MORGENROT
LEBENS-TRÄUME
IN
TITANIC-ZEITEN
Unter
diesem Titel veröffentlichte der Autor Harry Popow im Juni 2022 aus
aktuellem Anlass sein neues Buch.
Sprache:
Deutsch
Format: DIN A5 hoch
Seiten: 480
Altersempfehlung:
Erwachsene (18 - 99)
Erscheinungsdatum: 18.06.2022
ISBN:
9783756506316
Zu bestellen:
https://www.epubli.de//shop/buch/MORGENROT-Harry-Popow-9783756506316/127368
Leseproben
6.
Folge
S.89
Verheißungsvolles Plauen i.V.
Plauen im Vogtland. Die Erfurter Infanterieschule ist im Herbst des Jahres 1956 nach Plauen verlegt worden. Weshalb das sein musste, das hat man den Offiziersschülern nicht auf die Nase gebunden. (Zig Jahre danach ist in dem Buch „Rührt euch! Zur Geschichte der NVA“ , edition ost, Berlin 1998, nachzulesen: Die Zusammenlegung der Offiziersschulen, von zehn auf vier, ging auf einen Beschluss vom 17. Oktober 1956 zurück, der darauf abzielte, die Personalstärke der NVA zu reduzieren.) Da gab es viel Arbeit, das Mobiliar, das Ausbildungsmaterial usw. verpacken und verladen in Eisenbahnwaggons. Alle mussten mit zugreifen. Was aber bewegte die Schüler? Was bringt er ihnen, der neue Standort? Dann ein großes Aufatmen. In einem Vortrag informiert man die Schüler über die für sie neue Garnisonstadt. Großes Raunen durch die Menge, als der Offizier lächelnd darüber aufklärt, in Plauen gäbe es einen Überschuss an Frauen, etwa 6000 an der Zahl. Irgendwie glaubten die jungen Männer, die Worte „haltet euch ran!“ herausgehört zu haben. Noch kann er nicht ahnen, dass er ausgerechnet hier eine der schönsten und intelligentesten Mädchen von ganz Plauen kennenlernen wird.
Inzwischen sind sie im 3. Lehrjahr. Haben es bald geschafft. Dürfen endlich bis 06 Uhr in der Frühe in den Ausgang. Schöne Aussichten. Da ist schnell vergessen, dass sie nunmehr in einem „Hundert-Mann-Schlafsaal“ kampieren müssen. Ein Bett für jeden, ein Nachtschrank, mehr nicht, kein Schrank, alles wird in der Bekleidungskammer abgegeben. Henrys Bett steht ganz rechts, unter der langen Fensterreihe, am Kopfende also keine „Füße“ von einem anderen. So ist man zufrieden über kleine Vorteile wie ein Huhn über einzelne Körner im Stroh.
Die Nacht zum 15. Februar 1957, ich habe sie und den Tanzabend in der DAKO (Betrieb Damenkonfektion) anfangs beschrieben, hatte es in sich. Ohne zu ahnen, begegnete er einem Wesen, dass an seine Träume von Aphrodite erinnerte...
Ende Februar. Henry war in Urlaub bei seiner Mutter und den Geschwistern. Mit Ungeduld hatte er auf die Rückkehr nach Plauen gewartet. Nun fasst er sich ein Herz und taucht das erste Mal in der Diesterwegstraße auf. Cleo nicht anwesend, aber ihre Mutter. Eine sehr aufgeschlossene und freundliche Frau. Sie ließ ihn im Wohnzimmer Platz nehmen, er solle warten, Cleo müsse gleich kommen. Er hatte als Aufmerksamkeit einen riesengroßen Pralinenkarton mitgebracht. Nun war der erste Schritt getan, jetzt musste nur noch SIE auftauchen. Spürte er, wie sich seine Brust schwellte? Es klingelte. Cleo! Sie trat zum Wohnzimmer herein, sah ihn, sagte lediglich „Ach!“, - und war wieder verschwunden in ihrem Zimmer. Doch der im Sternenbild Schütze geborene hatte es im Gefühl: Gewinnst du die Mutter, ist die halbe Miete eingefahren.
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