Sascha`s Welt
13 Fragen zur DDR – und die
Antworten eines DDR-Bürgers
Veröffentlicht
am 2. Oktober 2020von sascha313
Die DDR war
unser sozialistisches Vaterland. Es war die Heimat von 17 Millionen
DDR-Bürgern. Am 7. Oktober 1949 wurde die DDR als erster
sozialistischer Staat auf deutschen Boden gegründet. Die Betriebe,
Grund und Boden, sämtliche Bodenschätze und Gewässer, die Wälder
und Felder waren Eigentum des Volkes. Es gab keine Großgrundbesitzer,
Großkapitalisten und Junker mehr. Sie waren nach 1945 enteignet
worden und flohen in die westlichen Besatzungszonen. Dorthin
flüchteten auch die alten Nazis und Kriegsverbrecher, um im Westen
Deutschlands unter dem Schutz der Westmächte den alten Staat wieder
aufzubauen. Daraus wurde dann gegen den Willen der Arbeiterklasse
einige Monate vor der Gründung der DDR der westdeutsche
kapitalistische Staat, die Bundesrepublik Deutschland. 1990 wurde die
DDR von der westdeutschen BRD annektiert. Dies geschah „friedlich“,
da mit der Zerstörung der Sowjetunion und deren Auflösung auch die
anderen sozialistischen Länder aus dem Verbund der sozialistischen
Staatengemeinschaft herausgelöst worden waren.
Ein
heute 65-jähriger DDR-Bürger wurde einmal von einem Westdeutschen
nach seiner Meinung über die Deutsche Demokratische Republik
befragt:
1.Die DDR ist nun schon seit über 30 Jahren von
der Landkarte verschwunden. 1990 gab es die „Wiedervereinigung“.
War das nicht ein Glücksfall für Euch? Du irrst Dich. Das
erste, was ich 1990 verlor, das war der sichere Arbeitsplatz in
meinem Betrieb. Und ich hatte kein Verständnis für diese
Schreihälse in und vor den Kirchen. Die Euphorie habe ich nicht
mitgemacht, als die Grenze geöffnet wurde. Es war widerlich und
befremdend. Aber den wenigsten war das damals bewußt. Die DDR war
meine Heimat, und ich habe gern gelebt in unserem Land. Ich war stolz
auf unsere Erfolge und wütend über Verleumdungen aus dem Westen,
die es ja nicht erst seit heute gibt. Das erstemal war ich in
Nürnberg. Seitdem nie wieder. Die Kälte und Fremdheit in diesem
Westdeutschland hat mich abgestoßen. So etwas hatte es in keinem
anderen Land, wo ich bisher war, gegeben. Und ich war sehr oft in
anderen Ländern (Sowjetunion, Ungarn, ČSSR, Bulgarien und Polen).
Für mich war das keine „Wiedervereinigung“, sondern eine
feindliche Übernahme. Wie recht ich damit hatte, zeigte sich, als
die Herren aus dem Westen einmarschierten, unsere Betriebe besetzten,
ausräumten und plattmachten, und alles vernichtet wurde, was wir und
unsere Väter mühevoll aufgebaut hatten. Die DDR gehörte einst zu
den 10 wirtschaftsstärksten Ländern der Welt. Millionen Menschen
verloren nach 1990 ihre Arbeit, wanderten aus oder mußten Anträge
auf Arbeitslosengeld stellen, um überleben zu können. Tatsächlich
wurden auch einige in den Tod getrieben. Von den dereinst „blühenden
Landschaften“ war schon sehr bald keine Rede mehr. Heute wissen
wir: der Sturz der DDR und des Sozialismus war das größte Unglück,
die größe Katastrophe für uns und in der Geschichte der
Menschheit!
2.Stimmt es, daß die DDR ein
„Überwachungsstaat“ war? Nein. Die DDR hatte jedoch, wie
jeder andere Staat einen Sicherheitsapparat, das „Ministerium für
Staatssicherheit“ (MfS), der für die Aufdeckung staatsfeindlicher
Aktivitäten zuständig war und die Sicherheit seiner Bürger vor
feindlichen Angriffen, Sabotage und Diversionsakten gewährleistete.
Die Nationale Volksarmee (NVA) sicherte im Bündnis mit den
Verteidigungsarmeen des Warschauer Vertrages den Frieden in Europa.
Hätte es damals dieses Bündnis nicht gegeben, wäre schon 1950 die
DDR bombardiert und überfallen worden.
3.War die DDR ein „Unrechtsstaat“? Nein. Die DDR hatte eine gültige Verfassung und Gesetze, die die Rechte und Pflichten der Bürger der DDR garantierten sowie Richter und Gerichte, die diese Ordnung auch durchsetzten. Zum Beispiel gab es in der DDR erstmals auch das Recht auf Arbeit. – Man sagt ja, die die DDR sei ein „totalitärer Staat“ gewesen. Stimmt das? Nein. Diese Bezeichnung ist auf die antikommunistische „Totalitarismus-Doktrin“ zurückzuführen, in der politische Herrschaftsformen miteinander gleichgesetzt werden, die schon allein auf Grund ihrer unterschiedlichen ökonomischen Struktur einander vergleichbar sind. Dieser Begriff wurd von denen verwendet, die die DDR in den Schmutz ziehen und mit dem Faschismus gleichsetzen wollen.
4.Durfte man in der DDR seine Meinung frei äußern?
Selbstverständlich durfte man das. Es gab in der DDR keine
Beschränkungen der Meinungsfreiheit. Allerdings war nazistische und
staatsfeindliche Hetze, ebenso wie Kriegshetze, strengstens verboten.
Das war in der Verfassung der DDR klar geregelt. Man muß verstehen,
daß Meinungen nichts besagen. Es ist es eine Tatsache, daß nur
derjenige imstande ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen, der
über die nötige Sachkenntnis verfügt. Kein auch nur halbwegs
gebildeter Mensch wird das bestreiten. Und so wird sicherlich jeder
Verständnis dafür aufbringen, daß – um des gesellschaftlichen
Fortschritts willen – Irrtümer und fehlerhafte Ansichten
irgendwann korrigiert werden müssen, daß also auch Meinungen sich
ändern können. Mit dem gesellschaftlichen Sein entwickelt sich im
Sozialismus auch das Klassenbewußtsein der Arbeiterklasse, im Sinne
und zum Wohle des Volkes tätig zu sein. (Von „Bevormundung“ kann
hier jedenfalls keine Rede sein!)
5.War die DDR eine Diktatur?
Ja, die DDR war eine Diktatur. Allerdings nicht wie in der BRD oder
anderen kapitalistischen Staaten (einschließlich des Nazi-Regimes)
eine Diktatur der Bourgeoisie (der Besitzer der Produktionsmittel),
sondern eine „Diktatur des Proletariats“, d.h. die Macht befand
sich in den Händen der Arbeiterklasse. Und es war nicht etwa eine
Diktatur der Partei, wie heute gerne behauptet wird. Die Diktatur der
Arbeiterklasse ist notwendig, um die Macht der Arbeiterklasse zu
sichern. (Beispielsweise waren schon 1954 in der Volkskammer, dem
Parlament der DDR, 197 Abgeordnete, die aus der Arbeiterschaft
stammten, 23 Abgeordnete aus der Bauernschaft und 35 aus dem
Handwerkerstand. In der BRD-Regierung waren zur selben Zeit von 18
Ministern 13 Großkapitalisten, Bankiers und Gutsbesitzer.)
6.War in der DDR alles „grau in grau“? Das
Wohnungsbauprogramm der DDR hatte Vorrang vor der Altbausanierung.
