Techno-Zensur
– Die Büchse der Pandora: Von der Zensur von „Desinformation“
bis zum mundtot machen der Wahrheit
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 24. FEBRUAR 2021
von
John W. Whitehead – https://www.theblogcat.de/
„Wenn
Freiheit irgend etwas bedeutet, dann ist es das Recht, den Menschen
das zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ – George
Orwell
Dies ist der schmale Grat, der zum Ende der freien Rede
führt, wie wir sie einst kannten.
In einer Welt, die
zunehmend durch die Linse der Künstlichen Intelligenz automatisiert
und gefiltert wird, sind wir starren Algorithmen ausgeliefert, die
die Grenzen unserer Freiheiten diktieren.
Ist die Künstliche
Intelligenz erst einmal voller Bestandteil der Regierungsbürokratie,
dann gibt es kein Zurück: dann sind wir den kompromisslosen Urteilen
der Techno-Herrscher
unterworfen.
https://www.intel.com/content/www/us/en/government/artificial-intelligence.html
So
fängt es an.
Martin Niemöllers Warnung über das größer
werdende Netz, das uns umfängt, gilt noch immer:
„Als die Nazis
die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein
Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich
geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die
Gewerkschafter holten, habe ich nicht protestiert; ich war ja kein
Gewerkschafter.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der
protestierte.“
In unserem Fall begann es jedoch mit jenen
Zensoren, die auf der Jagd nach Extremisten sind, die sogenannte
„Hassrede“ verbreiten, und wenige haben den Mund aufgemacht –
denn man ist ja kein Extremist und man will nicht als politisch
unkorrekt wahrgenommen werden.
Dann schalteten sich die
Internet-Zensoren ein und gingen auf die Extremisten los, die
„Desinformation“ über eine gestohlene Wahl, über den Holocaust
und Hunter Biden verbreiten.
https://text.npr.org/924625825
Und
wenige haben den Mund aufgemacht – denn man ist ja kein Extremist
und will nicht geschnitten werden, weil man scheinbar der Mehrheit
widerspricht.
Als die Techno-Zensoren auf jene Extremisten
losgingen, die „Falschinformationen“ über die COVID-19 Pandemie
und die Impfstoffe verbreiten, hatten die Zensoren ein System und
eine Strategie entwickelt, die Nonkonformisten zum Schweigen zu
bringen.
https://www.cnbc.com/2020/10/31/2020-election-coronavirus-vaccine-disinformation-will-continue.html
Und
wieder haben Wenige den Mund aufgemacht.
Und irgendwann werden
„Wir das Volk“ im Fadenkreuz stehen.
Und früher oder
später, je nachdem, was die Regierung und ihre Konzern-Alliierten
als „Extremismus“ definieren, werden „Wir das Volk“ womöglich
alle für das eine oder andere Gedankenverbrechen angeklagt.
Wenn
es soweit kommt, ist wahrscheinlich niemand mehr da, der seine Stimme
zu unserer Verteidigung erhebt.
Was auch immer wir jetzt
tolerieren – oder wegschauen – was auch immer wir für Gründe
dafür finden, was anderen angetan wird, sei es im Namen der
Rassengerechtigkeit oder der Verteidigung der Demokratie oder dem
Kampf gegen Faschismus, das wird uns eines Tages ereilen und uns
gefangennehmen, alle miteinander.
Schaut hin und lernt
daraus.
Wir sollten alle alarmiert sein, wenn prominente
Internet-Stimmen wie Donald Trump, Alex Jones, David Icke und Robert
F. Kennedy zensiert werden, zum Schweigen gebracht werden und von
Facebook, Twitter, YouTube und Instagram verbannt werden, weil sie
Gedanken äußern, die als politisch unkorrekt, hasserfüllt,
gefährlich oder verschwörerisch gelten.
Es geht nicht um die
Frage, ob der Inhalt ihrer Äußerungen legitim ist.
Die Sorge
ist, was passiert, nachdem solche prominenten Ziele mundtot gemacht
wurden. Was passiert, wenn die Techno-Zensoren der Konzerne ihre
Augen auf den Rest von uns richten?
Es ist ein schmaler Grat
von der Zensur sogenannter illegitimer Gedanken zur Unterdrückung
der Wahrheit. Schließlich wird, wie George Orwell voraussagte, das
Aussprechen der Wahrheit zu einem revolutionären Akt.
Das
geht im Affentempo.
Schon jetzt gibt es Aufrufe an die
Biden-Administration, einen „Reality Czar“ zu ernennen, um
Desinformation, inländischen Extremismus und die so genannte
„Realitätskrise“ der Nation zu bekämpfen.
Nach allem,
was wir über die Tendenz der Regierung wissen, ihre eigene Realität
zu definieren und Verhaltensweisen und Reden, die ihre Autorität in
Frage stellen, mit eigenen Etiketten zu versehen, sollte dies über
das gesamte politische Spektrum hinweg Anlass zur Sorge sein.
