Totenfeier
bei Anne Will
Das war gestern am
06.05.2018 21:45 im ARD eine „Geburtstagsfeier“ für Karl, bei
dieser zum x-ten Male zu Grabe getragen wurde. Anfangs schoss ein
leerer Kopf aus der Sippe der Unternehmer mit abstoßendem
Temperament den Vogel ab, indem er behauptete, seit Marx sei die Welt
in Unordnung, ja, in den Schlamassel geraten. Alles müsse man tun,
um die Gewinne der Herrschenden zu sichern und alle hätten doch
große Chancen, in diesem System mitzuhalten. Der Marx-Bischof fand
rein menschlich gesehen einige warmherzige und durchaus zutreffende
Worte für das Geburtstagskind, der SPD-Vertreter und seines Zeichens
Minister für Finanzen versuchte sich mit hohlen Phrasen und
Versprechungen als Verbesserer kapitalistischer Missstände und die
tolle Sahra hatte als einzige die Finger auf wirklich große Wunden
der gesellschaftlichen Zustände gelegt, ohne allerdings auch nur mit
einem Wort das überlebte System des Privateigentums an
Produktionsmitteln, so wie die Klassiker es uns als wichtigste
Erkenntnis vermittelt haben, zu erwähnen. Schade, sehr sogar. Schön,
dass sie von den Zuschauern den meisten Beifall bekam. Das
Schlimmste: Kein Wort fiel von den größten Verbrechen, die die
Imperialisten-Elite auf dem Kerbholz hat, in der Geschichte als auch
brutal in der Gegenwart: Krieg und Kriegsvorbereitung. Insofern war
es das größte Verdienst des Sozialismusversuchs, den
Kapitalmächtigen den Boden unter den Füssen weggerissen zu haben.
Für ein Dacapo der Enteignung der Klasse der Profitgeier hatte die
„Geburtstagsrunde“ kein Wort übrig. Verblendung, wie gehabt und
bezeichnend für heutige Mitschuld am Ungemach in der Welt. Es war
eine wiederholte Totenfeier, man erkennt ja die Größe dieses großen
Deutschen an. Welch eine Heuchelei! Es wird Zeit, Karl Marx aus der
Friedhofsruhe zu holen samt den schläfrigen Angepassten, um neuen
bereits eingeplanten Katastrophen von vornherein den Garaus zu
machen.
Harry Popow
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