Entnommen: https://linkezeitung.de/2023/01/14/fuer-die-niederlage-der-nato-in-der-ukraine-und-in-der-welt/
Für die Niederlage der NATO – in der Ukraine und in der Welt!
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 14. JANUAR 2023 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR
von https://kommunistische-organisation.de
Als KO haben wir uns die Klärung der Frage der richtigen
Imperialismusanalyse und der Bewertung des Ukraine-Krieges aus
Perspektive der internationalen Arbeiterklasse zur Aufgabe gemacht.
Diese Klärung wollen wir gemeinsam mit der kommunistischen Bewegung in
Deutschland und international angehen. Dass wir noch immer viele Fragen,
Unsicherheiten und Uneinigkeit auch in unserer Organisation haben,
bedeutet jedoch nicht, dass wir nicht jetzt schon Positionen in diesem
Krieg beziehen können: Wir haben uns im Frühjahr 2022 auf einen
gemeinsamen Konsens geeinigt, den wir für selbstverständlich für
Kommunisten in Deutschland halten. Hinter diesen Konsens zurückzufallen,
hieße, seinen antiimperialistischen und internationalistischen
Standpunkt aufzugeben.
Der deutsche Imperialismus ist unser Hauptfeind – wir kämpfen für seine Niederlage!
Die BRD ist als Teil der NATO, dem weltweit aggressivsten und stärksten
imperialistischen Bündnis unter Führung des US-Imperialismus, einer der
mächtigsten imperialistischen Staaten der Welt – sie zu bekämpfen, ist
unsere strategische Aufgabe als Kommunisten in Deutschland! Konkret
heißt das, die Zerschlagung der NATO voranzutreiben, ihre Kriegspolitik
zu behindern und ihre Lügen und Propaganda zu widerlegen.
Die politische und mediale Hetze gegen Russland läuft schon seit Jahren:
Seit den 2000ern wurde das alte Feindbild Russland im Westen
kontinuierlich reaktiviert und aufgebaut. Zu den größten Lügen zählt,
dass der Krieg in der Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen habe. In
Wahrheit jedoch herrscht im Osten des Landes schon seit 2014 ein
brutaler, hier jedoch totgeschwiegener Krieg, in dessen Folgen bis
Anfang 2022 etwa 14.000 Menschen getötet wurden.
Deutschland unterstützt das Kiewer Regime politisch, ökonomisch und
militärisch, sowohl bilateral als auch im Rahmen der EU: Die BRD liefert
(zum Teil kostenlos) Rüstungsgüter im Wert von hunderten Millionen
Euro, sie bildet ukrainische Soldaten aus, stellt Gelder für Waffenkäufe
sowie geheimdienstliche Informationen zur Verfügung. Damit ist
Deutschland auch formal längst Kriegspartei. Durch diese Politik wird
der Krieg bewusst in die Länge gezogen und es soll auf Kosten von
ukrainischen und russischen Menschenleben eine Niederlage Russlands im
Interesse der NATO erzwungen werden. Zugleich dienen die
Waffenlieferungen, wie auch die bereits gesicherten Verträge über
Wiederaufbaumaßnahmen in der Ukraine, den Profitinteressen des deutschen
Kapitals.
Der Hintergrund des Krieges wird hierzulande genutzt, um wichtige
strategische Interessen des deutschen Kapitals im Eiltempo umzusetzen:
Die Energieunabhängigkeit und die wirtschaftliche Transformation gehören
ebenso dazu, wie massive Aufrüstung und Militarisierung, die Hand in
Hand gehen mit der Zunahme repressiver Instrumente gegen eine politische
Opposition im Inland.
Nein zur Aufrüstung! Nein zum 100-Milliarden-Kriegskredit!
