NETZGEFLÜSTER...
„DER
MOLOCH AM PRANGER“. Unter
diesem Titel veröffentlicht der Autor Harry Popow, Jahrgang 1936,
ein neues Buch, dem er aus aktuellen Erwägungen den Untertitel
„Kleine weiße Friedenstaube, komm recht bald zurück!“ hinzufügt.
Den
Inhalt skizziert er mit folgendem Vorwort:
Nun ist es passiert. Ein Michel ist überaus glücklich. Man spricht von der Corona-Pandemie. Wie stets, ist er ein braver und folgsamer Bürger. Also befolgt er alle Anweisungen der Obrigkeit. Als sich ihm gegenüber ein guter Bekannter dahingegen äußerte, die Zwangsmaßnahmen würden in einer Diktatur enden, zwangsläufig, da erhob der Michel Protest. Nunmehr müsse man doch zusammenhalten. Es sei doch der einheitliche Volkswille, den Anordnungen der Macht Folge zu leisten. Ohne Wenn und Aber. Wie dazumal – in Zeiten eines Hitler.
Nicht dem Michel alleine geht es so. Ohne zu merken, wie das Volk verdummt wird im Namen der Pandemie, so fühlen sich die meisten von Politikern und Medizinern wie vor den Kopf gestoßen. Jene, die bisher von Politik nichts mehr hören und lesen wollten, werden mit diesem Krieg eines bisher unbekannten und gefährlichen Virus brutal in den Zusammenhang zwischen Virus, Gesundheitswesen, Menschenrechte und Kapitalherrschaft gestoßen. Wer dies immer noch wie ein Lamm ignoriert, bleibt auf der geistigen Strecke. Mehr noch: Er bleibt gefügig und gehorsam wie gehabt.
Der Autor Wolfgang Bittner schreibt in dem online-Portal „Nachdenkseiten“ vom 28.04.2020 dazu folgendes, hier nur im Zitat:
Als Argument für die Beibehaltung der drakonischen Regelungen wird oft angeführt, dass die Verbote in der Bevölkerung auf große Zustimmung stießen. Bei Telepolis heißt es, man könne den Eindruck haben, „dass die Akzeptanz umso größer war, je tiefer die Einschnitte in das Alltagsleben waren“. Eine erstaunliche Rabulistik! Dass die Bevölkerung in ihrer schafsmäßigen Mehrheit noch mehr geprügelt werden möchte, ist kein Argument, eher ein Warnsignal.
Wollte die Macht des Kapitals im Neoliberalismus zum Schutz der Machterhaltung das Volk trotz Demokratie – Maskeraden durch eine massive Entpolitisierung zu willfährigen Konsumidioten in Schach halten, so tritt mit der gefährlichen Corona-Pandemie das ganze Gegenteil ein: Die bisher manipulierten Menschen – so ist zu hoffen – werden wiederholt vor der Frage stehen: Ist der globale Imperialismus noch in der Lage, das Nonplusultra der Weltgeschichte zu sein?
Oberflächlich sprechen Politiker davon, der Mensch müsse rücksichtsvoller mit der Natur umgehen, er dürfe Gier nach Macht nicht in den Mittelpunkt stellen. Der Mensch? Welch eine Fehlleistung bei dem Versuch, die Ursachen von Katastrophen wie der Kriege, des Klimawandels oder der schnellen Ausbreitung der Pandemie geflissentlich zu umgehen.
Das kommt auch in der Grafik des Cover zum Ausdruck: Nicht der Mensch muss gegen den Menschen angehen, sondern gegen das uns alle beherrschende Ungeheuer. Die Pandemie ist hoffentlich zu überwinden, aber was geschieht mit dem Koloss Finanzoligarchie? Ich möchte den Blick auf das richten, was kommt, auf die Folgen: Der langwierige Kampf gegen die Diktatur des Geldes. Hatte es das Gespenst des Kommunismus lt. Kommunistischem Manifest bisher noch nicht geschafft, die Welt zum Guten zu verändern, so zerbröselt unter dem Druck der biologischen Waffe mit ungeheurem Knall nunmehr doch noch das kapitalistische System... Es muss! Es bleibt kein anderer Ausweg. Wenn er auch sehr langwierig und unter harten Auseinandersetzungen zu meistern ist.
Nun schauen wir wie die Karnickel auf die Virus-Schlange. Wann beißt sie auch mich? Wen erwischt es als nächsten. Weltweit geht die bange Frage um: „Was soll nun werden“? Was muss geändert werden, um endlich den Mensch mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen – entgegen der Profitgier der Wirtschaftsbosse? Es brennt das Haus. Was bleibt zu retten? Bauen wir ein neues auf den Trümmern des alten? Mit all den Gebrechen für die einen? Mit all den Bequemlichkeiten für die Superreichen? Oder räumen wir den Schutt der Vergangenheit gründlich weg und bauen ein gänzlich neues Heim? Für alle und nicht nur für die Marktgewinnler?
