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ANTIKOMMUNISMUS – Oder: Woher kommt der Russenhaß?
Erstellt am 12. September 2023 von sascha313
RussenhassIn schöner Regelmäßigkeit erscheinen in den bürgerlichen
Zeitungen und Rundfunkbeiträgen russenfeindliche Haß- und Hetzbeiträge,
bei denen man sich fragt, woher nehmen die Autoren nur ihre Lügen und
Verleumdungen? Woher kommt eigentlich dieser abgrundtiefe Russenhaß? Da
schreibt beispielsweise ein Leser, der sich als „normaldenkender
Zeitgenosse“ bezeichnet, an seine Tageszeitung einen Leserbrief, der von
Gift und Galle nur so strotzt. Wir kennen ja die üblichen
Beschuldigungen, daß die „Leichen im eigenen Keller“ kurzerhand dem
politischen Gegner angedichtet werden.
Vertauschung der Begriffe
Es ist nicht neu, wenn Begriffe vertauscht werden, die Russen von den
Ukrainern und von ihren westlichen Kuratoren als Nazis beschimpft, und
in gleicher Logik das faschistische Regime in Kiew beschönigend als „die
ukrainische Regierung“ bezeichnet wird. Die Russen und insbesondere der
russische Präsident werden als „Barbaren“ dargestellt, denen man alle
nur denkbaren Verbrechen anhängen kann: Mord und Totschlag,
Plünderungen, Vergewaltigungen und Kindesentführungen. Wen wundert’s,
wenn dann auch noch die „Kreml-Diktatur“ mit dem Hitlerfaschismus auf
eine Stufe gestellt, und der faschistische Majdan-Putsch von 2014 mit
dem Überfall der Nazis auf den Sender Gleiwitz gleichgesetzt wird.
Dümmer geht’s nimmer!
Wer profitiert eigentlich am Krieg?
Es vergeht kein Tag, ohne daß die Westmedien und ihre Propagandisten in
den Redaktionen vom „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ auf die Ukraine
faseln (Präsident Putin als „paranoider Aggressor“), und die
ukrainische Seite angebliche „Erfolge“ im Kampf gegen die russischen
„Invasoren“ anzumelden hat. Na, klar! …es steckt ein „fanatischer
Antiamerikanismus“ dahinter, falls da jemand noch die Frage stellt,
woher das Selenski-Regime seit über einem Jahrzehnt seine militärischen
und finanziellen Zuwendungen bezieht. Der militärisch-industrielle
Komplex der USA und anderer imperialistischer Länder des Westens und
seine Fürsprecher, die Rüstungslobbyisten im deutschen Bundestag,
beklagen heuchlerisch und mit besorgter Attitüde die zivilen Opfer und
die vielen Kinder, die angeblich durch russische Raketen umgekommen
seien, während Bundeswehroffiziere selbstbewußt verkünden, daß man sich
auf einen langen Krieg werde einstellen müssen, und die Bundeswehr der
Ukraine selbstverständlich „helfen“ werde (dem faschistischen Regime in
Kiew – wohlgemerkt!).
Wer ist der Aggressor im Ukraine-Krieg?
save the DonbassDaß der Krieg der Ukraine gegen die eigene Bevölkerung
im Donbass nicht erst am 24. Februar 2023, sondern bereits 2014 begonnen
hat, als die ukrainische Armee zielgerichtet Schulen, Kindergärten und
belebte Wohngebiete bombardierte. Kein Wort darüber in den Westmedien,
daß mindestens acht bis zehntausend unbewaffnete Menschen, darunter
Hunderte Kinder, diesem wütenden Terror zum Opfer fielen, und ein Ende
dessen ist nicht abzusehen. Nein, nein – die Lüge beginnt schon mit dem
eigentlichen Kriegsbeginn. Es war ein Völkermord! Und der deutsche
Bundeskanzler kommentierte das mit einem Wort, er nannte es
„lächerlich!“ Kann man eigentlich noch zynischer sein? Daß heute
ukrainische Soldaten an der Front, schlecht ausgebildet, unzureichend
bewaffnet und schutzlos den russischen Gegenangriffen ausgesetzt sind,
buchstäblich als Kanonenfutter geopfert werden – auch davon in den
Westmedien kein Wort. Und es herrscht peinliches Schweigen, wenn man auf
Hitlerkollaborateure, wie Bandera, Melnik und Schuchewitsch zur
sprechen kommt, die heute den ukrainischen Nazis als Vorbild dienen, und
wenn in den USA und auf ukrainischer Seite immer wieder
Hakenkreuz-Fahnen und bei den ukrainischen Soldaten nazistische
Tätowierungen auftauchen.
Die Bedrohung aus dem Osten
Bedrohung Russen
Der Russenhaß hat eine lange Geschichte. In seinem 1947 erschienenen
Buch über den Bewahrer und Verteidiger des russischen Reiches, „Iwan
Grosny“ schreibt Professor R. J. Wipper:
Es würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen, auf jene Tendenzen und
Stimmungen einzugehen, die sich in der deutschen Wissenschaft nach dem
Ersten Weltkriege von 1918 an herauszubilden begannen, doch ihr
Wesenskern läßt sich in wenigen Worten definieren. In Deutschland
erstarkte ein kriegerischer Nationalismus, für den blindwütigen,
verbohrten Faschismus wurde der Boden vorbereitet.
Die Gier nach den russischen Reichtümern
Die Mehrzahl der deutschen Gelehrten, die sich mit dem Verlust der
Denk- und der Lehrfreiheit abgefunden, sich der feudalen Disziplin
willig unterworfen und nicht einmal das Niveau der liberalen
bürgerlichen Wissenschaft erreicht hatten, fügten sich den Weisungen
der faschistischen Obrigkeit; diese Obrigkeit aber rief das ganze
deutsche Volk auf, nach Osten zu marschieren, um das Slawentum zu
vernichten und das russische Volk zu Sklaven der deutschen Herren zu
machen; in diesem Feldzuge war den Wissenschaftlern die Rolle der
Vorkämpfer zugedacht: Beweise für die physische Untauglichkeit und die
geistige Unfähigkeit der slawischen Rasse überhaupt und des russischen
Volkes insbesondere zu sammeln.
Volksverhetzung durch deutsche Professoren
Es ist leicht zu begreifen, warum die deutsche Wissenschaft so gierig
nach Stadens Aufzeichnungen [1] griff, hatte sie doch in dieser Schrift
den ihr erforderlichen Anklageakt gegen das russische Volk gefunden, das
sich auf eine „historische“ Grundlage stützende Vorwort zu dem
geplanten Feldzuge gegen die Sowjetunion. Mit welcher Begeisterung
vertieften sich die deutschen Wissenschaftler in Stadens „Anschlagk“,
Moskowien zu einer Provinz des Heiligen Römischen Reiches zu machen! Mit
welch verzücktem Jubel griffen sie den Aufruf Stadens zur
Brandschatzung des russischen Landes auf: „Die Städte und die Dörfer
sollen freie Beute der Kriegsleute sein!“ Wie gierig lauschten sie den
Spottreden des deutschen Verräters über die Ignoranz und die Barbarei
des russischen Volkes, über seine „Unfähigkeit“, seine Heimat zu
verteidigen!
Der Mythos wurde in alle Winde zerstreut!
Die Aufzeichnungen Stadens wurden im faschistischen Deutschland zum
aktuellsten Buch, zur Prophezeiung, zum Zukunftsprogramm. Der mit
seiner Hilfe neubelebte böswillige Mythos von der Unfähigkeit des
russischen Volkes, seine Heimat zu verteidigen, wurde durch den Großen
Vaterländischen Krieg widerlegt, von der heldenmütigen Roten Armee in
alle Winde verstreut. Es ist die Aufgabe der Gelehrten der Sowjetunion,
diesem großen Ereignis unserer Gegenwart die gebührende historische
Auslegung zu geben.
