Montag, 29. April 2024

Anti-Israel-Genozid Proteste erinnern an Anti-Vietnamkrieg Bewegung _ LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/04/29/anti-israel-genozid-proteste-erinnern-immer-staerker-an-anti-vietnamkrieg-bewegung/

 Anti‑Israel‑Genozid Proteste erinnern immer stärker an Anti‑Vietnamkrieg Bewegung
    

LZ

29. April

von Dr. Peter F. Mayer - https://tkp.at
Der Krieg Israels gegen die Palästinenser mit Völkermord und Kriegsverbrechen, haben weltweit eine vor allem von Studenten getragene Protestbewegung hervorgerufen. Wer sich noch an die Anfänge der Bewegung gegen die US-Kriegsverbrechen im Vietnamkrieg erinnert, wird klare Parallelen erkennen. Die jüngere Generation und Studenten haben weitgehend die Covid-Maßnahmen und den damit verbundenen Autoritarismus und Totalitarismus hingenommen.

In den späten 1960er Jahren kam es zu heftigen Auseinandersetzungen und vielen US-Universitäten. Polizei und Nationalgarden wurden von der Regierung Nixon und den Bundesstaaten auf den Campus von Universitäten losgelassen um die Proteste mit Gewalt niederzuschlagen. Ähnliches passiert jetzt. Der in Fragen von Corona vernünftige Gouverneur von Texas zeigt sich als faschistischer Hardliner:

    „Verhaftungen werden gerade vorgenommen und werden fortgesetzt, bis sich die Menge auflöst.

    Diese Demonstranten gehören in den Knast.

    Antisemitismus wird in Texas nicht geduldet. Punkt.

    Studenten, die sich an hasserfüllten, antisemitischen Protesten an einem öffentlichen College oder einer Universität in Texas beteiligen, sollten von der Schule verwiesen werden.“

Der Vorwurf des Antisemitismus ist im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Palästinenser ohnehin kompletter Schwachsinn, denn die mittlerweile 35.000 ermordeten palästinensischen Zivilisten, vorwiegend Frauen, Kinder und ältere Menschen, sind Semiten. Menschen mit jüdischer Religion machen nur 2 Prozent der Semiten aus, die überwiegende Mehrheit sind Moslems, Christen und Atheisten.

Auf der Webseite des „Ron Paul Institute For Peace and Prosperity“ des langjährigen Kongressabgeordneten und Spitzenpolitiker der Republikaner Ron Paul, schreibt Daniel McAdams, einer der Direktoren des Institut, über dieses Abbot Posting:WERBUNG

    „Kurz nachdem er die schwer bewaffnete Staatsmiliz auf die protestierenden Studenten gehetzt hatte, veröffentlichte Abbot diesen Tweet:

    Abbotts pauschale Anschuldigung, dass diese Proteste auf den ersten Blick antisemitisch seien, wird durch die Tatsache widerlegt, dass Juden im ganzen Land an den Massenaktionen teilnehmen, auch auf dem Universitätsgelände.

    Es wird eindeutig versucht, die berechtigte Sorge über das Abschlachten Zehntausender palästinensischer Zivilisten – und Hunderttausender, die vom Hungertod bedroht sind – mit einem pauschalen Hass auf jüdische Menschen in einen Topf zu werfen. Aber die Jugend kauft das nicht ab. Es ist also an der Zeit, die militarisierte Polizei zu schicken, um friedliche Proteste und den ersten Verfassungszusatz zu unterbinden.

    Im Fall von Texas wies ein frecher konservativer Twitter/X-Nutzer darauf hin, dass „Abbott mehr Truppen geschickt hat, um friedliche Proteste an der UT zu beenden, als um die Grenze zu sichern“.

    Autsch – aber aufschlussreich.

    Andere Beobachter haben in ähnlicher Weise auf die Heuchelei des massiven Einsatzes militarisierter Polizei zur Niederschlagung eines friedlichen politischen Protests hingewiesen und eine Videomontage von Polizisten, die amerikanische Universitätsstudenten verprügeln und verhaften, mit den Worten kommentiert: „Stellen Sie sich vor, wenn dieses Video aus der Teheraner Universität im Iran käme, würden unsere Politiker und Medien endlos nach einem Regimewechsel rufen.“

Hier noch ein Beispiel aus New York: Orthodoxe Juden unterstützen Studenten der Columbia University in New York City bei ihrem Protest gegen Israels Vorgehen gegen Palästinenser in Gaza.

Der Artikel von McAdams trägt den Titel „Tin Soldiers and Nixon Coming…“ (Zinnsoldaten und Nixon im Anmarsch…). McAdams erkennt darin starke Ähnlichkeiten wie bei den Protesten gegen die US-Verbrechen in Vietnam:

    „Die Aktionen der Studenten an den Universitäten gegen die Beteiligung der USA an Israels Abschlachten des Gazastreifens sind im ganzen Land explodiert. Plötzlich liegt ein Gefühl in der Luft, das an die Proteste gegen den Vietnamkrieg erinnert, als sie sich 1968 endlich durchsetzten und bald darauf den Lauf der amerikanischen Geschichte veränderten.

