Meine
Reise nach
Bulgarien / Albena
vom 11.09. - 25.09.2018
Von
Judith, Mitautorin von „EISZEIT-BLÜTEN“
Die
Reise fand im Rahmen einer Reisegruppe der GBM statt.
Bulgarien
ist der ärmste Mitgliedsstaat der EU. Das durchschnittliche
Einkommen beträgt 650.- Lewa, die Rente 130 L, Kurs 1 € zu 1.90 L.
Es herrscht Arbeitslosigkeit. Die jungen Leute ziehen in die Städte
oder ins Ausland. So machen insbesondere die Dörfer einen trostlosen
Eindruck. Die alten Leute bleiben und versorgen sich hauptsächlich
mit eigenen Produkten. Bulgarien als Agrarland mit viel Getreide,
Obst und Gemüse gibt es so nicht mehr. Unübersehbare Felder sind
mit Mais und Sonnenblumen bestellt und teilweise vertrocknet. Das für
uns gebuchte Hotel reichte nicht aus und so mussten wir in das
daneben gelegene, mit niedrigerem Standard, einziehen. Das Essen war
ausreichend aber von schlechter Qualität, lag sicher an den Köchen.
Aber das Obst wie Pfirsiche und Birnen steinhart, Weintrauben alt und
auch angefault, Melonen nicht ausreichend. Aber das ist ja teilweise
auch bei uns so. Ich erinnere mich noch ganz genau, als ich 1958 in
einem internationalen Studentenlager zwischen Warna und Goldstrand
weilte und es herrliche reife Pfirsiche und Weintrauben gab und
riesige Obst- und Gemüsemärkte existierten. Was ich als ganz
schlimm empfand, ist der Plastewahn wie überall. Teelöffel,
kleinere Teller
und
Becher. Zucker und Butter in Kleinstverpackungen. Da dies „all
inclusive“ bestand, wurde davon rege Gebrauch gemacht.
70
% der Urlauber waren übergewichtig. Aber alle taten sich gütig an
Kaffee, Bier, Wein, Sekt und Spirituosen. Vieles in Plastebechern -
obwohl es auch Gläser gab – und die wurden teilweise mit an den
Strand genommen. Da lag nun vieles im Sand an Plastemüll und
Zigarettenstummel und werden ins Meer gespült. Auf ca. 100 m habe
ich 20 Becher eingesammelt, die nahe am Wasser lagen. Das Meer ist
nicht mehr klar, es gibt keine Fische und Krabben, sodass die wenigen
noch übrig gebliebenen Möven auf die Menschen warten, die ihnen ein
paar Brotkrumen zuwerfen. Auch streunende Hunde warteten auf einen
Bissen.
Ich
war darüber sehr traurig und konnte einige Nächte schlecht schlafen
wie sorglos man, ca. 80 % der Leute, mit den Wertstoffen umgehen und
das weder von „oben“ wie auch von „unten“ ernsthaft was getan
wird, die immer schneller werdende Zerstörung der Natur als unsere
Lebensgrundlage zu stoppen. Diese Probleme werden einfach
weggeschoben mit dem Satz „Man kann ja doch nichts tun“. Ich habe
in den 14 Tagen 1 Becher und 1 Teller benutzt, die meisten ca. 5 pro
Tag! Am Himmel entdeckte ich gleichzeitig 7 Flugzeuge, die
hintereinander und nebeneinander flogen.
Positiv
finde ich, dass ausländische Investoren kein Eigentum erwerben
können, so fehlt dann aber auch das ausländische Kapital. 44 Hotels
mit 17000 Betten werden von einer bulgarischen AG verwaltet. Es
wurden 2 riesige 5-Sterne Hotels, Luxus pur mit einem einem großen
Spa – Bereich gebaut. Wer soll das nutzen ? Der Werbemanager hat
uns alles gezeigt.
Es
gibt ein Überangebot an Textilien aus den gleichen Quellen, woher
auch wir sie in Deutschland bekommen. Die Lebensmittel sind sehr
teuer, aber vielleicht auch nur für die Touristen. Trotz allem habe
ich versucht, mich zu erholen und habe es auch ganz gut geschafft. Es
gab nette Leute in der Gruppe (einige vom MfS) mit denen man gut
reden konnte.
Zu
Hause angekommen haben mich einige Nachrichten doch überrascht:
-Trump
wütet weiter und die EU, Russland und China wollen sich wegen der
Iranpolitik verbünden, vom Feind zum Verhandlungspartner
- Den
bösen „Knaben“ und sein Stellvertreter hat es nun erwischt, für
mich eine Genugtuung
-
nach fast 30 Jahren erkennt man, dass man eine Kommission zum Gefälle
West/Ost bilden müsste, um das Problem zu lösen, ohne die
Großkonzerne, das ist ein Lacher
-
Der Bundespräsident hat initiiert, dass die Menschen mit pro und
contra Meinung sich an einen Tisch setzen sollen. Nun doch nicht
alles Rechte.
- Die
katholische Kirche hat wieder tausende Missbrauchsfälle
aufzuarbeiten.
-
Kauder muß unerwartet gehen. Vielleicht kommt doch noch Bewegung ins
Land!
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