Mittwoch, 17. Juli 2024

Xi Jinping: Für eine Gemeinschaft der Menschheit - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2024/07/17/xi-jinping-auf-der-jubilaeumsfeier-weiterfuehrung-der-fuenf-prinzipien-der-friedlichen-koexistenz-und-gemeinsamer-aufbau-einer-gemeinschaft-der-menschheit-mit-einer-gemeinsamen-zukunft/

Xi Jinping auf der Jubiläumsfeier: Weiterführung der Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz und gemeinsamer Aufbau einer Gemeinschaft der Menschheit mit einer gemeinsamen Zukunft

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 17. JULI 2024 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


von Chinesische Botschaft in Deutschland

Vor 70 Jahren wurden die Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz ins Leben gerufen. Sie stellten damals eine bahnbrechende und epochale Errungenschaft in der Geschichte der internationalen Beziehungen dar. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende des Kolonialismus und mit Beginn des Kalten Krieges war die Welt im Umbruch. Einige Länder strebten nach Unabhängigkeit und Souveränität, andere nach Hegemonie und dem Recht des Stärkeren.

Vor diesem Hintergrund präzisierte China zum ersten Mal die Fünf Prinzipien in ihrer Gesamtheit, nämlich gegenseitige Achtung der Souveränität und territorialen Integrität, gegenseitigen Verzicht auf Aggression, gegenseitige Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten des anderen, Gleichberechtigung und gegenseitiger Nutzen in einem friedlichen Miteinander.

Die Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz gelangten von China aus schnell ins Rampenlicht der Weltbühne. Die in den 1960er Jahren entstandene Bewegung der Blockfreien Staaten übernahm sie als ihre Leitprinzipien. Die Erklärung über die Grundsätze des Völkerrechts, die 1970 von der UN angenommen wurde, und die Erklärung über die Schaffung einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung, die 1974 von der UN verabschiedet wurde, bestätigten beide die Fünf Prinzipien. Heute sind sie zu universell anwendbaren Grundnormen für die internationalen Beziehungen und zu grundlegenden Prinzipien des Völkerrechts geworden. Sie haben einen historischen Beitrag zum Fortschritt der Menschheit geleistet und stehen in vollem Einklang mit den Grundsätzen der UN-Charta. Wenn die Fünf Prinzipien befolgt werden, können Länder, die sich in Bezug auf ihr soziales System, ihre Ideologie, ihre Geschichte, ihre Kultur, ihren Glauben, ihren Entwicklungsstand und ihre Größe voneinander unterscheiden, eine Beziehung des gegenseitigen Vertrauens, der Freundschaft und der Zusammenarbeit aufbauen.

Der Geist der Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz bildet die Grundlage, auf der die Vision einer Gemeinschaft der Menschheit mit einer gemeinsamen Zukunft aufbaut. Beide wurzeln in traditionellen chinesischen Weisheiten wie „sei freundlich zu deinem Nächsten“, „suche Freundschaft durch Integrität“ und „fördere die Harmonie zwischen allen Nationen“. Beide zeugen von Chinas diplomatischen Grundsätzen wie Selbstvertrauen, Eigenständigkeit, Gerechtigkeit, Schutz der Benachteiligten und Wohltätigkeit. Beide zeugen von der weitreichenden Vision der Kommunistischen Partei Chinas, der Menschheit mehr zu dienen. Beide manifestieren Chinas feste Entschlossenheit, den Weg der friedlichen Entwicklung zu gehen. Das Ziel ist eine multipolare Welt, in der alle Länder unabhängig von Größe und Reichtum gleichberechtigt sind und am Wohlstand teilhaben. Die Welt ist groß genug, um die gemeinsame Entwicklung und den gemeinsamen Fortschritt aller Länder zu ermöglichen. Das Weltgeschehen sollte im Rahmen umfassender Konsultationen geregelt werden und nicht von denen diktiert werden, die mehr Muskeln haben.

Stichwort 1: Souveräne Gleichheit

Wir müssen das Prinzip der souveränen Gleichheit aufrechterhalten. Die fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz beruhen auf dem Grundsatz der souveränen Gleichheit. Und auf dieser Grundlage fördern sie gleiche Rechte, gleiche Chancen und gleiche Normen für jedes Land. Sie lehnen es ab, dass die Großen die Kleinen unterdrücken, die Starken die Schwachen schikanieren und die Reichen die Armen ausbeuten. Eine gleichberechtigte und geordnete multipolare Welt bedeutet, dass jedes Land seinen Platz auf der Weltbühne finden und die ihm zustehende Rolle gemäß dem Völkerrecht spielen kann, so dass der Prozess der Multipolarisierung insgesamt stabil und konstruktiv verläuft.

Stichwort 2: Gegenseitiger Respekt

Wir müssen das Fundament des gegenseitigen Respekts festigen. Die Länder müssen Gleichheit, gegenseitigen Respekt und gegenseitiges Vertrauen zu den Grundregeln ihres Engagements machen. Sie sollten die unterschiedlichen historischen und kulturellen Traditionen und die verschiedenen Entwicklungsstadien, die Kerninteressen und Hauptanliegen des jeweils anderen sowie die von den Menschen aller Länder unabhängig voneinander gewählten Entwicklungswege und -systeme respektieren. Wir müssen gemeinsam die „goldene Regel“ der Nichteinmischung hochhalten und uns gemeinsam dagegen wehren, dass wir anderen unseren Willen aufzwingen, Blockkonfrontationen schüren, kleine Kreise schaffen und andere zwingen, sich für eine Seite zu entscheiden.

