Tag
der deutschen Einheit Der Bruch des 2+4-Vertrages durch Deutschland
VERÖFFENTLICHT
VON LZ ⋅ 4. OKTOBER 2025 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR
Von
Thomas Röper – https://anti-spiegel.ru
Da heute der Tag der
deutschen Einheit gefeiert wird, muss daran erinnert werden, dass die
Bundesregierung den 2+4-Vertrag, also die Grundlage der deutschen
Wiedervereinigung im letzten Oktober mit der Eröffnung der
NATO-Basis in Rostock gebrochen hat.
Im Oktober 2024 haben
Bundesverteidigungsministerium und NATO in Rostock eine NATO-Basis
eröffnet, die es nach dem 2+4-Vertrag gar nicht geben darf, weil der
Vertrag den Einsatz ausländischer Soldaten auf den Gebiet der
ehemaligen DDR verbietet. Als Russland gegen den Vertragsbruch
protestiert hat, hat die NATO ihre Pressemeldung dazu gelöscht und
auch die Medien haben ihre Artikel darüber umgeschrieben. Hier
erinnere ich mit allen Quellen an den Vorgang.
Der Bruch des
2+4-Vertrages
Im 2+4-Vertrag haben die DDR und BRD zusammen
mit den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs die deutsche
Wiedervereinigung geregelt. Im 3 Absätze umfassenden Artikel 5 des
Vertrages wird der Abzug der sowjetischen/russischen Truppen aus der
ehemaligen DDR geregelt und es wird auch festgeschrieben, was
militärisch nach dem Abzug dieser Truppen auf dem Gebiet der
ehemaligen DDR gilt.
Vereinfacht gesagt, regelt Artikel 5,
dass die Bundeswehr erst nach dem Abzug der russischen Streitkräfte,
der 1994 abgeschlossen war, auf dem Gebiet der ehemaligen DDR
stationiert werden darf, und dass auch die alliierten Streitkräfte,
die damals in Berlin stationiert waren, gleichzeitig mit den
russischen Streitkräften abziehen müssen. Danach darf nur die
Bundeswehr, aber keine ausländischen Streitkräfte, Soldaten auf dem
Gebiet der ehemaligen DDR stationieren. Artikel 5 endet mit
folgendem, vollkommen eindeutigen Satz:
„Ausländische
Streitkräfte und Atomwaffen oder deren Träger werden in diesem Teil
Deutschlands weder stationiert noch dorthin verlegt.“
Dagegen,
und damit gegen einen der Kernpunkte des 2+4-Vertrages, hat die
Bundesregierung nun verstoßen, indem sie am 21. Oktober 2024 in
Rostock ein „maritimes taktisches Hauptquartier für die NATO“
eröffnet hat. Das ist nicht meine Formulierung, sondern das ist die
offizielle Bezeichnung, die das deutsche Verteidigungsministerium in
seiner Presseerklärung benutzt hat. Außerdem steht in der
Presseerklärung:
„Neben Deutschland sind noch elf weitere
Nationen personell an CTF Baltic beteiligt: Dänemark, Estland,
Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Litauen,
Niederlande, Polen und Schweden. Soldatinnen und Soldaten aus diesen
und weiteren Partnerländern können 60 multinationale Dienstposten
von 180 im CTF Baltic bereits in Friedenszeiten besetzen.“
Damit
meldete das Bundesverteidigungsministerium, dass ausländische
Streitkräfte ganz offiziell in Rostock, also in der ehemaligen DDR,
„stationiert“ oder „dorthin verlegt“ werden. Das war ohne
Wenn und Aber ein Bruch des 2+4-Vertrages.
Offensichtlich war
den Herrschaften das aber nicht bewusst, denn als (unter anderem hier
auf dem Anti-Spiegel) kurz vor der Eröffnung des „maritimen
taktischen Hauptquartiers für die NATO in Rostock“ erste Artikel
darauf hingewiesen haben, dass das ein klarer Bruch des 2+4-Vertrages
ist, und als auch aus Russland Proteste gegen den NATO-Stützpunkt in
Rostock kamen, da begann die Desinformation der Bundesregierung und
der deutschen Medien zu dem Thema.