Im eigenen Zu-Hause kann man viel machen. Zum Beispiel den Teppich zusammenrollen und darunter den angesammelten Staub beseitigen. Tja, unter dem Teppich gekehrt scheint auch die Zukunft zu sein. Was passiert nach der Pandemie? Werden wir dann besser gewappnet sein bei neuen Viren? Wird das Gesundheitswesen, besonders die Kliniken, weniger vom Privaten dominiert sein? Werden die Ärmsten der Gesellschaft mehr Zuwendung erhalten? Vor allem: Wird es keine Kriege mehr geben? Oder bleibt alles wie es ist? Oder kann man sich endlich mal freimachen von der Last der Profit-Jäger, von denen doch im Laufe der Geschichte soviel Leid ausgegangen ist? Man muss allerdings nicht träumen, um jene, die sich als fortschrittlich gebärdende Parteien ausgeben, wie sie sich in der Großen Koalition auf dem Home-Trainer abstrampeln und doch nicht vom Fleck kommen..
Auf den Punkt gebracht: Seit es Privateigentum an Produktionsmitteln gibt, also seit dem Aufblühen des Kapitalismus, der einst das Feudalsystem ablöste, dem Bürgertum zum Durchbruch verhalf, derzeit aber als globalisierter Imperialismus agiert, stößt diese Herrschaftsdiktatur des Geldes immer krasser auf Konflikte, die nicht mit dem Schrei nach „mehr Zusammenhalt“ zu bewältigen sind. Man denke an den 1. und 2. Weltkrieg, an den Kolonialismus, aus dem die Fluchtbewegung resultiert, an den Zerfall der menschlichen Gesellschaft in Arm und Reich, an die zunehmende atomare Gefahr eines neuen Weltenbrandes. Dazu gesellt sich die kaum zu bewältigende Finanzkrise infolge der Corona -Virus-Pandemie sowie die daraus folgenden sich vertiefenden Widersprüche zwischen den Eliten und den Völkern. Die Kapitalherrschaft steckt in der Sackgasse. Wir befinden uns somit in einer Todesfalle. Alles deutet auf die dringende Notwendigkeit hin, andere, demokratisch legitimierte Gesellschaftsformationen anzusteuern.
Es ist die Frage aller Fragen: Wie geht es nach Überwindung der Pandemie weiter? Denkt man schon jetzt an die Folgen? Nein, das Volk hat es nicht nur satt. Der Sumpf muss bei Strafe des Untergangs der Zivilisation nach jahrzehntelanger Verspätung nach der Befreiung vom Faschismus 1945 endlich trocken gelegt werden. Wandelt die Schwerter um zu Pflugscharen! Holt nach, was in der DDR Staatsdoktrin war: Kampf für Frieden, beginnend mit der endgültigen Enteignung des Privatbesitzes an Produktionsmitteln.
Wer da drumrum redet vergisst das Wichtigste: Das Kapital ist es, das stets Kriege forciert hat und nun bei dem Angriff der Corona-Schlange endgültig zum Zusammenbrechen verurteilt ist. Solange man im Netz der Profitmaximierung gefangen gehalten ist, wer dem Kapital nach wie vor hörig und untertänig um der eigenen Ruhe willen den Kopf hinhält, muss in Kauf nehmen, endgültig untergebuttert zu werden... Mehr noch - dann bleibt Wahrheitsfindung in Richtung einer demokratischen Zivilgesellschaft – sprich Sozialismus – eine Utopie.
Was uns, den Bürgern, mit der Pandemie entgegentritt, ist nicht nur der Virus, es ist die Macht des Moloch, dem seit der französischen Revolution, der Oktoberrevolution und dem Wirken der DDR im Bunde der sozialistischen Staaten kräftig Paroli geboten wurde. Es ist höchste Alarmstufe, sich daran zu erinnern und eine neue Umbruchzeit anzugehen.
Da hockst du nun du alter EWIGGESTRIGER und schwelgst in Erinnerungen. Vor allem an die vielen Mitstreiter zu DDR-Zeiten, die auch im Heute nicht den Kopf verloren haben. Welch ein Glück, Freunde zu haben. Ein Leben lang. So zum Beispiel EMIL SCHMALFUß, von dem noch die Rede sein wird. Oder Günther Ballentin. Ich denke auch an kluge Netzfreunde und Gleichgesinnte, an LOTTI, ALEX, JUDITH und HANNA. Sie alle haben ihre eigenen Erfahrungen und Sichten auf die Welt, und wir treffen uns im Netz in Einigkeit: Es muß eine neue Weltordnung her. Davon soll in diesem Buch die Rede sein. Auch ein Michel wird dies begreifen müssen.
DAS WIR kommt zu Wort und singt im Chor: „Kleine weiße Friedenstaube, fliege übers Land.“ In Erinnerung an das bekannteste Kinderlied der DDR. Treffender geht es nicht. Und dann diese Zeile:
"Kleine weiße Friedenstaube, komm recht bald zurück!"
Harry Popow: „DER MOLOCH AM PRANGER“, epubli-Verlag, 323 Seiten:
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