Stichwort 3: Frieden und Sicherheit

Wir müssen die Vision von Frieden und Sicherheit in die Realität umsetzen. Die Vergangenheit und die Gegenwart haben uns gelehrt, dass alle Länder ihre gemeinsame Verantwortung für den Frieden wahrnehmen und sich für einen Weg der friedlichen Entwicklung einsetzen müssen. In der heutigen, von gegenseitiger Abhängigkeit geprägten Welt sind absolute Sicherheit und ausschließliche Sicherheit einfach nicht machbar. Die von China vorgeschlagene Globale Sicherheitsinitiative zielt darauf ab, die Vision einer gemeinsamen, umfassenden, kooperativen und nachhaltigen Sicherheit zu fördern. Es ist dringend erforderlich, Entwicklung und Sicherheit durch Zusammenarbeit zu erreichen und eine ausgewogene, effektive und nachhaltige Sicherheitsarchitektur zu schaffen. Einer von Chinas Beiträgen zu Frieden und Sicherheit in der Welt spiegelt sich in der gemeinsamen Vereinbarung zwischen China und Brasilien zur politischen Beilegung der Ukraine-Krise im Mai 2024 wider, in der es heißt, dass „Dialog und Verhandlungen der einzig gangbare Weg aus der Krise sind.“

Stichwort 4: Gemeinsamer Wohlstand

Wir müssen alle Kräfte bündeln, um Wohlstand zu erreichen. Im Zeitalter der Globalisierung braucht man keine Gräben, sondern Brücken der Kommunikation, keine eisernen Vorhänge, sondern Autobahnen der Zusammenarbeit. China setzt sich für eine allseits nutzbringende und integrative wirtschaftliche Globalisierung ein, fördert eine qualitativ hochwertige Zusammenarbeit und bemüht sich um die Umsetzung der Globalen Entwicklungsinitiative.

Ein Beispiel für Chinas Beitrag zum gemeinsamen Wohlstand ist die Belt and Road Initiative (BRI). Im Einklang mit der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung fördert die BRI eine koordinierte wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung. Ihr Ziel ist es, die Ursachen und Hindernisse zu beseitigen, die die Entwicklung behindern, und die eigenverantwortliche Entwicklung der teilnehmenden Länder zu fördern. Ein gutes Beispiel ist der China-Europa-Express, der inzwischen mehr als 200 Städte in 25 europäischen Ländern erreicht. Sein Schienennetz deckt den gesamten eurasischen Kontinent ab. Bis Ende Juni 2023 hat der China-Europa-Express mehr als 74.000 Fahrten durchgeführt und dabei fast 7 Millionen TEU und Produkte im Wert von mehr als 300 Milliarden US-Dollar transportiert.

Stichwort 5: Fairness und Gerechtigkeit

Wir müssen uns für Fairness und Gerechtigkeit einsetzen. Ohne sie wird Machtpolitik an der Tagesordnung sein, und die Schwachen werden der Gnade der Starken ausgeliefert sein. Angesichts der neuen Entwicklungen und Herausforderungen kann die zentrale Rolle der Vereinten Nationen nur gestärkt und nicht geschwächt werden. Die Ziele und Grundsätze der UN-Charta sind nie veraltet und werden immer wichtiger. China befürwortet die Vision einer globalen Governance, die sich durch umfassende Konsultationen und gemeinsame Beiträge zum gemeinsamen Nutzen auszeichnet.

China glaubt an einen echten Multilateralismus – internationale Regeln sollten von allen Ländern aufgestellt und eingehalten werden. Präsident Xi Jinping traf sich im Juli 2024 mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, und erklärte, dass China bereit sei, eng mit den UN-Organisationen zusammenzuarbeiten, um Frieden und Entwicklung weltweit zu fördern. China unterstützt die Arbeit der Vereinten Nationen und ist bereit, die Zusammenarbeit mit den UN-Organisationen zu verstärken, um den Multilateralismus zu fördern, eine multipolare Welt aufzubauen und die globale Governance gerechter und fairer zu gestalten.

Stichwort 6: Offenheit und Inklusivität

Wir müssen uns eine offene und integrative Denkweise zu eigen machen. Alle Länder befinden sich an Bord desselben riesigen Schiffes. In der Geschichte haben sich die verschiedenen Zivilisationen durch Interaktionen gegenseitig zum Wohlstand verholfen und der Menschheit großen Fortschritt und Wohlstand gebracht. Die von China vorgeschlagene globale Zivilisationsinitiative zielt darauf ab, das Verständnis und die Freundschaft zwischen den Völkern zu verbessern und Toleranz und gegenseitiges Lernen zwischen den Zivilisationen zu fördern. Die Welt ist groß genug, um die gemeinsame Entwicklung aller Länder zu ermöglichen. Es ist durchaus möglich, dass verschiedene Zivilisationen gemeinsam gedeihen und sich durch gegenseitiges Lernen auf gleicher Augenhöhe gegenseitig inspirieren.

Staatspräsident Xi schlug die Globale Zivilisationsinitiative auf der Tagung der KPCh im Dialog mit den politischen Parteien der Welt im Jahr 2023 vor. Xi betonte die Bedeutung der gemeinsamen Werte der Menschheit und sagte, dass Frieden, Entwicklung, Gleichheit, Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit die gemeinsamen Bestrebungen aller Völker seien. Die Länder müssen offen sein für die Wertvorstellungen der verschiedenen Zivilisationen und davon absehen, anderen ihre eigenen Werte oder Modelle aufzudrängen und ideologische Konfrontationen zu schüren.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen