Warum der US-geführte Westen in der Ukraine um jeden Preis gewinnen muss
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 22. JANUAR 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR
von Thomas Röper – www.anti-spiegel.ru
Wenn der US-geführte Westen in der Ukraine gegen Russland verliert, ist
die Rolle der USA als führende Weltmacht Geschichte. Für die USA geht es
in der Ukraine ums Überleben ihres Systems, das auf der Beherrschung
und Ausbeutung der Welt beruht.
In diesen Tagen gab es einige interessante Äußerungen, die man sich
genauer anschauen sollte, denn sie erklären, warum der US-geführte
Westen in der Ukraine aus seiner Sicht nicht verlieren darf.
Es geht um die (neue) Weltordnung
George Robertson, von 1999 bis 2003 NATO-Generalsekretär (1999-2003) und
heute Mitglied des Oberhauses des britischen Parlaments, hat dem Daily
Telegraph ein Interview gegeben, in dem er sagte, dass Moskau, Peking
und Teheran die Weltordnung bestimmen, wenn der Westen im Konflikt mit
Russland eine Niederlage der Ukraine zulässt:
„Wenn sie verlieren, verlieren wir, denn dann werden die Chinesen, die
Russen, die Iraner und die Nordkoreaner die Weltordnung schreiben. Und
für meine Enkel wird es äußerst unangenehm sein, in so einer Welt zu
leben“
Aus Sicht eines Transatlantikers ist es eine schreckliche Vorstellung,
dass andere Länder als die USA Einfluss auf die Weltordnung haben
könnten. Allerdings zeigt das auch, warum der Westen international immer
isolierter dasteht, denn der Rest der Welt hat es schon lange satt,
nach den Regeln leben zu müssen, die der US-geführte Westen vorgibt.
Man mag Russland, China, den Iran und so weiter für böse Regime halten,
aber sie alle haben eines gemeinsam: Sie schreiben anderen Ländern und
Völkern nicht vor, wie sie zu leben haben, welche „Werte“ sie toll
finden müssen, oder nach welchem politischen oder wirtschaftlichen
System sie leben sollen. Daher ist die Perspektive, dass Russland, China
und andere Gegner des Westens über die kommende Weltordnung bestimmen,
für die meisten Länder der nicht-westlichen Welt eine durchaus
erfreuliche Nachricht.
Robertson sagte in dem Interview auch, die derzeitige Situation sei
„fast eine Konfrontation der Allianzen“, womit er de facto die russische
These, Russland sei nicht im Krieg mit der Ukraine, sondern mit dem
kollektiven Westen, bestätigte, und er fügte hinzu:
„Die Länder des globalen Südens entscheiden, auf welcher Seite sie
stehen, aber sie scheinen nicht zu erkennen, dass das, was geschieht,
auch ihre Interessen berührt“
Doch, das haben diese Länder sehr wohl erkannt und ihre Sympathie liegt
eindeutig bei Russland, auch wenn viele das aus Angst vor westlichen
Strafmaßnahmen wie beispielsweise Sanktionen noch nicht öffentlich
erklären. Aber man sieht es eindeutig, wenn man sich beispielsweise an
den für den Westen grandios gescheiterten G20-Gipfel erinnert.
Lieber das Ende der Welt als das Ende der US-Dominanz?
