Gefahr einer nuklearen Eskalation: Putin im O-Ton über von London geplante Terroranschläge auf russische AKWs
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 14. SEPTEMBER 2023 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR
von Thomas Röper – http://www.anti-spiegel.ru
Auf einer Podiumsdiskussion hat der russische Präsident Putin über
geplante Terroranschläge auf russische AKWs gesprochen, die demnach
möglicherweise ohne Wissen der britischen Regierung vom britischen
Geheimdienst geplant wurden.
Beim Östlichen Wirtschaftsforum, das in deutschen Medien keine Rolle
spielt, hat Putin wieder traditionell an der Podiumsdiskussion
teilgenommen. Dass die deutschen Medien über die Konferenz nicht
berichten, überrascht nicht, denn sie zeigte in dramatischer Weise, wie
Asien Europa wirtschaftlich überholt.
Auf der Podiumsdiskussion hat der russische Präsident Putin über
geplante Terroranschläge auf russische AKWs gesprochen, die demnach
möglicherweise ohne Wissen der britischen Regierung vom britischen
Geheimdienst geplant wurden. Ich habe die Fragen und Putins Antworten
komplett übersetzt.
Dass der Moderator dabei die „Vizepräsidentin“ erwähnt, liegt daran,
dass auch die Vizepräsidentin von Laos mit auf der Bühne saß. Der
Moderator hat sie später nach den Folgen der von den USA während des
Vietnamkrieges auf Laos abgeworfenen Streumunition gefragt, deren
Blindgänger bis heute Menschen töten.
Beginn der Übersetzung:
Doronow: Ich werde nach den Waffenlieferungen fragen, und dann werde ich
der Vizepräsidentin eine Frage stellen, denn das ist auch für Sie ein
schmerzliches Thema, Sie haben ein wenig darüber gesprochen. Es wurde
beschlossen, Granaten mit abgereichertem Uran zu liefern. Jetzt heißt
es, es bestehe die Möglichkeit, dass die Ukraine auch über
Langstreckenraketen mit bis zu 300 Kilometer Reichweite bekommt.
Erstens: Kann das Ihrer Meinung nach die Situation an der Front verändern? Und zweitens: Wie werden wir darauf reagieren?
Putin: Sie wissen, dass wir bereits darüber gesprochen haben, aber ich
bin gezwungen, es zu wiederholen. Noch vor kurzem war die US-Regierung
der Meinung, dass der Einsatz von Streumunition ein Kriegsverbrechen
ist, und sie hat das auch öffentlich gesagt. Jetzt liefert sie selbst
Streumunition in das Kriegsgebiet in der Ukraine.
Doronow: Aber dabei sagen sie, dass weder die USA noch wir das Verbot ihres Einsatzes unterzeichnet haben.
Putin: Sie haben öffentlich erklärt, dass das ein Verbrechen ist, und
sie begehen diese Taten. Überhaupt ist es ihnen wurscht, was man über
sie denkt, sie tun immer alles ausschließlich in ihrem eigenen
Interesse. Sie dachten, da ihnen die Munition des Kalibers 155 ausgeht
und es schwierig ist, sie zu produzieren – sowohl in den europäischen
Ländern als auch in den USA -, geben sie das, was sie in den Arsenalen
haben. Sie haben also Streumunition und es ging los und sie gaben
Streumunition. Mit dem abgereicherten Uran ist es das Gleiche. All das
sind Verbrechen, von denen sie selbst gesprochen haben, nicht ich, sie
haben gesagt, dass das Verbrechen sind. Aber sie tun es.
Nichts hilft. Ja, natürlich fordert das einen Tribut von uns. Mit dem
abgereicherten Uran ist es dasselbe. Es verseucht die Gegend. Ist das
schlecht? Es ist sehr schlecht.
Doronow: Grossi, der Chef der IAEO, hat übrigens gesagt: „Nein, nichts dergleichen wird passieren.“
Putin: Ja, wir wissen, was das ist. Die Gebiete werden trotzdem verseucht.
