichen Ländern gegen Russland verhängt wurden, haben paradoxerweise nicht dazu geführt, dass die russische Wirtschaft zusammengebrochen ist. Im Gegenteil, das Land verzeichnet ein Wirtschaftswachstum, wie es in seiner postsowjetischen Geschichte noch nie dagewesen ist.

“Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unter die vier größten Volkswirtschaften der Welt aufzusteigen”, sagte Präsident Putin bei seiner Rede auf dem SPIEF am Freitag. “Erst letzte Woche hat die Weltbank zusätzliche Berechnungen angestellt und Russland auf den vierten Platz gesetzt. Wir haben uns vor Japan wiedergefunden. In Bezug auf die Kaufkraftparität des BIP liegt Russland an vierter Stelle.”

Aber Russland werde sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sagte Putin und wies darauf hin, dass der Unterschied im BIP “klein” bleibe, dass andere Länder nicht auf einem Platz stünden und dass “Führungspositionen ständig bestätigt und gestärkt werden müssen.”

Zu diesem Zweck skizzierte Putin eine Strategie für Wirtschaftswachstum und Investitionen in den nächsten sechs Jahren, die unter anderem eine Steigerung der Selbstversorgung, einen deutlichen Anstieg der Kapitalinvestitionen, Änderungen des Steuerrechts und einen erneuten Vorstoß zur Anziehung privater Investitionen vorsieht.

Der russische Präsident hob die Neuausrichtung des russischen Handels und Zahlungsverkehrs weg vom Westen und hin zu den Entwicklungsländern hervor und sagte, der Westen habe “einen schweren Schlag erlitten”, und zwar größtenteils “von den westlichen Ländern selbst”, da die Länder den Handel in anderen Währungen als dem Dollar und dem Euro ankurbelten.

Gleichzeitig, so Putin, befinde sich der Hegemon der westlichen Wirtschaftsordnung, die Vereinigten Staaten, in einer ernsten finanziellen Notlage, die noch größer wäre, wenn sie die Entwicklungsländer nicht weiterhin ausplündern würden.

“Sie haben ein Leistungsbilanzdefizit von einer Billion Dollar. Was ist das? Ich denke, jeder wird verstehen, wovon ich spreche. Das ist Neokolonialismus in seiner modernen Ausprägung. Unter Ausnutzung der Monopolstellung des Dollars verbrauchen die Vereinigten Staaten jedes Jahr eine Billion Dollar mehr, als sie produzieren. Sie scheinen diese Ressourcen aus anderen Ländern herauszupumpen”, sagte Putin.

Er fügte hinzu, dass die gigantischen Schulden der USA, die sich auf mehrere Billionen Dollar belaufen, durch keinerlei greifbare Vermögenswerte gedeckt sind.

Einen Krieg an vier Fronten verlieren

“Das Wachstum der russischen Wirtschaft (das die westlichen Volkswirtschaften übertrifft) ist spektakulär und zeigt, dass die 15.000 vom Westen verhängten Sanktionen auf sie zurückgewirkt haben”, erklärte der britische Wissenschaftler und Autor Rodney Atkinson gegenüber Sputnik und nannte seine wichtigsten Erkenntnisse aus Putins Rede.

“Der Westen verliert vier Kriege in einem – wirtschaftlich (im Handel und in der Verschuldung), finanziell (Entdollarisierung und internationale Zahlungssysteme), militärisch (in der Ukraine im Kampf und im Vergleich der Waffensysteme) und geopolitisch mit einem massiven Verlust an Einfluss in der Welt”, erklärte Atkinson.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Feindseligkeit, mit der der Westen auf die Metamorphose von einer unipolaren zu einer multipolaren Weltordnung reagiert hat, dank seiner egoistischen und kurzsichtigen politischen Eliten die Situation nur noch verschlimmert hat”, betonte der Politik- und Wirtschaftsexperte.

