Dienstag, 26. März 2024

Putin: Der Westen steckt hinter dem Terroranschlag - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/03/26/putin-beschuldigt-den-westen-hinter-dem-terroranschlag-zu-stecken/

Putin beschuldigt den Westen, hinter dem Terroranschlag zu stecken

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 26. MÄRZ 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


Von Thomas Röper – http://www.anti-spiegel.ru

Der russische Präsident Putin hat bei einer Besprechung mit Leitern der Sicherheitsbehörden den Westen beschuldigt, hinter dem Terroranschlag in Moskau zu stehen. Hier zeige ich, was Putin genau gesagt hat.

Der Kreml veröffentlicht von praktisch jeder Regierungssitzung, an der Putin teilnimmt, die Eingangserklärungen Putins und anderer Beteiligter. Meistens sind das trockene Texte, aber bei der heutigen Sitzung Putins mit den Leitern der russischen Sicherheitsbehörden über den Stand der Ermittlungen zum Terroranschlag von Moskau, hat Putin einige sehr brisante Dinge gesagt.

Putin begann mit einer erneuten Beileidsbekundung für die Opfer und ihre Familien und mit dem Dank an die Sicherheits- und Rettungskräfte für ihren professionellen und schnellen Einsatz. Danach kam Putin zum Terroranschlag selbst und seinen Hintergründen. Ich werde diesen Teil seiner Erklärung gleich komplett übersetzen, aber vorher will ich darauf hinweisen, welche Passagen ich warum spannend und vielsagend fand. Sie können am Ende dieses Artikels entscheiden, ob Sie meiner Meinung folgen oder zu anderen Schlüssen kommen.

Putin: „Die Täter sind radikale Islamisten“
Putin hat damit begonnen, dass der Terroranschlag von „radikalen Islamisten“ begangen wurde, was nicht allzu sehr überrascht, denn die Täter sind alle Moslems, die nach ihrer Festnahme ausgesagt haben, auf Telegram für nur 500.000 Rubel (ca. 5.000 Euro) für den Terrorakt angeworben worden zu sein. Um ins Visier solcher Anwerber zu kommen, muss man in den entsprechenden Kreisen und vor allem den entsprechenden Telegram-Gruppen sein, weshalb es zu vermuten war, dass die Täter den radikalen Islam nahe stehen.

Putin sagte dazu, man wisse, wer die Tat begangen hat („wessen Hände sie begangen haben“), aber er fügte das Offensichtliche hinzu: Die gefassten Täter haben das nicht aus eigenem Antrieb getan, es gab Hintermänner, die die Tat organisiert und dafür einige radikale Dummköpfe als Täter angeworben haben. Daher sagte Putin, es gehe darum, herauszufinden, wer die Tat angeordnet und organisiert hat.

Wer sind die Hintermänner?
Weiter stellte Putin die klassische Frage eines jeden Ermittlers, die Frage nach dem Motiv, die Frage nach dem „Cui bono?“. Und als er diese Frage stellte, sagte er den in meinen Augen entscheidenden Satz:

„Diese Gräueltat kann nur ein Glied in einer ganzen Reihe von Versuchen derer sein, die sich seit 2014 durch die Hände des Neonazi-Regimes in Kiew Krieg gegen unser Land führen.“

Putin beschuldigt also nicht Kiew, sondern die Strippenzieher hinter der ukrainischen Regierung, den Terroranschlag angeordnet zu haben. Das deckt sich mit dem, was ich gerade erst geschrieben habe, denn der IS hatte in der Vergangenheit massive Unterstützung aus den USA, als es darum ging, den syrischen Präsidenten Assad zu stürzen. Das ist weder meine schmutzige Fantasie, noch ist es russische Propaganda, sondern das war die CIA-Operation „Timber Sycamore“, in der die USA radikale Islamisten für den Kampf gegen die syrische Regierung bewaffnet hat, woraufhin der IS mit diesen von den USA gelieferten Waffen zur stärksten Rebellengruppe in Syrien wurde.

Und der Teil des IS, der laut den USA den Terroranschlag in Moskau ausgeführt haben soll, ist der IS-K, der in Afghanistan gegen die Taliban kämpft, mit denen die USA bekanntlich eine innige Feindschaft verbindet. Es wäre nicht das erste Mal, dass die USA einen Gegner (den IS-K) bewaffnen, um einen anderen Gegner (die Taliban) zu bekämpfen. Dafür liegen mir derzeit keine Belege vor, aber ich halte das für sehr wahrscheinlich.

