“Russland niederringen” – Sigmar Gabriel und die selbstmörderische und geschichtsvergessene Kriegstreiberei der Transatlantiker
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 13. JUNI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR
von Thomas Röper – https://anti-spiegel.ru
Sigmar Gabriel, der Chef der Atlantikbrücke, will “Russland
niederringen” und dazu notfalls auch deutsche Truppen in die Ukraine
schicken. Die transatlantischen Sprechpuppen klingen inzwischen ohne
Übertreibung wie die deutsche Propaganda der Jahre 1941 bis 1945.
Sigmar Gabriel, früherer deutscher Außenminister und SPD-Vorsitzender,
hat sich im wahrsten Sinne des Wortes vom Saulus zum Paulus gewandelt.
Oder er ist ein Opportunist, der die Öffentlichkeit nach Lust und Laune
belügt.
Im Februar 2018 sprach sich Gabriel, damals noch deutscher
Außenminister, auf der Münchner Sicherheitskonferenz öffentlich für
einen schrittweisen Abbau Russlandsanktionen aus. Er sagte, er wisse,
dass die „offizielle Position“ eine andere sei. 2015 hatte Gabriel nach
einem Treffen mit Russlands Präsidenten Putin Ähnliches geäußert. Die
damalige SPD-Vorsitzende Nahles und der damalige Finanzminister Olaf
Scholz empfahlen damals, Gabriel – auch wegen seiner fortgesetzten Nähe
zu russlandfreundlichen Kreisen um Ex-Bundeskanzler Schröder – als
Außenminister zu ersetzen.
Nach dem Ende seiner Zeit als Außenminister forderte Gabriel erneut die
Aufhebung der Russlandsanktionen. Er bezweifelte sogar die Täterschaft
russischer Geheimdienste an dem angeblichen Giftanschlag auf Sergej
Skripal. Bis zum Beweis des Gegenteils gelte die Unschuldsvermutung, er
sei gegen „eine immer schriller werdende Diskussion“. Die Frankfurter
Allgemeine Zeitung hat das alles im Mai 2022 zusammengefasst und Gabriel
heftig kritisiert, weil er angeblich „nah an Putin“ sei, so die
damalige Überschrift des Artikels.
Gabriel war zu dem Zeitpunkt aber schon knapp drei Jahre Chef der
radikal transatlantischen Lobbyorganisation Atlantikbrücke, bei der ein
„Russlandfreund“ normalerweise nicht einmal einen Job als Fensterputzer
bekommt. Dass Gabriel in Wirklichkeit ein radikaler Falke ist, hat er
nun in einem Interview mit dem Stern demonstriert. In dem Interview hat
Gabriel im Ukraine-Konflikt eine härtere Gangart gegen Russland
gefordert und dabei auch die Entsendung deutscher Soldaten in die
Ukraine ins Spiel gebracht. Wie fest Gabriel in die der US-Politik
verpflichteten NGOs eingebunden ist, zeigt sich daran, dass er auch
Mitglied der Trilateralen Kommission und des European Council on Foreign
Relations ist.
Was Gabriel im Stern-Interview gesagt hat, zeigt, wie gefährlich die von
den USA kontrollierten transatlantischen Thinktanks und deren
Sprechpuppen sind, denn die Äußerungen von Gabriel könnten ohne weiteres
auch aus der deutschen Propaganda des Zweiten Weltkrieges stammen. Und
sie könnten, wenn sie umgesetzt werden, zu einem großen Krieg in Europa
führen.
„Russland niederringen“
Gabriel sagte in dem Interview allen Ernstes:
„Aber wir werden Russland noch einmal so niederringen müssen, wie wir das im Kalten Krieg mit der Sowjetunion gemacht haben.“
Die Vertreter der US-Politik sind immer noch der Meinung, sie müssten
eine Politik „aus der Position der Stärke heraus“ machen, also anderen
Ländern ihren Willen diktieren. Dass das heute nicht mehr funktioniert,
haben sie offensichtlich nicht verstanden. Wie krude das Denken dieser
Transatlantiker ist, zeigt folgende Idee von Gabriel aus dem Interview:
„Putin unseren Eisenfuß entgegenstellen und zugleich nach Gesprächsformaten und damit nach Auswegen aus dem Krieg suchen.“
Dass man nicht gleichzeitig gegen Russland Krieg führen und als
Verhandlungspartner oder gar Vermittler auftreten kann, scheint Gabriel
gar nicht zu verstehen.