“Schon vor der 20-jährigen Expansion in Richtung Russland und dem vom Maidan angezettelten Krieg 2014 waren die imperialen Ambitionen Europas und die neokonservative Aggression der USA unpopulär. Jetzt, da der globale Süden Zeuge der jüngsten Ereignisse geworden ist und die BRICS eine Alternative bieten und die USA in eine Rekordverschuldung und industrielle Schwäche abgerutscht sind, ist es für den Westen sehr schwierig, seinen Einfluss zurückzugewinnen. Geplagt von geopolitischer Ignoranz, finanziell unverantwortlicher Politik und schwacher Führung werden die USA und ihre Verbündeten möglicherweise nicht einmal als einer der Pole der multipolaren Welt überleben”, so Atkinson.

Atkinson betonte, wie verrückt die Logik des Westens ist, Sanktionen gegen ein Land von der Größe Russlands mit seinem Reichtum an Nahrungsmitteln, Mineralien und Energie zu verhängen. Noch schlimmer (für den Westen) ist, dass Moskau einen Weg in die Unabhängigkeit eingeschlagen hat, der von anderen Nationen nachgeahmt werden kann.

“Die Importsubstitution durch Russland und die mangelnde Bereitschaft westlicher Unternehmen, Russland zu verlassen (1.600 internationale Unternehmen haben Russland seit 2022 verlassen, aber es sind noch mehr als 2.100 übrig geblieben), sowie der Ersatz nationaler Währungen für den auf dem Dollar basierenden Handel (d.h. Rupie, Yuan, Rubel) zeigen dem globalen Süden, dass es Alternativen zu einem auf Sanktionen basierenden westlichen System gibt”, so Atkinson.

Je fester der Westen zugreift, desto mehr Nationen werden ihm durch die Lappen gehen

Die Welt befindet sich auf einem unumkehrbaren Weg zur Multipolarität, und keine noch so große Anstrengung des Westens, auch nicht mit gewaltsamen Mitteln, kann diesen Trend umkehren, meint Professor Alexis Habiyaremye, politischer Analyst und leitender Forscher an der School of Economics der Universität Johannesburg, mit Blick auf Putins Vision eines Russlands, das sich für eine multipolare Welt einsetzt.

“Die westlichen Länder haben sich lange Zeit auf ihren technologischen Vorsprung und ihre Überlegenheit bei der Anwendung von Gewalt verlassen, um anderen Ländern ihre Vorherrschaft aufzuzwingen”, so Habiyaremye gegenüber Sputnik. “Mit dem beträchtlichen technologischen Rückstand, der seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu beobachten ist, aber vor allem mit der technologischen Raffinesse der russischen Verteidigungsindustrie, sind die westlichen Länder nicht mehr in der Lage, ihre Vorherrschaft unangefochten durchzusetzen.”

Der Westen hat traditionell auch “die Bretton-Woods-Institutionen genutzt, um die Entwicklungsländer zu dominieren und zu disziplinieren”, so der Wissenschaftler, aber “mit dem Aufkommen alternativer Quellen für die Entwicklungsfinanzierung (z. B. die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank oder die Neue Entwicklungsbank) hat sich auch der finanzielle Griff auf die Entwicklungsländer gelockert. Die Bedeutung des Westens in der Weltwirtschaft und in der Weltbevölkerung nimmt unaufhaltsam ab, und ganz gleich, wie viel Gewalt er einsetzt, um seine Vorherrschaft aufrechtzuerhalten, die Welt hat sich bereits verändert. Der globale Süden wird eine missbräuchliche und traumatische Vorherrschaft nicht akzeptieren, und er zeigt dies bereits in verschiedenen Teilen der Welt”, betonte der Beobachter.

“Die multipolare “neue Weltordnung”, die von Russland und anderen BRICS-Staaten aufgebaut wird, “wird durch die Bereitstellung alternativer Pole wirtschaftlicher und diplomatischer Macht sicherlich den Ländern des globalen Südens zugute kommen und den Druck auf den derzeitigen Hegemon verringern”, so Habiyaremye.