    Beide Protestbewegungen wurden von denselben Kräften des Mainstream-Links/Rechts-Regimes und dem, was der libertäre Schriftsteller Jacob Hornberger zu Recht den „Nationalen Sicherheitsstaat“ nennt, vollständig dämonisiert. Ich würde die Mainstream-Medien von Fox bis MSNBC hinzufügen. Heutzutage haben die Amerikaner jedoch über einige soziale Medien relativ viel mehr Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung. Der Krieg der US-Regierung gegen einen dieser Kanäle – TikTok – könnte die Proteste ebenfalls anheizen, da dieser Kanal besonders bei jüngeren Amerikanern beliebt ist und für sie zu einer Plattform geworden ist, auf der sie objektivere und unabhängigere Ansichten über die Geschehnisse in Gaza erfahren können. Es ist kein Zufall, dass nicht lange nachdem Jonathan Greenblat von der Anti-Defamation League auf Band aufgenommen wurde, wie er sich panisch über den Meinungsumschwung der jüngeren Generation weg von der Loyalität zu Israel äußerte, eine große PR-Aktion über die „chinesische Infiltration“ der Plattform sowie Forderungen nach einem Verbot der beliebten Anwendung aufkamen.

    „Wir haben ein großes, großes, großes Generationsproblem (TikTok)“, sagte Greenblat. In der vergangenen Woche stimmten beide Kammern des Kongresses für ein Verbot von TikTok. Problem gelöst? Nicht ganz.

    Also zurück zu den Protesten.

    Zehntausende von Studenten von der New Yorker Columbia University bis zur University of Southern California haben sich erhoben, um ein Ende der US-Unterstützung für Israels 200 Tage andauernde totale Zerstörung des Gazastreifens als Vergeltung für den blutigen Überfall der Hamas auf israelisches Gebiet am 7. Oktober zu fordern.

    Bis heute sind mehr als 35.000 palästinensische Zivilisten in Gaza getötet worden, darunter schätzungsweise 15.000 Kinder. Die Hamas hingegen ist Berichten zufolge nicht nennenswert geschwächt, und ihr gewaltiges Tunnelsystem bleibt intakt. Der ehemalige General der israelischen Verteidigungsstreitkräfte, Yitzhak Brick, erklärte gegenüber der israelischen Zeitung Maariv, dass Israel den Krieg gegen die Hamas bereits verloren habe und dies zugeben müsse.

    Die wilde Unverhältnismäßigkeit der israelischen Reaktion hat das Gefühl der Abscheu und die Forderung nach Gerechtigkeit unter der Jugend des Landes belebt und entfacht. In jüngster Zeit waren die grausamen Details des israelischen Massenmordes an Hunderten von Patienten im Nasser-Krankenhaus in Gaza – viele von ihnen wurden mit gefesselten Händen und Füßen aufgefunden – möglicherweise der letzte Strohhalm, der zu Massenaktionen von Studenten im ganzen Land führte.

    Als die Welle der Studentenproteste am Mittwoch den Bundesstaat Lone Star erreichte, verschwendete der texanische Gouverneur Gregg Abbott keine Zeit und rief die Texas State Troopers an, um den Protest an der Universität von Texas zu zerschlagen. Schwer bewaffnete Polizisten – einige davon auf Pferden – marschierten auf den Campus und versuchten, die Menge der Demonstranten zur Auflösung zu zwingen. Wie zu erwarten war, geriet die Situation sehr schnell außer Kontrolle, und die Trooper griffen die Teilnehmer des zunächst friedlichen Protests an und verhafteten sie.

    Im ganzen Land verhalten sich viele „Einflussnehmer“ der professionellen politischen Rechten wie die „aufgeweckten Schneeflocken“, die sie verhöhnt haben, und fordern, dass unsere grundlegende Freiheit, sich frei zu versammeln und unsere Meinung zu äußern, in diesem speziellen Fall aufgrund des Themas geändert wird.

    ….

    Wie so oft wird das Vorgehen staatlicher Akteure gegen diese Protestbewegung die Bewegung nur stärken. Wir haben noch nicht einmal den Anfang von dem gesehen, was uns bevorsteht.

    Umfragen zeigen deutlich, dass eine beträchtliche Mehrheit in Amerika der Meinung ist, dass Israel mit seiner Reaktion auf den 7. Oktober viel zu weit gegangen ist. Zum ersten Mal in meinem Leben ist Amerika mehrheitlich gegen Israel, und dieser Wandel ist mehr als alles andere ein Generationswechsel. Daher die Panik von Greenblat.

    ….

    Am 4. Mai jährt sich zum 54. Mal der Tag, an dem Nixons Nationalgarde vier Studenten an der Kent State University in Ohio tötete, weil sie gegen unsere Tötungskommandos in Vietnam protestiert hatten (Massaker von My Lai). Werden Soldaten in den USA wieder anfangen, Demonstranten niederzumetzeln?“

Die Bewegung an den US-Universitäten beruht offenbar auch auf wissenschaftlichen Untersuchungen. Eine der führenden Unis bei den Protestbewegungen ist die New Yorker University of Columbia. Im Jahr 2021 veröffentlichte die Columbia Undergraduate Law Review der Columbia University in New York eine längere Betrachtung zum Thema Recht auf Selbstverteidigung, das Israel gegenüber Hamas und den anderen Palästinensern in der Westbank immer behauptet. Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass Besatzungsmächte kein Recht auf Selbstverteidigung haben, die Menschen in den besetzen Gebieten – in diesem Fall Gaza, große Teile der palästinensischen Westbank, die Golan Höhen und Ost-Jerusalem – aber sehr wohl. Mehr dazu hier.

Die Parallelen zwischen 1968 und 2024 sind frappierend. Ob die weitere Entwicklung ähnlich verlaufen wird? Zu hoffen ist, dass wieder eine starke Friedensbewegung entsteht, die auch für Demokratie und Grundrechte und gegen deren Beschneidung durch globalistische Organisationen wie EU; WHO oder UNO eintritt.
Bidl: Screenshot Video auf X

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