Man muss dabei bedenken,
dass Russland Vertragspartei des 2+4-Vertrages ist und dass es dessen
damaliger Präsident Gorbatschow war, der die deutsche
Wiedervereinigung de facto erst ermöglicht hat, weil es für die
westlichen Siegermächte, die gegen die Wiedervereinigung waren, nach
der sowjetischen Zustimmung unmöglich wurde, die Wiedervereinigung
zu verhindern, ohne dass in Deutschland eine anti-westliche Stimmung
entstanden wäre. Ohne Gorbatschow, also ohne die
Sowjetunion/Russland, wäre die deutsche Wiedervereinigung sicher
nicht so schnell und vielleicht sogar gar nicht gekommen.
Der
Spiegel verändert Artikel und täuscht die Leser
Russland hat
gegen das „maritime taktische Hauptquartier für die NATO in
Rostock“ protestiert und den deutschen Botschafter einberufen.
Darüber berichtete der Spiegel am 22.Oktober 2024 um 16.34 Uhr unter
der Überschrift „Neues Nato-Hauptquartier in Rostock – Moskau
bestellt deutschen Botschafter ein“ und im ersten Satz erfuhr der
Spiegel-Leser Folgendes:
„Aus Protest gegen die Einweihung
des maritimen Nato-Hauptquartiers in Rostock hat die russische
Regierung den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf
Lambsdorff, einbestellt.“
Danach wurde der Spiegel-Redaktion
offenbar klar, dass das „maritime Nato-Hauptquartier in Rostock“
einen Verstoß gegen den 2+4-Vertrag darstellt, was die Deutschen
aber nicht wissen sollen. Um das zu verbergen, hat die Dreistigkeit
der Spiegel-Redaktion ein neues Niveau erreicht.
Ich habe
schon oft gesehen, dass der Spiegel im Nachhinein Artikel verändert,
ohne seine Leser darauf hinzuweisen, wenn dem Spiegel eine allzu
verstörende Wahrheit rausgerutscht ist. Aber das ließ sich bisher
leicht nachweisen, indem man im Internet-Archiv nachschaut. Das
verhindert der Spiegel nun, denn der ursprüngliche Artikel wurde
unter der Internet-Adresse
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/nato-hauptquartier-in-rostock-russland-bestellt-deutschen-botschafter-ein-a-5dbfe87c-d0b2-48d9-9390-acce13ee7823
veröffentlicht, die heute zu einer neuen Version des Artikels mit
einer andere Internet-Adresse führt. Nun lautet die Überschrift
„Einfluss im Baltikum – Neues Ostsee-Hauptquartier in Rostock –
Moskau bestellt deutschen Botschafter ein“ und der erste Satz wurde
wie folgt geändert und aus dem “maritimen Nato-Hauptquartier in
Rostock” ein “neues Hauptquartiers der deutschen Marine in
Rostock” gemacht:
„Aus Protest gegen die Einweihung des
neuen Hauptquartiers der deutschen Marine in Rostock hat die
russische Regierung den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander
Graf Lambsdorff, einbestellt.“
Durch diese Änderung der
Internet-Adresse des Artikels macht der Spiegel es seinen Lesern
unmöglich, die Veränderungen des Artikels im Internetarchiv zu
überprüfen, denn dazu braucht man die exakte Adresse des
ursprünglichen Artikels. Das der Spiegel seine Leser bewusst
täuscht, wqar nichts Neues, neu war jedoch, wie dreist er dabei nun
vorgeht.
Erst mit einiger Verzögerung hat der Spiegel am Ende
des Artikels folgenden Hinweis hinzugefügt:
„Anmerkung: In
einer früheren Version wurde der Marineposten in Rostock als
Nato-Hauptquartier bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich um ein
nationales Hauptquartier, das im Austausch mit Nato-Partnern den
Ostseeraum überwachen soll. Wir haben die entsprechenden Passagen
korrigiert.“
Bemerkenswert ist, dass beim Spiegel einen Tag
zuvor ein Artikel mit der Überschrift „Eröffnung in Rostock –
Neues Marine-Hauptquartier der Nato soll russischen Einfluss in der
Ostsee eindämmen“ veröffentlich wurde, der noch immer unverändert
im Netz ist.
Die NATO löscht ihre Pressemeldung
Auch
die NATO hat zur Eröffnung des „maritimen taktischen
Hauptquartiers für die NATO in Rostock“ eine Presseerklärung
herausgegeben, die den Titel „NATO ernennt Kommandeur der Task
Force Baltic“ trug und in der man unter anderem lesen konnte:
„Im
Zuge der Anpassung ihrer Kommandostruktur seit 2017 hat die NATO
beschlossen, dass ihre Mitglieder auf höchster taktischer Ebene
permanente maritime Hauptquartiere einrichten. Nun steht der Stab
Commander Task Force Baltic, kurz CTF Baltic, bereit,
Führungsaufgaben für die Allianz in ihrem zugewiesenen Seegebiet zu
übernehmen. Er koordiniert die Marineaktivitäten im Ostseeraum mit
den Verbündeten und liefert ihnen rund um die Uhr ein aktuelles
gemeinsames maritimes Lagebild.“
Dass der NATO diese
Ehrlichkeit zu heikel wurde, erkennt man daran, dass die NATO die
Pressemeldung wieder vom Netz genommen hat, der Link führt heute ins
Leere. Man findet die Pressemeldung nur noch im Internetarchiv.
Man
sieht an den hektischen Aktionen der Bundesregierung, der NATO und
der deutschen Medien, dass die russischen Vorwürfe, bei dem
„maritimen taktischen Hauptquartiers für die NATO in Rostock“
handele es sich um einen Bruch des 2+4-Vertrages, ins Schwarze
treffen, andernfalls wäre eine so hektische Löschung oder Änderung
von Meldungen und wären so dreiste Lügen, wie beim NDR, kaum
nötig.
Der Spiegel täuscht die Leser, der NDR belügt
sie
Noch dreister war der zum ersten deutschen Staatsfernsehen
ARD gehörende NDR, dessen Redaktion immerhin für die quotenstärkste
deutsche Nachrichtensendung Tagesschau zuständig ist, denn der NDR
hat am 23. Oktober in einem sogenannten „Faktencheck“ furchtbar
dreist gelogen. Der NDR-Artikel trägt die Überschrift „Maritimes
Hauptquartier in Rostock: Experten weisen Kritik aus Russland zurück“
und beruft sich unter anderem auf Sebastian Bruns von der extrem
transatlantischen Universität Kiel, der in diversen amerikanischen
Thinktanks, darunter dem einflussreichen Center for Strategic and
International Studies (CSIS) oder dem German Marshall Fund/American
Political Science Association (GMF/APSA), gearbeitet hat.
Unter
Berufung auf diesen angeblichen „Experten“ schrieb der NDR allen
Ernstes:
„Russlands Kritik stützt sich auf den
Zwei-plus-Vier-Vertrag von 1990, der die Souveränität Deutschlands
nach der Wiedervereinigung regelte. In Artikel 5 des Vertrags heißt
es, dass bis zum Abzug der sowjetischen Truppen keine ausländischen
Streitkräfte in Ostdeutschland stationiert werden dürfen. Dieser
Abzug war jedoch bereits 1994 abgeschlossen, und der Vertrag sieht
nach dieser Frist keine dauerhafte Beschränkung vor. „Ich empfehle
allen, den Zwei-plus-Vier-Vertrag selbst zu lesen“, so Bruns zu NDR
MV. „Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen gibt es keine
Verpflichtung mehr, die Stationierung ausländischer Kräfte
grundsätzlich zu verbieten. Deutschland hat sich aus Rücksicht auf
Russland viele Jahre daran gehalten, aber rechtlich ist dieses Verbot
nach 30 Jahren nicht mehr bindend.““
Tun wir also genau
das, was Sebastian Bruns, uns empfiehlt, und lesen wir den
2+4-Vertrtag einmal selbst. Bruns hat recht, wenn er sagt, dass bis
zum Abzug der sowjetischen Truppen keine ausländischen Streitkräfte
in Ostdeutschland stationiert werden dürfen. Das steht in Absatz 1
des Artikels 5. Und auch, dass der Abzug der bereits 1994
abgeschlossen war, stimmt. Aber dass Bruns sagt, nach dem Abzug der
sowjetischen Truppen gäbe es „keine Verpflichtung mehr, die
Stationierung ausländischer Kräfte grundsätzlich zu verbieten“,
ist gelogen, wie wir gesehen haben.