Quelle: R. J. Wipper „Iwan Grosny“. Verlag für fremdsprachige Literatur
Moskau, 1947, S. 231f. (Zwischenüberschriften eingefügt – N.G.)
Die nach marxistischen Methoden arbeitenden Historiker haben die
Produktionsbeziehungen, die Teilung der Gesellschaft in Klassen und die
Politik der jeweiligen Regierungen im Zusammenhang mit der sozialen
Bewegung untersucht. Im Interesse einer erfolgreichen und sachgerechten
Erforschung der Geschichte des 16. Jahrhunderts, insbesondere der
Politik von Iwan Grosny, muß man die schon von J.W. Stalin aufgestellte
und klassisch formulierte Grundthese vor Augen haben:
„In Rußland wurde die Rolle des Vereinigers der Nationalitäten von den
Großrussen übernommen, an deren Spitze eine historisch entstandene,
starke und organisierte adelige Militärbürokratie stand.“ [2]
Und über die Russen schreibt Professor R. J. Wipper:
„Der Moskauer Staat lebt in dieser Zeit von seinen alten, im Laufe eines
ganzen Jahrhunderts aufgespeicherten Kraftreserven. Die dem russischen
Volk eigene gewaltige Energie, die sich bei der heldenmütigen
Verteidigung Pskows im Jahre 1581 so glänzend bewährt hatte, war noch
lebendig und nicht erschöpft.“ [3]
Und an anderer Stelle zitiert Professor Wipper einen zeitgenössischen
Chronisten namens Balthasar Rüssow, einen grimmigen Gegner der
Moskowiter:
„Daß aber die Russen“, bemerkt Rüssow, „in einer Feste so gewaltige,
streitbare Leute sind, kömmt aus diesen Ursachen her. Erstlich, daß es
ein arbeitsam Volk ist und in der Not zu allerlei gefährlicher und
schwerer Arbeit Tag und Nacht unverdrossen, und Gott bitten, daß sie für
ihren Herrn selig sterben mögen. Zum Andern, ist es von Jugend auf zu
Fasten und mit geringer Speise sich kümmerlich zu behelfen gewohnt; wenn
es nur Wasser, Mehl, Salz und gebrannten Wein hat, kann es sich da
lange genug mit behelfen, welches ein Deutscher nicht thun kann. Zum
Dritten, wenn sie eine Feste, sei sie so gering, als sie immer will, mit
Willen aufgeben, dürfen sie nicht wol wieder in ihr Land kommen; denn
sie werden alle mit großen Spotte umgebracht; und in fremden Landen
können und mögen sie nicht bleiben. Deshalb halten sie sich bis auf den
letzte Mann und lassen sich lieber alle erwürgen, als daß sie mit Geleit
in ein fremd Land passieren sollten. Aber einem Deutschen ist es gleich
viel, wo er sich verhält, wenn er nur genug zu fressen und zu saufen
hat.“ [4 – hervorgeh. von R. J. Wipper]
Anmerkungen und Zitate:
[1] Heinrich von Staden (1545-1578), war ein deutscher Abenteurer und
der Verfasser mehrerer Aufzeichnungen über den Moskauer Staat.
„Anschlagk“ ist der Titel einer seiner Notizen. Diese handschriftlich
vorliegenden Faszikel bewogen deutsche Historiker nach 1916 über das
seelische Gleichgewicht und die angebliche Perversität Iwan Grosnys zu
spekulieren. Man ging davon aus, wenn ein Autor ein Buch über den
Moskauer Staat und dessen Bräuche schrieb, müsse Moskowien gleichfalls
ein barbarisches Land sein, das nach grausamsten asiatischen Methoden
regiert werde, ein unzivilisiertes Land, das an seiner Rückständigkeit
und dem Mangel an Verbindung mit dem aufgeklärten Europa zugrunde gehen
werde. Zudem hatte ein anderer Autor namens Fletcher im Ergebnis seiner
1589 nach Moskau unternommenen Reise die Russen als verlogen,
unzuverlässig, gewalttätig und mißtrauisch beschrieben, obwohl er
keinerlei Beweise dafür zu erbingen vermochte. Vor diesem dunklen
Hintergrunde mußte sich um so strahlender die gesetzmäßige, sich auf die
Charte gründende Regierung der Königin von England abheben.
