Entnommen: https://rotfuchs.net/files/rotfuchs-ausgaben-pdf/2023/RF-303-04-23.pdf
RotFuchs, April 2023
Auf die Straße für den Frieden!
Nicht erst seit dem 24. Februar 2022 ist die deutsche Medienmafia außer
Rand und Band, wenn es um Hetze gegen Rußland und gegen Menschen geht,
die für Vernunft und Verhandlungen über Waffenstillstand und dauerhaften
Frieden eintreten. Rund um den 25. Februar, dem Tag der Demonstration
in Berlin, zu der Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer aufgerufen
hatten, steigerte sie den Haß noch einmal an die Grenze von Mordhetze.
Es erinnerte an die Zeit, als die von deutschen Industriekapitänen
gegründete „Antibolschewistische Liga“ an der Jahreswende 1918/1919 in
Berlin plakatierte: „Schlagt ihre Führer tot! Tötet Liebknecht!“ Als
Mitte der 60er Jahre in der BRD und in Westberlin Jugendliche gegen den
Vietnamkrieg der USA auf die Straße gingen, übernahmen die Zeitungen des
Springer-Konzerns deren Bekämpfung mit ähnlicher Wut. 1967 wurde der
Student Benno Ohnesorg ermordet, 1968 Rudi Dutschke angeschossen. Was
damals vor allem „Bild“-Stil war, ist heute der aller Staatsund
Konzernmedien. So steigerte sich zum Beispiel eine Schreibkraft des
Hannoverschen Madsack-Konzerns, der sich zum Teil im SPDBesitz befindet,
namens Markus Decker am 28. Februar im konzerneigenen
„Redaktionsnetzwerk Deutschland“ in eine Art Delirium und phantasierte
über Sahra Wagenknecht, die eine „Mischung aus Intelligenz und
Ruchlosigkeit“ sei: „Es geht ihr um die Zerstörung der Demokratie.
Wagenknecht ist ihre in Deutschland wohl einflußreichste Feindin.“ Die
von SPD, Linkspartei und Grünen geführte Staatsgewalt in Berlin förderte
die Pogromstimmung. Ihre Politiker, einige „Linke“ an der Spitze,
verunglimpften die Kundgebung. Wer dorthin wollte, mußte an einem
bedrohlichen Massenaufgebot von Polizisten und kilometerlangen
Absperrungen vorbei. Selbstverständlich schützten die Staatsorgane den
rechten Krawallpublizisten Jürgen Elsässer, als ihm Versammlungsleiterin
Sevim Dagdelen klarmachte, daß er nicht willkommen sei. Mehr als 750
000 Menschen hatten Mitte März das „Manifest“ unterschrieben – offenbar
gibt es Gründe zur Nervosität. Unter solchen Voraussetzungen versteht es
sich fast von selbst, daß in den deutschen Großmedien fast keine Rede
von der Resolution zum Ukraine-Krieg war, die von der UNVollversammlung
am 23. Februar mit einer Mehrheit von 141 Stimmen bei sieben
Gegenstimmen und 32 Enthaltungen verabschiedet wurde. Sie enthält
nämlich keine Verurteilung Rußlands, sondern fordert u. a. dazu auf, die
„diplomatischen Bemühungen“ um Frieden in der Ukraine „zu verdoppeln“.
Das entspricht dem „Manifest für Frieden“ und dem 12-Punkte-Plan, den
die Volksrepublik China am 24. Februar zur Vermittlung zwischen Kiew und
Moskau vorlegte. Dialog und Verhandlungen sollen aber nach dem Willen
des Westens nicht sein. Er spitzt fast täglich die Lage zu. Die
Haßpropaganda ergänzt die Eskalation auf dem Schlachtfeld. Bewußt gehen
die Politiker des Westens das Risiko ein, daß es zu einer direkten
Konfrontation mit russischen Streitkräften kommt. Am 14. März war es
faktisch so weit. Eine US-Drohne vom Typ MQ-9 „Reaper“ (Schnitter,
Sensenmann) versank im Schwarzen Meer, nachdem sie die Grenzen der nach
dem Einmarsch Rußlands in die Ukraine gemäß internationalen Normen
bekanntgegebenen zeitweiligen Sperrzone verletzt hatte. Der Vorfall
zeigte, daß USA und NATO nicht nur am Boden (von Stäben in Kiew über
Waffenlieferungen bis zur Ausbildung von Soldaten) Kriegsparteien in der
Ukraine sind, sondern auch in der Luft. Sie testen die
Abwehrbereitschaft der russischen Luftstreitkräfte: Am 11. März
schickten sie einen US-Bomber vom Typ B-52, der auch Atomwaffen tragen
kann, bis 200 Kilometer vor St. Petersburg. Am 14. März fand laut „Team
Luftwaffe“ auf Twitter der „erste gemeinsame Alarmstart“ britischer und
deutscher Kampfflugzeuge statt. Sie hätten zwei russische Flugzeuge,
darunter eine zivile Regionalverkehrsmaschine vom Typ AN-148, „im
internationalen Luftraum“ angeflogen. Frieden ist bei Leuten, die so
etwas systematisch betreiben, nicht nur unerwünscht, er ist für sie
Horror. Die deutschen Großmedien liefern dieser Politik die passenden
Feinde und die Einschüchterung aller, die nicht aufbegehren. Der
„RotFuchs“ wird diesem Druck widerstehen. Die Ostermärsche der
Friedensbewegung werden ein weiteres Zeichen gegen Haß, Größenwahn und
Krieg setzen. Arnold Schölzel
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