Teil
II
Über
den Klassenkampf von oben und die notwendige Gegenwehr von unten
Von Prof. Dr. Achim Dippe
Das Schweigen der
Lämmer – Wie lange noch?
Die Konturen des
Klassenkampfes verschwimmen und verschwinden, wenn dem Beschäftigten
das Kapital als freundlicher und jovialer Unternehmer gegenübertritt.
Angetrieben durch das
objektiv bedingte Profitstreben der Konzerne, des Kapitals generell,
werden heute im Klassenkampf von oben bis jetzt geltende,
international anerkannte Normative und Standards zum Schutz von Klima
und Natur bewußt mißachtet, werden bisherige Tabuzonen für das
Kapital (öffentliche Daseinsvorsorge, dem Gemeinwohl dienende
Infrastrukturen – Brücken, Straßen, Schulen) als renditeträchtige
Objekte regelrecht okkupiert, ist die Privatsphäre des Menschen dank
der modernen Elektronik kein Hemmnis mehr für eine Vermarktung durch
das Kapital. Der Motor für den Klassenkampf von oben ist die auf
Ausbeutung ausgelegte Wirtschaft mit ihrem entsprechenden
Finanzsystem. Der Schmierstoff sind die angestrebten Profitraten.
Der vom großen Kapital
maßgeblich vorbereitete und vom Staat finanzierte Krieg ist der
brutalste und blutigste Klassenkampf von oben. Der Klassenkampf von
oben ist breit gefächert, aber dennoch eindeutig fokussiert. Er
reicht von den Konsequenzen aus der jeweiligen kapitalistischen
Betriebsordnung bis zum Funktionieren jeder politischen Instanz des
Staates.
Der Klassenkampf von oben
zeigt in der BRD die für den Kapitalismus allgemeintypischen
Merkmale. Es gibt aber auch einige spezifische Charakteristika. Das
Bemühen um den ständigen Ausbau der Führungsrolle der BRD in der
EU, insbesondere in der Eurozone, der Kampf des BRD-Kapitals um die
Dominanz in der internationalen Exportwirtschaft und das unverhüllte
politische und militärische Weltmachtstreben der BRD haben den
Klassenkampf von oben maßgeblich geprägt und bestimmen ihn weiter.
(Teil III folgt morgen)
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