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Lotti aus München zur “Fassadendemokratie...“
Hallo, da hast du ja ein
für die linke Seele ein gutes Buch besprochen. Ich wünschte, ich
könnte es mit in viele linke Seelen, auch wenn sie nur zartrosa
sind, befördern. Ich wünschte mir, ich arbeitete noch in meinem
Beruf mit der Aufgabe, das Buch „Fassadendemokratie...“ unter die
Leute zu bringen. Das würde ich begeistert tun, denn so wie Du es
rezensierst, sind es notwendige Aussagen, die zum Begreifen und
Nachdenken in die Köpfe derer müssen, für die es geschrieben ist,
wie heißt es bei Dostojewski, für die "Die Erniedrigten und
Beleidigten". Die Erniedrigung erkennen viele, aber wie sie
durch die ganzen Zustände auch beleidigt werden, sehen sie nicht,
können es gar nicht, bei der groß aufgemachten Verdummung, die in
der heutigen Gesellschaft die Grundlage aller Gesellschafts -und
Sittenleere ist.
Wenn wir noch die uns gewohnte Parteistruktur
hätten, müsste es Diskussionsgrundlage werden - zum Aufwecken und
Aufwachen! Es könnte ein wichtiger Punkt in der Linkenentwicklung
sein, wobei ich nicht weiß, ob die Verfasser auch für die Linken
sind. Man prüft den Pudding indem man ihn isst, sagt Friedrich
Engels. Der Prüfstand für dieses Buch und die Verfasser ist sicher
nötig. Das Zitat von Granin ist der beste Aufhänger, den man für
die genannte Abhandlung finden kann. Dass die Herrschenden, ob in der
Chefetage der Banken und Konzerne, an Schaltstellen im Staatsapparat
oder Immobilienhaie, Armee (besonders entlarvt durchs angewandte
rechte Bewußtsein), die Führung des Gesundheitswesens, der
Altersversorgung im Rentenwesen oder dem praktischen Umgang mit den
Alten, dem Schulwesen, alles wird ja nach marktwirtschaftlichen
Prinzipien (= Ausbeutungsnotwendigkeiten) geführt und wird durch die
herausgearbeiteten Bezeichnungen - letztendlich Verschleierungen -
dem Volk nahegebracht.
Und ich hoffe nur ganz dringend, dass alle die
den Zuständen widerstehenden Bestrebungen zur 11. Feuerbachthese
führen. Das ist meine Antwort auf die Frage, "Was tun",
wenn das Volk im Augenblick viel zu satt ist, satt manipuliert und
satt auch ökonomisch (relativ), auf die Barrikaden mit durchgehendem
Erfolg geht es jetzt nicht, aber den Boden vorbereiten kann man, muss
man. Wenn ich von Nichtlinken in meinem Bekanntenkreis gefragt werde,
sage ich immer, wählt rot, die gewinnen nicht, aber die Schwarzen
ärgern sich und sind ein kleines Teilchen, geliebtes Nanoteilchen,
verunsichert und das ist ja auch schon etwas. Schließlich hat mit
der Volksmanipulierung der gute Bismark angefangen und steht deshalb
hoch im Kurs bei allen Kapitalisten.
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