Alex ist mein Freund. Reiner Zufall: Habe ihn per
Mausklick im Internet kennengelernt. Etwas älter als ich. Mit einem ganzen Rucksack
voller Erlebnisse und Erfahrungen. Ein einstiger DDR-Bürger, der sein Hirn noch
voll in Gebrauch hat und – das vor allem – das Herz auf dem rechten Fleck. Mit
seinem Einverständnis nehme ich gelegentlich diese oder jene Zeilen, die er mir
per E-Mail sendet, in meinem Blog auf. Warum nicht?
Mail vom 18. Dezember 2012:
Guten Tag lieber Freund, ich habe soeben in Deinem Blog gelesen und bin fasziniert von dieser Rezension. (Er meint die über das Buch „Auf Rehwildjagd mit Jesus“, H.P.) Mann, Du hast was drauf .... Ich gäbe was drum, könnte ich mich so ausdrücken. Aber leider ...
Seit geraumer Zeit sitze ich über einer Niederschrift
eines mich nie mehr loslassenden Ereignisses meines Lebens. Der 19. März 1945.
An diesem Tag haben 436 B-17- Bomber (Fliegende Festung) 1103,4 t Spreng -und
Splitterbomben auf Plauen (i.Vogtland, H.P.) mit Ziel VOMAG (Vogtländische
Maschinen-AG, H.P.) abgeworfen . Da zumeist Wohngebiete betroffen waren, wurde
auch unser Wohnhaus voll getroffen und stürzte ein. Wir wurden verschüttet. Aber
wir überlebten. Im Nachbarhaus 11 Tote. Insgesamt 304 Tote in Plauen an diesem
Tag durch die Bomben. Hinzu kamen noch 20 Tote infolge einer im Hammerkeller (Brauerei
in der Brunnenstrasse) ausgebrochenen Panik. Diese Menschen hatten sich selbst
erdrückt .
Ich habe dieses und andere damit im Zusammenhang
stehende Erlebnisse noch in Erinnerung. Sie haben mich nie losgelassen. Sie blieben
prägend für mein ganzes Leben. Bis in die Gegenwart. Es fällt mir schwer, das
alles niederzuschreiben. Aber ich muß es tun. Nur langsam komme ich voran. Ich
gerate immer wieder an eine Art Barriere im Beschreiben. Kannst Du das
verstehen ?
Machs gut!
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