DIE ANBETUNG DER
GELD-PIRATERIE
Gestern am 28.12.2019 im rbb: Schicksalsjahre einer Stadt. Berlin feiert die Einheit. Die Währungsunion bringt die D-Mark für alle. Neue Freiräume entstehen. Ein Film von Dagmar Wittmers.
Dafür ist zu danken. Denn hierdurch werden unsere Nachfahren erfahren, wie es aussieht, wenn Menschen bei der Jagd nach Geld den Wunsch nach Frieden auf diesem Planeten und ihre Menschlichkeit und damit ihre Zukunft verlieren. Dazu einige Notizen, die im Jahre 3019, also 100 Jahre später, so aussehen könnten:
Wir schreiben das Jahr 3019. Irgendwo im Hochgebirge haben sich Reste von Menschen angesiedelt. Sie leben in Frieden, denn keine Übermacht sucht sie zu beherrschen. Einer ist für alle da und alle für einen. Doch oft – vor allem im Geschichtsunterricht - wird den Nachkommen der einst sehr zivilisierten Menschen davon berichtet, wie sie trotz hoher technischer Errungenschaften für das Wohlleben auf dem einzigartigen Planeten ihre hehren Ziele sozusagen über Nacht aus den Augen verloren. Letztens fragte ein Jugendlicher aus dem Bestand der Nachkommen, woran es gelegen habe, dass diese Rasse einfach unterging, vom Erdboden verschwand. Ihnen wurde von der Schulleitung ein Film aus dem Jahre 1990 vorgeführt, der eine ziemlich unkultivierte Menschenmasse aber auch Bedenkenswertes zeigte. Es handelte sich um Menschen auf einem riesigen Schiff mit Kurs auf den ewigen Frieden und auf Wohlstand für jedermann. Da noch nicht alle Wünsche befriedigt werden konnten, wurden etliche Leute ungeduldig.
Plötzlich tauchte backbords ein noch größeres Schiff auf, offenbar mit reichen Leuten, denn sie lockten mit goldenen Bändern am Mast. Schnell erwies sich die Besatzung als eine von seelenlosen Piraten. Sie schwenkten Geldbeutel. Und hast du nicht gesehen, da überkletterten die sonst so zielsicheren Menschen die Bordwände des angeblichen Bruderschiffes und warfen sich den Banditen frohlockend und jubelnd in die Arme. Ihre ursprünglich angepeilten großen menschlichen Ziele waren nur noch Schall und Rauch und damit das Vorhaben einer endlich friedfertigen Welt, denn der Kurs der Piraten führte dank ihrer unendlichen Machtgier direkt in ein nicht mehr befahrbares zu flaches Gewässer. Das Piratenschiff sank zwar nicht wie die Titanic, dafür aber gab es kein Land mehr zu gewinnen, alles war bereits ausgeraubt und alle an Bord mussten notgedrungen in sengender Sonne, deren Aktivitäten die Menschen einfach missachteten und die Schuld lediglich dem CO2 Ausstoß zuordneten, verhungern und verdursten.
Kurz: Die Gier nach Macht und Geld und die Missachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse über das planetare Verhalten von Sonne, Mond und Sterne sowie über zwischenmenschliche Beziehungen führte zum Untergang der Zivilisation. Nur wenige wurden gerettet... In neuen Freiräumen!
Da einige der menschlichen Überbleibsel ungläubig den Kopf schütteln, liest ihnen der Lehrer nur eine von tausenden Notizen vor, die vor hundert Jahren im Internet zu lesen waren:
2019 brodelt der Hexen-Kessel so
richtig! Und dabei blieben viele weitere Dinge unerwähnt: die ganzen
Zensur-Gesetze, eingeführte Impfpflichten, die Größenwahnfantasien
der westlichen Militärs und KriegsministerInnen. Die waghalsigen
NATO-Manöver an der Grenze zu Russland. Die geplante Einführung von
5G mitsamt den damit verbundenen apokalyptischen Folgen für die
Menschheit. Aber auch die Hoffnungsschimmer: die Gelbwesten in
Frankreich oder die in der Geschichte des Neoliberalismus einzigartig
Erfolg versprechenden Proteste in Chile. Die Liste lässt sich noch
unendlich fortführen …
(Das neue Jahrzehnt, Jugendredakteur Nicolas Riedl blickt auf das vergangene Jahrzehnt zurück. https://www.rubikon.news/artikel/das-neue-jahrzehnt )
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen