Samstag, 17. Juni 2023

SPIEGEL-LÜGEN - Thomas Röper, LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2023/06/17/uebelste-propaganda-der-spiegel-beluegt-seine-leser-und-wirft-putin-antisemitismus-vor/

Übelste Propaganda: Der Spiegel belügt seine Leser und wirft Putin Antisemitismus vor

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 17. JUNI 2023 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


von Thomas Röper – http://www.anti-spiegel.ru

Der Spiegel hat Putin als Reaktion auf die Podiumsdiskussion beim Petersburger Wirtschaftsforum umgehend Antisemitismus vorgeworfen. Hier zeige ich, was vorgefallen ist und was der Spiegel seinen Lesern verschweigt, damit diese Lüge “funktioniert”.

Der Spiegel sinkt moralisch in Abgründe, die ich mir noch vor kurzem nicht vorstellen konnte. Nach Putins Teilnahme an der Podiumsdiskussion beim Petersburger Wirtschaftsforum hat der Spiegel die Überschrift seines Newstickers vom 16. Juni zur Ukraine geändert. Sie lautet nun: „+++ Krieg in Osteuropa +++ – Putin spricht über Selenskyj – und wird antisemitisch ausfällig“ und in dem Newsticker wurde folgende Meldung veröffentlicht:

„Putin redet über Selenskyj – und wird antisemitisch ausfällig
16.54 Uhr: Die Beteuerung, man habe natürlich auch »jüdische Freunde«, gehört seit jeher zum Werkzeugkasten von Antisemiten: Wird sie doch meist als Einleitung für ein »Aber…« benutzt. Die Karte »jüdische Freunde« hat nun auch Russlands Machthaber Wladimir Putin gespielt – um sich gleich darauf anzumaßen zu bestimmen, wer Jude sei und wer nicht. »Ich habe viele jüdische Freunde, seit meiner Kindheit. Sie sagen: ›Selenskyj ist kein Jude. Das ist eine Schande für das jüdische Volk‹«, sagte Putin am Freitag beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Aus dem Publikum erntete Putin für seine Ausführungen Beifall.“

Das ist ein klassisches Beispiel für das etablierte Propaganda-Instrument der westlichen Medien, das in Deutschland als „Lückenpresse“ bezeichnet wird. Die westlichen Medien reißen irgendwas aus dem Zusammenhang und erzählen dann ihre eigene Geschichte, um die Menschen im Westen zu desinformieren. Und da diese Menschen kein Russisch verstehen, können sie nicht einmal überprüfen, was ihre Medien ihnen vorlügen.

Daher werde ich hier den Teil der Podiumsdiskussion, aus der der Spiegel zitiert, komplett übersetzen, um das aufzuzeigen. Danach können Sie selbst entscheiden, ob der Spiegel – immerhin das deutsche Medienprotal mit der wahrscheinlich größten Reichweite – seine Leser korrekt informiert hat.

Beginn der Übersetzung:

Moderator: Sie wissen sehr gut, dass vielleicht keine Ihrer Äußerungen über die Ukraine den „kollektiven Westen“ so sehr irritiert wie die Aussage, dass nazistische Kräfte in der ukrainischen Politik eine große Rolle spielen und eine Entnazifizierung erforderlich ist.

Man antwortet Ihnen: „Wovon reden Sie? Selensky ist Jude. Er ist der rechtmäßig gewählter Präsident und steht offensichtlich auf der Seite des Guten – des Westens – und gegen alles Schlechte – das Russische. Es steht Ihnen also überhaupt nicht zu, zu behaupten, dass er auf der Seite von Nazis steht.“

Was antworten Sie darauf?

Putin: Ich habe seit meiner Kindheit viele jüdische Freunde. Sie sagen: Selensky ist kein Jude, er ist eine Schande für das jüdische Volk.

Das ist kein Scherz, keine Ironie, verstehen Sie? Immerhin werden heute Neonazis, Hitlers Anhänger, als Helden der Ukraine auf den Ehrensockel gehoben. Der Holocaust war die Vernichtung von sechs Millionen Juden, eineinhalb Millionen wurden in der Ukraine vernichtet, und zwar vor allem durch die Hände von Banderas Leuten.

Ich hatte keinen Zweifel daran, dass Sie mir solche Fragen stellen würden, und ich habe gestern Abend vor dem Schlafengehen darum gebeten, mir einige Materialien zu schicken. Ich habe in Moskau angerufen, da ich bereits hier in Petersburg war.

Nun, sehen Sie, Jaroslav Stetsko, der Führer der Organisation Ukrainischer Nationalisten, der Bandera-Fraktion, hat 1939 erklärt:

„Moskau und die Drecksjuden sind die größten Feinde der Ukraine. Ich bestehe auf der Vernichtung der Juden und auf der Zweckmäßigkeit, die deutschen Methoden der Arbeit mit dem Judentum auf die Ukraine zu übertragen.“

Ein anderer Kerl. Am 10. Juli 1941, dem so genannten Massaker von Lwow, sind deutsche Einheiten in Lwow eingedrungen. Ein gewisser Stepan Lenkavsky erklärte:

„Was die Juden betrifft, so ergreifen wir alle Methoden, die zu ihrer vollständigen Vernichtung führen werden.“

Was ist das?

Wissen Sie, ich habe die Aussagen eines der Bandera-Leute gelesen, in der er nach dem Krieg darüber sprach – er hat das selbst erzählt -, wie er zusammen mit anderen eine jüdische Familie zur Erschießung führte. Es ist unmöglich, das zu lesen, ohne einen Kloß im Hals zu bekommen. Das Familienoberhaupt war behindert und hatte nur noch einen Arm, seine Frau und zwei Kinder, zwei Mädchen, ich glaube, sie waren 11 und 7 Jahre alt. Sie nahmen sie mit und führten sie zur Erschießung. Dieser Mann, der Behinderte, umarmte, als sie herauskamen und jeder verstand, dass sie zur Hinrichtung geführt wurden, den Hund mit dem einen Arm, den er hatte, und weinte. Sie brachten sie weg und erschossen sie. Kinder, Mädchen im Alter von 7 und 11 Jahren.

Eineinhalb Millionen Juden wurden vernichtet. Ich spreche gar nicht von Russen oder Polen, die übrigens ganz und gar nicht vergessen haben, was die Bandera-Leute in der Ukraine getan haben. Nun, die Polen, okay, sie haben ihre eigenen Ziele, träumen davon, die Westukraine zurückzuholen. Und allem Anschein nach läuft es allmählich darauf hinaus.

Aber wir sprechen jetzt über den Holocaust. Nun, wie kann man das leugnen?

Wissen Sie, ich entschuldige mich bei unserem Gast, dem algerischen Präsidenten. Ich wusste, dass Sie mich das fragen würden. Als ich gestern zu Bett ging, habe ich nicht nur um dieses Stück Papier gebeten, sondern auch um etwas Sichtbareres. Wir sagen immer wieder das Gleiche. Bandera ist ein Antisemit, ein Neonazi. Aber irgendwie will das niemand hören, weil Selensky ein Mann mit jüdischem Blut ist. Aber er deckt diese Monster, die Neonazis, mit seinen Aktionen.

Gut, Lenin haben sie entsorgt, ich habe kürzlich auf einer Tagung mit Journalisten gesprochen, okay, das ist deren Sache, obwohl er der Gründer der modernen Ukraine ist, aber Gott mit ihnen. Aber warum stellen die die Nazis auf dieses Podest?

Ich weiß nicht, ob sie es geschafft haben, ich habe darum gebeten, es vorzubereiten, haben Sie es? Da ist Material für etwa zwei Minuten. Wenn Sie es haben, zeigen Sie es bitte.

(Anmerkung des Übersetzers: An dieser Stelle wird ein Video mit Teilen von Dokumentarfilmen gezeigt, in denen es um die Teilnahme der Bandera-Anhänger an diversen Massakern an Zivilisten während des Zweiten Weltkrieges geht. Zunächst ging es um das Massaker von Babyn Jar vom September 1941 mit 30.000 Toten, dann wurden die Bandera-Leute Teil der sogenannten „Hilfspolizei“ und waren in KZs tätig und beteiligten sich an weiteren Massakern. 1942 haben sie in einem weißrussischen Dorf 179 Zivilisten bei lebendigem Leib in einer Scheune verbrannt. 1943 fanden die Massaker in Wolhynien und Ostgalizien statt, bei denen je nach Quelle 50.000 bis 100.000 Polen von den ukrainischen Nationalisten ermordet wurden. Aber auch Ukrainer, etwa 10.000 bis 15.000, und andere dortige ethnische Gruppen sowie Flüchtlinge wurden brutal abgeschlachtet.
Und diese Leute werden in der heutigen Ukraine als Nationalhelden verehrt.
In diesem Video der Podiumsdiskussion sind die gezeigten Ausschnitte aus den Dokumentarfilmen von Minute 2.20.00 bis Minute 2.23.50 zu sehen.)

Putin: Das sind Bandera und seine Gefolgsleute. Das sind die Helden der heutigen Ukraine, und das sind die Menschen, die von der heutigen ukrainischen Regierung geschützt werden, sowohl sie persönlich als auch ihre Ideologie. Wie kann man sie nicht bekämpfen? Wir sind verpflichtet, sie zu bekämpfen. Russland ist das am meisten betroffene Land im Kampf gegen den Nazismus. Das werden wir nie vergessen.

Übrigens vergessen auch die einfachen Menschen in Israel das nicht. Schauen Sie sich an, was sie im Internet in einfacher, russischer, leicht verständlicher, volkstümlicher Sprache sagen. Schauen Sie hin, und alles wird Ihnen sofort klar. (Anm. d. Übers.: Die israelische Botschaft im Kiew protestiert immer wieder gegen die Verehrung der ukrainischen Nazi-Verbrecher durch den heutigen ukrainischen Staat)

Wie kann man dagegen nicht kämpfen? Wenn das kein Neonazismus in seiner jetzigen Form ist, was ist es dann? Wir haben jedes Recht zu glauben, dass unsere Aufgabe, die Ukraine zu entnazifizieren, eine der wichtigsten ist.

Moderator: Vielen Dank, Herr Präsident. Ich für meinen Teil werde nur einen kleinen Punkt ansprechen.

Herr Selensky hat während seiner schillernden Karriere einige Zeit in Moskau verbracht, unter anderem beim Fernsehsender Erster Kanal. Ich habe mit mehreren Personen gesprochen, die ihn gut kannten. Keiner von ihnen kann sich daran erinnern, dass er sich in irgendeiner Form als Jude identifiziert hätte.

Er ist ein Mann mit jüdischen Wurzeln. Sehen Sie, in der Sowjetunion gab es in den letzten Lebensjahren Stalins Mitglieder des Politbüros, wie Kaganowitsch, die Juden waren. Sie hatten viele Verwandte, insbesondere Ehefrauen, die Juden waren. Und es gab Juden in der Führung des Sicherheitsapparates, auch Generäle. Aber niemand leugnet, dass es unter Stalin Antisemitismus gab und dass es auf dieser Grundlage Gesetzlosigkeit gab. Das Argument, wenn jemand jüdische Wurzeln hat, könne sein Regime objektiv gesehen keine antisemitische Politik betreiben, scheint mir also gelinde gesagt unseriös zu sein.

Ende der Übersetzung


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen