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Wütender Widerstand gegen Nord
Stream 2
Wolfgang Bittner
26. Januar 2021 um 14:04
Ein Artikel von Wolfgang
Bittner | Verantwortlicher: Redaktion
Manuela Schwesig darf die
US-Sanktionen in der Tagesschau nicht kritisieren. Von Wolfgang
Bittner. – Dieser Beitrag zeigt, wie ernst es um vernünftige
Beziehungen mit Russland steht. Eine Phalanx von Einflusspersonen der
USA versucht unentwegt und auf verschiedenen Wegen, das Projekt Nord
Stream 2 zu stoppen. Für mich ist noch nicht ausgemacht, wie dieser
Machtkampf ausgehen wird. Albrecht Müller.
Ob es um Kriege
oder völkerrechtswidrige Sanktionen geht: Kritik an der aggressiven
Politik der US-Regierung ist nicht nur unerwünscht, sondern sie wird
systematisch unterbunden. Jüngstes Beispiel dafür ist die neu
entfachte Polemik gegen die Nord-Stream-2-Pipeline. Um die
Fertigstellung endlich zu ermöglichen, hat das Land
Mecklenburg-Vorpommern eine „Stiftung Klima- und Umweltschutz MV“
gegründet. Das stieß auf geradezu wütenden Widerstand bei
US-affinen Berliner Politikern, aber auch im EU-Parlament und bei den
Umweltverbänden NABU und WWF.
Bezeichnend für die verlogene
Propaganda, mit der gegen das Pipeline-Projekt vorgegangen wird, ist
ein Interview, das die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, Tina
Hassel, mit der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern,
Manuela Schwesig, führte, ausgestrahlt in dem Bericht aus Berlin der
ARD-Tagesschau am 24. Januar. Die Journalistin stellte als Erstes
fest, das EU-Parlament habe noch einmal den sofortigen Baustopp
gefordert, die Gaspipeline sei ein „zentrales geopolitisches
Projekt des Kreml“. Nun aber wolle man in Mecklenburg–Vorpommern
„unbedingt weiterbauen und hat sich etwas Überraschendes einfallen
lassen“[1]
Es folgten ein tendenziöser „Bericht“ über
die Stiftung und zwei Stellungnahmen von Mitarbeitern des Deutschen
Instituts für Wirtschaftsforschung. Danach braucht Deutschland das
Pipelineprojekt angeblich überhaupt nicht, das sei
„energiewirtschaftlich unsinnig“ und widerspreche den
Klimazielen. Und natürlich ging Frau Hassel auch auf die
Inhaftierung des neu erstandenen Helden Russlands, Alexej Nawalny,
ein, denn das stünde dem Weiterbau der Pipeline entgegen.
Manuela
Schwesig zeigte sich der Dreistigkeit gewachsen und entgegnete:
„Dort, wo amerikanische Sanktionen deutsche Unternehmen bedrohen,
müssen wir schauen, wie wir helfen können, denn hier vermisse ich
den Aufschrei…“ Die Journalistin unterbrach, aber Schwesig fuhr
unbeirrt fort: „Es kann nicht sein, dass die Amerikaner unsere
deutschen Unternehmen bedrohen.“ Obwohl die Journalistin erneut
dazwischenfuhr, sprach Schwesig weiter, allerdings kaum noch
vernehmbar: „US-Senatoren haben dem Hafen Mukran mit
wirtschaftlicher Vernichtung gedroht, und das geht zu weit.“ Das
sei zwar ärgerlich, wimmelte Hassel ab, aber das Europäische
Parlament – und das seien keine Amerikaner – habe gesagt: „Um
Gottes Willen nicht weiterbauen“.
Dann kam die
unausweichliche Frage: “Frau Schwesig, haben Sie keine
Bauchschmerzen angesichts der Verhaftung von Alexej Nawalny und
angesichts der Bilder, die wir gestern gesehen haben:
Massenverhaftungen, Tausende im ganzen Land, die auf die Straße
gehen, angesichts dieser Bilder mit Nord Stream 2 weiter Geschäfte
zu machen?“ Schwesig antwortete hierauf zurückhaltend-diplomatisch,
sie teile die Kritik der Bundesregierung, „dass alles um Herrn
Nawalny herum aufgeklärt werden muss, dass er freigelassen werden
muss und völlig klar ist, dass es freie Demonstrationen braucht, die
friedlich sein dürfen, ohne dass hier mit Gewalt gestoppt oder
eingegriffen wird“.
Es wäre schön, wenn das für
Demonstrationen in Deutschland (oder Frankreich) ebenso gelten würde.
Doch darüber wird in den deutschen Medien nicht gesprochen. Vielmehr
wird bei jeder passenden oder geschaffenen Gelegenheit gegen Russland
gehetzt. Immerhin betonte Schwesig noch, es sei wichtig, „dass
Deutschland jetzt mit Russland im Dialog bleibt, gerade in diesen
schwierigen Zeiten“. Es gehe um eine sichere Energieversorgung, und
das sähe „eine ganz große Mehrheit“ in Mecklenburg-Vorpommern
genauso.
Die verbissenen Versuche der USA zur Verhinderung von
Nord Stream 2 mit Hilfe deutscher Einflusspersonen aus Politik und
Medien haben nun schon eine längere Geschichte, die es wert ist,
dokumentiert zu werden. Im Überblick wird die niederträchtige
Vorgehensweise der US-Regierung erst richtig
deutlich.
Musterbeispiel für die mangelnde deutsche
Souveränität
Seit 2019 verschärfte die US-Regierung
immer wieder ihre Drohungen und Erpressungsversuche gegen den
Weiterbau und schließlich gegen die Fertigstellung der
Ostseepipeline. Die Scheinargumente wurden unverzüglich von einigen
deutschen Politikern übernommen. Es trat ein äußerst
befremdliches, rechtswidriges Verhalten zu Tage, da sich diese
Politiker, darunter Parlamentarier, gegen essenzielle deutsche
Interessen aussprachen und damit ihren Amtseid brachen. Und nicht nur
das, sie polemisierten in der bereits von anderen Vorfällen
bekannten Weise gegen die Betreiber des Pipelinebaus und scheuten
sich auch nicht, deren Befürworter zu diffamieren.
So fand
der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen
Bundestages, Norbert Röttgen (CDU), es „richtig, das Gut der
europäischen Einheit und Handlungsfähigkeit über die Solidarität
mit Deutschland zu stellen.“[2] Sogleich trat ihm der
Grünen-Europapolitiker Reinhard Bütikofer zur Seite und bezeichnete
das Beharren der Bundesregierung als „verbohrtes Festhalten“ an
dem Projekt.[3] Das entsprach ganz den Vorgaben aus Washington,
vertreten durch den US-Botschafter (2018-2020) Richard Grenell, der
zuvor mehrmals mit anmaßenden Äußerungen im Stile eines Satrapen
aufgefallen war. Grenell hatte von einem „dreisten Versuch der
russischen Regierung, den Würgegriff zu verstärken“, gesprochen
und die deutsche Regierung darauf hingewiesen, „dass die wachsende
russische Aggression eine Dynamik hat, die nicht mit dem Kauf
zusätzlichen Gases belohnt werden sollte.“[4]
Im Januar
2019 hatte Grenell im Einvernehmen mit US-Präsident Donald Trump
offen mit Sanktionen gegen die am Pipelinebau beteiligten Unternehmen
gedroht.[5] Daraufhin hatte die Schweizer Firma Allseas, die mit
einem Spezialschiff an der Verlegung der Rohre in der Ostsee
beteiligt war, ihre Arbeit eingestellt, und auch der italienische
Konzern Saipem gab auf, obwohl bereits etwa 2.300 der 2.400 Kilometer
langen Gasleitung verlegt waren. Beiden Unternehmen war mit einem
Ausschluss von Aufträgen für alle Projekte, die unter die
Gerichtsbarkeit der USA fallen, gedroht worden sowie mit dem
„Einfrieren“ sämtlicher Vermögenswerte weltweit. Des Weiteren
drohte Anteilseignern und Mitarbeitern der beteiligten Unternehmen
ebenfalls der Zugriff auf ihre Konten und Vermögenswerte weltweit
sowie ein Einreiseverbot in die USA.
