Donnerstag, 14. September 2023

Wie weit wollen die USA und ihre Vasallen gehen? - RotFuchs

 

Entnommen: https://rotfuchs.net/files/rotfuchs-ausgaben-pdf/2023/RF-307-09-23.pdf


RotFuchs, September 2023


Wie weit wollen die USA und ihre Vasallen gehen? 


Die „Neue Züricher Zeitung“, Kampfblatt des Monopolkapitals, bereitet ideologisch einen Weg vor, der den Einsatz von Kernwaffen im Ukraine-Konflikt als möglich betrachtet. „Sollte es zu einem Atomkrieg kommen und die Bodenkommunikation des amerikanischen Militärs zerstört werden, gibt es als Back-up ein „fliegendes Pentagon“, meinte die Zeitung am 4.7.2023 in einem Artikel. Sie geht von der Unterstellung aus, daß Rußland einen solchen Krieg in das militärische Kalkül einbezogen hätte. „In den USA sind vier Boeing 747 E-4B als Advanced Airborne Command Post (AACP) im Einsatz. Wäre im Fall eines Atomkriegs die komplette Bodenkommunikation des amerikanischen Militärs zerstört, wären die E-4B ein ,hochgradig überlebensfähiges Kommando-, Kontroll- und Kommunikationszentrum‘“, wie die Airforce auf ihrer Website schreibt. „Unmittelbar nach einer Explosion wären der Präsident, der Verteidigungsminister und die Generalstabschefs an Bord und in Sicherheit. Von dort könnten sie einen nuklearen Gegenschlag anordnen.“1 Das ist der zynische Trost, den man den Völkern für einen Atomkrieg anbietet. Tatsächlich hat in der bisherigen Geschichte nur ein Staat bzw. nur ein Präsident den Einsatz von Kernwaffen befohlen: Am 6. und 9. August 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, erfolgten auf Befehl von Harry S. Truman zwei Atomwaffenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki mit weit über 300 000 Toten. Truman war übrigens ein Politiker und Präsident der Demokratischen Partei, genauso wie der heutige Präsident Joe Biden. „Statista“ meint, daß Rußland 5889 Kernwaffen besitzt. Die USA verfügen über 5244 Kernwaffen. Zu den legalen Atomwaffenmächten gehören weiterhin China (410 Kernwaffen), Frankreich (290) und das Vereinigte Königreich (225). Zu den illegalen Atomwaffenländern zählen Pakistan (170), Indien (164), Israel (90), Koreanische Volksrepublik (30).2 Insgesamt gibt es laut Statista 12 512 Atomsprengköpfe, die die Erde mehrfach auslöschen können. In einem Interview Mitte der 60er Jahre wies Fidel Castro auf eine Besonderheit seiner persönlichen Macht im Vergleich mit der Macht eines USA-Präsidenten hin: „Die Wahrheit ist, daß ich zwar bestimmte Funktionen ausübe, die zu meinen Ämtern im Staat und in der Partei gehören, daß meine Entscheidungsbefugnis aber tatsächlich geringer ist als die des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Wenn wir über persönliche Macht sprechen: In keinem Land der Welt, nicht einmal in absoluten Monarchien, hatte je eine Person so viel Macht wie der Präsident der Vereinigten Staaten. Der Amtsinhaber, den Sie Präsident nennen, kann das Land sogar in einen thermonuklearen Krieg führen, ohne den Kongreß zu konsultieren. Das ist in 1 https://www.nzz.ch/mobilitaet/doomsdayplane-das-fliegende-pentagon-kann-einematomschlag-standhalten-ld.1745094?utm_ source=pocket-newtab-global-de-DE 2 https://de.statista.com/statistik/daten/ studie/36401/umfrage/anzahl-deratomsprengkoepfe-weltweit/ der Geschichte einmalig. Es war seine Entscheidung, in Vietnam zu intervenieren … Folglich verkörpert der Funktionär, den Sie Präsident nennen, den umfassendsten Ausdruck einer Klassendiktatur, die gelegentlich deutlich wird, wenn sie einem einzelnen Mann die absolute Macht überläßt.“3 In den USA entscheidet immer der Präsident über das Führen von Kriegen. Er entscheidet auch über die Tötung bzw. Beseitigung von vermeintlichen und tatsächlichen Gegnern. So ist seit der Präsidentschaft des „Demokraten“ Obama (2009–2017) allgemein bekannt, daß er Drohnen zur Tötung von „Terroristen“ einsetzte, die hunderten unschuldigen Menschen z.B. in Afghanistan und in Pakistan das Leben kostete. George Friedman, ein politischer Falke, äußerte sich bereits am 2.4.2015 in einer Rede vor dem „Chicago Council on Global Affairs“ zu den außenpolitischen Interessen der USA. „Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im Ersten und im Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg, waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland. Vereint sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann. Unser Hauptinteresse war sicherzustellen, daß dieser Fall nicht eintritt.“4 „Die Urangst der USA ist, daß deutsches Kapital und deutsche Technologien sich mit russischen Rohstoffen und russischer Arbeitskraft verbünden. Eine einzigartige Kombination, vor der die USA seit Jahrhunderten eine Höllenangst haben.