Hier
ist der Punkt: Man muss Trump oder einen der anderen, die mundtot
gemacht werden, nicht mögen, noch muss man zustimmen oder sogar mit
ihren Ansichten sympathisieren, aber die langfristigen Auswirkungen
einer solchen Zensur zu ignorieren, das wäre gefährlich naiv.
Wie
Matt Welch, der für Reason schreibt, zu Recht betont:
„Vorgeschlagene Änderungen der Regierungspolitik sollten immer mit
dem gegnerischen Team, das für die Umsetzung verantwortlich ist,
sichtbar gemacht
werden.“
https://reason.com/2021/02/03/no-biden-cant-save-us-with-a-reality-czar-also-wtf/
Mit
anderen Worten: Welche Befugnisse auch immer man der Regierung und
ihren Konzernvertretern jetzt zugesteht, um des größeren Wohls
willen oder weil man die Verantwortlichen mag oder ihnen vertraut,
diese Befugnisse werden schließlich missbraucht und von Tyrannen,
die man selbst geschaffen hat, gegen einen verwendet werden.
Wie
Glenn Greenwald für The Intercept schreibt:
„Der eklatante
Trugschluss, der immer im Zentrum der Pro-Zensur-Stimmung liegt, ist
der leichtgläubige, wahnhafte Glaube, dass Zensurbefugnisse nur
eingesetzt werden, um Ansichten zu unterdrücken, die man nicht mag,
aber niemals die eigenen Ansichten… Facebook ist kein
wohlwollender, gütiger und mitfühlender Elternteil oder ein
subversiver, radikaler Akteur, der unseren Diskurs überwachen wird,
um die Schwachen und Marginalisierten zu schützen oder als edle
Kontrolle des Unfugs der Mächtigen zu dienen. Sie werden fast immer
genau das Gegenteil tun: die Mächtigen vor denen schützen, die
versuchen, die Institutionen der Elite zu untergraben und deren
Orthodoxien ablehnen. Tech-Giganten sind, wie alle Unternehmen,
gesetzlich verpflichtet, ein übergeordnetes Ziel zu verfolgen: die
Maximierung des Shareholder Value. Sie werden stets ihre Macht
nutzen, um diejenigen zu beschwichtigen, von denen sie glauben, dass
sie die größte politische und wirtschaftliche Macht
ausüben.“
https://theintercept.com/2020/10/15/facebook-and-twitter-cross-a-line-far-more-dangerous-than-what-they-censor/
Willkommen
im Zeitalter des Technofaschismus.
In tyrannische
Selbstgerechtigkeit gekleidet, wird der Technofaschismus von
Technologiegiganten (sowohl Unternehmen als auch Regierungen)
angetrieben, die im Tandem arbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu
erreichen.
Bislang konnten die Tech-Giganten den Ersten
Verfassungszusatz aufgrund ihres nicht-staatlichen Status umgehen,
aber das ist bestenfalls eine zweifelhafte Unterscheidung. Sicherlich
sind Facebook und Twitter die modernen Äquivalente von öffentlichen
Plätzen, von traditionellen Foren für freie Meinungsäußerung
geworden, wobei das Internet selbst als öffentliches Hilfsmittel
dient.
Aber was bedeutet das für die freie Meinungsäußerung
im Internet: soll sie geschützt oder reguliert werden?
Wenn
die Regierung vor die Wahl gestellt wird, entscheidet sie sich immer
für die Option, die ihre Befugnisse auf Kosten der Bürger
ausweitet. Außerdem ist Regulierung, wenn es um die freie
Meinungsäußerung geht, nur ein anderes Wort für Zensur.
Im
Moment ist es modern und politisch zweckmäßig, jeden anzuprangern,
zum Schweigen zu bringen, niederzuschreien und zu beschämen, dessen
Ansichten die vorherrschenden Normen herausfordern, so dass die
Tech-Giganten sich einreihen, um ihre Aktionäre zu besänftigen.
Das
ist die Tyrannei der Mehrheit gegen die Minderheit – genau jene
Bedrohung der freien Meinungsäußerung, die James Madison zu
verhindern suchte, als er den ersten Zusatzartikel zur Verfassung
entwarf – und die im Gleichschritt mit dem Technofaschismus
marschiert.
Mit Intoleranz als dem neuen scharlachroten
Buchstaben (The Scarlet Letter, Nathaniel Hawthorne) unserer Zeit
werden wir nun vom Mob regiert.
Diejenigen, die es wagen, eine
Meinung zu äußern oder ein Tabuwort oder -bild zu verwenden, das
den akzeptierten Normen zuwiderläuft, werden als Erste beschämt,
niedergeschrien, zum Schweigen gebracht, zensiert, gefeuert,
ausgestoßen und allgemein auf den Müllhaufen ignoranter, gemeiner
Tyrannen verbannt, die sich verschiedener „Wortverbrechen“
schuldig gemacht haben und aus der Gesellschaft verbannt werden.
Zum
Beispiel wurde ein Professor an der Duquesne University gefeuert,
weil er das N-Wort in einem akademischen Kontext verwendet hatte. Um
seinen Job zurückzubekommen, wird Gary Shank ein Diversity-Training
absolvieren und seine Lehrpläne umstrukturieren müssen.
Das
ist es, was in Amerika heute als akademische Freiheit gilt.
Wenn
die Amerikaner nicht lautstark das Recht einer Minderheit
verteidigen, Ideen und Meinungen zu vertreten (geschweige denn zu
äußern), die beleidigend, hasserfüllt, intolerant oder einfach nur
anders sind, dann werden wir bald feststellen, dass wir überhaupt
keine Rechte haben (zu sprechen, sich zu versammeln, zuzustimmen,
nicht zuzustimmen, zu protestieren, sich zu entscheiden, auszusteigen
oder unsere eigenen Wege als Individuen zu gehen).
Egal wie
viele wir sind, egal welche Ansichten wir haben, egal welcher Partei
wir angehören: es wird nicht lange dauern, bis „Wir das Volk“
eine machtlose Minderheit in den Augen eines faschistischen Staates
sind, der seine Macht um jeden Preis erhalten will.
Wir sind
jetzt fast an diesem Punkt angelangt.
Die stetige,
allgegenwärtige Zensur, die uns von den Tech-Giganten mit dem Segen
der Machthaber auferlegt wird, droht eine Umstrukturierung der
Realität zu bewirken, die direkt aus Orwells 1984 stammt, wo das
Wahrheitsministerium die Sprache kontrolliert und sicherstellt, dass
die Fakten mit jener Version der Realität übereinstimmen, die die
Regierungspropagandisten vertreten.
Orwell wollte 1984 als
Warnung verstanden wissen. Stattdessen wird es als dystopische
Gebrauchsanweisung für ein soziales Engineering einer Bevölkerung
verwendet, die konform und gehorsam gegenüber Big Brother ist.
Aus
der Techno-Zensur kann nichts Gutes entstehen.
Nochmal ein
Zitat von Greenwald:
„Die Macht der Zensur, wie die
Tech-Giganten sie jetzt ausüben, ist ein Instrument zum Erhalt des
Status quo. Das Versprechen des Internets war von Anfang an, dass es
ein Werkzeug der Befreiung, des Gleichheitsprinzips sein würde,
indem es denjenigen ohne Geld und Macht erlaubt, zu fairen
Bedingungen im Informationskrieg mit den mächtigsten Regierungen und
Konzernen zu konkurrieren. Aber genauso wie das Internet in ein
Werkzeug des Zwangs und der Massenüberwachung umgewandelt werden
kann, zerstört nichts dieses Versprechen, dieses Potenzial so wie
die Ermächtigung von Konzernoberhäuptern und nicht
rechenschaftspflichtigen Monopolisten, zu regulieren und zu
unterdrücken, was gehört werden darf.“
Wie ich in meinem
Buch „Schlachtfeld Amerika: Der Krieg gegen das amerikanische Volk“
deutlich mache, handeln diese Internet-Zensoren sind nicht in unserem
besten Interesse, um uns vor gefährlichen Desinformations-Kampagnen
zu schützen. Sie legen den Grundstein, um alle „gefährlichen“
Ideen zu verhindern, die den Würgegriff der Machtelite über unser
Leben herausfordern
könnten.
https://www.amazon.com/Battlefield-America-War-American-People/dp/1590793099/ref=asap_bc?ie=UTF8
Daher ist es wichtig, das Gedankengefängnis, das um uns
herum gebaut wird, als das zu erkennen, was es ist: ein Gefängnis
mit nur einem Ausweg – freies Denken und freie Rede im Angesicht
der Tyrannei.
ÜBER JOHN W. WHITEHEAD
Der
Verfassungsrechtler und Autor John W. Whitehead ist Gründer und
Präsident des Rutherford Institute. Sein neues Buch „Battlefield
America: The War on the American People“ ist erhältlich unter
http://www.amazon.com.
Whitehead kann kontaktiert werden unter
johnw@rutherford.org.
Anm.d.Ü.: Und hier ein brandneues
Beispiel für die Zensurversuche, diesmal durch die Demokraten im
Repräsentantenhaus:
https://www.zerohedge.com/political/greenwald-house-democrats-targeting-right-wing-cable-outlets-are-assaulting-core-press
Sitzung eines Unterausschusses des House Energy and Commerce
Committee am 24. Februar mit dem Titel: „Öl ins Feuer gießen:
Desinformation und Extremismus in den Medien“. Der Ausschuss
behauptet: „Die zunehmende Ausrichtung einiger Sender und
Kabelnetze hin zu Verschwörungstheorien und irreführenden oder
komplett falschen Informationen wirft die Frage nach ihrer
journalistischen Integrität auf.“
Das Abgeordnetenhaus
entscheidet also jetzt über „journalistische
Integrität“?
https://www.rutherford.org/publications_resources/john_whiteheads_commentary/techno_censorship_the_slippery_slope_from_censoring_disinformation_to_silencing_truth
https://www.theblogcat.de/uebersetzungen/buechse-der-pandora-17-02-2021/
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