Für Länder im Hinterhof der USA, wie Bolivien, Venezuela oder Kuba, wird es jedoch äußerst schwierig bleiben, sich dem erdrückenden Einfluss Washingtons zu entziehen. Deshalb brauchen sie mehr Unterstützung durch die anderen aufstrebenden Pole”, fügte er hinzu.

Der Westen verliert die Gans, die die goldenen Eier gelegt hat

Die Vereinigten Staaten, Europa und ihre Verbündeten haben sich den Rückgang ihres Anteils an der Weltmacht und ihres Einflusses selbst zuzuschreiben, erklärte John Gong, Wirtschaftsprofessor an der Pekinger University of International Business and Economics, gegenüber Sputnik mit Blick auf Putins Rede.

“Ich denke, dass die Verwendung der Rupie sowie Chinas eigener Währung, des Yuan, für den Handel zwischen China und Russland in der Tat von Washington geschaffen wurde. Die gegen Russland verhängten Sanktionen und die Androhung von Sekundärsanktionen gegen chinesische Parteien haben dieses alternative Zahlungs- und Handelsabwicklungssystem geschaffen. Ich denke, dass dies auch Teil eines umfassenderen Trends ist, dass der Dollar in der gesamten globalen Handelsabwicklungsarena allmählich an Bedeutung verliert, wenn auch nur ganz allmählich”, sagte Dr. Gong und bezeichnete den Prozess als “Damm”, der “Anzeichen eines Bruchs” zeigt.

“Es zeichnen sich mehrere Optionen am Horizont ab”, so der Beobachter, von der Verwendung lokaler Währungen über Diskussionen über eine BRICS-basierte Alternativwährung bis hin zu digitalen souveränen Währungen.

China ist aus mehreren Gründen an der Schaffung einer alternativen Zahlungsinfrastruktur interessiert, betonte Gong, unter anderem aus dem Wunsch heraus, angesichts der einseitigen Sanktionen des Westens nicht nur gegen Russland, sondern auch gegen andere Länder wie den Iran normale Handelsbeziehungen aufrechtzuerhalten.

Hinzu kommt das Interesse Pekings an der Förderung und Internationalisierung des Yuan. “Im Korb der Sonderziehungsrechte der Weltbank rangiert er gleich hinter dem Dollar, gleich hinter dem Euro und verdrängt bereits das britische Pfund und den japanischen Yen. Das ist also auch eine Agenda, die sehr im Interesse Chinas liegt”, so der Wissenschaftler.

Große Chancen” für die größte Volkswirtschaft der Welt

Die von Putin hervorgehobene Hinwendung Russlands vom Westen zum Osten eröffne China und anderen aufstrebenden Mächten “große Chancen”, betonte Gong.

“Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass Infrastrukturinvestitionen in Russland chinesischen Unternehmen viele Möglichkeiten bieten. Chinesische Unternehmen könnten daran beteiligt sein, chinesische Unternehmen könnten wichtige Ausrüstungen, Materialien und Produkte liefern, die beim Aufbau der Infrastruktur verwendet werden könnten. Ich denke also, dass die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten ein großes Potenzial hat… Dies ist eine langfristige Strategie. Es handelt sich um eine langfristige Strategie, die nicht nur vorübergehend sein wird, sondern über viele Jahrzehnte Bestand haben wird”, sagte er.

Der Ausbau schafft auch andere Möglichkeiten, einschließlich des neuen Transportkorridors der Nördlichen Seeroute durch die Arktis, sagte Gong.

“Aus der Sicht Chinas stellt dies eine praktikable, jetzt technologisch machbare und ich würde sagen, wirtschaftliche Transportroute nach Europa und in andere Teile der Welt dar. Wir alle wissen, dass die Unruhen im Nahen Osten für eine große Handelsnation wie China ein Problem darstellen. Die unsicheren Routen im Roten Meer beeinträchtigen Chinas Schifffahrtsvolumen und treiben auch die Schifffahrtskosten in die Höhe. Und ich denke, dass diese Schifffahrtsroute durch die nördliche Arktis für einen Großteil des Jahres eine praktikable und auch wirtschaftliche Möglichkeit darstellt”, resümierte der Wissenschaftler.