“5 In seinen weiteren Ausführungen machte Friedman deutlich, daß ein militärischer Stellvertreterkrieg in der Ukraine bereits lange vor 2014 in Vorbereitung war, der sich einerseits gegen Rußland und andererseits gegen deutsche Interessen bzw. gegen Deutschland und somit gegen die Europäische Union richtet. Friedman bestätigte in seiner Rede, daß Rußland in einen Krieg in der Ukraine hineingezogen werden sollte. Dazu erfolgten die Ausbildung der ukrainischen Armee und entsprechende Waffenlieferungen. Die USA agierten außerhalb der NATO. Sie verfolgten und verfolgen die Absicht, einen „Sicherheitsgürtel“ um Rußland herum aufzubauen. In seinen Ausführungen wies er darauf hin, daß entsprechende militärische Vorbereitung ebenfalls in Rumänien, Bulgarien, Polen und den baltischen Staaten liefen bzw. laufen. Friedman bezeichnete die USA als ein Imperium, das seine alleinige Vormacht sichern muß. „Die Frage, die sich jetzt für die Russen stellt, werden sie die Ukraine wenigstens als eine neutrale Pufferzone erhalten, oder wird der Westen so weit in die Ukraine vordringen, daß er nur noch 100 Kilometer von Stalingrad und 500 Kilometer von Moskau entfernt ist. Für Rußland ist der Status der Ukraine eine existenzielle Bedrohung und die Russen können das nicht ignorieren.“ 3 Castros Kuba, Lee Lockwood, Taschen, S. 188 4 https://www.sein.de/george-friedmans-redevor-dem-chicago-council-on-global-affairsam-04-02-2015/ 5 https://www.sein.de/george-friedmans-redevor-dem-chicago-council-on-global-affairsam-04-02-2015/ Schauen wir auf den tatsächlichen Verlauf der militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine, so scheint ein US-Plan zu bestehen, auf dessen Grundlage durch immer neue Eskalationsstufen der Weg zu einem möglichen dritten Weltkrieg mit Atomwaffeneinsatz bereitet wird. In einer ersten Stufe lieferten das Imperium und seine NATO-Vasallen vermeintlich nichtletale Waffen, Abwehrwaffen und militärische Beratung (Söldner, Berater). Dann folgte die Bereitstellung von letalen Waffen, Drohnen und Raketen. Ein nächster Schritt war die Lieferung von Panzern und weitreichenden Waffen wie Raketen und Drohnen. Nun stellt die USA der Ukraine weltweit geächtete Streumunition zur Verfügung. Mit der Lieferung von US-F16- Kampfflugzeugen ist eine weitere Eskalation in Vorbereitung. Diese Flugzeuge sind in der Lage, Kernwaffen zu tragen. US-Kernwaffen befinden sich in den NATO-Staaten Belgien, Niederlanden, Italien, Türkei und Deutschland („Fliegerhorst Büchel“ in der Eifel). Mit großer Wahrscheinlichkeit könnten diese Flugzeuge nur von polnischen oder rumänischen Territorien starten, da die Ukraine weder über fachliche noch technische Voraussetzungen für Einsatz und Wartung dieser Flugzeuge verfügt. In diesem Fall wären nicht nur die F16-Kampfflugzeuge ein Ziel, sondern auch Flugplätze, Kernwaffenlager und Bereitstellungsräume, zumal Polen von den USA eine atomare Teilhabe fordert. Joe Biden entschied am 13.7.2023, bis zu 3000 Reservisten zusätzlich für Europa im Rahmen der Operation Atlantic Resolve zu aktivieren.6 Der US-Präsidentschaftskandidat Robert Kennedy, Jr., sieht in dieser Entscheidung Joe Bidens eine USA-Vorbereitung auf einen direkten Krieg mit Rußland.7 , 8 „Die Operation Atlantic Resolve (OAR) ist eine 2014 begonnene und von den Vereinigten Staaten durchgeführte Operation zur Unterstützung und Bestärkung der NATO-Alliierten in Europa im Rahmen der European Reassurance Initiative (ERI).“9 Mit ihr soll die Rückeroberung der Krim erreicht und auf den militärischen Konflikt in der Ukraine reagiert werden. „Sie stellt keine NATO-Operation dar, sondern wird von den USA bilateral im Rahmen der European Reassurance Initiative durchgeführt.“ Gleichzeitig erfolgt eine enge Koordinierung zur Unterstützung der Kriegsführung in der Ukraine im Rahmen der NATO, der EU und der G7-Staaten. Dr. Ulrich Sommerfeld




3 Castros Kuba, Lee Lockwood, Taschen, S. 188 4 https://www.sein.de/george-friedmans-redevor-dem-chicago-council-on-global-affairsam-04-02-2015/ 5 https://www.sein.de/george-friedmans-redevor-dem-chicago-council-on-global-affairsam-04-02-2015/


6 https://www.fr.de/politik/nato-usa-operationatlantic-resolve-biden-verlegt-tausendesoldaten-nach-europa-ostflanke-zr-92402919. html 7 https://www.merkur.de/politik/us-armeekann-bis-zu-3000-reservisten-fuer-europaaktivieren-zr-92401037.html 8 https://hoch2.tv/beitrag/usa-schickt-3000- reservisten-nach-europa-kriegsbeginn-oderkriegsende/ 9 https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_ Atlantic_



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