Politische
Augenauswischerei
Bravo
Rainer Rupp. Jeder hat so seine Sicht, sieht aber jeder etwas? Ich
war fünf, als der Krieg ausbrach, ich war neun Jahre alt, als ich
zitternd im Berliner Keller saß und dieses verdammte Dröhnen mit
anschließenden Explosionen und das furchtbare Erzittern der
Häuserwände endlich aufhörte, ich war 16, als ich Berglehrling im
Zwickauer Kohlenrevier wurde, ich war 18, als ich angesichts der
Remilitarisierung in Westdeutschland - so politisch beschlagen war
ich bereits - Offizier der KVP/NVA wurde. Ich war glücklich, weil
ich mich eins fühlte mit dem grundsätzlich antikriegerischen und
antifaschistischen Anliegen der Arbeiter-und-Bauern-Macht. Ich werde
bald 83 und sehe mit Entsetzen, dass dieses kapitalistische
Deutschland an der Seite der USA und der NATO keine Zukunft haben
kann, wenn es sich nicht von ihnen trennt, von jenen, die eine
unipolare Welt mit brutaler Gewalt ansteuern. Und es wundert mich
nicht, dass angesichts dieser verblödenden Medien Wischiwaschi in
den Hirnen Platz macht, mehr und mehr. Wer Profitjägerei generell
ausblendet aus dem Weltgeschehen, wer glaubt, mit der erhöhten
Kapitalmacht im Sattel Europas zur EU-Wahl den ewigen Frieden zu
sichern, wer dem auch noch durch seine Stimme zujubelt, der hat keine
Chance auf klare Sicht. Harry
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