Die USA als Strippenzieher?
Wenn es also so ist, dass die USA den IS-K zu dem Terroranschlag in Moskau bringen konnten, dann wäre es auch kein Problem für die USA, Kiew anzuweisen, den Tätern die Flucht in die Ukraine zu ermöglichen.

Bei den Tätern selbst handelte es sich sicher nicht um Mitglieder des IS-K, denn die wären nicht geflohen und hätten sich nicht widerstandslos festnehmen lassen, sondern hätten sich aller Wahrscheinlichkeit nach am Tatort oder spätestens bei der Festnahme in die Luft gesprengt.

Ich sage es deutlich: An dieser Version ist noch vieles äußerst spekulativ und wir müssen abwarten, was sich noch ergibt, aber ich halte diese oder eine ähnliche Version für sehr wahrscheinlich.

Nun kommen wir zur Übersetzung des Teils von Putins Ansprache, in dem es um dieses Thema geht.

Beginn der Übersetzung:

Wir wissen, dass dieses Verbrechen von radikalen Islamisten begangen wurde, deren Ideologie die islamische Welt selbst seit Jahrhunderten bekämpft. Aber wir sehen auch, dass die USA versuchen, ihre Satelliten und andere Länder der Welt über verschiedene Kanäle davon zu überzeugen, dass nach ihren Geheimdienstinformationen beim Moskauer Terroranschlag angeblich keine Spur nach Kiew gibt und dass der blutige Terroranschlag von Anhängern des Islam, von Mitgliedern der in Russland verbotenen Organisation Islamischer Staat verübt wurde.

Wir wissen, wessen Hände diese Gräueltat gegen Russland und sein Volk begangen haben. Uns interessiert, wer sie angeordnet hat. Im Rahmen der gemeinsamen Arbeit unserer Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden müssen wir Antworten auf eine ganze Reihe von Fragen erhalten.

Zum Beispiel: sind radikale und sogar terroristische islamische Organisationen wirklich daran interessiert, Russland anzugreifen, das heute für eine gerechte Lösung des eskalierenden Nahostkonflikts eintritt? Und wie kommen radikale Islamisten, die sich übrigens als gläubige Muslime positionieren, die sich zum sogenannten reinen Islam bekennen, dazu, während des heiligen Monats Ramadan, der allen Muslimen heilig ist, schwere Gräueltaten und Verbrechen zu begehen?

Auf diese und andere konkretere Fragen muss eine objektive Untersuchung des in Moskau begangenen Verbrechens Antworten geben. Eines ist absolut klar: Das schreckliche Verbrechen, das am 22. März in der russischen Hauptstadt begangen wurde, war, wie ich bereits sagte, ein Akt der Einschüchterung.

Und es stellt sich sofort die Frage: wer profitiert davon? Diese Gräueltat kann nur ein Glied in einer ganzen Reihe von Versuchen derer sein, die seit 2014 durch die Hände des Neonazi-Regimes in Kiew Krieg gegen unser Land führen. Und Nazis haben bekanntlich nie gezögert, wenn es darum ging, die schmutzigsten und unmenschlichsten Mittel zur Erreichung ihrer Ziele einzusetzen.

Erst recht heute, wo ihre viel propagierte Gegenoffensive völlig gescheitert ist. Das haben bereits alle anerkannt und es ist unbestritten. Die russischen Streitkräfte haben die Initiative entlang der gesamten Kontaktlinie in der Hand und alle Maßnahmen des Gegners zur Stabilisierung der Front waren erfolglos.

Daher die Versuche, in unsere Grenzgebiete einzudringen und dort Fuß zu fassen, der Beschuss ziviler Wohngebiete und ziviler Infrastrukturen, einschließlich der Energieversorgung, auch mit Mehrfachraketen, und die Versuche, Raketenangriffe auf die Krimbrücke und die Halbinsel selbst zu starten.

Blutige Einschüchterungsversuche wie der Terroranschlag in Moskau fügen sich logisch in diese Reihe ein. Das Ziel ist es, wie ich bereits sagte, Panik in unserer Gesellschaft zu säen und gleichzeitig der eigenen Bevölkerung zu zeigen, dass für das Kiewer Regime noch nicht alles verloren ist.

Sie müssen nur den Befehlen ihrer westlichen Strippenzieher folgen, bis zum letzten Ukrainer kämpfen, dem Befehl aus Washington folgen und ein neues Mobilmachungsgesetz verabschieden, so etwas wie eine Hitlerjugend schaffen, natürlich in ihrer Neuauflage. Sie wollen unter diesem Vorwand neue Waffen und zusätzliches Geld herausschlagen, von dem sie einen beträchtlichen Teil klauen und, wie es heute in der Ukraine üblich ist, in die eigenen Taschen stecken können.

Ende der Übersetzung


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