Montag, 3. Dezember 2018

USA steuert Richtung Krieg - Linke Zeitung



Mit Volldampf und allen Mitteln in
den nächsten Weltkrieg


VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 3. DEZEMBER 2018

von Werner Nosko – https://npr.news.eulu.info

Fast fünf Jahre nach dem Regimechange in der Ukraine, einer beispiellosen militärischen Aufrüstung Europas und unzähligen NATO-Manövern an Russlands Grenzen, steuert die USA dem Höhepunkt entgegen. So entblödet sich der Atlantische Rat (Atlantic Council=NATO) nicht, der Ukraine einen Sabotageakt gegen die Krimbrücke zu empfehlen und somit einen Bündnisfall zu konstruieren.

Vorliegende Übersetzung sprengt den Rahmen alles vorher Dagewesenes. Als ich das gelesen habe, fragte ich mich, ob dieser Typ wahnsinnig ist.  Nein, ist er nicht! Zählt man die Fakten zusammen, nicht die von Kriegsgeilen Politikern und Medien verbreiteten, sondern die Hintergründe die verschwiegen werden , dann ist dieser Aufsatz kein Zufall, sondern Teil der Strategie. Der von USA Gnaden ukrainische Präsident Poroschenko, mit miserablen Umfragewerten zur bevorstehen Präsidentschaftswahl am 31. März 2019, braucht Erfolge um an der Macht zu bleiben. Warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Man provoziert Russland erneut. Man legt der ukrainischen Regierung Nahe die Krimbrücke zu sabotieren, instrumentalisiert damit Poroschenko, der schon die NATO um Hilfe anruft. Die Aufrüstung und NATOmanöver in Europa werden, seit dem Umsturz, aussschließlich mit der Aggression Russlands begründet.

Wie sabotiert man eine Brücke die von Russland in die Krim führt? Man macht sie unbrauchbar!

Womit wohl?

Den folgenden Beitrag von Autor Stephen Blank, veröffentlich auf der Webseite des Atlantic Council, der von beispielloser Kriegstreiberei, Lügen und Halbwahrheiten nur so strotz, zerlegen und entkräften wir Absatzweise in seine Bestandteile (rot markiert).

Russlands Provokationen im Asowschen Meer: Was sollte getan werden?

Am 25. November blockierten russische Schiffe die ukrainischen am Einlaufen in das Asowsche Meer, feuerten auf ukrainische Schiffe im Schwarzen Meer, rammten einige dieser Schiffe, beschlagnahmten drei ukrainische Schiffe und verwundeten sechs in diesem Austausch. Russland entsandte auch Hubschrauber in das Gebiet, um die Überwachungs- und Feuerfähigkeit über alle sich nähernden ukrainischen Schiffe aufrechtzuerhalten. Nach jedem Standard sind das Kriegshandlungen. Wir sollten uns daran erinnern, dass die Vereinigten Staaten 1812 wegen solcher Vorfälle mit Großbritannien in den Krieg zogen. Zweitens ist der Anspruch Moskaus, die Krim, das Asowsche Meer und die Kertschstraße als unberührtes russisches Territorium zu besitzen, völlig illegal. Russlands Behauptungen beruhen auf nichts anderem als Gewalt gegen vermeintlich schwächere Ziele. Wir können sicher sein, dass sie sich gegenüber einem NATO-Verbündeten nicht so verhalten würde.

Die sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite erhältlichen Daten zeigen, daß die ukrainischen Kriegsschiffe vorsätzlich in russische Hoheitsgewässer eingedrungen waren und ihren Kurs nicht verändert haben. Eine solche, ohne politische Ankündigung durchgeführte militärische Operation ist ohne  einen direkten oder indirekten Befehl der obersten militärisch-politischen Führung unmöglich.

Von Beginn an hat die ukrainische Seite erklärt, daß sie die russische Seite über die geplante Verlegung ihrer MARINE-Schiffe ins Asowsche Meer durch die Straße von Kertsch informiert habe. Die russische Seite behauptet, daß sie keine diesbezügliche Anfrage erhalten hat.

Selbst wenn die ukrainische Seite die Russen tatsächlich irgendwie darüber informiert hat, hätte sie einer Antwort und Erlaubnis der russischen Behörden bedurft. Wie sich aus der weiteren Entwicklung ergibt, hatte die ukrainische Seite keine Antwort/Erlaubnis hierzu erhalten.

Das Vorliegen oder Fehlen der ukrainischen Anfrage bei den Russen ist grundsätzlich irrelevant. Fakt ist, daß die ukrainischen Kriegsschiffe russische Hoheitsgewässer verletzt, die Navigation in der Region gefährdet und die russische Seite bedroht haben.

Diese Maßnahmen sind auch Teil ihrer Absicht, das Schwarze Meer unter Missachtung internationaler Übereinkommen für ausländische Schiffe zu schließen. Sie stellen auch eine erhebliche Verletzung des Konzepts der Freiheit der Meere dar, einem Grundprinzip der internationalen Ordnung und der US-Politik seit zwei Jahrhunderten. Schließlich spiegeln diese Maßnahmen die laufenden Bemühungen Moskaus wider, Gewalt anzuwenden, und die Gefahr, die Ukraine zur Unterwerfung zu zwingen.

Bisher jedenfalls funktionierte in der Kerchstrasse alles ohne Vorfälle. Der gute Mann vergisst das Russlands Grenzen eben seine sind und die Passage nicht angemeldet und genehmigt war, wie dies vertraglich vereinbart wurde. Was die Gewalt betrifft sind die USA Weltmeister, Zuhause und in den über 250 Kriegen die sie führten.

Das Vorgehen Russlands ähnelt dem Chinas im Südchinesischen Meer und im Ostchinesischen Meer. In diesen Fällen hat Peking einseitig die Souveränität über diese Gebiete erklärt, Grundstücke beschlagnahmt, künstliche Inseln gebaut, sie stark militarisiert (wie Russland es auf der Krim getan hat) und sich dann geweigert, die Ergebnisse der internationalen Gerichtshöfe zu akzeptieren. Jetzt nutzt Peking seine verstärkte Hand, um andere südostasiatische Staaten zu Wirtschaftsabkommen zu Chinas Bedingungen zu zwingen, um diese Gebiete nach möglichen Energievorkommen zu erkunden.  Auf die gleiche Weise ergriff Moskau unmittelbar nach der Invasion der Krim ukrainische Energieplattformen im Schwarzen Meer und profitiert von ihnen, während es versuchte, die ukrainische Küste zu ersticken.

Der im Mai 1997 unterzeichnete Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen Rußland und der Ukraine (der „Große Vertrag“) zieht einen Schlussstrich unter die Territorialdis-pute: Mit der Anerkennung der Unverletzlichkeit der Grenzen und der territorialen Integrität der Ukraine bestätigt er im Wesentlichen den Verzicht Russlands auf die Krim und – was besonders wichtig ist – auf Sewastopol. Zugleich sieht das Vertragswerk zum umstrittenen Status von Sewastopol vor, dass Russland den Schwarzmeerhafen für zwanzig Jahre von der Ukraine pachtet, um dort seinen Teil der Schwarz- meerflotte zu stationieren. Anfang 1999 wurde das Vertragswerk in Russland ratifiziert, die Oberste Rada der Ukraine tat dies bereits im Januar 1998. Von einer Militarisierung der Krim durch Russland kann schon alleine daher nicht gesprochen werden. Ganz im Gegenteil es beendete einen seit der Auflösung der UdSSR schwelenden Konflikt.