Im Mai 2020 erdreistete
sich Grenell erneut, erpresserische Drohungen gegen Deutschland zu
richten. Er forderte die Bundesregierung auf, ihre Russlandpolitik
grundsätzlich zu überdenken: „Deutschland muss aufhören, die
Bestie zu füttern, während es zugleich nicht genug für die Nato
zahlt.“[6] Am 23. Oktober 2019 erließ der US-Kongress sogar ein
„Gesetz zum Schutz von Europas Energiesicherheit“, das Sanktionen
gegen Firmen vorsieht, die sich am Weiterbau der Pipeline
beteiligen.[7] Aufgrund dieser völkerrechtswidrigen Maßnahmen, die
auch gegen die Charta der Vereinen Nationen und gegen das allgemeine
Zoll- und Handelsabkommen GATT der Welthandelsorganisation WTO
verstoßen, konnte Nord Stream 2 erst einmal nicht weitergebaut
werden.
Gegen derartige ungeheuerliche Zumutungen und
Übergriffe gab es in Politik und Medien kaum Widerstand. Anstatt die
sofortige Aufhebung des rechtswidrigen Anti-Nordstream-Gesetzes zu
verlangen und den US-Botschafter auszuweisen, verhielt sich die
Bundesregierung zögerlich. Man muss sich vorstellen, in Deutschland
würde ein Gesetz gegen die Diskriminierung von Minderheiten in den
USA mit Strafandrohungen gegen US-Bürger erlassen werden.
Unvorstellbar, was geschehen würde.
Bundeswirtschaftsminister
Peter Altmeier erklärte zunächst nur mit leiser Kritik, während
der Coronakrise sei es nicht dienlich, an der Eskalationsspirale zu
drehen und „weitere extraterritoriale, also völkerrechtswidrige
Sanktionen anzudrohen“.[8] Im Juni 2020 gab es dann Protest aus
Berlin, anstatt wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen, wie zum
Beispiel Strafzölle auf US-Gas zu verhängen.
Eine neue
Ungeheuerlichkeit ereignete sich Anfang August 2020: Drei
republikanische US-Senatoren drohten der Verwaltung des Hafens
Sassnitz-Mukran auf Rügen mit harten Konsequenzen, wenn sie das
Nord-Stream-2-Projekt weiter unterstützten. In dem Hafen lagern die
Rohre für den Weiterbau und er war auch die Basis für die
russischen Verlegeschiffe. In einem Brief schrieben die von
niemandem, außer der Öl- und Gasindustrie, dazu legitimierten
US-Parlamentarier, die Fährhafen Sassnitz GmbH zerstöre bei einer
weiteren Zusammenarbeit mit den Pipelinebetreibern „ihre künftige
finanzielle Lebensfähigkeit“.[9]
Die Drohungen richteten
sich gegen den Vorstand, die Geschäftsführer, Mitarbeiter und die
Anteilseigner der Hafengesellschaft. Gewarnt wurde vor jeglicher
Mitwirkung bei der Verlegung der Pipelinerohre. Im Falle der
Zuwiderhandlung dürften die Beteiligten nicht mehr in die USA
einreisen, dortiges Vermögen würde eingefroren.[10] Auch könnte
Zugriff auf sämtliche das US-Finanzsystem durchlaufende
Transaktionen genommen und amerikanischen Firmen verboten werden,
über Sassnitz-Mukran Waren zu importieren, zu exportieren oder dort
Schiffe zu versichern usw. Der Hafen stünde in diesem Fall vor dem
Ruin.
Die drei Senatoren gehören einer Gruppe führender
US-Politiker an, die schon gegen Ivo Morales in Bolivien und Nikolas
Maduro in Venezuela gezündelt hatten. Ihr von Eigeninteresse
geprägtes Selbstverständnis ist offensichtlich, dass die USA
unangreifbar seien und sich ohne Rücksicht jede Lumperei erlauben
können. Wortführer ist der aus Texas stammende Lobbyist der
Fracking-Industrie Ted Cruz, dessen Wahlkampf 2018 unter anderem von
der Öl- und Gasindustrie gesponsert wurde.
Der
Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion,
Carsten Schneider, wandte sich seinerzeit gegen die Behandlung
Deutschlands als Vasallenstaat, Mecklenburg-Vorpommerns
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sprach von
Erpressungsversuchen, denen die Bundesregierung entschieden
entgegentreten müsse. Ex-Kanzler Gerhard Schröder verlangte
Gegensanktionen und der Grünen-Politiker und ehemalige
Umweltminister Jürgen Trittin forderte von der Bundesregierung
Schutz vor den „Wild-West-Methoden aus Washington“: Die „Unsitte
amerikanischer Drohbriefe an deutsche Unternehmen“ nehme überhand,
das sei eine „wirtschaftliche Kriegserklärung“.[11]
24
der 27 EU-Mitgliedstaaten wollten die Souveränitätsverletzung dann
doch nicht hinnehmen und protestierten in Washington dagegen –
ergebnislos.[12] Da ein Einfuhrboykott dem Freihandelsprinzip
widerspricht und die Bundesregierung keine Gegenmaßnahmen
beabsichtigte, wurde eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof
in Den Haag in Erwägung gezogen, dessen Rechtsprechung die USA
jedoch nicht anerkennen. So gab es zwar auch gegen die Anmaßung der
US-Senatoren vehemente Proteste, aber dabei blieb es dann.
Die
Pipeline und der Fall Nawalny
Die deutsche Regierung hielt
zunächst uneingeschränkt am Weiterbau der Pipeline fest – bis der
angeblich vom Kreml beauftragte Mordanschlag auf Alexej Nawalny ins
Spiel gebracht wurde. Politiker, die sich mit Schuldzuweisungen gegen
Russland und dessen Präsidenten besonders hervortaten, waren die
üblichen US-Propagandisten, die geschickt und hinterhältig den Fall
Nawalny mit dem Bau von Nord Stream 2 verknüpften.
Norbert
Röttgen äußerte: „Es gibt nur eine Sprache, die Putin versteht:
Geld und Gas. …mit unserer bisherigen Politik haben wir nichts
erreicht, weil Putin es nicht für nötig hält, irgendwo auf die
Europäer Rücksicht zu nehmen oder auf uns zuzugehen. Wir
präsentieren ihm nur Schwäche.“[13] Dass Wladimir Putin seit
seiner Rede 2001 im Deutschen Bundestag für Frieden und
Zusammenarbeit in Europa geworben hat und ständig abgewiesen wurde,
verschwieg Röttgen geflissentlich und forderte scheinheilig
„europäische Geschlossenheit“ gegen Russland. Und den
wichtigsten Beitrag dazu müsse Deutschland liefern.
Reinhard
Bütikofer schrieb am 8. September 2020 auf seiner Webseite: „Doch
jetzt kippt die Stimmung gegen Nord Stream 2. In der Union meldete
sich Kramp-Karrenbauer kritisch zu Wort, auch Merz und Spahn und
sogar ein gewisser Amthor… Bild, Welt, Tagesspiegel und FAZ
positionierten sich eindeutig gegen die Pipeline. Maas, unser
Außenminister, wollte plötzlich keine Zukunftsgarantien für sie
mehr abgeben. Und schließlich ließ sogar Frau Merkel verlauten, sie
schließe sich der Position von Maas an, sie könne für die Zukunft
der Pipeline nichts mehr ausschließen.“[14] Unterstützung kam von
den anderen einschlägig bekannten Einflusspersonen, die schon lange
das Ende von Nord Stream 2 forderten.
