Entnommen: http://www.rotfuchs.net/buecherschau-lesen/gefaehrliche-illusionen-die-transformationspolitik-in-der-kritik.html
Gefährliche
Illusionen –
Die Transformationspolitik in der Kritik
von RF-Online-Redaktion – 29. Oktober 2015
Es
ist das Verdienst der beiden Buchautoren Klaus Blessing und Matthias
Werner, dass sie das Thema Transformation in den Fokus der
politischen Auseinandersetzung gestellt haben.
Schon
vor über 100 Jahren fasste in der SPD die Vorstellung Fuß, man
werde friedlich vom Kapitalismus in den Sozialismus hinüberwachsen.
Wie weiland in der Bibel aus dem Saulus ein Paulus wurde, so ließe
sich auch Finanzkapital und Großbourgeoisie läutern. Es gibt in der
Weltgeschichte viele Belege dafür, dass bei einem demokratischen
Regierungswechsel, bei dem auch die Machtfrage gestellt wurde, die
tatsächlichen Machthaber dies nicht hinnahmen und freiwillig
abtraten. Sie schlugen zurück und verteidigten ihre Macht. Man denke
an Spanien 1936, an Chile 1973 oder an Griechenland 2015.
Dennoch
scheint diese naive Vorstellung unausrottbar. Und manche meinen gar,
wenn diese Idee von der angeblich friedlichen Transformation einer in
die andere Gesellschaft denn aktiv verbreitet werde, dies
absichtsvoll zur Lähmung des revolutionären Elans geschehe. Dagegen
müsse man sich aktiv und mit Argumenten zur Wehr setzen.
Am
20. Juni 2015 fand deshalb in Berlin eine wissenschaftlich-kritische
Konferenz des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden (OKV) statt:
»Das OKV diskutiert« zum Thema »Kann
man in den Sozialismus hinein tanzen? - Der Einfluss der
Transformationstheorie auf linke Politik«.
Der vorliegende Band vereint die Diskussionsbeiträge von Edeltraud
Felfe, Herbert Graf, Ekkehard Lieberam, Herbert Meißner, Hans Modrow
und anderen.
Wie
ein roter Faden zieht sich durch das Buch die Ablehnung von
pseudo-linker praktizierter Transformationspolitik. Bei manchem Leser
werden wohl völlig neue Erkenntnisse vermittelt und bei anderen
wiederum dürfte es so manchen „Aha-Effekt“ geben, weil sie
Vergleichbares in ihrem Umfeld selbst erleben.
Dieses
Buch ist aber mehr als nur die bloße Wiedergabe einer sehr regen
Podiumsdiskussion, da es viel tiefer in diese schwierige Materie
eindringt.
Den
Autoren sei gedankt, weil hier in verständlicher Art, nicht nur für
politisch Interessierte, ein Nachschlagewerk entstanden ist, sondern
weil vor allem Anregungen zum Nachdenken und Handeln vermittelt
werden.
Einziges
Manko dieses Buches ist die fehlende sachliche Auseinandersetzung mit
den Vertretern der Transformationstheorie, die leider trotz Einladung
der Organisatoren zur besagten Podiumsdiskussion nicht reagierten und
es bisher vorgezogen haben, in teilweise diffamierender Art und Weise
in verschiedenen Medien zu dieser Thematik Stellung zu beziehen.
Dieses
Buch erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit aller zu
behandelnden Themen und Sichtweisen. Es ist aber umso wertvoller,
weil es neben den vielfach dargelegten Argumenten die so dringend
notwendigen Impulse gibt, über den Weg zur Überwindung dieser
kapitalistischen Gesellschaftsordnung nachzudenken. Die Zeit dazu ist
auf Grund der großen Kriegsgefahr und der nicht gelösten
sozialen Probleme mehr als reif.
Klaus
Blessing, Matthias Werner (Hrsg.):
Gefährliche
Illusionen
Die Transformationspolitik in der Kritik
Die Transformationspolitik in der Kritik
Verlag
am Park, Berlin 2015
196 S., brosch.
ISBN 978-3-945187-37-1
196 S., brosch.
ISBN 978-3-945187-37-1
12,99
Euro
Kommentar von Hanna Fleiss:
Lieber Harry,
ich weiß nicht, ob das Dein eigener oder der Titel des "Rotfuchs" ist, aber er schon verrät im Zusammenhang mit der "Transformationstheorie" eine ziemliche Prise Unverständnis dessen, worum es sich handelt.
Die "Transformationstheorie" ist ein Rückgriff auf Bernsteins und Kautskys Revisionismus des Marxismus und will uns klarmachen, dass wir den Kapitalismus auch ohne Revolution, durch Reformen und bürgerlichen Parlamentarismus besiegen können. Dass dies Traumtänzerei par excellence ist, dürfte einsichtig sein. Die "Transformationstheorie" wird von der Partei Die Linke zwecks noch mehr Kapitalismus-Kompatibilität, das heißt, das Mitregieren in einer bürgerlichen Koalition, benötigt. Womit alle Zweifel über den Charakter der Partei Die Linke ausgeräumt sein sollten.
Was hält dich ab, dies auch so deutlich und unmissverständlich zu schreiben?
Lieben Gruß, Hanna
Kommentar von Hanna Fleiss:
Lieber Harry,
ich weiß nicht, ob das Dein eigener oder der Titel des "Rotfuchs" ist, aber er schon verrät im Zusammenhang mit der "Transformationstheorie" eine ziemliche Prise Unverständnis dessen, worum es sich handelt.
Die "Transformationstheorie" ist ein Rückgriff auf Bernsteins und Kautskys Revisionismus des Marxismus und will uns klarmachen, dass wir den Kapitalismus auch ohne Revolution, durch Reformen und bürgerlichen Parlamentarismus besiegen können. Dass dies Traumtänzerei par excellence ist, dürfte einsichtig sein. Die "Transformationstheorie" wird von der Partei Die Linke zwecks noch mehr Kapitalismus-Kompatibilität, das heißt, das Mitregieren in einer bürgerlichen Koalition, benötigt. Womit alle Zweifel über den Charakter der Partei Die Linke ausgeräumt sein sollten.
Was hält dich ab, dies auch so deutlich und unmissverständlich zu schreiben?
Lieben Gruß, Hanna
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