Finsternis ist Licht
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Leseauszug
Finsternis ist Licht
Geschrieben von Dagmar Henn — http://vineyardsaker.de/
Hauptkategorie: Inland Kategorie: Sozialpolitik
Veröffentlicht: 17. September 2015 Zugriffe: 258
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Wir leben gerade in einem deutschem Märchen. Die Geschichte von
„Goldmarie und Pechmarie“ hat ein neues Gewand erhalten; die aktuelle
Überschrift lautet „Lichtdeutschland“ und „Dunkeldeutschland“. Frau
Merkel predigt „Willkommenskultur“, und brave deutsche Bürger
überschütten syrische Flüchtlinge mit Teddybären.
Wenn es einem gelingt, in der emotionalen Flut noch Atem zu holen,
kommt man sich vor wie in einem schlechten Theaterstück. Oder beim
Hören eines Musikstücks, das auf einem verstimmten Instrument
gespielt wird.
Erst einmal ist das nur eine Art Schmerz, der schwer zu lokalisieren
ist. Als vor einigen Jahren das Münchner Glockenspiel renoviert
wurde, klang es über ein Jahr lang falsch, tagtäglich; bis dann endlich
einige Musiker genau genug hörten, um zu erkennen, dass die Glocken für
c´´ und cis´´ vertauscht waren… Noch ist der Quell des Schmerzes beim
augenblicklichen Drama nicht genau zu orten; aber dass es falsch
klingt, das ist sicher.
Versuchen wir einmal, das Stück in seine Bestandteile zu zergliedern
und das eine oder andere Mal die berühmte Frage nach dem „cui bono“ zu
stellen.
An der Oberfläche sind es erst einmal die Bilder, die stutzig machen.
Zwei davon. Das Bild des ertrunkenen Kindes am Strand, und Bilder aus
Budapest, die Flüchtlinge mit einem Foto von Angela Merkel zeigen und
mit einer EU-Fahne. Diese Bilder verursachten ein Gefühl wie eine
Gräte im Mund beim Fischessen.
Wer immer sich mit dem Thema Migration tatsächlich befasst, weiß,
dass im Mittelmeer seit vielen Jahren Menschen ertrinken. Eine der
entsetzlichsten Geschichten ereignete sich während der Angriffe auf
Libyen. Ein Boot mit Dutzenden Flüchtlingen trieb zwei Wochen lang
steuerlos auf dem Mittelmeer, begegnete dabei zweimal
Kriegsschiffen, wurde von Helikoptern überflogen und trieb dennoch
weiter, bis die Überlebenden schließlich in Italien landeten. Zwei
Wochen ohne jeden Versuch einer Rettung auf einer Strecke, die zum
damaligen Zeitpunkt völlig überwacht war. Die Meldung schaffte es
nicht in die großen Medien, und es wurde nie bekannt, welche Schiffe
welcher Nationalität gegen das internationale Seerecht verstoßen
haben, das zur Rettung jedes Schiffbrüchigen verpflichtet.
In all den Jahren starben Männer, Frauen und Kinder. Viele darunter
nicht ertrunken, sondern verdurstet. In all den Jahren gab es nur
wenige Bilder und schon gar nicht die groß angelegte Empörung, die
jüngst durch die Gazetten schwappte.
Allerdings hatte das Bild des toten Kindes ein kleines Vorspiel. Die
Aktion des „Zentrums für politische Schönheit“ vor dem Bundestag.
Auch hier gab es Einiges, das überrascht. Man sollte nicht glauben,
dass man so einfach jederzeit vor dem Bundestag Löcher in den Rasen
graben darf. Dass der milde Polizeieinsatz, der auf den Videos von
dieser Aktion zu sehen ist, alles ist, was der Apparat hergibt. Nein,
in Summe blieb eher der Eindruck einer mindestens geduldeten, wenn
nicht gar geförderten Veranstaltung. Man könnte die Betreiber dieser
Aktion für unschuldige Humanisten halten – wenn sie nicht auch schon
als Befürworter eines Militäreinsatzes in Syrien aufgetreten wären.
Was damals – also vor wenigen Monaten –Rätsel aufgab, ist jetzt klar
zu entschlüsseln. Diese Aktion und das Bild gehören zusammen.
Mit dem Foto von Merkel in Budapest hat sich Telepolis schon
ausführlicher beschäftigt. Merkel und die Europafahne, das wirkt wie
organisierte Gegenpropaganda zu den Bildern, die man aus
Griechenland sieht.
Aber gehen wir doch einmal zu den Fakten.
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