User Elke zum Beitrag
„Flüchtlingen helfen – Kapitalismus abschaffen
Das
Anliegen des Schreibers erscheint mir klar. Die Gegenüberstellung
Rechtspopulisten /Neonazis versus Linke und Humane (für mich ev.
liberales Bürgertum) ist bedenklich, da er eine dritte Front hätte
eröffnen müssen, denn Linke und Humane passen nun auch nicht in
einen Topf, aber sie bilden natürlich an der Oberfläche eine Front
kontra Neo...., dass beide Seiten untergehen, will ich nicht hoffen,
denn Linke und Humane müssen schon die Oberhand gewinnen. Die Linke
sollte und muss kämpferisch bleiben, die Esoteriker hat er schon
richtig bei den Humanen angesiedelt. Natürlich kann man bei den
Linken, sofern sie in öffentlichen Gremien auftreten, manchmal das
Gefühl haben, sie sind auf der Stufe des Humanismus stehen
geblieben.
Die Diskussion, die Linken hätten zu viel geglaubt, kann
er stecken lassen, wer wie wir als DDR Bürger die politische
Entwicklung im Sozialismus scharf sah, hat wohl Kämpfe erkannt,
wobei wir wirklich manches zu naiv gesehen haben (großer Bruder).
Die Forderung nach dem Primat der Ökonomie bringt er und dieses
Primat hatten wir schon. Für mich bringt es zur Grundthese von der
Beseitigung des Widerspruchs zwischen der gesellschaftlichen
Produktion und der privaten Aneignung, also zum Privateigentum von
PM. Bei allen Ausbildungsvarianten, ob Fachschule, Uni oder
Bezirksparteischule, habe ich das so gelernt und entnehme das
auch,verschwommen zwar, dem Artikel. Das ist nicht schlecht. Was ich
in meinem ganzen Leben nicht leiden konnte, dass viele Genossen sich
immer an vorgegebene Begriffe gehalten haben, so in der Art, „wie
schon Genosse Honecker auf dem x. Plenum sagte“, so wurde alles
breit- und zertreten und man konnte keinen Fehler, sich aber dafür
„beliebt machen“.
Insofern ist Deine Toleranz gegenüber der
Verwendung des Wortes Kapitalismus (schließlich wissen wir ja
Imperialismus = höchstes Stadium des Kapitalismus) durchaus
gerechtfertigt. In einer Diskussion kann man ja darauf hinweisen,
dass wir jetzt das höchste Stadium … leider erreicht haben. Solche
versuchten Wortklaubereien erinnern mich an eine bekannte Gestalt aus
den Meistersingern. Die Forderung nach Analyse der gegenwärtigen
Verhältnisse finde ich sehr gut, denn ich frage mich auch oft, wem
soll der gegenwärtige Kampf helfen, wie sind die Klassenstrukturen,
was ist mit der relativen Verelendung?
Die
Erkenntnis, dass die Flüchtlinge durchaus nicht in ein Paradies
kommen, sondern in einen harten kapitalistischen Alltag, sollte man
vor allem den Keifern gegen die „Wohlstandsflüchtlinge“ um die
Ohren hauen. Gegenüber den DDR Flüchtlingen, die durchaus nicht
alle politisch Verfolgte waren, hat man den Begriff nicht gehört.
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