Offene Kriegsdrohung gegen Russland
Der russische Präsident Wladimir Putin müsse erkennen, wie ernst „wir“
es meinen, sagte Gabriel, wobei ich mich frage, ob er mit „wir“
tatsächlich die Deutschen meint, denn er schlug ausdrücklich die
Entsendung deutscher Truppen und die Einrichtung von Flugverbotszonen in
der Ukraine vor:
„Es braucht das klare Signal an Putin: Stopp diesen Krieg – oder wir
tragen ihn zu dir. Wenn das heißt, dass deutsche Raketenabwehrsysteme
mithilfe der Bundeswehr Flugverbotszonen in der Ukraine durchsetzen, um
damit ukrainische Städte vor den russischen Angriffen auf die
Zivilbevölkerung zu schützen, würde ich Herrn Putin nicht schon wieder
versprechen, dass wir das nie tun werden.“
Das war eine ausgesprochen deutliche Drohung mit einem Krieg gegen
Russland. Wenn morgen deutsche Soldaten auf russische Flugzeuge
schießen, wäre das nichts anderes als ein Krieg Deutschlands gegen
Russland. Es ist wohl kaum eine Übertreibung, das mit der Rhetorik und
den Ideen des berühmtesten Schnurrbartträgers der deutschen Geschichte
zu vergleichen, der ganz Europa ins Elend gestürzt hat.
Ich übertreibe damit keineswegs, denn Gabriel meint, um eine Niederlage
der Ukraine zu verhindern, sei auch der Einsatz der Bundeswehr gegen
Russland denkbar:
„Niemand wünscht sich, die Bundeswehr in einen Krieg führen zu müssen.
Aber wenn die Gefahr wächst, dass die Ukraine verliert, dann zerstört
das auch unser bisheriges Leben in Frieden und Sicherheit in Europa.“
Gabriels Lügen
Da ist sie wieder, die Lüge von Putins angeblichen „imperialen
Ambitionen“. Gabriel hat entweder nicht verstanden, worum es in der
Ukraine geht, oder er lügt bewusst. Der ganze Konflikt um die Ukraine
dreht sich im Grunde nur um die Frage, ob die Ukraine ein neutraler
Staat bleibt (das will Russland), oder ob die Ukraine der NATO beitritt,
was Russland als nicht hinnehmbare Gefahr für seine nationale
Sicherheit ansieht, weil dann (Atom-)Raketen nur wenige hundert
Kilometer von Moskau entfernt aufgestellt werden könnten.
Statt sich mit diesen Tatsachen zu beschäftigen, sagte Gabriel allen Ernstes über Putins angebliche Pläne:
„Er führt einen Krieg gegen den Westen, den er für dekadent hält, dessen
Werte er ablehnt und als Gefahr für seine Macht sieht. Deshalb müssen
wir Russland weit härter entgegentreten, als wir das bislang tun.“
Es ist genau umgekehrt, denn es ist der Westen, der in der Ukraine einen
Krieg gegen Russland führt, schließlich hat der Westen Kiew erlaubt,
russisches Gebiet mit aus dem Westen gelieferten Raketen zu beschießen.
Es war nicht Russland, das beispielsweise den Huthis Raketen geliefert
hat, um NATO-Schiffe im Roten Meer zu versenken. Allerdings könnte
Russland auf die Erlaubnis des Westens nun so reagieren.
Dass Putin die „Werte“ des Westens ablehnt, stimmt sicherlich,
schließlich äußert Putin sich dazu deutlich genug. Aber Putin sagt damit
nur das, was auch die allermeisten Russen denken, die LGBT,
unkontrollierte Massenmigration, Gender-Gaga und andere „Werte“ des
Westens ablehnen.
Und wieder stellt sich die Frage, ob Gabriel einfach nur unwissend ist
oder bewusst lügt, denn Putin sieht die „westlichen Werte“ ganz und gar
nicht als „Gefahr für seine Macht“ an, im Gegenteil. Diese „westlichen
Werte“ findet die überwiegende Mehrheit der Russen abstoßend und sie
bringen die Russen dazu, Putin dabei zu unterstützen, diese „Werte“ aus
Russland fernzuhalten.
Es ist entlarvend, dass die Vertreter der westlichen Politik lügen
müssen, um ihre Positionen zu vertreten. Würden sie bei der Wahrheit
bleiben und den Menschen im Westen erzählen, dass der Grund für die
Tragödie, die sich in der Ukraine abspielt, einzig und allein der Wunsch
des Westens ist, die Ukraine in die NATO zu ziehen, würde die Mehrheit
der Menschen im Westen sicher sagen, dass die ukrainische
NATO-Mitgliedschaft all die Opfer in der Ukraine und die Vernichtung des
Wohlstandes in Europa nicht wert ist.
Schizophrene Ideen
Wie schizophren die Ideen von Gabriel sind, zeigt das oben erwähnte
Zitat, in dem Gabriel eine Art Doppelstrategie vorschlug, als er sagte:
„Putin unseren Eisenfuß entgegenstellen und zugleich nach Gesprächsformaten und damit nach Auswegen aus dem Krieg suchen.“
Gabriel hat offensichtlich verstanden, dass die in der Schweiz geplante
„Friedenskonferenz“, die von manchen Medien als „westliches
Selbstgespräch“ bezeichnet wird, zum Scheitern verurteilt ist, weil
Russland gar nicht eingeladen ist. Daher hat Gabriel eine weitere
Friedenskonferenz gefordert:
„Neben der Konferenz in der Schweiz bedarf es einer zweiten
Friedenskonferenz, auf der sich Russlands Gesprächspartner treffen. Der
Westen und die Ukraine brauchen die USA als Führungsnation, die
‚Russland-Allianz‘ sollte von China geführt werden.“
Diese Idee ist vollkommen unrealistisch, weil China die Rolle einer
„Führungsnation“ einer „Russland-Allianz“ kaum annehmen wird. Und auch
Russland würde kaum zu einer Konferenz fahren, bei der der Westen meint,
bestimmen zu können, wer als „Führungsnation“ für Russland spricht und
verhandelt.
Aber es kommt noch besser, denn Gabriel fügte noch hinzu:
„Deutschland könnte einen solchen Vorschlag glaubwürdig einbringen. Dann
würde das Wahlplakat des Bundeskanzlers zur Europawahl unter dem Motto
‚Frieden sichern‘ auch durch aktives Handeln unterlegt werden.“
Gabriel versteht offenbar nicht, dass Russland keine Länder als
Vermittler anerkennt, die Russland gegenüber feindlich gesinnt sind. Die
russische Regierung hat schon mehrmals klargemacht, dass beispielsweise
die Schweiz auch nur als Ort für Verhandlungen ausfällt, weil sie sich
den anti-russischen Sanktionen angeschlossen und damit ihren Status als
neutrales Land aufgegeben hat. Und dass die russische Regierung die
derzeitigen deutschen Regierungsvertreter nicht ernst nimmt, hat sogar
Putin selbst schon mehrmals klar gesagt, als er in Richtung der
Bundesregierung beispielsweise sagte:
„Ich will niemandem zu nahe treten, aber der Ausbildungsstand derer, die
Entscheidungen treffen, auch in der Bundesrepublik, lässt meiner
Meinung nach sehr zu wünschen übrig.“
Hinzu kommt aber noch etwas anderes: Wie passt es zusammen, wenn Gabriel
einerseits den Einsatz der Bundeswehr gegen Russland fordert,
andererseits aber meint, Deutschland könnte gegenüber Russland
glaubwürdig das Motto „Frieden sichern“ vertreten?
Ich frage mich wirklich, was in den Köpfen dieser Leute vorgeht. Sie
scheinen jeden Sinn für die Realität verloren zu haben. Und damit
treiben sie Europa unweigerlich in einen großen Krieg, wenn sie nicht
endlich zur Vernunft kommen.
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