Robertson äußerte sich besorgt über den mangelnden politischen Willen
der derzeitigen westlichen Staats- und Regierungschefs, Russland, China
und deren Verbündeten wirksam zu begegnen. Er sagte, Großbritannien, die
EU und die USA sollten Pläne für eine mehrjährige Hilfe für die Ukraine
verabschieden. Nur so eine Entschlossenheit könne Putin beeinflussen,
meint er. Dazu müsse man die Angst vor einer Eskalation ablegen:
„Im Weißen Haus als auch in der Downing Street und in anderen
europäischen Hauptstädten herrscht eine gewisse Zaghaftigkeit, sie
wollen keine Eskalation. Man darf ihnen keine Langstreckenwaffen geben,
denn sie könnten sie in russischem Hoheitsgebiet einsetzen, und dann
hätten wir den Dritten Weltkrieg. Die Angst vor einer Eskalation
reduziert also das Ziel, dass die Ukraine gewinnen muss.“
Robertson ist 77 Jahre alt, vielleicht hat er sein Leben gelebt und
keine Angst vor einem Dritten Weltkrieg. Seine oben erwähnten Enkel, die
angeblich schlecht in einer nicht von den USA dominierten Welt leben
würden, scheinen Robertson nicht viel zu bedeuten, denn der Erhalt der
westlichen Dominanz in der Welt ist ihm offensichtlich so wichtig, dass
er den Dritten Weltkrieg zu riskieren bereit ist. Oder wie sonst soll
man diese Aussage verstehen:
„Meiner Meinung nach müssen wir, wiederum aus psychologischer Sicht, dem
russischen Oberkommando den Gedanken einimpfen, dass sie eskalieren und
diesen Konflikt herbeiführen könnten. Denn ein Konflikt mit der Nato
würde zu einer russischen Niederlage führen.“
Ein Konflikt zwischen Russland und der NATO würde zum Ende der
Menschheit führen, nicht zu einer russischen Niederlage. Aber
anscheinend ist für einige westliche Falken das Ende der Welt das
kleinere Übel als das Ende der Weltherrschaft der USA.
Die Macht der Konzerne ist in Gefahr
Der französische Außenminister Stephane Sejournet gab der Zeitung Le
Parisien ein Interview, in dem er sagte, dass Russland, wenn es die
Ukraine besiegt, 30 Prozent der weltweiten Getreideexporte kontrollieren
würde:
„Wenn die Ukraine verliert, werden 30 Prozent der weltweiten
Weizenexporte unter die Kontrolle Russlands fallen und französisches
Getreide wird auf den Weltmärkten bedroht. Ein russischer Sieg wäre ein
Drama für unsere Landwirte und würde eine Inflation und möglicherweise
ein sehr ernstes Nahrungsmittelproblem nach sich ziehen“.
Das ist eine interessante Argumentation, wenn man bedenkt, dass der
Westen gerade dabei ist, den kleinen Landwirten das Leben schwer zu
machen und sie zur Aufgabe ihrer Höfe zu zwingen. Das ist keine
übertriebene Formulierung, denn in den Niederlanden wird das offiziell
gesagt und umgesetzt. Die Profiteure werden einige wenige westliche
Lebensmittelkonzerne sein. Darüber habe ich gerade erst einen Artikel
geschrieben und Oxfam hat in einem Bericht aufgezeigt, wie schnell
einige wenige westliche Konzerne diesen und andere Weltmärkte übernehmen
und monopolisieren.
Offensichtlich macht sich der französische Außenminister also nicht
Sorgen um die Landwirte, sondern um die westlichen Konzerne. Und dass es
ein ernstes Nahrungsmittelproblem geben könnte, wenn Russland 30
Prozent der weltweiten Weizenexporte kontrolliert, ist ebenfalls Unsinn,
denn Russland exportiert seinen Weizen, er ist also auf den Märkten
verfügbar. Mit diesen Aussagen wird Panik gemacht, dabei geht es nicht
um die Lebensmittelsicherheit, sondern um die Macht und die Profite der
westlichen Lebensmittelkonzerne, denen Russland im Weg stehen würde.
Die (neue) Weltordnung
In der Ukraine geht es dem Westen um die vielbeschworene neue
Weltordnung, die von den westlichen Konzernen dominiert werden soll,
wenn es nach dem Westen geht. Dem stehen Länder wie Russland und China,
aber auch der Iran, Venezuela und andere im Weg. Sie lassen in ihren
Ländern die westlichen NGOs und Konzerne nicht schalten und walten,
sondern wollen, dass die nationalen Regierungen die Politik bestimmen
und nicht die (westlichen) Großkonzerne.
Der chinesische Sozialismus lässt jeden reich werden, aber die neuen
Reichen haben sich aus der Politik rauszuhalten. Die gleiche Linie fährt
auch Russland, denn was der Westen Putin nicht verzeihen kann, ist,
dass Putin nach seinem Amtsantritt als russischer Präsident die Macht
der (dem Westen treu ergebenen) russischen Oligarchen gebrochen hat.
Daher hat der US-geführte Westen den Krieg in der Ukraine provoziert
(siehe die Chronologie des Konfliktes am Ende dieses Artikels). Der Plan
war, Russland so sehr in die Enge zu treiben, dass es zum Eingreifen in
der Ukraine gezwungen wird. Danach sollte die russische Wirtschaft mit
Hilfe der schon im Vorwege ausgearbeiteten Sanktionen zerschlagen
werden, was wiederum zu Unruhen und dem Sturz der russischen Regierung
führen sollte. Im für den Westen besten Fall wäre Russland selbst als
Staat zerbrochen, so dass man die daraus entstandenen neuen und armen
Kleinstaaten hervorragend kontrollieren könnte.
Das wäre der erste Schritt gewesen, danach hätte man sich China
vorgenommen, das ohne seinen Verbündeten Russland ebenfalls angreifbar
geworden wäre. So wollte der US-geführte Westen die Länder aus dem Weg
räumen, die sich den Weltmachtsambitionen der USA, also der US-Konzerne,
entgegen stellen.
Der Plan hat allerdings nicht funktioniert. Russlands Wirtschaft wächst
trotz der Sanktionen und auch militärisch hat Russland in der Ukraine
die Oberhand. Und zu allem Überfluss bringt der globale Süden Russland
immer offener seine Sympathie entgegen.
Daher geht es in der Ukraine tatsächlich um die (neue) Weltordnung, denn
wenn die USA ihre Rolle als Weltherrscher behalten wollen, dessen
Vorgaben der Rest der Welt aus Angst vor den USA folgen muss, dürfen sie
nicht gegen Russland verlieren. Das bedeutet aber auch, dass Russland
recht hat, wenn es sich im Krieg mit dem kollektiven Westen sieht.
Allerdings kann die Ukraine nicht gewinnen, egal wie viel Geld und
Waffen der Westen in das Land pumpt. Und eigene reguläre Soldaten will
der Westen nicht schicken, denn das würde einen Krieg mit Russland
bedeuten, also einen Atomkrieg, den niemand gewinnen kann.
Die USA zündeln daher in vielen Ländern entlang Russlands Grenzen,
genannt seien als Beispiele Georgien, Kirgisien und Kasachstan, oder
auch Armenien und Moldawien, die zwar keine gemeinsame Grenze mit
Russland haben, aber von strategischer Bedeutung sind.
Wie es weitergeht, ist schwer zu sagen, aber eines ist sicher: Die
bevorstehenden Zeiten dürften noch unberechenbarer werden, denn es steht
für alle Beteiligten zu viel auf dem Spiel. Russland kämpft
buchstäblich um sein Überleben, die USA kämpfen um das Überleben ihrer
Rolle als Weltherrscher, auf der ihr ganzes politische und
wirtschaftliche System aufgebaut ist. Auch für die USA geht es, wenn man
es von dieser Warte betrachtet, ums Überleben.
Die Chronologie der Eskalation
Wie versprochen, werde ich noch einmal aufzeigen, wie es zu der
Eskalation in der Ukraine gekommen ist. Wenn Sie das lieber als Video
anschauen möchten, finden Sie diese Informationen auch in dieser Sendung
von Anti-Spiegel-TV.
Anfang Dezember 2019 fand der letzte Normandie-Gipfel in Paris statt.
Selensky kam danach zurück nach Kiew und verkündete seinen Leuten hinter
verschlossenen Türen, dass er das Abkommen von Minsk nicht umsetzen
wird. Allen Beteiligten in der Ukraine war damit klar, dass ein Krieg
mit Russland unvermeidbar geworden war und Kiew begann mit konkreten
Kriegsvorbereitungen. Das hat der Chef des ukrainischen
Sicherheitsrates, Alexej Danilow, im August 2022 in einem Interview
offen erzählt und auch Selensky hat das nun in dem Spiegel-Interview
bestätigt.
Im Januar 2021 wurde Joe Biden US-Präsident. Im Gegensatz zu seinem
Vorgänger Trump, der keine Eskalation in der Ukraine wollte, gab Biden
Selensky grünes Licht. Daraufhin begann Selensky im Februar 2021 gegen
die Opposition vorzugehen, woraufhin der Chef der größten
Oppositionspartei unter Hausarrest gestellt und alle oppositionellen
Medien wurden verboten wurden.
Im März 2021 setzte Selensky die neue Militärdoktrin der Ukraine in
Kraft, in der ein Krieg mit Russland mit dem Ziel festgeschrieben wurde,
die Krim gewaltsam zurückzuerobern und den Konflikt im Donbass
gewaltsam zu entscheiden.
Mitte April 2021 verkündete die Biden Regierung den Abzug aus Afghanistan bis zum 11. September.
Im April und Mai 2021 stand die Ukraine kurz vor einem Krieg mit
Russland, wurde aber von den USA noch einmal zurückgepfiffen. War der
Grund, dass die US-Truppen noch in Afghanistan und damit verwundbar
waren, oder dass die USA die Ukraine nicht so umfänglich unterstützen
konnten, solange sie noch in Afghanistan gebunden waren?
Mitte Juni 2021 fand ein Gipfeltreffen der Präsidenten Putin und Biden statt, bei dem es aber keine Annäherung gab.
Im August 2021 fand die überstürzte Flucht der NATO- und US-Truppen aus Afghanistan statt.
Während Kiew die Situation im Donbass ab Ende 2021 wieder eskaliert hat
und die NATO ihre Truppenpräsenz in der Ukraine unter dem Vorwand von
Manövern und Ausbildungsmissionen erhöht hat, haben Deutschland und
Frankreich das Minsker Abkommen im November 2021 offiziell beerdigt,
worüber es in westlichen Medien allerdings keine Berichte gab.
Die Russland-Sanktionen wurden, wie Politico im Oktober 2022 berichtet
hat, bereits mindestens ab November 2021 in Gesprächen zwischen
Washington und Brüssel vorbereitet. Das war drei Monate vor dem Beginn
der russischen Intervention in der Ukraine und just zu dem Zeitpunkt,
als Berlin und Paris das Minsker Abkommen beerdigt haben. Dass die
Abkehr vom Minsker Abkommen zum Krieg in der Ukraine führen würde, war
den Entscheidungsträgern in Washington und Brüssel (und wahrscheinlich
auch in Berlin und Paris) offenbar klar, weshalb sie parallel die
entsprechenden Sanktionen vorbereitet haben. Afghanistan war
Vergangenheit und damit hatten die USA die Hände frei für einen neuen
Konflikt.
Im Dezember 2021 forderte Russland von den USA und der NATO ultimativ
gegenseitige Sicherheitsgarantien und den Abzug der NATO-Truppen aus der
Ukraine und erklärte, dass es im Falle einer Ablehnung gegenseitiger
Sicherheitsgarantien gezwungen sei, „militärtechnisch“ zu reagieren.
Damit war klar, dass Russland auf weitere Bestrebungen, die Ukraine in
die NATO zu ziehen, militärisch reagieren würde. Das war der Moment, in
dem allen verantwortlichen Politikern bewusst war, dass eine Ablehnung
von Verhandlungen mit Russland zu einem Krieg in der Ukraine führen
würde. Der Krieg und all das Elend hätte verhindert werden können, wenn
die USA bereit gewesen wären, einen neutralen Status der Ukraine
dauerhaft zu akzeptieren und zu garantieren.
Am 8. Januar 2022 wurde Scott Miller zum US-Botschafter in der Schweiz
berufen. In einem Interview vom November 2022 erzählte er ganz offen,
dass die USA „Geheimdienstinformationen über die Invasion“ gehabt hätten
und er diese sofort, also Anfang Januar 2022, der Schweizer Regierung
gezeigt hätte. Da die Gespräche zwischen Russland und den USA über die
Frage, ob es zu Verhandlungen über die von Russland geforderten
gegenseitigen Sicherheitsgarantien kommen würde, zu diesem Zeitpunkt
noch liefen, belegt die Aussage von Miller, dass die USA bereits
beschlossen hatten, nicht in Verhandlungen einzutreten und sich der
Folgen, nämlich der russischen Intervention in der Ukraine, in vollem
Umfang bewusst waren. Miller bestätigte damit außerdem indirekt den
Bericht von Politico darüber, dass die Sanktionen schon Monate vorher
ausgearbeitet wurden, was Bundeskanzler Scholz und andere westliche
Politiker später auch bestätigt haben, als sie sagten, dass die
Russland-Sanktionen „von langer Hand vorbereitet“ waren.
Ende Januar 2022 wurde in den USA das Lend-Lease-Gesetz für die Ukraine
eingebracht, über das bei seiner Einreichung in den Kongress geschrieben
wurde:
„Mit diesem Gesetzentwurf wird vorübergehend auf bestimmte Anforderungen
im Zusammenhang mit der Befugnis des Präsidenten, Verteidigungsgüter zu
verleihen oder zu leasen, verzichtet, wenn die Verteidigungsgüter für
die ukrainische Regierung bestimmt sind und zum Schutz der
Zivilbevölkerung in der Ukraine vor der russischen Militärinvasion
erforderlich sind“
Das bestätigt ein weiteres Mal, dass die USA sich bereits auf den Krieg
vorbereitet haben, während sie offiziell noch immer mit Russland über
mögliche Verhandlungen über gegenseitige Sicherheitsgarantien gesprochen
haben, denn das Gesetz zur Unterstützung der Ukraine gegen die
„russische Militärinvasion“ wurde einen Monat vor der russischen
Intervention in den Kongress eingebracht.
Fast gleichzeitig mit der Einreichung des Gesetzes haben die USA und die
NATO Ende Januar 2022 die von Russland vorgeschlagenen Verhandlungen
über gegenseitige Sicherheitsgarantien abgelehnt.
Am 19. Februar 2022 hat Selensky auf der Münchner Sicherheitskonferenz
unter dem Applaus der hochrangigen westlichen Zuhörer die atomare
Bewaffnung der Ukraine angedroht. Damit war das russische Eingreifen
nicht mehr zu verhindern, denn dass sich die Ukraine, die in ihrer
Militärdoktrin offen einen Krieg gegen Russland vorbereitet hat, sich
dazu auch noch mit Rückendeckung des Westens nuklear bewaffnen könnte,
war für Russland eine inakzeptable Bedrohung der eigenen Sicherheit.
Am 21. Februar 2022 hat Putin die Donbass-Republiken anerkannt und
Beistandsabkommen mit ihnen geschlossen. In seiner Rede dazu hat Putin
Kiew deutlich vor den Folgen einer weiteren Eskalation gewarnt. Kiew hat
den Beschuss auf zivile Ziele im Donbass danach aber noch einmal
demonstrativ erhöht.
Am 24. Februar 2022 hat Putin in einer weiteren Rede den Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine verkündet.
Am 29. März 2022 gab es Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über
einen Waffenstillstand. Kiew selbst machte dabei den Vorschlag, die Krim
als russisch anzuerkennen und eine Verhandlungslösung für den Donbass
zu finden. Darüber hinaus hat Kiew zugesagt, keine ausländischen Truppen
mehr in seinem Land zu stationieren und nicht NATO-Mitglied zu werden.
Ein EU-Beitritt der Ukraine war hingegen möglich. Außerdem erklärte
Russland als Zeichen des guten Willens, seine Truppen aus der Region
Kiew abzuziehen, was westliche Medien sofort als militärische Niederlage
Russlands umdeklarierten, obwohl der russische Rückzug ohne
Kampfhandlungen stattgefunden hat.
Am 3. April 2022 erschienen die Meldungen von angeblichen Massakern der
russischen Armee in Butscha, die sich jedoch schnell als
False-Flag-Operation herausstellten. Dennoch wurde Butscha als
russisches „Verbrechen“ bezeichnet und in den Medien breit behandelt,
während die mögliche Verhandlungslösung, die nur Tage zuvor erreicht
worden war, kein Thema in den Medien war.
Großbritannien ist ebenfalls nicht auf die erreichte Verhandlungslösung
eingegangen, sondern hat der Ukraine stattdessen am 8. April 2022
Militärhilfe in Höhe von 100 Millionen Pfund für die Fortsetzung des
Kampfes gegen Russland versprochen, was zum damaligen Zeitpunkt noch
eines der größten bisherigen Hilfspakete gewesen ist.
Einen Tag später, am 9. April 2022, reiste der britische Premierminister
Johnson nach Kiew und sprach mit Selensky, der das ukrainische Angebot
im Anschluss an diese Gespräche zurückzog und stattdessen verkündete,
die Entscheidung müsse auf dem Schlachtfeld erfolgen.
Am 30. September 2022 hat der ukrainische Präsident Selensky
Verhandlungen mit einem von Putin geführten Russland per Dekret und
Strafe gestellt
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