Dienstag, 11. Februar 2020

II. DAS SCHWEIGEN - Wie lange noch?



Teil II
Über den Klassenkampf von oben und die notwendige Gegenwehr von unten

Von Prof. Dr. Achim Dippe

Das Schweigen der Lämmer – Wie lange noch?

Die Konturen des Klassenkampfes verschwimmen und verschwinden, wenn dem Beschäftigten das Kapital als freundlicher und jovialer Unternehmer gegenübertritt.

Angetrieben durch das objektiv bedingte Profitstreben der Konzerne, des Kapitals generell, werden heute im Klassenkampf von oben bis jetzt geltende, international anerkannte Normative und Standards zum Schutz von Klima und Natur bewußt mißachtet, werden bisherige Tabuzonen für das Kapital (öffentliche Daseinsvorsorge, dem Gemeinwohl dienende Infrastrukturen – Brücken, Straßen, Schulen) als renditeträchtige Objekte regelrecht okkupiert, ist die Privatsphäre des Menschen dank der modernen Elektronik kein Hemmnis mehr für eine Vermarktung durch das Kapital. Der Motor für den Klassenkampf von oben ist die auf Ausbeutung ausgelegte Wirtschaft mit ihrem entsprechenden Finanzsystem. Der Schmierstoff sind die angestrebten Profitraten.

Der vom großen Kapital maßgeblich vorbereitete und vom Staat finanzierte Krieg ist der brutalste und blutigste Klassenkampf von oben. Der Klassenkampf von oben ist breit gefächert, aber dennoch eindeutig fokussiert. Er reicht von den Konsequenzen aus der jeweiligen kapitalistischen Betriebsordnung bis zum Funktionieren jeder politischen Instanz des Staates.

Der Klassenkampf von oben zeigt in der BRD die für den Kapitalismus allgemeintypischen Merkmale. Es gibt aber auch einige spezifische Charakteristika. Das Bemühen um den ständigen Ausbau der Führungsrolle der BRD in der EU, insbesondere in der Eurozone, der Kampf des BRD-Kapitals um die Dominanz in der internationalen Exportwirtschaft und das unverhüllte politische und militärische Weltmachtstreben der BRD haben den Klassenkampf von oben maßgeblich geprägt und bestimmen ihn weiter.

(Teil III folgt morgen)

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