Leider gab es in der DDR noch viele Schmuddelecken, doch nach und
nach wurden auch viele Stadtkerne saniert, Wohnungen erneuert und
Baudenkmale restauriert. Trotz aller internationaler Schwierigkeiten,
denen die DDR durch Embargomaßnahmen und Preiserhöhungen, durch
wirtschaftlichen und politischen Druck vor allem seitens der BRD und
anderer kapitalistischer Staaten ausgesetzt war, wurde das
Wohnungsbauprogramm bis 1990 vollständig erfüllt, so daß jedem
DDR-Bürger angemessener Wohnraum von guter Qualität zur Verfügung
gestellt werden konnte. Die sozialen Leistungen („zweite Lohntüte“)
und die soziale Sicherheit in der DDR waren weltweit beispielgebend.
7.Waren die Menschen in der DDR eingeschüchtert und verängstigt? Nein, ganz und gar nicht. Das ist wirklich eine lächerliche Legende! Wirft man den Blick auf die Gegenwart, dann waren die Menschen (außer während der Nazizeit) wohl noch niemals zuvor so eingeschüchtert, wie heute durch die Corona-Maßnahmen, wo jeder schon Angst davor haben muß, nicht denunziert zu werden, weil er vielleicht gerade keine Maske trägt.
8.Wurden die Kinder in der DDR drangsaliert? Nein, im Gegenteil. Schon von klein auf wurden die Kinder liebevoll im Kindergarten betreut. Das einheitliche sozialistische Bildungssystem ermöglichte jedem Kind eine seinem Alter und seinen Fähigkeiten entsprechende Bildung und Erziehung. Es gab keinerlei „Kita-Gebühren“ oder „Schul- bzw. Studiengebühren“. In vielen großen Betrieben und Krankenhäusern gab es Betriebkindergärten, in denen die Kinder liebevoll betreut wurden. Jedes Kind des Volkes hatte in der DDR unabhängig von seiner sozialen Herkunft oder religiösen Zugehörigkeit die gleichen Bildungschancen.
9.Gab es Nazis in der DDR? Die DDR war ein antifaschistisch-demokratischer Staat. Die Verherrlichung von nazistischen Verbrechen, Kriegshetze und Rassismus waren in der DDR streng verboten und wurden hart bestraft. (Im übrigen war die Kriminalität in der DDR war im Vergleich zum Kapitalismus (BRD) verschwindend gering. Die Aufklärungsrate von kriminellen Delikten betrug nahezu 99 Prozent.) Ab 1990 wurden jedoch (wie schon 1933) die meisten der von DDR-Gerichten rechtskräftig verurteilten Nazis „offiziell“ aus den Gefängnissen befreit. Einige dieser Nazis protzten noch mit Haftentschädigung, ließen sich „Opferrenten“ auszahlen usw.
10.War die DDR ein demokratischer Staat? Ja, eindeutig. Schon die Gründung der DDR, die Enteignung sämtlicher Nazi- und Kriegsverbrecher nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) beruhten auf demokratischen Prinzipien und auf Volksentscheiden. Demokratie herrschte in der DDR auf allen Ebenen vom Betrieb bis zur Volkskammer. Beispielsweise hatten die Arbeiter im Betrieb das Mitbestimmungsrecht über sozialpolitische Maßnahmen des Betriebes, wie Kinderbetreuung, Betriebsferienlager, Wettbewerbs- und Neuerer-vereinbarungen. Schon die Wahlen waren ein Zeichen echter Demokratie. Als Kandidaten der „Nationalen Front“, die dann gewählt werden konnten, wurden nur diejenigen aufgestellt, die sich im Beruf und in der gesellschaftlichen Tätigkeit bewährt hatten, und die von den Arbeitskollektiven für die Wahl vorgeschlagen worden waren.