Die Arbeiten an der
Pipeline stagnierten, doch das Ziel der US-Regierung, das Projekt zur
Gänze zum Scheitern zu bringen, war noch nicht erreicht, die
endgültige Entscheidung hing noch in der Schwebe. Deshalb forderte
Röttgen nach der angeblich bewiesenen Vergiftung Nawalnys durch
russische Stellen den sofortigen Stopp des Pipeline-Projekts und
verstieg sich in die Behauptung: „Putin nimmt die Europäer nicht
ernst, weil es bei uns nur nette Worte oder auch Empörung, aber
niemals Taten gibt…“[15]
Bütikofer schloss sich an und
folgerte: „Ins Kippen gebracht wurde die Stimmung offenkundig durch
den Mordanschlag auf das Leben von Alexej Nawalny in Russland. Auf
einmal dominierten Grundsatzfragen, gegenüber denen die
gebetsmühlenartige Behauptung vom großen ökonomischen Nutzen des
Pipelineprojektes hilflos erschien. Wieso behandeln wir eigentlich
das Putin-Regime als Partner, das in offenem, in grinsendem Zynismus
rücksichtslos mit seinen Bürgern umspringt, so wie es nach außen
Internationales Recht verlacht?“[16]
Am 25. Januar 2021
forderte die Bundesvorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock (Young
Global Leader des Weltwirtschaftsforums) einen sofortigen Baustopp
für Nord Stream 2 mit der Begründung: „Diese Pipeline
konterkariert die geostrategischen Interessen der Europäer, ist ganz
gezielt gegen die Ukraine gerichtet, sie ist eine Wette gegen die
europäischen Klimaziele, konterkariert alle EU-Sanktionen gegenüber
Russland und ist damit ein absolut fatales Projekt.“[17] Auch der
Europaparlamentarier Manfred Weber, der schon länger gegen Nord
Stream 2 polemisiert, sprach sich für den Abbruch der Bauarbeiten
aus, und in fast allen Medien wurde gegen Russland gehetzt.
Die
Interventionen und Kriege der westlichen Allianz mit zerstörten
Ländern, zigtausenden von Opfern und hunderttausenden von
Flüchtlingen sind für diese Politiker und Journalisten „humanitäre
Einsätze“ oder „Maßnahmen zur Demokratisierung“; die
schwerwiegenden Folgen werden ignoriert. Die Ermordung von Politikern
und Oppositionellen anderer Staaten mittels Drohnen gehört für sie
„zum Geschäft“, und Sanktionen, mit denen Staaten stranguliert
werden, in denen andere politische Vorstellungen herrschen, halten
sie für gerechtfertigt und geboten. Manche deutsche Parlamentarier
und Journalisten scheinen die Direktiven aus Washington verinnerlicht
zu haben. Doch damit sind sie nicht Vertreter des Volkes, das sie
gewählt hat, vielmehr verraten sie dessen Interessen.
Inzwischen
hat am 15. Januar das russische Verlegeschiff „Fortuna“ die
Weiterarbeit an der Pipeline in dänischen Gewässern aufgenommen,
neuen Drohungen der Regierung Biden zum Trotz. Das Unternehmen Nord
Stream 2 erklärte, die Arbeiten fänden „in Übereinstimmung mit
den erhaltenen Genehmigungen statt“.[18]
Aber wen würde es
wundern, wenn es demnächst zu einer Explosion in der Ostsee käme
wie 1982 in Sibirien, als die Jamal Pipeline vom CIA gesprengt wurde?
Experten sprachen damals von der größten nichtnuklearen Explosion,
die jemals gezündet wurde. Weil dafür die USA verantwortlich waren,
wurde es bald vergessen. Ebenso vergessen wurde eine Äußerung Henry
Kissingers von 2014, dass der Regime Change in Kiew sozusagen die
Blaupause für das sein könnte, was für Moskau beabsichtigt
ist.
Der Schriftsteller und Publizist Dr. jur. Wolfgang
Bittner lebt in Göttingen. 2019 ist von ihm das Sachbuch „Der neue
West-Ost-Konflikt – Inszenierung einer Krise“ erschienen. Im
Februar erscheint im Verlag zeitgeist das Buch „Deutschland –
verraten und verkauft. Hintergründe und Analysen“.
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