https://sputnikglobe.com/20240607/putins-4d-chess-west-losing-war-on-four-fronts-after-picking-fight-with-russia-1118851297.html

Donnerstag, 13. Juni 2024

Selbstmörderische Kriegstreiberei - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/06/13/russland-niederringen-sigmar-gabriel-und-die-selbstmoerderische-und-geschichtsvergessene-kriegstreiberei-der-transatlantiker

“Russland niederringen” – Sigmar Gabriel und die selbstmörderische und geschichtsvergessene Kriegstreiberei der Transatlantiker

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 13. JUNI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


von Thomas Röper – https://anti-spiegel.ru

Sigmar Gabriel, der Chef der Atlantikbrücke, will “Russland niederringen” und dazu notfalls auch deutsche Truppen in die Ukraine schicken. Die transatlantischen Sprechpuppen klingen inzwischen ohne Übertreibung wie die deutsche Propaganda der Jahre 1941 bis 1945.

Sigmar Gabriel, früherer deutscher Außenminister und SPD-Vorsitzender, hat sich im wahrsten Sinne des Wortes vom Saulus zum Paulus gewandelt. Oder er ist ein Opportunist, der die Öffentlichkeit nach Lust und Laune belügt.

Im Februar 2018 sprach sich Gabriel, damals noch deutscher Außenminister, auf der Münchner Sicherheitskonferenz öffentlich für einen schrittweisen Abbau Russlandsanktionen aus. Er sagte, er wisse, dass die „offizielle Position“ eine andere sei. 2015 hatte Gabriel nach einem Treffen mit Russlands Präsidenten Putin Ähnliches geäußert. Die damalige SPD-Vorsitzende Nahles und der damalige Finanzminister Olaf Scholz empfahlen damals, Gabriel – auch wegen seiner fortgesetzten Nähe zu russlandfreundlichen Kreisen um Ex-Bundeskanzler Schröder – als Außenminister zu ersetzen.

Nach dem Ende seiner Zeit als Außenminister forderte Gabriel erneut die Aufhebung der Russlandsanktionen. Er bezweifelte sogar die Täterschaft russischer Geheimdienste an dem angeblichen Giftanschlag auf Sergej Skripal. Bis zum Beweis des Gegenteils gelte die Unschuldsvermutung, er sei gegen „eine immer schriller werdende Diskussion“. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat das alles im Mai 2022 zusammengefasst und Gabriel heftig kritisiert, weil er angeblich „nah an Putin“ sei, so die damalige Überschrift des Artikels.

Gabriel war zu dem Zeitpunkt aber schon knapp drei Jahre Chef der radikal transatlantischen Lobbyorganisation Atlantikbrücke, bei der ein „Russlandfreund“ normalerweise nicht einmal einen Job als Fensterputzer bekommt. Dass Gabriel in Wirklichkeit ein radikaler Falke ist, hat er nun in einem Interview mit dem Stern demonstriert. In dem Interview hat Gabriel im Ukraine-Konflikt eine härtere Gangart gegen Russland gefordert und dabei auch die Entsendung deutscher Soldaten in die Ukraine ins Spiel gebracht. Wie fest Gabriel in die der US-Politik verpflichteten NGOs eingebunden ist, zeigt sich daran, dass er auch Mitglied der Trilateralen Kommission und des European Council on Foreign Relations ist.

Was Gabriel im Stern-Interview gesagt hat, zeigt, wie gefährlich die von den USA kontrollierten transatlantischen Thinktanks und deren Sprechpuppen sind, denn die Äußerungen von Gabriel könnten ohne weiteres auch aus der deutschen Propaganda des Zweiten Weltkrieges stammen. Und sie könnten, wenn sie umgesetzt werden, zu einem großen Krieg in Europa führen.

„Russland niederringen“

Gabriel sagte in dem Interview allen Ernstes:

„Aber wir werden Russland noch einmal so niederringen müssen, wie wir das im Kalten Krieg mit der Sowjetunion gemacht haben.“

Die Vertreter der US-Politik sind immer noch der Meinung, sie müssten eine Politik „aus der Position der Stärke heraus“ machen, also anderen Ländern ihren Willen diktieren. Dass das heute nicht mehr funktioniert, haben sie offensichtlich nicht verstanden. Wie krude das Denken dieser Transatlantiker ist, zeigt folgende Idee von Gabriel aus dem Interview:

„Putin unseren Eisenfuß entgegenstellen und zugleich nach Gesprächsformaten und damit nach Auswegen aus dem Krieg suchen.“

Dass man nicht gleichzeitig gegen Russland Krieg führen und als Verhandlungspartner oder gar Vermittler auftreten kann, scheint Gabriel gar nicht zu verstehen.

Offene Kriegsdrohung gegen Russland

Der russische Präsident Wladimir Putin müsse erkennen, wie ernst „wir“ es meinen, sagte Gabriel, wobei ich mich frage, ob er mit „wir“ tatsächlich die Deutschen meint, denn er schlug ausdrücklich die Entsendung deutscher Truppen und die Einrichtung von Flugverbotszonen in der Ukraine vor:

„Es braucht das klare Signal an Putin: Stopp diesen Krieg – oder wir tragen ihn zu dir. Wenn das heißt, dass deutsche Raketenabwehrsysteme mithilfe der Bundeswehr Flugverbotszonen in der Ukraine durchsetzen, um damit ukrainische Städte vor den russischen Angriffen auf die Zivilbevölkerung zu schützen, würde ich Herrn Putin nicht schon wieder versprechen, dass wir das nie tun werden.“

Das war eine ausgesprochen deutliche Drohung mit einem Krieg gegen Russland. Wenn morgen deutsche Soldaten auf russische Flugzeuge schießen, wäre das nichts anderes als ein Krieg Deutschlands gegen Russland. Es ist wohl kaum eine Übertreibung, das mit der Rhetorik und den Ideen des berühmtesten Schnurrbartträgers der deutschen Geschichte zu vergleichen, der ganz Europa ins Elend gestürzt hat.

Ich übertreibe damit keineswegs, denn Gabriel meint, um eine Niederlage der Ukraine zu verhindern, sei auch der Einsatz der Bundeswehr gegen Russland denkbar:

„Niemand wünscht sich, die Bundeswehr in einen Krieg führen zu müssen. Aber wenn die Gefahr wächst, dass die Ukraine verliert, dann zerstört das auch unser bisheriges Leben in Frieden und Sicherheit in Europa.“

Gabriels Lügen

Da ist sie wieder, die Lüge von Putins angeblichen „imperialen Ambitionen“. Gabriel hat entweder nicht verstanden, worum es in der Ukraine geht, oder er lügt bewusst. Der ganze Konflikt um die Ukraine dreht sich im Grunde nur um die Frage, ob die Ukraine ein neutraler Staat bleibt (das will Russland), oder ob die Ukraine der NATO beitritt, was Russland als nicht hinnehmbare Gefahr für seine nationale Sicherheit ansieht, weil dann (Atom-)Raketen nur wenige hundert Kilometer von Moskau entfernt aufgestellt werden könnten.

Statt sich mit diesen Tatsachen zu beschäftigen, sagte Gabriel allen Ernstes über Putins angebliche Pläne:

„Er führt einen Krieg gegen den Westen, den er für dekadent hält, dessen Werte er ablehnt und als Gefahr für seine Macht sieht. Deshalb müssen wir Russland weit härter entgegentreten, als wir das bislang tun.“

Es ist genau umgekehrt, denn es ist der Westen, der in der Ukraine einen Krieg gegen Russland führt, schließlich hat der Westen Kiew erlaubt, russisches Gebiet mit aus dem Westen gelieferten Raketen zu beschießen. Es war nicht Russland, das beispielsweise den Huthis Raketen geliefert hat, um NATO-Schiffe im Roten Meer zu versenken. Allerdings könnte Russland auf die Erlaubnis des Westens nun so reagieren.

