UNVERGESSENE
WARN-SIGNALE
Aus Literatur&Wissenschaft
Unter dem Titel „IM NAMEN DER TAUBE. Ein Rezensions-Almanach“ veröffentlichte der Autor Harry Popow aus aktuellem Anlass sein neues Buch. Eine Auswahl zeitnaher Lektüre.
Sprache: Deutsch ISBN: 9783754950739 Format: DIN A5 hoch Seiten: 416 Altersempfehlung: Erwachsene (18 - 99) Erscheinungsdatum: 14.02.2022
Buchbestellung: https://www.epubli.de/shop/buch/NAMEN-DER-TAUBE-Harry-Popow-9783754950739/123796
Aus dem Buchklappentext
„Im Namen der Taube“, so der Titel dieses Sachbuches mit 416 Seiten
sowie über 60 Buchtipps. Es weist ohne Wenn und Aber auf das wichtigste
und aktuellste Problem auf unserem Planeten hin: FRIEDEN!!
Woher kommen die Kriege? Wer sind die Verursacher? Warum treiben sie die
Völker immer noch in die Enge? Gar in den Tod? Die hier versammelten
Buchtipps weisen auf Bücher hin, die Antworten geben wollen. Sie wurden
vor allem in der Neuen Rheinischen Zeitung, in der Linken Zeitung und in
verschiedenen sozialen Foren veröffentlich. Sie mögen vor allem auch
Lust auf die eigene Auseinandersetzung mit den Büchern, Autoren und
Themen machen.
Die Autoren dieser Sachbücher vermitteln vor allem die Ursachen von
antagonistischen Widersprüchen und bieten Gedanken an zu ihrer
Überwindung. Es sind unbequeme Autoren, die das tun, was den angesagten
Politikern und Printmedien im Interesse des Privateigentums an
Produktionsmitteln versagt bleibt.
Buchtipps Folge 5
Wolfgang
Bittner: „Der neue West-Ost-Konflikt. Inszenierung einer Krise -
Hintergründe und Strategien“
ÜBERGREIFENDES
AUS ÜBERSEE
Buchtipp
von Harry Popow
Der Schriftsteller Wolfgang Bittner, Autor
zahlreicher Bücher und promovierter Jurist, hat ein neues, den
allgemeinen Konsens gefährdendes Sachbuch vorgelegt, in dem er
beweist, dass der West-Ost-Konflikt eine Inszenierung ist. Kommt
Bittner damit auf den vom Mainstreamzensor verordneten Index? Schon
mit seinem 2015 erschienenen Buch „Die Eroberung Europas durch die
USA“, das abseits der sogenannten Qualitätsmedien ein Standardwerk
und Longseller wurde, prangerte er die allein auf eigenen Vorteil
ausgerichtete Interventions- und Sanktionspolitik der USA an; der
Untertitel lautet: „Eine Strategie der Destabilisierung, Eskalation
und Militarisierung“, womit das Aggressionsprogramm der „einzigen
unverzichtbaren Nation“ (Barack Obama) demaskiert war.
In
seinem kürzlich erschienenen Buch zum Ost-West-Konflikt, den er
korrigierend West-Ost-Konflikt nennt, hat er sich der Mühe
unterzogen, den Unterstellungen, Lügen und Behauptungen, mit denen
Propaganda gegen Russland und andere widerständige Länder gemacht
wird, Fakten entgegenzusetzen. Gutwillige, aufgeschlossene Politiker,
Qualitätsjournalisten und Historiker – soweit es sie noch gibt –
werden ihre über Jahrzehnte eingeübten Ansichten wohl oder übel
revidieren müssen, vor allem ihren Glauben an die Friedfertigkeit
der USA.
Bereits auf Seite 11 bemerkt Bittner, dass in der
inzwischen multipolaren Welt durch den monopolaren Anspruch der USA
eine brisante, die gesamte Weltgemeinschaft gefährdende,
unerträgliche Situation entstanden ist. Vorrangiges Ziel sei,
Russland als Machtfaktor in der internationalen Politik auszuschalten
und das Land den westlichen Kapitalinteressen zu unterwerfen Das
allerdings sei bislang nicht gelungen. Dagegen sei die Aufstellung
Deutschlands als Frontstaat und Brückenkopf der NATO
fortgeschritten, und die Bevormundung durch Washington habe Formen
angenommen, die deutsche Souveränität zu einer Farce
mache.
Sanktions-
und Interventionspolitik
In
mehreren Kapiteln geht Bittner auf Provokationen, Ereignisse und
Konflikte ein, die in jüngster Zeit die Welt chaotisieren, die von
den Medien einseitig hochgespielt werden und Angst gegenüber dem
„Hauptfeind“ erzeugen. Er stellt Fragen, analysiert und schafft
Klarheit, wo vernebelt wird. Themen sind die völkerrechtswidrigen
Kriege in Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Somalia, Pakistan,
Syrien und im Jemen sowie das Vorrücken der NATO bis an die Grenzen
Russlands. Hintergründe werden deutlich, zum Beispiel zum Umsturz in
der Ukraine mit dem darauffolgenden Bürgerkrieg, zu den Sanktionen
gegen Russland, Venezuela und den Iran oder zur angeblichen
Einflussnahme auf den amerikanischen
Präsidentschaftswahlkampf.
