Das erstickende WIR
Das Versagen der JUNGEN WELT
Aufforderung zu einem offenen Gespräch
Autor: U. Gellermann
Datum: 03. September 2015Die JUNGE WELT ist eine wichtige linke Zeitung. Nicht wenige ihrer Autoren sind für die linke Öffentlichkeit unverzichtbar. Bei anderen wiederum muss die Frage gestellt werden, was denn für sie links ist. Die Autorin Christel Buchinger* hat diese und andere Fragen in einem Essay fomuliert, der über den JUNGE WELT-Komplex hinausgeht. Leider gab es auf ihren Text von der JUNGEN WELT keine Resonanz. Wie die Zeitung auch einer ganzen Reihe anderer Leser keine Möglichkeit zur Diskussion gab und gibt.
Die RATIONALGALERIE will der notwendigen Debatte Raum verschaffen. Wenn das in der Rubrik SCHMOCK geschieht, dann zum einen, weil die Site technisch nicht sonderlich gelenk ist und keinen anderen Platz bietet. Zum anderen, weil manche Artikel der JW in den letzten Monaten tatsächlich ziemlich verschmockt waren.
Über eine Beteiligung an der Debatte würde ich mich sehr freuen. Und natürlich auch, wenn Kolleginnen und Kollegen der JUNGEN WELT ihre Meinung äußern wollten.
Uli Gellermann
DER TEXT VON CHRISTEL BUCHINGER
Ich habe die Junge Welt gekündigt, weil sie ausgerechnet an Brennpunkten der politischen Entwicklung versagt, wo es gerade heute bedeutsam ist, genau hinzuschauen, in die Tiefe zu gehen, zu recherchieren, zu diskutieren, zu fragen. Ich spreche damit neben der Berichterstattung zu Griechenland, das völlige Versagen beim Thema Geschlechterverhältnisse an, vor allem aber den "Friedenswinter". Ich will den Umgang mit dem Friedenswinter, respektive mit den Montagsmahnwachen, kritisch beleuchten, wissend, dass die Junge Welt auch diese Meinungsäußerung dazu nicht ernst nehmen wird. Wer Rainer Rupp dermaßen abblitzen lässt (1), schert sich um die Meinung einer ehemaligen Leserin nicht.
(…)
Folgende Leserbriefe wurden zu diesem Artikel geschrieben:
Am 03. September 2015 schrieb Harry Popow:
Auch ich bedanke mich bei Christel Buchinger und bei Ulli Gellermann, diesen Beitrag veröffentlicht zu haben. Welch eine Mühe verwendet sie darauf, die widerstreitenden Gemüter auseinander zu halten, für mehr Klarheit in Haltungsfragen zu sorgen. Trotzdem: Wer sieht da noch durch bei dieser angeblichen Meinungsvielfalt?? Das eigentliche Dilemma liegt doch darin, dass sich die Machtelite die Hände reibt. Mögen sich die Leute im Sinne der Verteidigung des Pluralismus ruhig streiten, desto unglaublich schwerer haben es die, die sich zu einem WIR zusammentun wollen. Und sie scheinen Erfolg zu haben. Wie kann es da u.a. passieren, dass die hauseigenen bürgerlichen Medien sich wie ein Schweigekartell verbarrikadieren - in einigen Fällen auch die junge Welt - ,wenn es darum geht, die Ursachen von Kriegen und Flüchtlingsströmen glasklar zu benennen? Das betrifft auch die Scheu, linksgerichtete Rezensionen zu solchen Büchern wie "Wer den Wind sät. Was westliche Politik im Orient anrichtet", Autor Michael Lüders, zu veröffentlichen. Man bekommt nicht einmal eine Antwort. Die Sorge geht um, dass selbst stark links ausgerichtete Blätter im Chor der Zahnlosen mitmischen wollen?
(...)
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