Dass Putin die „Werte“ des Westens ablehnt, stimmt sicherlich, schließlich äußert Putin sich dazu deutlich genug. Aber Putin sagt damit nur das, was auch die allermeisten Russen denken, die LGBT, unkontrollierte Massenmigration, Gender-Gaga und andere „Werte“ des Westens ablehnen.

Und wieder stellt sich die Frage, ob Gabriel einfach nur unwissend ist oder bewusst lügt, denn Putin sieht die „westlichen Werte“ ganz und gar nicht als „Gefahr für seine Macht“ an, im Gegenteil. Diese „westlichen Werte“ findet die überwiegende Mehrheit der Russen abstoßend und sie bringen die Russen dazu, Putin dabei zu unterstützen, diese „Werte“ aus Russland fernzuhalten.

Es ist entlarvend, dass die Vertreter der westlichen Politik lügen müssen, um ihre Positionen zu vertreten. Würden sie bei der Wahrheit bleiben und den Menschen im Westen erzählen, dass der Grund für die Tragödie, die sich in der Ukraine abspielt, einzig und allein der Wunsch des Westens ist, die Ukraine in die NATO zu ziehen, würde die Mehrheit der Menschen im Westen sicher sagen, dass die ukrainische NATO-Mitgliedschaft all die Opfer in der Ukraine und die Vernichtung des Wohlstandes in Europa nicht wert ist.

Schizophrene Ideen

Wie schizophren die Ideen von Gabriel sind, zeigt das oben erwähnte Zitat, in dem Gabriel eine Art Doppelstrategie vorschlug, als er sagte:

„Putin unseren Eisenfuß entgegenstellen und zugleich nach Gesprächsformaten und damit nach Auswegen aus dem Krieg suchen.“

Gabriel hat offensichtlich verstanden, dass die in der Schweiz geplante „Friedenskonferenz“, die von manchen Medien als „westliches Selbstgespräch“ bezeichnet wird, zum Scheitern verurteilt ist, weil Russland gar nicht eingeladen ist. Daher hat Gabriel eine weitere Friedenskonferenz gefordert:

„Neben der Konferenz in der Schweiz bedarf es einer zweiten Friedenskonferenz, auf der sich Russlands Gesprächspartner treffen. Der Westen und die Ukraine brauchen die USA als Führungsnation, die ‚Russland-Allianz‘ sollte von China geführt werden.“

Diese Idee ist vollkommen unrealistisch, weil China die Rolle einer „Führungsnation“ einer „Russland-Allianz“ kaum annehmen wird. Und auch Russland würde kaum zu einer Konferenz fahren, bei der der Westen meint, bestimmen zu können, wer als „Führungsnation“ für Russland spricht und verhandelt.

Aber es kommt noch besser, denn Gabriel fügte noch hinzu:

„Deutschland könnte einen solchen Vorschlag glaubwürdig einbringen. Dann würde das Wahlplakat des Bundeskanzlers zur Europawahl unter dem Motto ‚Frieden sichern‘ auch durch aktives Handeln unterlegt werden.“

Gabriel versteht offenbar nicht, dass Russland keine Länder als Vermittler anerkennt, die Russland gegenüber feindlich gesinnt sind. Die russische Regierung hat schon mehrmals klargemacht, dass beispielsweise die Schweiz auch nur als Ort für Verhandlungen ausfällt, weil sie sich den anti-russischen Sanktionen angeschlossen und damit ihren Status als neutrales Land aufgegeben hat. Und dass die russische Regierung die derzeitigen deutschen Regierungsvertreter nicht ernst nimmt, hat sogar Putin selbst schon mehrmals klar gesagt, als er in Richtung der Bundesregierung beispielsweise sagte:

„Ich will niemandem zu nahe treten, aber der Ausbildungsstand derer, die Entscheidungen treffen, auch in der Bundesrepublik, lässt meiner Meinung nach sehr zu wünschen übrig.“

Hinzu kommt aber noch etwas anderes: Wie passt es zusammen, wenn Gabriel einerseits den Einsatz der Bundeswehr gegen Russland fordert, andererseits aber meint, Deutschland könnte gegenüber Russland glaubwürdig das Motto „Frieden sichern“ vertreten?

Ich frage mich wirklich, was in den Köpfen dieser Leute vorgeht. Sie scheinen jeden Sinn für die Realität verloren zu haben. Und damit treiben sie Europa unweigerlich in einen großen Krieg, wenn sie nicht endlich zur Vernunft kommen.

https://anti-spiegel.ru/2024/sigmar-gabriel-und-die-selbstmoerderische-und-geschichtsvergessene-kriegstreiberei-der-transatlantiker/


Dienstag, 11. Juni 2024

Wahnsinnig oder schlichtweg böse - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/06/11/wie-deutschlands-regierung-entweder-wahnsinnig-oder-schlichtweg-boese-ist/

Wie Deutschlands Regierung entweder wahnsinnig oder schlichtweg böse ist

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 11. JUNI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


von Eric ZUESSE – https://orientalreview.su

Übersetzung LZ

Nachdem Deutschland unter Hitler 1939 einen Friedensvertrag mit Russland unterzeichnet hatte, um nicht in Russland einzumarschieren, wie es in Hitlers zwei Büchern (1925 und 1928) angekündigt worden war (in Russland einzumarschieren, um Russland als “Lebensraum” für die Deutschen zu nutzen), Deutschland dann aber in der größten deutschen Militäroperation aller Zeiten, der Operation Barbarossa, in Russland einmarschierte, die vier Jahre dauerte, aber scheiterte, und Deutschland so den von ihm begonnenen Zweiten Weltkrieg verlor.

Das heutige Deutschland, das unter der Kontrolle des faschistisch-imperialistischen US-Regimes nach dem Zweiten Weltkrieg steht, droht dieses Mal tatsächlich damit, sich mit dem faschistisch-imperialistischen amerikanischen Regime zusammenzuschließen, um in Russland einzumarschieren, und zwar in angeblicher “Selbstverteidigung” dagegen, dass Russland schließlich im Jahr 2022 nicht Deutschland oder eine andere NATO-Nation, sondern Russlands nächsten Nachbarn (nur 317 Meilen vom Kreml entfernt), die Ukraine, überfallen hat.

Das US-Regime hatte 2014 die Kontrolle über die Ukraine an sich gerissen, um die Ukraine in die NATO zu bekommen, damit dort eine amerikanische Atomrakete platziert werden konnte, die die russische Kommandozentrale in nur fünf Minuten Flugzeit vom Kreml auslöschen konnte. Russland verlangte dann schließlich am 17. Dezember 2021 vom US-Regime und seinem antirussischen NATO-Militärbündnis das Versprechen, die Ukraine niemals in die NATO aufzunehmen; aber am 7. Januar 2022 weigerten sich sowohl die USA als auch die NATO, und so marschierte Russland am 24. Februar 2022 in die Ukraine ein, weil dies die einzige verbleibende Möglichkeit für Russland ist, zu verhindern, dass eine US-Atombombe nur 317 Meilen vom Kreml entfernt stationiert wird.

In der Tat ist die Absicht des US-Regimes, Russland zu erobern, inzwischen offenkundig; und so bereitet sich Deutschland jetzt darauf vor, sich der geplanten Operation Barbarossa #2 des US-Regimes anzuschließen, was eindeutig eine Rückkehr zum Nationalsozialismus ist, aber dieses Mal unter der Führung Amerikas. Das ist offensichtlich, denn als Finnland im Jahr 2022 Amerikas NATO-Militärbündnis gegen Russland beitrat, verlangte die US-Regierung von der finnischen Regierung, US-Atomwaffen auf finnischem Territorium zuzulassen, damit die USA ihre Atomwaffen nur 507 Meilen vom Kreml entfernt aufstellen können – nicht so nah, wie wenn sie in der Ukraine nur 317 Meilen vom Kreml entfernt aufgestellt werden könnten, aber dennoch näher, als es bisher der Fall ist – und Finnland sagte ja zu dieser ungeheuerlichen Forderung des US-Regimes. Finnland wusste also zu diesem Zeitpunkt, dass der eigentliche Zweck des finnischen NATO-Beitritts nicht die Verteidigung gegen Russland ist (wie die lügnerischen finnischen Führer behaupteten), sondern ein äußerst offensiver gegen Russland. Im Zweiten Weltkrieg beteiligte sich Finnland an der deutschen Operation Barbarossa zur Eroberung Russlands, und jetzt will die finnische Regierung diese Operation ein zweites Mal durchführen, diesmal aber unter amerikanischer statt deutscher Führung.