Während schon die jüngsten Waffenlieferungen an die Ukraine, die mit
Steuergeldern finanziert werden, Geschenke der Ampelregierung an die
deutsche Rüstungsindustrie darstellen, so wird dies durch das sogenannte
„Bundeswehr-Sondervermögen“ noch getoppt. Dabei handelt es sich um
nichts anderes, als einen Kredit, den sich der Staat bei Banken leiht –
und mit Zins und Zinseszins zurückzahlen muss –, um die größte
Aufrüstung der deutschen Armee seit dem Zweiten Weltkrieg forcieren zu
können. Ökonomisch kommt diese Aufrüstung natürlich primär der deutschen
Waffenindustrie, aber auch dem Bankensektor zugute. Vor allem aber will
der deutsche Imperialismus sich damit in die Lage versetzen,
eigenständig größere Kriege zu führen. Zu verhindern, dass Deutschland
wieder in die Lage gerät, die Welt mit Kolonialismus und Weltkrieg zu
überziehen, ist unsere internationalistische Pflicht!
Kampf für den Frieden heißt Kampf der NATO!
Die NATO-Truppen und -Einrichtungen in Deutschland sind wesentlicher
Bestandteil der Kriegsführung der USA, der BRD und der NATO insgesamt.
Sie sind Zentren des Militarismus und der Bedrohung für andere Länder
sowie eine Gefahr für die Arbeiterklasse hierzulande. Die bekanntesten
und zugleich wichtigsten Stützpunkte sind die US-Luftwaffenbasis in
Ramstein – Drehscheibe für sämtliche Kriege der USA in Osteuropa, Asien
und Afrika –, der Militärflugplatz in Büchel – dort lagern im Rahmen von
NATO-Verträgen Atombomben und die Bundeswehr trainiert Piloten für den
Nuklearkrieg – und die Africom-Zentrale in Stuttgart, von der aus
Washington seine imperialistische Politik in Afrika koordiniert. Wir
kämpfen für den Austritt Deutschlands aus der NATO als konkreten Schritt
zu ihrer Zerschlagung und den Abzug ihrer Truppen von deutschem Boden!
Gleichzeitig kämpfen wir für ein Ende aller Auslandseinsätze der
Bundeswehr!
Kampf dem Faschismus – in der Ukraine, Deutschland und der Welt!
Die Faschisten, ihr Terror und ihre brutale menschenverachtende
Ideologie gehören zur deutschen und NATO-Kriegspolitik. Dafür ist die
Ukraine ein eindrückliches Beispiel: Der vom Westen finanziell und
politisch unterstützte Putsch im Jahr 2014 gelang nur unter Einbindung
ukrainischer Neonazis. Diese wurden in der Folge in den ukrainischen
Staatsapparat, vor allem ins Militär und in den Geheimdienst,
integriert. Die Faschisten waren die Speerspitze gegen die
kommunistische und gewerkschaftliche Opposition in der Zentral- und
gegen den Anti-Maidan-Aufstand in der Ostukraine. Das Massaker von
Odessa geht genauso auf ihr Konto, wie der Terror gegen die Bevölkerung
des Donbas. Nachdem zunächst viele deutsche Neonazis in die Ukraine
reisten, um dort militärisch zu trainieren, treten mittlerweile auch in
Deutschland verstärkt ukrainische Faschisten auf. Wir müssen die
Faschisten bekämpfen, wo wir sie treffen!
Gegen Geschichtsrevisionismus und Faschismus-Rehabilitierung!
Der ukrainische Faschismus wird von deutschen Medien und Politikern
systematisch salonfähig gemacht: Nicht nur wird der Einfluss
faschistischer Kräfte in der Ukraine geleugnet. Vielmehr werden durch
und durch faschistische Kräfte wie das Asow-Bataillon als „Patrioten“
und „Freiheitskämpfer“ verklärt. Auch dem Vater des ukrainischen
Faschismus, dem Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera, wird postum der
Persilschein ausgehändigt: Über die von seinen Schergen massenweise
ermordeten Juden, Roma, Polen, Russen und Kommunisten wird geschwiegen,
während die EU der Sowjetunion mittlerweile offiziell die Schuld am
Zweiten Weltkrieg anlastet und die „stalinistischen Verbrechen“
mittlerweile per Gesetz praktisch mit dem Holocaust gleichgesetzt
werden. Diese Rehabilitierung der historischen wie heutigen Faschisten
dient dazu, die deutsche bürgerliche Klasse von ihrer Kriegsschuld
reinzuwaschen, damit sie ungeniert neue Kriege vom Zaun brechen kann.
Stoppt den antirussischen Rassismus! Es lebe das Erbe der Sowjetunion!
Seit Anfang 2022 überschlagen sich die Propagandisten der herrschenden
Klasse Deutschlands regelrecht in ihrer antirussischen Hetze: Russische
Kultur und Literatur werden verbannt, Fahnen und Symbole der
Sowjetunion, der Russländischen Föderation und der Volksrepubliken im
Donbas kriminalisiert und Außenministerin Baerbock (Grüne) erklärt
offen, dass es das Ziel sei, Russland, das heißt das Land und seine
Menschen, zu „ruinieren“. In Talkshows hört man Aussagen wie diese: „Wir
dürfen nicht vergessen, auch wenn Russen europäisch aussehen, dass es
keine Europäer sind (…) die einen anderen Bezug zu Gewalt haben, die
einen anderen Bezug zu Tod haben.“ Diese rassistische und
chauvinistische Hetze gegen Russland, gegen sein Volk und seine Kultur
wird von den Herrschenden befeuert und dient der ideologischen
Mobilmachung.
Diese Hetze der Herrschenden schlägt sich nieder in Gewalt: Russische
und russlandstämmige Menschen werden eingeschüchtert, mundtot gemacht
und attackiert, russische Geschäfte und Einrichtungen werden
angegriffen, sowjetische Denkmäler geschändet. Währenddessen werden
Ukrainer kollektiv zu „Antirussen“ und Opfern verklärt. In Deutschland
herrscht derzeit eine widerwertig heuchlerische „Willkommenskultur“ als
Kehrseite der antirussischen Kriegshetze: Während Menschen aus dem Nahen
und Mittleren Osten, aus Afrika oder vom Balkan wie eh und je dem
staatlichen und gesellschaftlichen Rassismus ausgesetzt und von Arbeit
und sozialer Teilhabe ausgegrenzt sind, werden Ukrainer derzeit als die
„echten“ Flüchtlinge betrachtet und entsprechend bevorzugt. Wir kämpfen
gegen diese Ungleichbehandlung von Geflüchteten!
Gefahren: Burgfrieden, Relativierung, Vermeidungstaktik
Wir sehen aber auch auf Seiten der politischen Linken und der
kommunistischen Bewegung zahlreiche Fallstricke, über die man in das
Lager des westlichen Imperialismus stolpern kann, wie es in der
Vergangenheit allzu oft passiert ist. Die linke Sozialdemokratie, allen
voran die Linkspartei, ist in weiten Teilen bereits komplett umgekippt.
Aber auch sich als kommunistisch verstehende Organisationen und Parteien
laufen Gefahr oder sind schon längst dabei, der NATO objektiv den
Rücken zu stärken.
Letzteres führen wir auf drei Tendenzen zurück, die wir als grundlegende
Gefahren für Kommunisten in den westlichen imperialistischen Zentren
identifiziert haben: 1. Die Äquidistanz, die die NATO und Russland
gleichsetzt; 2. die Tendenz, die derzeitige Verarmungspolitik künstlich
vom Krieg gegen Russland zu trennen und somit die Kämpfe gegen
Sozialabbau und Preissteigerungen von jenen gegen Aufrüstung,
Waffenlieferungen und Kriegspropaganda zu trennen. 3. Eine Relativierung
des Faschismus, wie er in der Ukraine von der NATO aufgebaut und
gefördert wird und der auch auf die Verhältnisse im Westen zurückwirkt.
Klären, kämpfen, organisieren!
Auf dieser inhaltlichen Grundlage bekämpfen wir die Verhältnisse in
Deutschland und von ihr aus wollen wir gemeinsam mit der kommunistischen
Bewegung in die Klärung gehen. Es gilt schließlich, den genauen
Charakter dieses Krieges und seiner Protagonisten, die konkreten
Ursachen sowie eine Einordnung in das Weltgeschehen korrekt und genau zu
bestimmen, um den Kampf gegen den Imperialismus und für den Sozialismus
mit der richtigen Strategie führen zu können. Gehen wir es gemeinsam
an!
https://kommunistische-organisation.de/allgemein/fuer-die-niederlage-der-nato-in-der-ukraine-und-in-der-welt/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen