Russland
fordert von Israel ein Ende der Besiedlung palästinensischer
Gebiete
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 14. MAI 2021
von
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Das
russische Außenministerium forderte die israelische Regierung
dringend auf, die gewaltsamen Zusammenstöße mit den Palästinensern
zu beenden. Moskau betonte die Unzulässigkeit von Angriffen auf
Zivilisten, unabhängig von ihrer Nationalität und Religion.
Am
Mittwoch hatte der stellvertretende Außenminister Russlands Michail
Bogdanow ein Telefonat mit Mousa Abu Marzuk geführt. Der hochrangige
Vertreter der Hamas, die den Gazastreifen regiert, warnte dabei vor
einer Verschlechterung der humanitären Lage in Ostjerusalem und
berichtete über den Beschuss von Wohngebieten in
Gaza-Stadt.
Generalstab der Israelischen Streitkräfte soll
Pläne für Bodeninvasion im Gazastreifen genehmigen
Das
Außenministerium in Moskau gab später eine Erklärung ab, in der
„die Bedeutung eines sofortigen Endes der Gewalt sowie die
Unzulässigkeit von Angriffen auf Zivilisten unabhängig von ihrer
Nationalität und Religion“ hervorgehoben wurde. Die Diplomaten
fügten hinzu, dass dies sowohl für „Angriffe auf zivile Ziele auf
israelischem als auch auf palästinensischem Gebiet“ gilt. Darüber
hinaus fordert Moskau, dass Israel „den Status quo der heiligen
Stätten Jerusalems“ beibehalten und sofort alle
Siedlungsaktivitäten in palästinensischen Gebieten einstellen
müsse.
Auslöser der gegenwärtigen Eskalation war der
Beschluss eines israelischen Bezirksgerichts, über 70 Palästinenser
aus ihren Häusern im Jerusalemer Ortsteil Scheich Dscharah zu
vertreiben. Die Juden, die darauf Anspruch erheben, sollen das Land
vor 1948 besessen und bebaut haben. Infolgedessen kam es vor allem in
Ostjerusalem zu massiven Protesten der Palästinenser. Israelische
Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas und Blendgranaten gegen die
Proteste vor. Als Reaktion darauf starteten bewaffnete Gruppen im
Gaza-Streifen eine Flut von Raketenangriffen auf israelisches
Territorium. Das israelische Militär konterte mit massiven
Luftschlägen.
Israels Luftwaffe greift weiter Ziele im
Gazastreifen an – Palästinenser feuern noch mehr Raketen
ab
Russlands Außenminister Sergei Lawrow fordert vor dem
Hintergrund der sich ausweitenden Feindseligkeiten zwischen Israelis
und Palästinensern eine schnellstmögliche Einberufung eines
Treffens des Nahost-Vermittlerquartetts auf Ebene der
Außenminister.
Menschen mit russischer Herkunft gehören zu
einer der größten Minderheitengruppen in Israel. Nach der weit
verbreiteten Auswanderung sowohl aus der UdSSR als auch später aus
ehemaligen Sowjetstaaten leben rund 900.000 russische Juden in
Israel. Russland ist zusammen mit den USA eine der wenigen Staaten,
die Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen. Moskau unterhält
jedoch seine Botschaft in Tel Aviv und hat sich konsequent gegen
israelische Siedlungen in Ostjerusalem ausgesprochen. Russland
betrachtet Ostjerusalem als Hauptstadt des Staates Palästina.
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