Entnommen: https://linkezeitung.de/2018/03/12/warum-der-westen-die-russen-nicht-ausstehen-kann/
Warum der Westen die Russen nicht ausstehen kann
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 12. MÄRZ 2018
von Andre Vltchek
Wenn es um Russland oder die Sowjetunion geht, dann werden die Berichte und historischen Erinnerungen verschwommen, zumindest im Westen und all den „Satellitenstaaten“.
Märchen vermischen sich mit der Realität, während weltweit in das Unterbewusstsein von Millionen Menschen meisterhaft Erfindungen eingepflanzt werden. Russland ist ein riesiges Land, ja es ist flächenmäßig das größte Land der Erde. Es ist dünn besiedelt. Es ist tiefgründig und wie ein Klassiker einst schrieb: „Es ist unmöglich, Russland mit einem Gehirn zu verstehen. Man kann nur daran glauben.“
Der westliche Verstand mag im allgemeinen keine unbekannten, spirituellen und komplexen Dinge. Seit der „alten Zeit“, insbesondere seit den Kreuzzügen und den monströsen kolonialistischen Expeditionen in alle Ecken der Welt wurden den Westlern Fabeln über ihre eigenen „noblen Taten“ erzählt, ausgeführt zur Plünderung von Ländern. Alles musste klar und einfach sein: „Tugendhafte Europäer haben die Wilden zivilisiert und das Christentum verbreitet, und dadurch wurden diese finsteren, armen primitiven Seelen eigentlich gerettet.“
Textauszug:
(...)
Russland ist wieder aufgestanden. Riesig, empört und dazu entschlossen, sein eigenes Leben zu führen, auf seine eigene Art. Von einem verarmten, erniedrigten und ausgeraubten Land, dem Westen zu Diensten, hat sich das Land in wenigen Jahren zu einem freien und unabhängigen Russland entwickelt, das wieder zu den am meisten entwickelten und mächtigsten Länder der Erde zählt.
Und wie vor Gorbatschow ist Russland wieder in der Lage, jenen Ländern zu helfen, die unter den ungerechten und bösartigen Angriffen des westlichen Imperiums leiden.
Ein Mann, der diese Renaissance anführt, ist Präsident Wladimir Putin, er ist streng, aber Russland und die Welt sind in großer Gefahr – das ist keine Zeit für Schwächlinge.
Präsident Putin ist nicht perfekt (wer ist das schon?), aber er ist ein wahrer Patriot und darf ich hinzufügen, ein Internationalist.
Jetzt hasst der Westen wieder Russland und seinen Führer. Kein Wunder, ein unbesiegtes, starkes und freies Russland ist der schlimmste vorstellbare Feind für Washington und seine Leutnante.
So fühlt sich der Westen, nicht Russland. Trotz allem was man ihm angetan hat, trotz zig Millionen verlorener und ruinierter Leben war Russland immer kompromissbereit, ja gar zu vergeben, wenn nicht zu verzeihen.
Da steckt etwas zutiefst krankhaftes in der Psyche des Westens. Außer einer vollen und bedingungslosen Unterwerfung kann man nichts akzeptieren. Sie müssen kontrollieren, am Ruder sein und immer oben auf. Man muss sich außergewöhnlich fühlen. Selbst wenn man mordet und den gesamten Planeten ruiniert besteht man darauf, sich dem Rest des Planeten überlegen zu fühlen.
Dieser Glaube an den Exzeptionalismus ist die wahre westliche Religion, noch mehr als das Christentum, das seit Jahrzehnten dort keine wichtige Rolle spielt. Der Exzeptionalismus ist fanatisch, er ist fundamentalistisch und unbestreitbar.
Er besteht auch darauf, dass seine Sichtweise die einzige auf der Welt ist. Dass der Westen als der moralische Führer angesehen wird, als der Leuchtturm des Fortschritts, als der einzig kompetente Richter und Guru.
Die Lügen stapeln sich auf einem Haufen aus Lügen. Es ist wie mit allen Religionen: je absurder die Pseudo-Realität ist, desto brutaler und extremer werden die Methoden, um sie aufrecht zu halten. Je lächerlicher die Fabrikationen sind, desto mächtiger werden die Techniken, die man benutzt, um die Wahrheit zu unterdrücken.
Heute sind Hunderttausende „Akademiker“, Lehrer, Journalisten, Künstler, Psychologen und andere hoch bezahlte Profis vom Imperium angestellt, und zwar nur aus zwei Gründen – die westliche Sichtweise zu glorifizieren und alles zu diskreditieren was dem im Weg steht; wagt es nicht, das anzuzweifeln.
Russland ist der am meisten gehasste Gegner des Westens, kurz vor China, Russlands engem Verbündeten.
Die vom Westen losgelassene Propaganda ist so krank, so intensiv, dass selbst einige der europäischen und nordamerikanischen Bürger anfangen, die Märchen aus Washington, London und sonst wo in Frage zu stellen.
Wo man sich auch hinwendet, ist da eine gewaltiges Potpourri aus Lügen, halben Lügen und Halbwahrheiten; ein komplexer und undurchschaubarer Sumpf aus Verschwörungstheorien. Russland wird angegriffen, wegen der Einmischung in die inneren Angelegenheiten der USA, wegen der Verteidigung Syriens, weil es für wehrlose und eingeschüchterte Länder einsteht. Weil es seine eigenen mächtigen Medien hat, weil seine Athleten dopen, weil es immer noch kommunistisch ist, weil es nicht mehr sozialistisch ist; kurzum: für alles vorstellbare und unvorstellbare.
Die Kritik an dem Land ist so durchdringend und irrsinnig, dass man sich diese sehr legitime Frage stellt: „Wie sieht es mit der Vergangenheit aus? Wie sieht es mit der westlichen Sichtweise über die sowjetische Vergangenheit aus, insbesondere die post-revolutionäre Periode und die Periode zwischen den beiden Weltkriegen?“
Je mehr ich die heutige westliche anti-russische und anti-chinesische Propaganda analysiere, um so entschlossener bin ich, die westliche Sichtweise bezüglich der sowjetischen Geschichte zu studieren und darüber zu schreiben. Ich plane definitiv, diese Dinge in Zukunft zu untersuchen, zusammen mit meinen Freunden – russischen und ukrainischen Historikern. ----------
In den Augen des Westens sind Russen „Verräter“.
Anstatt sich den Plünderern anzuschließen, haben sie sich für die „Elenden der Erde“ eingesetzt, in der Vergangenheit und heute. Sie haben sich geweigert, ihr Vaterland zu verkaufen und ihr eigenes Volk zu versklaven. Ihre Regierung unternimmt alles, damit Russland autark wird, völlig unabhängig, wohlhabend, stolz und frei.
Denkt daran, dass „Freiheit“, „Demokratie“ und viele andere Begriffe in den verschiedenen Teilen der Welt völlig verschiedene Dinge meinen. Was im Westen geschieht, das würde in Russland oder in China niemals als „Freiheit“ beschrieben werden, und umgekehrt.
Frustrierte, zusammenbrechende, zerstückelte und egoistische Gesellschaften in Europa und Nordamerika inspirieren nicht einmal mehr die eigenen Bevölkerungen. Sie flüchten jährlich zu Millionen nach Asien, Lateinamerika und sogar nach Afrika. Eine Flucht vor der Leere, der Bedeutungslosigkeit und der emotionalen Kälte. Aber es ist nicht Aufgabe Russlands oder Chinas, ihnen zu sagen wie sie leben oder nicht leben sollen!
In der Zwischenzeit brauchen und müssen sich große Kulturen wie Russland und China vom Westen nicht sagen lassen, was Freiheit und was Demokratie ist.
Sie greifen den Westen nicht an, und sie erwarten für sich das selbe.
Es ist wirklich peinlich, dass jene Länder, die für Hunderte von Völkermorden verantwortlich sind, für Hunderte von Millionen ermordeter Menschen auf sämtlichen Kontinenten, es immer noch wagen, andere zu belehren.
Viele Opfer haben Angst sich zu äußern.
Russland nicht.
Es ist gefasst und großzügig, aber voll dazu entschlossen, sich wenn notwendig zu verteidigen; sich selbst, aber auch viele andere Menschen, die auf diesem wunderschönen, aber zutiefst verletzten Planeten leben.
Die russische Kultur ist enorm: von der Poesie und Literatur bis zur Musik, dem Ballett, der Philosophie … russische Herzen sind weich, sie schmelzen leicht, wenn man sie mit Liebe und Höflichkeit anspricht. Aber wenn Millionen Leben unschuldiger Menschen bedroht werden, dann verwandeln sich die Herzen und Muskeln der Russen schnell zu Stein und Stahl. Während solcher Momente, wenn nur ein Sieg die Welt retten kann, dann ist die russische Faust hart und das gleiche gilt für die russische Rüstung.
Dem russischen Mut hat der sadistische, aber feige Westen nichts entgegenzusetzen.
Sowohl Hoffnung als auch Zukunft bewegen sich unumkehrbar zum Osten hin.
Und deshalb wird Russland vom Westen so verzweifelt gehasst.
https://journal-neo.org/2018/03/08/why-the-west-cannot-stomach-russians /
https://www.theblogcat.de/uebersetzungen/andre-vltchek-08-03-2018/
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