Donnerstag, 25. Januar 2024

Quo vadis, Germania? sascha 313

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Quo vadis, Germania?

Erstellt am 24. Januar 2024 von sascha313
Es reicht. Das deutsche Volk ist gespalten. Während ein großer Teil der Westdeutschen immer noch den antikommunistischen Vorurteilen einer jahrzehntelangen Indoktrination durch die herrschende Klasse der Monopolbourgeoisie anhängt, sind sich noch nicht einmal diejenigen einig, denen das unmenschliche, kapitalistische System mehr als nur ungerecht und daher überdrüssig erscheint. Doch liebedienerisches Verhalten gegenüber dem bürgerlichen Staat war schon immer das Credo der bürgerlichen Parteien und ihrer Anhänger. Davon vermögen auch diverse Streitereien im Bundestag nicht abzulenken. Und die opportunistischen Stimmen im Volk werden immer aufdringlicher.
Der Opportunismus – ein Feind des Fortschritts
Schon zur Zeit von Marx und Engels war in Deutschland die größte soziale Basis des Opportunismus die in die Arbeiterklasse eingedrungene Kleinbourgeoisie. Schon damals hatten Marx und Engels vor den Symptomen einer wachsenden Rechtsorientierung gewarnt, deren Quellen sie in folgendem sahen:
„Der Zutritt der Kleinbürger und Bauern“, schrieb Engels im Jahre 1879 an Bebel, „ist zwar ein Kennzeichen des reißenden Fortschritts der Bewegung, aber auch eine Gefahr für sie, sobald man vergißt, daß diese Leute kommen müssen… Ihr Zutritt ist der Beweis, daß das Proletariat in Wirklichkeit die leitende Klasse geworden ist. Da sie aber mit kleinbürgerlichen und bäuerlichen Vorstellungen und Wünschen kommen, darf man nicht vergessen, daß das Proletariat seine führende Rolle verscherzen würde, wenn es diesen Vorstellungen und Wünschen Konzessionen machte.“ [1]
Warum gibt es keine Einigung um jeden Preis?
Schon immer hatten die Klassiker ein undialektisches Herangehen an die Wirklichkeit als eine der philosophischen Wurzeln des Opportunismus entlarvt. Marx und Engels wußten nur zu gut, daß sich die Entwicklung des Proletariats überall in inneren Kämpfen vollziehen wird, daß Opportunismus unausbleiblich und die Auseinandersetzung mit opportunistischen Führern in der Arbeiterbewegung eine historische Notwendigkeit sei. „Einigung“, schrieb Engels, „ist ganz gut, solange sie geht, aber es gibt Dinge, die höher stehen als die Einigung.“ [2] Noch wichtiger war für ihn und Marx die Erhaltung des revolutionären, proletarischen Charakters der Partei, ihre revolutionären Theorie und Taktik. Oder wie Kurt Gossweiler kurz und bündig sagen würde: „Klarheit geht vor Einheit!“
Die Entartung der Sozialdemokratie
Lenin machte in seiner Arbeit „Was tun?“ (1902) ganz besonders auf den Kampf aufmerksam, der innerhalb der II. Internationale zwischen dem revolutionären Flügel und den Opportunisten tobte. „..In der heutigen internationalen Sozialdemokratie“, so schrieb er, sind „zwei Richtungen entstanden…, zwischen denen der Kampf bald entbrennt und in hellen Flammen auflodert, bald erlischt und unter der Asche eindrucksvoller ,Waffenstillstands-Resolutionen‘ weiterglimmt.“ Wie Lenin und Stalin betont haben, ist die Gewähr für den Sieg des Proletariats der schonungslose Kampf gegen den Opportunismus in seinen verschiedenen Formen. Die ideologische und politische Entartung der deutschen Sozialdemokratie wurde immer offensichtlicher.
Die Angst der Bourgeoisie vor der Revolution
Wohl standen an der Spitze „Orthodoxe“, wie Bebel und Kautsky, jedoch wird die Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie in Wirklichkeit hauptsächlich von dem ständig zunehmenden Opportunismus bestimmt. Der Reformismus gewann allmählich die Oberhand über die „Orthodoxie“, mochte er auch zuweilen zurückweichen. Und warum sollte ihm das auch nicht gelingen! Die offizielle „Orthodoxie“ wurde immer mehr das „Zentrum“ in der Partei. Der Zentrismus [3] paßte sich unentwegt dem Reformismus an, wobei er gegen die Linken und ihr revolutionäres Aktionsprogramm auftrat. Die Äußerungen Bebels und Kautskys in der Presse und auf den Parteitagen stellten eine Kette von Konzessionen an den rechten Flügel der Partei dar.
Der Zentrismus – außen rot und innen weiß…
Zentrismus bedeutet Bruch mit dem revolutionären Marxismus in allen entscheidenden Fragen der Politik sowie der Strategie und Taktik des Klassenkampfes. Auf philosophischem Gebiet bedeutet der Zentrismus Verzerrung und Verflachung des dialektischen und historischen Materialismus. Der politische und ideologische Führer des Zentrismus war Kautsky.
„Der Zentrismus“, schrieb Stalin, „ist eine für die II. Internationale der Vorkriegszeit natürliche Erscheinung. Da gab es Rechte (die Mehrheit), da gab es Linke (ohne Anführungszeichen), und da gab es Zentristen, deren ganze Politik darin bestand, den Opportunismus der Rechten mit linken Phrasen zu verbrämen und die Linken den Rechten unterzuordnen.“ [4]
Der Marxismus – eine wissenschaftliche Theorie
Marx und Engels maßen der naturwissenschaftlichen Untermauerung der dialektisch-materialistischen Weltanschauung größte Bedeutung bei. Der dialektische Materialismus, die höchste Errungenschaft des wissenschaftlichen Denkens der Menschheit, verwertet alle Ergebnisse der Wissenschaft, und zwar insbesondere der Naturwissenschaft. Die marxistische Philosophie betrachtet die Welt in ihrer Gesamtheit und stellt die allgemeinsten Entwicklungsgesetze der Natur, der Gesellschaft und des Denkens fest. Die Entwicklung der Naturwissenschaft bestätigt die Richtigkeit der materialistischen Theorie und der dialektischen Methode.
„Man kann ohne Übertreibung sagen, daß nach Engels‘ Tod Lenin als der gewaltigste Theoretiker und nach Lenin Stalin sowie andere Schüler Lenins die einzigen Marxisten waren, die die marxistische Theorie weiterführten und sie unter den neuen Bedingungen des Klassenkampfes des Proletariats durch neue Erfahrungen bereicherten.“ [5]
Das Ziel ist eine von kapitalistischer Ausbeutung und Unterdrückung freie Gesellschaft
Engels forderte das konkrete Studium der historischen Tatsachen. Historischer Materialismus ohne Kenntnis der Geschichte wird zum Schema. Wiederholt hatte sich Engels gegen die versöhnlerische Rolle der Parteiführung unter W. Liebknecht u.a. gewandt. Solange eine Partei auf „das Endziel“ verzichtet, die Diktatur des Proletariats und die gewaltsame Revolution gegen die bürgerliche Gesellschaft mit keinem Wort erwähnt und ihre Forderungen der modernen kapitalistische Gesellschaft anpaßt, wird es keine Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse geben. Über den Entwurf des Erfurter Programms von 1891 schrieb Friedrich Engels:
„Dies Vergessen der großen Hauptgesichtspunkte über den augenblicklichen Interessen des Tages, die Ringen und Trachten nach dem Augenblickserfolg ohne Rücksicht auf die späteren Folgen, dies Preisgeben der Zukunft der Bewegung um der Gegenwart der Bewegung willen mag ehrlich gemeint sein, aber Opportunismus ist und bleibt es, und der ,ehrliche‘ Opportunismus ist vielleicht der gefährlichste von allen.“ [6]
Das Klassenbewußtsein
Jede Klasse entwickelt und gestaltet aus ihren materiellen gesellschaftlichen Verhältnissen heraus ihr eigenes Klassenbewußtsein. Zwischen dem Klassenbewußtsein der Arbeiterklasse und aller anderen Klassen, besonders der Bourgeoisie, besteht ein grundlegender Unterschied. Letzteres ist in hohem Grade von Illusionen und Anschauungen durchdrungen, welche die reale Lage und historische Rolle der betreffenden Klassen und die ganze soziale Wirklichkeit verzerrt widerspiegeln. Bei der Arbeiterklasse ist es ambivalent.
Eine wissenschaftliche Weltanschauung
Das Klassenbewußtsein der Arbeiterklasse muß jedoch eine neue Qualität besitzen. Sein wissenschaftlicher Ausdruck ist der Marxismus-Leninismus. Wie schon F. Engels schrieb, machen die Menschen „mit vollem Bewußtsein“ ihre Geschichte selbst. [7] Das geschieht aber nicht im Selbstlauf, sondern muß durch die marxistische-leninistische Partei geschehen. Fehlt sie oder ist sie revisionistisch, haben bürgerliche und kleinbürgerliche Anschauungen es leicht, sich in den Gehirnen der Menschen, insb. der werktätigen Klasse einzunisten…
Der Weg zum Sozialismus
Die Hauptaufgabe des deutschen Volkes zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist der Aufbau eines einheitlichen und friedliebenden Deutschlands auf demokratischer Grundlage. Das jedoch setzt voraus, daß das Finanzkapital und die Monopole entmachtet und entschädigungslos enteignet, der kapitalistische Staat in all seinen Gliederungen abgeschafft werden, und das Volk die Macht in die eigenen Hände nimmt. Was hier in drei Sätzen beschrieben ist, kann – wie wir gesehen haben – nicht im Zuge von Reformen verwirklicht werden. Es ist ein revolutionärer Prozeß, bei dem die Arbeiterklasse die führende Rolle übernehmen muß. Doch dazu bedarf es einer einheitlichen Führung durch eine marxistisch-leninistische Partei – so wie das 1917 in der Sowjetunion und 1945 in der DDR der Fall war. Einen anderen, einen zweiten oder dritten Weg zum Sozialismus gibt es nicht!
[1] Friedrich Engels. Brief an August Bebel in Leipzig am 24. November 1879, In: Marx/Engels, Werke, Dietz Verlag Berlin,  1966, Bd. 34, S. 425f.
[2] ebd. S. 277.
[3] Zentrismus ist verdeckter Opportunismus, der sich in Worten zum Marxismus bekennt, in der Praxis aber die revolutionäre Bewegung bekämpft (und spaltet).
[4]  J.W. Stalin: „Über die Industrialisierung des Landes und über die rechte Abweichung in der KPdSU(B) – 19. November 1928“. In: Werke, Bd. 11, Dietz Verlag Berlin, 1954, S. 250.
[5] Geschichte der KPdSU (B), Kurzer Lehrgang, Berlin 1952, S. 445.
[6] Marx-Engels. Programmkritiken. Berlin 1931, S. 65.
[7] Friedrich Engels: „Anti-Dührung“. In: Marx/Engels: Werke, Dietz Verlag Berlin, 1962, Bd. 20, S. 264



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