Wie uns Glauben gemacht werden soll, wurde die Ukraine annektiert (Annexion). Fakt ist, dass die großteils russischsprachigen Krimäer in einem Referendum für den Anschluss, ohne jegliche Militärgewalt, ausgesprochen haben. Im Gegensatz zum Kosovo welcher nach völkerrechtswidriger US-amerikanischer Intervention und damit der Zersplitterung von Jugoslawien sofort als Staat anerkannt wurde.

Was sollte getan werden, um den Aktivitäten Russlands entgegenzuwirken? Die Ukraine ist das Opfer der russischen Aggression und seit Februar 2014, als Russland in die Krim eindrang.  Vor dieser Invasion betrachteten sowohl Russland als auch die Ukraine die Gewässer des Asowschen Meeres und der Kertschstraße als Binnengewässer, einen anomalen, aber international anerkannten Rechtsstatus. Die heutige Behauptung Russlands, dass es die totale Souveränität über sie hat, ist unbegründet und basiert lediglich auf Gewalt.

Diese Darstellung ist die Grundsatzlüge schlechthin. Der Autor verschweigt hier, offenbar bewusst, die Geschehnisse am Maidan und dieser hatte, im Februar 2014, absolut nichts und schon gar nichts mit einem russischen Eindringen auf der Krim zu tun. Im Gegenteil! Mit tatkräftiger Unterstützung des damaligen georgischen Präsidenten (Saakaschwili), planten die USA einen Umsturz  in der Ukraine. Hier erinnern wir an die Aussage von Victoria Nuland die in einem Telefonat sagte: „FUCK EU“ und „JAZ IS OUR MAN“ (Video bei den Quellen)

Präsident Wiktor Janukowytsch, floh daraufhin nach Russland. Seine Rücknahme des EU-Assoziierungsabkommens, bei dem die Interessen seitens Russlands missachtet wurden, führte zu einer „angeschobenen“ Revolte und endete schlussendlich blutig.

Auch wenn die Ukraine unterlegen ist, hat sie doch Optionen. Sie kann Maßnahmen ergreifen, um die Blockade zu durchbrechen, obwohl sie angesichts der von Moskau dorthin entsandten Kräfte wahrscheinlich erfolglos wären. Dennoch kann sie diesen Angriff auf ihre Souveränität und Integrität nicht passiv hinnehmen. Die Ukraine sollte sorgfältig über eine Sonderoperation nachdenken, die die Brücke, die Moskau über die Straße von Kertsch gebaut hat, die die Krim mit Russland verbindet, stören könnte. Aber das ist noch nicht alles. Die Ukraine sollte die Vereinigten Staaten und die NATO einladen, eine Flotte bewaffneter Schiffe zu entsenden, um Mariupol, die wichtigste Stadt am Asowschen Meer, zu besuchen, und Russland herausfordern, auf die NATO zu schießen oder sie daran zu hindern, das Recht auf den Besuch der Häfen der Ukraine auszuüben. Diese Schiffe sollten bewaffnet sein und über eine Luftdecke verfügen, aber es wird angewiesen, nicht zu schießen, es sei denn, es wird darauf geschossen.

Ein Absatz der der einem Das Blut in den Adern gefrieren lässt. Hier wird klar dargelegt wie ein Bündnisfall herbeigeführt werden kann. Sollten NATO-Kriegsschiffe sich der russischen Grenze nähern oder gar in diese eindringen,  müsste Putin dies als Angriff werten. Er könnte das schon politisch nicht erlauben, auch er ist vom Rückhalt im Volk abhängig. Man stelle sich nun mal vor wenn Kuba die Russen einladen würde und russische Kriegsschiffe dort herumkreuzen würden.

Viele werden einwenden, dass eine solche Aktion eine Provokation Russlands darstellt.

Damit das klar ist: Moskau nicht Kiew, und schon gar nicht Brüssel oder Washington, ist der Provokateur und hat den Einsatz erhöht. Moskau kann, die Ukraine in dem Irrglauben bedrohen, dass mehr Gewalt ein Konzept des Sieges in der Ukraine ergeben kann. Aber er ist nicht in der Lage, die NATO mit solchen Aktionen zu bedrohen. Abgesehen von der wirtschaftlichen Stagnation und dem Druck von Sanktionen, der durch diese Maßnahme erhöht wird, will die russische Öffentlichkeit keinen langwierigen Krieg gegen die Ukraine.

Als Poroschenko damals 2014 an die Macht gehievt wurde, war eine der Ersten Amtshandlung der Regierung, die russische Sprache als zweite Amtssprache zu verbieten. In Folge dessen spalteten sich,  die Provinzen „Donbass“ und „Luhansk“ ab.  Dort sprechen ca. 80% russisch. In den Medien werden diese ukrainischen Bürger als russische Separatisten bezeichnet um den Eindruck zu suggerieren es seien Russen. Übrigens als Barack-Obama kundtat in der Ukraine keine wirtschaftlichen Interessen zu verfolgen hat er gelogen. Kurz nach dem Umsturz landete der Sohn des damaligen US-Vizepräsidenten im Energierunternehmen „Burisma“ im Vorstand und Monsanto heute Bayer, begann „Land Grabbing“ in großen Stiel. Bis heute dauert der Bürgerkrieg um diese Provinzen an.

Weder das russische Militär noch seine Wirtschaft können diese Lasten tragen, ohne ernsthafte Kosten zu verursachen, die nicht vor den gewöhnlichen Russen verborgen bleiben können und werden. Angesichts der Angst des Regimes vor einer informierten Öffentlichkeit und weiteren wirtschaftlichen Unruhen zu Hause nennt eine solche NATO-Aktion den Bluff Moskaus und wird einen großen Beitrag dazu leisten, die Möglichkeiten für eine allgemeine Verringerung der Gewalt wiederherzustellen. Die direkte Einbringung der NATO in die ukrainischen Gewässer würde zeigen, dass Putin kein russisches Land gewonnen hat, sondern die Ukraine für immer verloren hat und die NATO in den Handel brachte.

Sie trifft die politischen Grundlagen von Putins Macht und den Glauben an die Entschlossenheit der NATO, ohne eine militärische Eskalierung heraus zu fordern. Sie würde auch die Eskalationskontrolle für die Ukraine und ihre Verbündeten wiederherstellen und einen Dolch in das Herz der russischen Strategie treiben, ohne in den Krieg zu ziehen.  Es ist an der Zeit, den Preis von Putins Abenteurertum plakativ auf ihn, sein Gefolge und das russische Volk herangebracht werden.

Zuletzt muss man sich wundern, dass der Autor scheinbar davon ausgeht, keinen Krieg zu provozieren, den er weiter oben allerdings geradezu herbei bettelt. Erfahrungsgemäß hinterlassen Einmischungen und Interventionen der USA nichts als verbrannte Erde und Gewalt. Putin diese vorzuwerfen ist angesichts seiner Kriege nichts gegen die geschätzen 30 Millionen Toten die die USA hinterlassen haben. Nicht nur Putin hat Angst vor einer informierten Öffentlichkeit, der Westen ist keinen Deut besser.

Stephen Blank ist Senior Fellow beim American Foreign Policy Council. Er ist Autor zahlreicher außenpolitischer Artikel, Whitepapers und Monographien, die sich mit der Geopolitik und Geostrategie Russlands und Eurasiens befassen. Er ist ein ehemaliger MacArthur Fellow am US Army War College.

Der wievielte Krieg den die USA zur Durchsetzung IHRER Interessen entweder begannen oder in den sie involviert waren,  wäre das dann wohl? Und der wievielte für die UDSSR beziehungsweise für die Russische Föderation.

Quellen:
Originalquelle: Russia’s Provocations in the Sea of Azov: What Should Be Done?
u.a.



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