Das harmonische Sonnensystem: Wie Planeten die Sonne und das Klima auf der Erde beeinflussen
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 9. SEPTEMBER 2023 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR
von Dr. Peter F. Mayer – https://tkp.at
Bild: WikiImages auf Pixabay
Glaubt man der UNO Unterorganisation IPCC und den Staats- und
Konzernmedien, dann sind seit 1850 oder 1950 nur mehr die Menschen für
die Veränderungen des Klimas verantwortlich. Sonne, Planeten,
Himmelsmechanik, solare Magnetfelder oder kosmische Strahlungen, die 4,5
Milliarden Jahre alleine für das Klima auf der Erde verantwortlich
waren, haben aufgehört zu wirken. Nur mehr das CO2 aus dem Auspuff oder
aus der Produktion von Zement wirkt auf das Klima und das
selbstverständlich nur in eine Richtung, nämlich Erwärmung. Die dafür
benötigen Wissenschaften sind allerdings nur Ökonomie und
Politikwissenschaft. Sehen wir uns an, was dagegen die
Naturwissenschaften zu sagen haben.
Seit der Antike haben die Bewegungen der Planeten im Sonnensystem das
Interesse von Astronomen, Philosophen und Naturwissenschaftler wie
Pythagoras, Kepler oder Newton angezogen, denn die Perioden der
Umlaufbahnen scheinen durch einfache harmonische Proportionen,
Resonanzen und/oder Verhältnismäßigkeiten miteinander verbunden zu sein.
Damit sind auch die gegenseitigen Einflüsse erheblich. Die vielfältigen
Sonnenzyklen lassen sich ebenso wenig wie der Klimawandel auf der Erde
durch rein lokale Parameter erklären.
Mit diesen Wechselwirkungen und deren mathematischen Formulierungen
befasst sich ein Überblicksartikel in Frontiers von Nicola Scafetta und
Antonio Bianchini mit dem Titel „The Planetary Theory of Solar Activity
Variability: A Review“ (Die planetarische Theorie der Variabilität der
Sonnenaktivität: Ein Überblick). Die Vorhersage einer Kleinen Eiszeit ab
2030 stimmt mit der vieler anderer Wissenschaftler überein, sowie mit
der Prognose der Sonnenflecken des US Space Weather Prediction Center.
Die Autoren schreiben einleitend:
„Die hohe Synchronisation unseres Planetensystems wird bereits dadurch
deutlich, dass die Verhältnisse der planetarischen Bahnradien durch eine
Skalierungs-Spiegel-Symmetriegleichung eng miteinander verbunden sind
(Bank und Scafetta, Front. Astron. Space Sci. 8, 758184, 2022). Bei der
Überprüfung der vielen planetarischen Harmonien und der Ungleichungen
der invarianten Umlaufbahnen, die die planetarischen Bewegungen des
Sonnensystems von der monatlichen bis zur tausendjährigen Zeitskala
charakterisieren, zeigen wir, dass sie nicht zufällig verteilt sind,
sondern eindeutig dazu neigen, sich um einige bestimmte Werte zu
gruppieren, die auch mit denen der wichtigsten Sonnenaktivitätszyklen
übereinstimmen. In einigen Fällen waren die Planetenmodelle sogar in der
Lage, die Zeitphasen der solaren Oszillationen vorherzusagen,
einschließlich des 11-jährigen Schwabe-Sonnenfleckenzyklus. Wir betonen
auch, dass Sonnenmodelle, die auf der Hypothese beruhen, dass die
Sonnenaktivität allein durch ihre interne Dynamik gesteuert wird, nie in
der Lage waren, die Vielfalt der beobachteten Zyklen zu reproduzieren.
Obwohl die planetarischen Gezeitenkräfte nur schwach sind, gehen wir auf
eine Reihe von Mechanismen ein, die erklären könnten, wie die
Sonnenstruktur und der Sonnendynamo auf die Planetenbewegungen
abgestimmt werden können. Insbesondere erörtern wir, wie die
Auswirkungen der schwachen Gezeitenkräfte im Sonnenkern durch einen
induzierten Anstieg der Wasserstoff-Fusion erheblich verstärkt werden
könnten. Auch Mechanismen, die die elektromagnetische und gravitative
Großstruktur des Planetensystems modulieren, werden diskutiert.“
Die Bewegung der Sonne
Seit Isaac Newton wissen wir dass die Sonne nicht still steht, sondern
sich um das Schwerezentrum des Sonnensystems bewegt. Oder anders
ausgedrückt: Man legt den Ursprung des Koordinatensystems für alle
Bewegungen im Sonnensystem in dessen Massenschwerpunkt, das Baryzentrum.
Die komplexe Dynamik des Planetensystems kann durch ein allgemeines
harmonisches Modell beschrieben werden. Jede allgemeine Funktion der
Planetenbahnen – wie ihr baryzentrischer Abstand, ihre Geschwindigkeit,
ihr Drehimpuls, usw. – muss eine gemeinsame Frequenzgruppe mit der der
Sonnenbewegung haben.