Deutschland plant die Invasion (“Abschreckung”) für das Jahr 2029. Hier ist der Anfang des Spiegel-Artikels vom 5. Juni 2024 zu diesem Thema:

“Pistorius fordert militärische Bereitschaft bis 2029: Der Verteidigungsminister fordert Deutschland auf, sich im Ernstfall zu verteidigen. Er glaubt nicht, dass Putins Kriegswillen an den Grenzen der Ukraine Halt macht.”

Wegen der Bedrohung durch Russland will Verteidigungsminister Boris Pistorius die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr stärken. “Wir müssen bis 2029 kriegsbereit sein”, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei der Regierungsbefragung im Bundestag. “Wir dürfen nicht glauben, dass Putin an den Grenzen der Ukraine Halt macht, wenn er so weit kommt”, sagte Pistorius. Russland sei nicht nur eine Bedrohung für die Ukraine, sondern auch für Georgien, Moldawien und letztlich für die NATO. “Wir müssen für Abschreckung sorgen, um das Schlimmste zu verhindern.”

Er weiß, dass diese “Abschreckung” nur eine Lüge ist. Er weiß, dass der Krieg in der Ukraine 2014 begonnen hat, wie sowohl Stoltenberg von der NATO als auch Zelensky von der Ukraine zugegeben haben, und NICHT 2022, wie das US-Regime selbst ständig lügt und behauptet – und wie Pistorius und andere deutsche Beamte nachplappern. Der Krieg in der Ukraine wurde im Februar 2014 durch den US-Putsch ausgelöst, bei dem der demokratisch gewählte und neutralistische Präsident durch einen von den USA ausgewählten und rabiat antirussischen Führer ersetzt wurde, der sofort ein ethnisches Säuberungsprogramm durchführte, um die Bewohner der Regionen loszuwerden, die mit überwältigender Mehrheit für den gestürzten Präsidenten gestimmt hatten. Russland reagierte am 24. Februar 2022 militärisch, um die Ukraine daran zu hindern, den USA zu gestatten, dort eine Rakete zu stationieren – nur 317 Meilen oder fünf Minuten Flugzeit vom Kreml entfernt und damit zu kurz, als dass Russland hätte reagieren können, bevor seine Kommandozentrale bereits durch einen amerikanischen Atomschlag geköpft worden wäre.

Ist die deutsche Regierung also wahnsinnig oder schlichtweg böse, wenn sie dies tut? Aber ist das nicht die gleiche Frage wie die, ob Hitler wahnsinnig war oder ob er böse war? Und vor allem: Ist Amerikas Regierung wahnsinnig oder ist sie stattdessen schlichtweg böse? Natürlich hängt die Antwort auf eine solche Frage davon ab, wie diese beiden Begriffe (“verrückt” und “böse”) definiert werden. Aber die Fakten sind in jedem Fall unbestritten. Es handelt sich um eine geplante Wiederholung der Operation Barbarossa, aber diesmal für das amerikanische imperiale Regime und nicht für das deutsche. Und die Presse in all diesen Ländern verschweigt die Realität, anstatt darüber zu berichten.

Wegen Zensur ist der Link nur via VPV oder TOR aufrufbar.

( https://www.torproject.org/download/ )

https://orientalreview.su/2024/06/10/how-germanys-government-is-either-insane-or-outright-evil/