11.Warum gab es keine Reisefreiheit in der DDR? Das ist nicht wahr. Es gab unzählige Möglichkeiten, wo die DDR-Bürger ihren Urlaub verbringen konnten. Dazu stellten der Feriendienst der Gewerkschaften, die betrieblichen Erholungseinrichtungen, das Reisebüro der DDR und das Reisebüro der FDJ „Jugendtourist“ sowie die Jugendherbergen ausgesprochen preisgünstige Urlaubsplätze zur Verfügung. Jährlich verbrachten etwa 3,5 Millionen DDR-Bürger ihren Urlaub an der Ostsee. Über „Jugendtourist“ reisten 1988 bspw. 387.874 Jugendliche ins Ausland, darunter in die Sowjetunion (135.357), nach Polen (96.067), auch ins westliche Ausland. Reisen aus der BRD in die DDR hingegen zogen für die betreffenden BRD-Bürger meist unangenehme politische Konsequenzen nach sich. Der freimütige und offene Austausch zwischen Ost und West wurde (sogar im Sport!) von Seiten der BRD-Behörden von Anfang an behindert, boykottiert und verfolgt und endete für manche BRD-Bürger in westdeutschen Gefängnissen.
12.Wurden die DDR-Bürger „belogen und betrogen“? Nein – das kann man nun wirklich nicht sagen. Es herrschte große Offenheit und den DDR-Bürgern standen alle Möglichkeiten zur Verfügung, um sich zu informieren (bis auf die unter Punkt 4 genannten). Dafür aber standen den Bürgern der DDR in jedem Ort, sogar in Betrieben und Krankenhäusern, umfangreiche Bibliotheken zur Verfügung. Auf die Bildzeitung und andere Boulevard- und Drecksblätter haben wir gerne verzichtet. Darin bestand ein Konsens, der sicher über 90-95 Prozent der Bevölkerung umfaßte. Die Neugier vieler DDR-Bürger ließ alledings die Verkaufszahlen der Westpresse nach dem Anschluß deutlich anschwellen. Dafür wurden (und werden!) immer neue Lügen erfunden, die man den DDR-Bürgern unterjubeln konnte.
13.Wenn alles so perfekt war, warum ist dann die DDR untergegangen? Nein – in der DDR war längst nicht alles „so perfekt“. Das wissen wir: Es gab genügend ungelöste Probleme und Herausforderungen. Und es stimmt nicht, die DDR ist nicht „untergegangen“! Und sie ist auch nicht „gescheitert“! Es war eine lange beabsichtigte und geplante, feindliche Übernahme durch die BRD und die aggressivsten Kräfte des internationalen Monopolkapitals! Und keine „friedliche Revolution“! Es hatte vor allem in den letzten Jahren immer mehr den Wunsch gegeben, zu einer vernünftigen Politik zurückzukehren. Die DDR hatte ja nicht nur äußere Feinde im Kapitalismus, sondern auch eine ganze Reihe innerer Feinde. Das Ende der DDR war jedoch keineswegs unvermeidlich. Darüber hat der DDR-Historiker Kurt Gossweiler, und haben auch andere sich bereits mehrfach geäußert. Doch die DDR war bis zu ihrem Ende ein sozialistischer Staat, in dem die Produktionsmittel sich in den Händen des werktätigen Volkes, d.h. in den Händen der Arbeiterklasse und der werktätigen Bauern befanden, und in dem die Arbeiterklasse (und nicht etwa die Partei!) die Macht hatte. Wenn heute jemand von Glück reden kann, dann sind es diejenigen, die die noch DDR erlebt haben. Für viele Millionen DDR-Bürger, für uns, heute die ältere Generation, war diese Zeit die schönste und glücklichste unseres Lebens!
Alle heutigen
gesellschaftlichen Probleme sind zurückzuführen auf den
wiedererrichteten Kapitalismus. Der Begriff „Marktwirtschaft“ ist
irritierend, denn nicht der Markt beherrscht die Gesellschaft,
sondern das Monopolkapital mit seinem zwanghaften Streben nach
Profit. Der Kapitalismus ist ein anarchisches, menschenverachtendes
System, das keine Zukunft hat. Die Zukunft gehört allein dem
SOZIALISMUS
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