Die Abbildungen A und B zeigen die Positionen und Geschwindigkeiten der
wackelnden Sonne in Bezug auf das Baryzentrum des Planetensystems. (A)
beschreibt die beobachtete und berechnete Bewegung der wackelnden Sonne
von 1944 (Mitte-rechts unten) bis 2020 (Mitte-links oben), (B) die
Entfernung und die Geschwindigkeit der Sonne relativ zum Baryzentrum des
Sonnensystems von 1800 bis 2020.
In (A) sind auch die Dimensionen eingezeichnet. Mit der hellgelben
Sonnenscheibe (Sun’s disk) mit einem Radius von 696.342 km (Durchmesser
also knapp 1,4 Millionen km) erkennen wir die Fläche in der sich die
Sonne bewegt von ungefähr 6 mal 6 Millionen Kilometer. Da sich die Erde,
so wie alle anderen Planeten, ebenfalls um das Baryzentrum bewegt,
ändert sich auch die Sonne-Erde-Entfernung laufend. Diese Daten stimmen
gut mit der Studie von Zharkova 2019 überein, die von den
IPCC-Sonnenleugnern angegriffen und dann ohne sachliche Begründung von
Nature Research zurückgezogen wurde.
Die Sonnenzyklen
Die Sonnenaktivität ist durch mehrere Zyklen gekennzeichnet, wie den
11-jährigen Schwabe-Zyklus, den 22-jährigen Hale-Zyklus, den
Gleissberg-Zyklus (∼85 Jahre), der Jose-Zyklus (∼178 Jahre), der
Suess-de Vries-Zyklus (∼208 Jahre), der Eddy-Zyklus (∼1000 Jahre), und
der Bray-Hallstatt-Zyklus (∼2300 Jahre). Kürzere Zyklen lassen sich
leicht in Aufzeichnungen zur Gesamtsonneneinstrahlung (Total Solar
Irradiance TSI) und zu Sonnenflecken nachweisen, während längere Zyklen
in langfristigen geophysikalischen Aufzeichnungen wie den Aufzeichnungen
kosmischer Strahlung von Radionukliden (14C und 10Be) und in
Klimaaufzeichnungen zu finden sind.
Die durch planetarische Rückkopplungen erzeugten Sonnenzyklen
beeinflussen natürlich das Klima auf der Erde, wie in der zeitlichen
Übereinstimmung der letzten 2000 Jahre schön zu sehen ist:
Abbildung B vergleicht eine mathematische Darstellung des
Drei-Frequenz-Jupiter-Saturn-Modells mit der Temperaturrekonstruktion
der nördlichen Hemisphäre von Ljungqvist (2010) (schwarz). Es fällt die
gute zeitliche Übereinstimmung zwischen den Oszillationen des Modells
und den Temperaturaufzeichnungen sowohl der tausendjährigen als auch der
115-jährigen Modulationen auf, was durch die geglätteten gefilterten
Kurven am unteren Rand der Abbildung noch besser hervorgehoben wird. Die
Römische Warmzeit (RWP), die Dunkle Kaltzeit (DACP), die
Mittelalterliche Warmzeit (MWP), die Kleine Eiszeit (LIA) und die
Aktuelle Warmzeit (CWP) werden durch das
Drei-Frequenz-Jupiter-Saturn-Modell gut nachgebildet.
Die Vorhersage der kleinen Eiszeit ab 2030
Scafetta (2012a) erörterte weitere Eigenschaften des
Dreifrequenz-Sonnenmodells. Zum Beispiel erscheinen fünf
59-63-Jahres-Zyklen im Zeitraum 1850-2150, die auch gut mit den globalen
Oberflächentemperaturmaxima um 1880, 1940 und 2000 korreliert sind.
Das Modell sagt auch ein großes Sonnenminimum – und damit eine kleine
Eiszeit – um die 2030er Jahre voraus, das zwischen zwei großen
Sonnenmaxima um 2000 und 2060 liegt. Das modellierte solare Minimum um
1970, das Maximum um 2000 und die anschließende Abnahme der
Sonnenaktivität, die bis in die 2030er Jahre vorhergesagt wird, sind mit
den Vorhersagen von Zharkova und den Daten für die Sonnenflecken des US
Space Weather Prediction Center (ein Teil der National Oceanic and
Atmospheric Administration) gut überein. Schließlich reproduziert das
Modell auch einen ziemlich langen Schwabe-Sonnenzyklus von etwa 15
Jahren zwischen 1680 und 1700.
Der Artikel von Scafetta und Barachini ist recht interessant zu lesen,
wenn er auch in einigen Teilen recht mathematisch wird. Die Physik
dahinter wird aber immer gut verständlich erläutert
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