Und was ist in dem Zusammenhang passiert? Hat das bisher die Situation
beeinflusst? Die Briten liefern diese Granaten schon seit langem. Hat
sich dadurch etwas auf dem Schlachtfeld geändert? Nein. Jetzt wollen sie
F-16 liefern. Ändert das etwas? Nein. Das verlängert nur den Konflikt.
Im November beginnt bei denen der Wahlprozess, sie müssen um jeden Preis
Ergebnisse vorweisen. Und sie drängen die Ukrainer, weiter zu kämpfen,
egal was sie öffentlich sagen, weil ihnen die Ukrainer egal sind.
Seltsamerweise hat die heutige ukrainische Führung kein Mitleid mit
ihrem eigenen Volk, sie wirft es einfach in den Ofen, einfach so, das
ist alles.
Ändert das irgendwas? Ich denke nicht, ganz sicher nicht. Wird es den Konflikt verlängern? Ja, das wird es.
Aber das ist nicht das, was uns Sorgen macht, sie kennen keine Grenzen. Ich will Ihnen eine Geschichte erzählen.
Vor kurzem hat der FSB auf unserem Territorium bei einem militärischen
Zusammenstoß mehrere Personen getötet und die übrigen gefangen genommen.
Es stellte sich heraus, dass es sich um eine Sabotagegruppe der
ukrainischen Geheimdienste handelte. Die Verhöre laufen. Was zeigen sie?
Ihre Aufgabe war es, eines unserer Kernkraftwerke zu beschädigen,
Stromleitungen, Hochspannungsleitungen, zu sprengen, um schlussendlich
den Betrieb des Kraftwerks zu stören. Und das ist nicht der erste
derartige Versuch. Dabei haben sie im Verhör ausgesagt, dass sie unter
Anleitung britischer Ausbilder vorbereitet wurden. Begreifen die
überhaupt, worauf sie sich einlassen oder nicht? Provozieren sie uns
etwa zu irgendeiner Art Vergeltungsschlag gegen ukrainische nukleare
Anlagen, Atomkraftwerke?
Wissen die britische Führung und der Premierminister überhaupt, was ihre
Geheimdienste in der Ukraine tun, oder wissen sie es vielleicht gar
nicht? Ich kann halte es für möglich, dass die britischen Geheimdienste
ihrerseits auf Anweisung der Amerikaner handeln. Wer am Ende der
Nutznießer ist, ist uns ohnehin bekannt. Ist denen klar, womit sie
spielen, oder nicht? Ich habe den Eindruck, dass sie die Situation
einfach unterschätzen.
Doronow: Sie hatten kein Tschernobyl.
Putin: Wissen Sie, ich weiß, dass nach meinen Worten, wieder ein
Aufschrei ertönen wird: „Das ist wieder eine Drohung, eine nukleare
Erpressung“ und so weiter. Ich versichere Ihnen, dass das, was ich
gerade gesagt habe, die vollständige, absolute, reine Wahrheit ist.
Diese Bastarde sitzen bei uns und machen Aussagen. Ich kenne die
mögliche Reaktion: „Alles, was die da sagen, sagen sie unter
vorgehaltener Waffe“. Nein, das ist nicht wahr, und die britischen
Geheimdienste wissen, dass ich die Wahrheit sage. Aber ich bin mir nicht
sicher, ob die britische Führung überhaupt versteht, was los ist.
Diese Dinge sind wirklich besorgniserregend, weil sie, wie man sagt,
ihre Grenzen nicht kennen, und das kann zu ernsten Konsequenzen führen.
Doronow: Aber uns ist klar, dass wir die nukleare Energieversorgung nicht angreifen werden.
Putin: Ich habe Ihnen gesagt, dass sie uns vielleicht zu diesen Aktionen provozieren.
Ende der Übersetzung
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