Bittner gibt Antworten auf Fragen,
die von den Mainstreammedien umgangen, zum Teil auch manipulativ und
desinformierend beantwortet werden: Wozu die von den USA geforderte
Erhöhung der deutschen Militärausgaben von 1,2 auf 2 Prozent des
Bruttoinlandproduktes bis 2025? Warum der Ausstieg aus dem
INF-Abrüstungsabkommen? War die Abspaltung der Krim eine Annexion
oder ist das lediglich ein vom CIA geprägter Kampfbegriff? Was
steckte hinter den Giftgasanschlägen in Syrien? Wer hat den
Zwischenfall am Asowschen Meer als weitere Eskalationsstufe im Kalten
Krieg zu verantworten? Ist es denkbar, dass der russische Präsident
Putin den Abschuss des Passagierflugzeugs MH17, Hackerangriffe auf
westliche Institutionen und den Giftgasanschlag auf den Doppelagenten
Skripal befohlen hat?
Zur Indoktrination der Bevölkerung
schreibt Bittner: „Jetzt weiß der Fernsehzuschauer über
Venezuela, Russland und über amerikanisches Frackinggas Bescheid. Es
hört sich alles recht vernünftig und logisch an, doch nichts ist
hinterfragt, die Behauptungen sind nicht bewiesen.“ (S. 252) Der
Autor führt nicht nur chronologisch die äußeren Erscheinungsformen
eines mentalen Angriffskrieges auf das Bewusstsein der Menschen vor
Augen, er beleuchtet auch die Ursachen, die zu dem neuen WEST-OST-
KONFLIKT geführt haben und entlarvt die Ziele und Methoden dieses
gefährlichen Spiels, das den Untergang des Planeten zur Folge haben
kann. Und Wolfgang Bittner ruft dazu auf, sich zu widersetzen, bevor
es zu spät ist.
Widerstand bedeutet, nachzudenken, zu
begreifen und zu handeln. Das erstere wird schon durch die permanente
Unterdrückung der Wahrheit erschwert. Wer sich allerdings der Frage
stellt, welche Ziele und Machtinteressen verfolgt werden, dem fällt
es nicht allzu schwer, die eigentlichen Ursachen für die zunehmenden
weltweiten Konflikte herauszufinden. Dabei greift zu kurz, lediglich
den „bösen Kapitalismus“ anzuprangern. Es geht zum einen um
wirtschaftliche Interessen, zum anderen um Sicherheitsaspekte und
strategische Ziele, militärisch wie energiepolitisch.
Bittner
beschreibt eine „Langzeitstrategie“ der USA, die unabhängig von
der jeweiligen Regierung seit mehr als einem Jahrhundert verfolgt
wird. Dazu zitiert er aus einer Rede des ehemaligen Direktors des
einflussreichen Thinktanks Stratfor, George Friedman vom 4. Februar
2015: „Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten
Jahrhunderts, im Ersten und Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg
waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Weil sie
vereint die einzige Macht sind, die unsere Vormachtstellung bedrohen
kann.“ Für die USA sei die Hauptsorge, dass sich „deutsches
Kapital und deutsche Technologie mit russischen Rohstoff-Ressourcen
und russischer Arbeitskraft zu einer einzigartigen Kombination
verbinden“, was die USA seit mehr als einem Jahrhundert zu
verhindern suchen.
Hochinteressant ist in diesem Zusammenhang
die vom Autor zitierte Feststellung des russischen Historikers
Nikolay Starikov, Hitler sei seit Anfang der 1920er-Jahre „von
interessierten Kreisen aus den USA gefördert und finanziert worden“.
England, Frankreich und die Finanz- und Wirtschaftseliten der USA
„hätten von vornherein die Absicht verfolgt, nicht nur Deutschland
ein für alle Mal zu vernichten, sondern es in einen
Vernichtungskrieg gegen die bolschewistische UdSSR zu schicken“ (S.
130). Diese Aussagen, so Wolfgang Bittner auf Seite 134, bedeuten
„weder eine Relativierung der ungeheuren Verbrechen der Nazis noch
eine Verleugnung des brutalen Stalinismus“.
So sei die 1949
entstandene Bundesrepublik gegen die damalige Sowjetunion aufgestellt
worden, (S. 142) und in diesem Zusammenhang geht Bittner auch auf
„die Dämonisierung und Verfolgung der Kommunisten“ ein. Er kommt
zu dem Schluss, Deutschland sei nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs
„als Frontstaat weitgehend den US-Direktiven ausgeliefert und gegen
Russland aufgestellt“ worden. Diesem Thema, das auch die
Souveränität betrifft, widmet er ein längeres Kapitel (S. 141 ff.)
Resümierend stellt der Autor fest: „Die Welt befindet sich
im Krieg: Wirtschaftskrieg, Propagandakrieg, Cyberkrieg, fortwährende
Provokationen und militärische Konflikte. Über allem hängt das
Damoklesschwert eines großen Krieges, der das Ende der Zivilisation
bedeuten würde.“ Schlimmer noch: „Kein Schuldbewusstsein bei den
Verantwortlichen, sie haben nichts gelernt, weder Schamgefühl noch
eine Spur von Moral – sie sind einfach gierig und ‚cool‘.“
(S. 266 f.)
Wegweiser
aus der Sackgasse?
In
dem Kapitel „Langzeitstrategie und unipolarer Anspruch der USA
zitiert Wolfgang Bittner den US-amerikanischen Ökonom und
Publizisten Paul Craig Roberts: „Wenn die Menschen in Amerika nicht
zu Verstand kommen und die Kriegstreiber in Washington hinauswerfen,
ist Krieg unsere Zukunft.“(S.231) Der Autor stellt sich die Frage,
warum so viele Menschen gegen das Bienensterben und für mehr
Klimaschutz auf die Straße gehen, aber nicht Millionen für Frieden,
Abrüstung und normale Beziehungen zu Russland zu mobilisieren sind.
Er schreibt: „Offenbar hat sich die Indoktrination einerseits und
die Angst vieler Menschen vor Repressalien andererseits inzwischen so
weit durchgesetzt, dass in existenziellen politischen Fragen Apathie
herrscht, völliges Desinteresse an positiven gesellschaftlichen
Veränderungen. Das würde auf Jahrzehnte hinaus Stagnation bedeuten,
widerspricht allerdings jeder historischen Erfahrung. Denn die
zivilisatorischen Errungenschaften, von denen die Menschen heute
profitieren, sind erkämpft worden, wenn auch unter unsäglichen
Mühen und Opfern. Jeder Erfahrung nach wird es weitergehen.“
Vor
den Internationalen Strafgerichtshof gehören – so Bittner –
„sämtliche US-Präsidenten der letzten Zeit und viele
US-Politiker. (S. 265) Er schreibt: „Die USA haben über Jahrzehnte
hinweg ein menschenverachtendes System geschaffen, ein Netzwerk der
Ausplünderung, Desinformation und Indoktrination über die ganze
Welt gespannt.“ Und da „Politik und Medien offensichtlich
versagen, müsste ein Impuls, ein Aufschrei aus dem sich als
aufgeklärt betrachtenden Bürgertum kommen“. Wolfgang Bittner
mahnt an: „Um die dringend erforderlichen Veränderungen
herbeizuführen, braucht es den Willen dazu, gesicherte Informationen
und ein grundsätzliches Umdenken.“ (S. 294)
Vielversprechend
sei der von Peking und Russland geplante Bau der „Neuen
Seidenstraße“ unter Einbeziehung der übrigen BRICS-Länder und
weiterer Staaten von China über Wladiwostok und Sibirien bis Moskau
und Westeuropa, das „größte Wachstumsprojekt der neueren
Geschichte“, an das auch Indien, Afrika und der arabische Raum
angeschlossen sein sollen. So würde unabhängig von den
Flugzeugträgern der USA ein „gigantischer Binnenmarkt“ mit der
Folge entstehen, „dass die Vereinigten Staaten nur noch eine
übermäßig hochgerüstete Regionalmacht zwischen Pazifik und
Atlantik wären“.
Eine
Friedensdrohne
Bittners
Buch, das den neuen WEST- OST-KONFLIKT nicht nur beschreibt, sondern
die Hintergründe durchleuchtet, geopolitische Zusammenhänge
aufdeckt und auf mögliche Lösungen hinweist, kann nur als
fundamental bezeichnet werden. Es ist sozusagen eine
friedensstiftende Drohne im Duell mit der Macht der Destruktion, des
Zwangs nach Maximalprofit, das heißt mit psychopathischen
Kriegsbrandstiftern, die eine Gefahr für die Menschheit darstellen.
Sie werden allein mit Trommeln, Lichterketten und Demonstrationen
nicht zum Abtreten von der Weltbühne gebracht werden. Wolfgang
Bittner regt dazu an, sich der grassieren Verdummung zu stellen,
hinter die Kulissen des großen politischen Geschehens zu blicken und
entsprechend zu handeln, bevor alles zu spät ist.
Wolfgang
Bittner: „Der neue West-Ost-Konflikt.“ Untertitel: „Inszenierung
einer Krise – Hintergründe und Strategien.“ Klappenbroschur, 320
S., 20 Abb., 19,90 €, ISBN: 978-3-943007-25-1
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