[2] J. Stalin, „Marxismus und nationale Frage“, SWA-Verlag, Berlin 1946, S. 16.
[3] R. J. Wipper, „Iwan Grosny“.a.a.O. S. 211.
[4] ebd. S. 212
Die Feinde Rußlands
Russenfeinde
Condoleeza Rice: „Sibrien ist zu groß, es kann nicht einem Staat
gehören. Die Frage über den reichtum Sibiriens wird bald auf der
Tagesordnung stehen. Die russische Föderation umfaßt 2% der
Weltbevölkerung, sie kontrolliert 15% der Erde und verfügt über 30% der
Naturressoucen der Erde. Diese Situation kann nicht länger so bleiben.“
Madleine Albright: „Wir reduzieren die Bevölkerung Rußlands um 15 – 25
Millionen. Das reicht für die Versorgung der Erdgasleitungen aus.“
Zbigniew Brzezinski: „Der kalte Krieg wurde mit dem Sieg einer der
beiden Seiten und der Niederlage der anderen beendet. Wie auch bei der
Beendigung anderer Kriege gibt es eine KAPITULATION. Dieser Moment ist
am 19. November 1990 eingetreten. In der Erklärung, die äußerlich
maskiert war als Freundschaftsvertrag hat Michail Gorbatschow die
Sowjetunion in die finale Etappe des kalten Krieges geführt, er nahm die
Bedingungen des Sieger an, und das ist der Westen.“
Hillary Clinton: „Unsere Aufgabe ist es, mit allen beliebigen Mitteln und mit Gewalt die Entwicklung Rußlands zu verhindern.“
Der Antikommunismus
Im Zuge der Verfälschung der Geschichte Rußlands kam natürlich hinzu,
daß nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution sämtliche Lügen
und Verleumdungen, die bisher über Rußland verbreitet worden waren, nun
den Bolschewiki zugeschrieben werden konnten. Aus dem Russenhaß wurde
kurzerhand der Antibolschewismus, und aus erlogenen Horrorgeschichten
von Stadens und Fletchers wurde die angebliche Grausamkeit der
Bolschewiki.
Was ist Antikommunismus heute?
Antikommunismus: Grundzug der imperialistischen Politik und Ideologie,
der alle ihre Formen durchdringt und ihren Inhalt weitgehend bestimmt.
Der Antikommunismus entstand mit der Herausbildung der
Arbeiterbewegung; er ist ein Zeichen der zunehmenden politischen und
geistigen Krise der Bourgeoisie. Der Antikommunismus hat seine primäre
Ursache im Grundwiderspruch des Kapitalismus.
Was ist die Grundlage des Antikommunismus?
Die materielle Grundlage des Antikommunismus ist das kapitalistische,
insbesondere das monopolkapitalistische Eigentum an allen wichtigen
Produktionsmitteln. Der Antikommunismus ist kein einheitliches
theoretisches System, sondern eine eklektische Vereinigung aller
reaktionären ideologischen Elemente der bürgerlichen Philosophie,
Soziologie, Ethik, Ökonomie, Staatslehre, Ästhetik und
Geschichtswissenschaft; er durchdringt und bestimmt weitgehend deren
ideologischen Inhalt.
Eine Hetzjagd auf alle Kommunisten
Obgleich der Antikommunismus das ideologische Banner der untergehenden
Bourgeoisie auf der ganzen Erde ist, nimmt er in den verschiedenen
Ländern zu verschiedenen Zeiten spezifische Züge an, die sich aus den
Bedingungen des Klassenkampfes ergeben. In Deutschland trug der
Antikommunismus von Anfang an besonders reaktionäre und antihumane Züge.
Bereits im „Manifest der Kommunistischen Partei“ verwiesen Karl Marx
und Friedrich Engels darauf, daß alle Mächte des alten Europas sich vor
den neuen Ideen des Sozialismus und der Arbeiterbewegung fürchten und
sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen diese verbündet haben.
Die Kommunistenverfolgungen seit Ende des 19. Jahrhunderts
Deutschland war das Land, in dem die junkerlich-bourgeoise Reaktion des
19. Jahrhundert den ersten großen Schauprozeß gegen die Kommunisten
inszenierte (Kölner Kommunistenprozeß 1852). An der Seite der
französischen Bourgeoisie beteiligte sie sich an der blutigen
Niederschlagung der Pariser Kommune und wurde auf diese Weise
Mitbegründer der imperialistischen Politik des Exports der
Konterrevolution. Deutschland war das einzige große europäische Land im
19. Jahrhundert, in dem die herrschende Klasse die Sozialdemokratie mehr
als ein Jahrzehnt verboten hatte (Sozialistengesetz). Nach der Großen
Sozialistischen Oktoberrevolution wurden alle Verbrechen am deutschen
Volk mit Hilfe des Antikommunismus vorbereitet und durchgeführt die
Novemberrevolution 1918 niedergeschlagen, Karl Liebknecht und Rosa
Luxemburg ermordet, Adolf Hitler an die Macht gebracht und der zweite
Weltkrieg entfesselt.
Der Antikommunismus in der BRD
Nach 1945 benutzte die imperialistische Bourgeoisie in Westdeutschland
zusammen mit rechten Führern der Sozialdemokratie den Antikommunismus,
um die Arbeiterklasse zu spalten, das Wiedererstehen des deutschen
Imperialismus zu ermöglichen, die Kommunistische Partei Deutschlands
und andere fortschrittliche Organisationen zu verbieten (Karlsruher
Prozeß), die Notstandsgesetzgebung, die Atombewaffnung und vor allem
die aggressive Alleinvertretungsanmaßung gegenüber der Deutschen
Demokratischen Republik und den Revanchismus gegen andere sozialistische
Länder durchzusetzen.
Der Klassenkampf in Europa
Der besonders reaktionäre und aggressive Charakter des Antikommunismus
der deutschen Bourgeoisie ergibt sich aus der besondere Rolle und dem
Platz Deutschland im Ringen zwischen Sozialismus und Imperialismus. Das
Schicksal des Imperialismus in Europa ist mit dem Klassenkampf in
Deutschland aufs engste verbunden. Die vollständige Niederlage des
Imperialismus in Deutschland würde notwendigerweise die Existenz des
Imperialismus in Europa in Frage stellen. Daher treffen hier die
Interessen des deutschen Imperialismus und des Weltimperialismus
unmittelbar zusammen. Deshalb stößt der Kampf der deutschen
Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten um Demokratie und Sozialismus
nicht nur auf den erbitterten Widerstand des deutschen, sondern auch des
internationalen Monopolkapitals. Deutschland zu einem Bollwerk der
Reaktion und zur Speerspitze gegen den Sozialismus auszubauen, das war
und ist die Funktion des Antikommunismus des deutschen Imperialismus
seit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution.
Die Lügen über den Kommunismus
Der Antikommunismus verketzert und verteufelt jeglichen
gesellschaftlichen Fortschritt als Inbegriff des Schlechten, Ungesunden
und Verwerflichen in der Menschheitsentwicklung und, wie die Geschichte
lehrt, nicht ohne Erfolg. Die Lügen des Antikommunismus reichen von den
Behauptungen, die Kommunisten wollen das persönliche Eigentum, die
Nationalität und die Freiheit abschaffen, die Persönlichkeit und die
Familie aufheben und die Weibergemeinschaft einführen, mit denen sich
schon Marx und Engels im Kommunistischen Manifest auseinandersetzen
mußten, bis zu den neuen Argumenten, daß Weltrevolution
Weltimperialismus bedeute, daß es eine kommunistische Bedrohung gäbe,
und daß Totalitarismus und Unfreiheit in den sozialistischen Ländern
herrschten.
Der Antikommunismus ist fortschrittsfeindlich!
Die Negation der Wahrheit im Antikommunismus ist Ausdruck seiner
Negation des gesellschaftlichen Fortschritts. Sein verleumderischer
Charakter ist die logische Folge seiner Feindschaft gegenüber dem
gesellschaftlichen Fortschritt. Wo gegen die Gesetzmäßigkeit der
gesellschaftlichen Entwicklung, wo gegen die notwendige Ablösung einer
Gesellschaftsformation durch eine andere Front gemacht wird, ergibt
sich zwangsläufig eine verzerrte Widerspiegelung der Wirklichkeit,
insbesondere der Kräfte, die den Fortschritt durchsetzen und diesen
Fortschritt repräsentieren. Daher ist der Antikommunismus unvereinbar
mit Objektivität.
Jedoch nicht jede nichtmarxistische Auffassung, nicht jede bürgerliche
Politik ist antikommunistisch: Antikommunismus ist mehr als bürgerliche
Ideologie und Politik. Sein Inhalt ist nicht identisch mit der
einfachen Ablehnung der sozialistischen Ideologie und Politik, ist nicht
die bloße Distanz zum Marxismus-Leninismus, zu seinen Trägern, zu
seinen praktischen Ergebnissen, ist nicht einfach die sachliche
Gegnerschaft.
Warum sind wir für den Sozialismus?
Im Grunde sind alle gegenwärtigen bürgerlichen philosophischen,
soziologischen, ökonomischen und andere Gesellschaftslehren mit dem
Marxismus-Leninismus unvereinbar, weil der dialektische und historische
Materialismus als weltanschauliche Basis der sozialistischen Ideologie
jede Form des Idealismus und des mechanischen Materialismus
ausschließt. Aber allein deswegen sind diese bürgerlichen
Gesellschaftslehren noch nicht antikommunistisch. Antikommunismus ist
systematische, verleumderische und haßerfüllte Feindschaft gegen Theorie
und Praxis des Sozialismus mit dem Ziel, beide zu vernichten und die
demokratischen Kräfte im Lande niederzuhalten.
Warum ist die Idee vom vereinten Europa eine antikommunistische Lüge?
Es handelt sich beim Antikommunismus um eine aggressive reaktionäre
Haltung, die jeden echten Dialog ausschließt, die schöpferische
politische Verhandlungen ablehnt, normale Beziehungen zwischen Staaten
mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung hintertreibt, die die
sozialistischen Staaten Europas, wie Franz Josef Strauß es nannte,
wieder zum „Bestandteil“ eines großdeutschen imperialistischen Europas
machen möchte. In diesem Sinne gibt es einen ideologischen und
politischen Antikommunismus, der seinem Wesen nach zutiefst
antihumanistisch, antidemokratisch und fortschrittsfeindlich und beim
gegenwärtigen Kräfteverhältnis in der Welt und bei der bekannten
Waffentechnik besonders verbrecherisch ist.
Wie kann der Antikommunismus überwunden werden?
Die richtige Differenzierung zwischen den militanten
antikommunistischen und solchen Kräften, die nicht Marxisten sind, aber
für demokratische Veränderungen in Westdeutschland aktiv cintreten,
ist für die Formierung einer breiten Front gegen das Monopolkapital
notwendig. Der Antikommunismus kann, wie die Entwicklung der DDR
gezeigt hat, im Prozeß demokratischer und sozialistischer Umgestaltung
überwunden werden, indem die ökonomische und politische Macht der
Großbourgeoisie durch die ökonomische und politische Macht der Arbeiter
und Bauern im Bunde mit allen anderen demokratischen Kräften ersetzt
wird.
Quelle: Sachwörterbuch der Geschichte (2 Bde.), Dietz Verlag Berlin, 1969, Bd. 2, S.80f. (Zwischenüberschriften eingefügt – N.G.
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