Wer den Frieden will, der muß helfen, den Imperialismus zu beseitigen…
Erstellt am 10. Juni 2023 von sascha313
Lenin Kampf„Der gegenwärtige Krieg trägt imperialistischen Charakter. Er
ist aus den Bedingungen einer Epoche hervorgegangen, in welcher der
Kapitalismus sein höchstes Entwicklungsstadium erreicht hat…“ [1] So
charakterisierte W.I. Lenin 1915 den ersten Weltkrieg. Der Imperialismus
ist seitdem Ursache aller Kriege. Daß diese Einschätzung heute noch
immer zutrifft, liegt daran, daß zumindest eines der am Krieg
beteiligten Länder ein imperialistisches Land ist. Doch was verstehen
wir unter Imperialismus?
Der Imperialismus ist das höchste und letzte Entwicklungsstadium des
Kapitalismus, das durch monopolistischen, parasitären bzw. faulenden und
sterbenden Kapitalismus gekennzeichnet ist. [2] Warum ist das so? Um es
einfach zu erklären: Sobald sich für den Kapitalisten der
Verwertungsgrad seines vorgeschossenen Kapitals nicht mehr lohnt, sucht
er weltweit nach besseren Verwertungsmöglichkeiten. Darüber entbrennt
ein heftiger Konkurrenzkampf, der über Leichen geht. Mehr und mehr
verschlechtern und verringern sich jedoch trotz verschärfter Ausbeutung
auf der Welt die Verwertungsbedingungen für das Kapital, die
Produktivkräfte gelangen an ihre Grenzen. Das ist eine unumstößliche
Gesetzmäßigkeit des Kapitalismus. Wird aber der Kapitalismus allein
daran schon zugrunde gehen? Nein, das wird nicht geschehen. Er wird mit
allen verfügbaren Mitteln seinen Untergang zu verhindern suchen. Was
kann man tun, um den Imperialismus zu beseitigen?
Zur Situation in Europa
Der Krieg in der Ukraine hat einige schwerwiegende Auswirkungen auf
Europa. Doch es gibt ein paar Besonderheiten. Rußland ist (wie auch die
Ukraine) ein kapitalistisches Land. Die entscheidenden Produktionsmittel
befinden sich in privater Hand. In Rußland sind das die Oligarchen; in
der Ukraine sind das vorwiegend die ausländischen Sponsoren. Von Seiten
der Ukraine ist dieser Krieg also ein imperialistischer Krieg. Wie kam
es dazu?
Die Unverbesserlichen
Der Versuch der Hitlerfaschisten mit Hilfe des Barbarossa-Plans an die
Reichtümer Rußlands zu gelangen, endete bekanntlich in einem völligen
Fiasko. Hitlerdeutschland wurde zerschlagen und aufgeteilt. Doch schon
kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs bemühten sich die kalten Krieger in
der NATO und in den USA mehrmals darum, die mißlungenen Pläne der
deutschen Faschisten wieder aufzugreifen, um sie zu Ende zu führen.
Solange jedoch die Sowjetunion existierte, waren alle diese Versuche zu
Scheitern verurteilt. Wer nun aber glaubt, die überlebenden und heutigen
Nazis hätten aus der Geschichte gerlernt, der irrt sich. Der Haß der
Verlierer auf die Russen und die Rachegelüste der Faschisten haben sich
bis heute eher noch verstärkt. Und das überträgt sich nahezu ungebrochen
auf deren Kinder und Kindeskinder. Ein Ende der Feindseligkeiten ist
also nicht zu erwarten.
Über den Kampf um den Frieden
Welche große Bedeutung der Kampf um den Frieden für die Völker der
Sowjetunion hatte, läßt sich schon daran ermessen, daß Stalin am 2.
September 1945 in seiner Ansprache an das Volk erleichtert feststellen
konnte:
„Unser Sowjetvolk hat für den Sieg weder Kräfte noch Mühe gescheut. Wir
haben schwere Jahre durchgemacht. Jetzt aber kann jeder von uns sagen:
Wir haben gesiegt. Von nun an können wir unser Vaterland von der
Bedrohung durch eine deutsche Invasion im Westen und eine japanische
Invasion im Osten als befreit ansehen. Der lang erwartete Frieden für
die Völker der ganzen Welt ist eingetreten.“ [3]
Die wachsende Bedrohung durch den USA-Imperialismus
Die Kriegsgefahr war auch nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus
durch die Sowjetunion noch nicht beseitigt. Heute gilt es deshalb umso
mehr, wachsam gegenüber den Einflüssen des USA-Imperialismus zu sein.
Das betrifft nicht nur den politischen, militärischen und ideologischen
Terror des USA-Imperialismus von außen, sondern auch den Einfluß von
Filialen und Agenturen des USA-Imperialismus innerhalb der
kapitalistischen Länder (die sogenannte „5. Kolonne“!). An dieser Stelle
muß auch noch einmal gesagt werden, daß die endgültige Beseitigung des
Kapitalismus der Führung durch eine Kommunistische Partei bedarf. Doch
zuerst ist es notwendig, den Revisionismus und Anti-Stalinismus
innerhalb der linken Bewegung zu überwinden.
Und so heißt es im Vorwort zu dem im Jahre 1951 erschienenen Sammelband „Über den Kampf um den Frieden“:
Vorwort zur zweiten Ausgabe
Der vorliegende, in der zweiten Ausgabe erscheinende Sammelband, der
den konsequenten Kampf W. I. Lenins, dieses unsterblichen Führers der
Werktätigen der ganzen Welt, für die Eroberung und Erhaltung des
Friedens aufzeigt, erhält besondere aktuelle Bedeutung durch die
Tatsache, daß er in einer Zeit erscheint, da der USA-Imperialismus als
die aggressivste und zügelloseste Kraft der Weltreaktion bei der
Vorbereitung eines dritten Weltkrieges auftritt.
(Anmerkung: Was vor über 70 Jahren galt, das gilt auch heute noch! Der
USA-Imperialismus ist nach wie vor „die aggressivste und zügelloseste
Kraft der Weltreaktion“, auch wenn die USA nach zahlreichen Niederlagen
viel von ihrer einstigen Macht eingebüßt haben – die Gefährlichkeit und
Unberechenbarkeit des USA-Imperialismus darf niemals unterschätzt
werden.)
Die Weltherrschaftsabsichten des USA-Imperialismus
Die blutige Aggression gegen das friedliebende Volk Koreas,
amerikanischen Imperialisten und ihre Lakaien entfesselt haben, der
verbrecherische Krieg, den sie gegen die UdSSR, gegen. die Länder der
Volksdemokratie, gegen die Volksrepublik China und gegen die Deutsche
Demokratische Republik vorbereiten, hat die Eroberung der Weltherrschaft
der amerikanischen Trusts und Großbanken zum Ziel. Die heute von den
herrschenden Kreisen Amerikas durchgeführte Politik der sogenannten
„regulierten Wirtschaft“ ist eine Politik der hemmungslosen Aufrüstung
zur Schürung des sogenannten kalten Krieges und zur Vorbereitung des
heißen Krieges.
(Anmerkung: Mit der Durchsetzung einer sogenannten „regelbasierten
Ordnung“ versuchen die USA und mit ihr die anderen westlichen
imperialistischen Staaten, sich andere Staaten auf der ganzen Welt mit
kolonialistischen Methoden zu unterwerfen.)
Die feindselige Haltung des wiedererstarkenden Imperialismus in der BRD
Dieser Politik dient die Remilita1isierung Westdeutschlands. Dieser
Politik entsprechen auch die militärischen Ausgaben der USA, die seit
1939 auf mehr als das Zwanzigfache gestiegen sind. Allein für das Jahr
1951 machen die militärischen Ausgaben im Budget der USA 71 Prozent aus,
während die Ausgaben für Volksbildung und Gesundheitswesen kaum 2
Prozent betragen.
(Anmerkung: Die extreme Disproportion im Verhältnis des militärischen
Budget der USA zu sozialen Leristungen hat zu einer strukturellen
Verblödung in den USA geführt. Dies ist auch in der BRD ein Teil der
psychologischen Kriegführung und Manipulierung der Bevölkerung mit dem
Ziel der Fälschung und Umschreibung der Geschichte.)
Erneute Kriegsvorbereitung: USA-Imperialismus gegen die Sowjetunion
Aggressions- und Kriegspläne des amerikanischen Imperialismus
konzentrieren sich vor allem auf die Länder Mittel-, West- und
Nordeuropas, in erster Linie jedoch auf Westdeutschland, um diese Länder
und Gebiete mit Hilfe des Marshallplanes, des Nordatlantikpaktes, der
Europa-Union und mit anderen Mitteln in ökonomische und politische
Abhängigkeit zu bringen und sie darüber hinaus zum Aufmarschgebiet gegen
die Sowjetunion zu machen. Dem entspricht auch die amerikanische
Politik der Spaltung Deutschlands, der Ausnutzung der reaktionären,
faschistischen und revanchelüsternen Kräfte Deutschlands, die Politik
der Umwandlung Westdeutschlands in ein Waffenarsenal und in ein
Aufmarschgebiet gegen die antiimperialistischen demokratischen Kräfte,
die für einen dauerhaften Frieden eintreten.
(Anmerkung: Die Drahtzieher und Hintermänner der aggressiven Pläne des
USA-Imperialismus unternahmen nach der Ermordung Stalins mehrere
erfolglose Versuche, die sozialistischen Länder militärisch zu erobern:
17. Juni 1953 (DDR); Oktober 1956 (Ungarn); August 1968 (ČSSR) – Politik
des „Roll back“. Die DDR unternahm dagegen das einzig Richtige:
Sicherung der Staatsgrenze zur BRD am 13. August 1961. Damit war es
möglich, in der DDR in Frieden den Sozialismus aufzubauen.)
Es klingt, als wäre es erst heute geschrieben…
Die Hetzer zu einem neuen Kriege, die Magnaten der Wallstreet und alle
ihre Söldner und Agenten, die ein neues Weltgemetzel vorbereiten und
davon träumen, mit Hilfe von Atom- und Wasserstoffbomben zu ihrem Ziele
zu kommen, scheuen sich dabei nicht, lügnerisch zu versichern, daß sie
den Frieden verteidigen. Solche Versicherungen gingen auch dem ersten
und zweiten Weltkrieg voraus, und Lenin und Stalin waren es, die immer
wieder aufzeigten, daß damit in Wirklichkeit die Kriegspläne der
imperialistischen Aggressoren verhüllt werden. So ist es auch heute
wieder.
Die Mittel der Kriegsvorbereitungen durch den USA-Imperialismus
Auch heute ist der amerikanische Imperialismus bestrebt, mit allen
Mitteln seine Kriegsvorbereitungen zu tarnen und den engen Zusammenhang
zu verschleiern, der zwischen seiner Spaltungspolitik gegenüber
Deutschland, der Remilitarisierung Westdeutschlands, seiner ganzen
reaktionären Politik in der sogenannten „Bundesrepublik“ und seinen
Kriegsplänen besteht. Eines der Mittel hierzu ist die „Ideologie“ des
Kosmopolitismus [Begriffserklärung: s. unten], mit der der
USA-Imperialismus sein Ziel, die Errichtung der Weltherrschaft, zu
bemänteln versucht, genau so wie das vordem der Hitlerfaschismus mit
seiner barbarischen Rassentheorie getan hat. Hinter dem Geschwätz vom
„Weltbürgertum“ und „Weltstaat versteckt sich die Forderung nach Aufgabe
der Souveränität, der Selbstbestimmung der Völker, die Forderung nach
Unterordnung Westdeutschlands und anderer Länder Toropas unter die
Vorherrschaft des amerikanischen Monopolkapitals.
Das Geheimnis des Krieges
Lenin spricht von dem Geheimnis, „in dem der Krieg geboren wird“. Dieses
Geheimnis zu entschleiern, das ist die erste Voraussetzung für einen
erfolgreichen Kampf um den vom amerikanischen Imperialismus ernstlich
bedrohten Frieden. Das Instrument zur Entschleierung dieses Geheimnisses
gab uns Lenin in seiner Lehre vom Imperialismus.
Warum war die Sowjetunion so erfolgreich?
Lenin und Stalin konnten eben darum einen so erfolgreichen Kampf gegen
den Krieg und für den Frieden führen, weil sie das Wesen des
Imperialismus richtig erkannten und hieraus für den Kampf der
Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten die notwendigen Schlußfolgerungen
zogen. Es ist darum verständlich, daß Lenin und Stalin in ihren Reden
und Aufsätzen immer wieder das Wesen des Imperialismus aufzeigten und
auf den engen Zusammenhang zwischen Imperialismus und Krieg hinwiesen.
Erst die gründliche Kenntnis der Leninschen Lehre vom Imperialismus gibt
uns die Möglichkeit, die verlogene Propaganda des amerikanischen
Monopolkapitals und seiner Agenten richtig zu durchschauen und seine
Kriegsvorbereitungen auf der ganzen Linie, das heißt sowohl auf
wirtschaftlichem, politischem und diplomatischem wie auch auf
militärischem, ideologischem und moralischem Gebiet, zu erkennen.
Wie schätzte Lenin den USA-Imperialismus ein?
In seinen Werken gibt W.I. Lenin die Einschätzung des amerikanischen
Imperialismus. Mit größter Klarheit weist er nach, daß der amerikanische
Imperialismus immer nach der Weltherrschaft dürstete, nach der
Unterjochung Europas und Asiens strebte. Lenin unterstreicht die
aggressive, räuberische Rolle des amerikanischen Imperialismus, der am
ersten Weltkrieg unerhört viel „verdient“ hatte, sich immer dreister in
die Angelegenheiten fremder Völker einmischte, die Große Sozialistische
Oktoberrevolution im Blute zu ersticken suchte und ein klägliches Fiasko
bei diesem ruchlosen Unternehmen erlebte. Die prophetischen Worte W.I.
Lenins auf dem VI. Sowjetkongreß 1918 über den amerikanischen
Imperialismus, „dieser vollgefressenen Bestie“, sollten die heutigen
herrschenden Kreise der Vereinigten Staaten beherzigen. Nachdem Lenin
auf den Zusammenbruch des deutschen Imperialismus hingewiesen hatte,
sagte er:
„…Um so mehr wird sich der englische und amerikanische Imperialismus
selbst sein Grab schaufeln, wenn er sich in ein Abenteuer stürzt, das
seinen politischen Zusammenbruch herbeiführen wird, wenn er seine
Truppen zum Henker und Gendarmen von ganz Europa macht.“
(W.I.Lenin, Werke, Bd. 28 S. 141 russ.)
Über den amerikanischen Imperialismus sagte Lenin:
„Vor uns steht der völlig nackte Imperialismus, der es nicht einmal für
nötig hält, sich irgendwie zu verhüllen … “ (W. I. Lenin, Werke, 4.
Ausgabe, Bd.51,S.416 russ.)
Warum warnte bereits Lenin vor dem Pazifismus?
Lenins Reden und Aufsätze zeigen, daß Kampf gegen Kriegsgefahr, Kampf um
den Frieden nicht Pazifismus, nicht die Aufstellung abstrakter
Friedenslosungen, die nur „eine Irreführung der Arbeiterklasse“ (Lenin)
darstellen, bedeuten. Jeder wirkliche Kampf für den Frieden ist ein
Kampf gegen den Imperialismus.
„Lenin zeigte, daß sich unter den Bedingungen des Imperialismus die
Ungleichmäßigkeit der Entwicklung und die Widersprüche des Kapitalismus
besonders verschärft haben, daß der Kampf um die Märkte für Warenabsatz
und Kapitalausfuhr, der Kampf um Kolonien, um Rohstoffquellen –
periodische imperialistische Kriege um eine Neuaufteilung der Welt
unvermeidlich macht.“ (Geschichte der KPdSU (B), Kurzer Lehrgang“, Dietz
Verlag, Berlin 1951, S. 211.)
Warum der Imperialismus bekämpft werden muß…
Das Studium der vorliegenden Arbeiten Lenins zeigt aber, daß es falsch
wäre, hieraus die Schlußfolgerung zu ziehen, der Kampf um den Frieden,
die Verhinderung von Kriegen sei prinzipiell unmöglich. Wie die
Unvermeidlichkeit imperialistischer Kriege um eine Neuaufteilung der
Welt aus dem Imperialismus selbst entspringt, der Krieg „das direkte und
unvermeidliche Entwicklungsergebnis der Grundlagen des Privateigentums“
(S. 64) ist, so entspringt die Möglichkeit der Verhinderung des
‚Krieges, der Beseitigung der Kriegsgefahr aus der Konzentration und dem
Kampfwillen der gegen den Imperialismus gerichteten friedliebenden
Kräfte. Diese Möglichkeit strebte Lenin 1007 auf dem Internationalen
Sozialistenkongreß in Stuttgart an, als er für die Resolution eintrat,
die die Aufgaben des Kampfes gegen den Krieg aufzeigte und an deren
Formulierung er maßgeblich beteiligt war.
Welche Gefahren gehen vom Opportunismus aus?
Der Sieg des Opportunismus in der internationalen Arbeiterbewegung
machte die Sammlung der Kräfte des Friedens in einer mächtigen
Friedensfront am Vorabend des ersten Weltkrieges und damit die
Verhinderung des Krieges unmöglich. Der erste Weltkrieg konnte 1914
ausbrechen. Den unter den damaligen Bedingungen einzig richtigen Weg zur
Erkämpfung des Friedens gingen die russischen Arbeiter unter der
Führung der bolschewistischen Partei.
Quelle: W.I. Lenin „Über den Kampf um den Frieden“, Dietz Verlag Berlin,
1951 (Vorwort zur zweiten Ausgabe) – Zwischenüberschriften und Hervorh.
– N.G
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