Bruns verschweigt, dass
Artikel 5 des Vertrages, auf den er sich selbst beruft, noch zwei
weitere Absätze hat. In Absatz 3 wird gestattet, dass nach dem Abzug
der russischen Armee auch Bundeswehrkräfte, die in die NATO
eingebunden sind, auf dem Gebiet der ehemaligen DDR stationiert
werden dürfen. Aber das ändert nichts daran, dass der Artikel 5
Absatz 3 des Vertrages mit folgendem, unmissverständlichen Satz
endet:
„Ausländische Streitkräfte und Atomwaffen oder
deren Träger werden in diesem Teil Deutschlands weder stationiert
noch dorthin verlegt.“
Dass der NDR in Bruns in seinem
„Faktencheck“ auch noch mit dem Satz zitiert hat, Deutschland
habe sich „aus Rücksicht auf Russland viele Jahre daran gehalten,
aber rechtlich ist dieses Verbot nach 30 Jahren nicht mehr bindend“,
ist einfach nur eine dreiste Lüge.
Damit aber nicht genug,
denn in einem Infokasten unter dem Artikel schrieb der NDR allen
Ernstes:
„Verbietet der Vertrag NATO-Streitkräfte in
Ostdeutschland?
Ja, aber nur bis zum Abzug der sowjetischen
Truppen im Jahr 1994. In dieser Übergangsphase war es verboten,
ausländische Streitkräfte – also auch NATO-Truppen – in
Ostdeutschland zu stationieren oder militärische Aktivitäten
durchzuführen. Nach 1994 endete diese Beschränkung. Seither dürfen
deutsche Truppen in Ostdeutschland stationiert werden, auch solche,
die NATO-Strukturen angehören. Ein generelles Verbot für
NATO-Streitkräfte in diesem Gebiet gibt es nach 1994 nicht
mehr.“
Der NDR verändert nach zwei Monaten heimlich seinen
Artikel
Der NDR hat diesen Artikel am 20. Dezember 2024 still
und heimlich verändert, weil die Lügen darin zu dreist waren. Den
Infokasten am Ende des Artikels, aus dem die eben zitierte Lüge
stammt, hat der NDR komplett entfernt. Vergleichen Sie es selbst,
indem sie den ursprünglichen Artikel des NDR mit der jetzt online
stehenden Version vergleichen.
Darüber, was der NDR verändert
hat, lässt er seine Leser im Unklaren, denn am Ende des Artikels
findet sich nur dieser Hinweis:
„20.12.2024 11:34
Uhr
Hinweis der Redaktion: Wir haben den Artikel
aktualisiert.“
Warum der NDR seine Leser nicht über die Art
der „Aktualisierung“ informiert hat, versteht jeder auch ohne
weitere Kommentare.
Lügen im Dienste der NATO
Ich habe
geschrieben, dass der NDR sich in seinem Artikel auf „angebliche
Experten“ beruft, um seine Lügen unter das Volk zu bringen. Das
war, wie sich zeigt, keineswegs eine Beleidigung des zitierten
„Experten“.
Der NDR hat zur Untermauerung seiner Lügen
Sebastian Bruns von der Universität Kiel als „Experte für
maritime Sicherheit und Strategie an der Universität Kiel“
bezeichnet zitiert. Das Problem ist, dass dass der Journalist Norbert
Häring nach dieser Sache bei Bruns dazu nachgefragt hat und es zeigt
sich, dass der NDR nicht nur seine Leser, sondern auch Bruns
getäuscht hat, denn Bruns bezeichnet sich selbst keineswegs als
Experte auf dem Gebiet des Völkerrechts. Bruns teilte Häring
stattdessen mit, der NDR habe seinen Nachsatz weggelassen, dass er
„als Politikwissenschaftler und Marineexperte diese Beurteilung
ganz gerne den Völkerrechtsexperten überlasse“.
Außerdem
erklärte Bruns Häring auch, die Basis für seine Aussage sei nicht
etwa der 2+4-Vertrag gewesen (den zu lesen Bruns den Lesern des NDR
wärmstens empfohlen hat, ohne ihn selbst gelesen zu haben), sondern
ein sogenannter Faktencheck der Deutschen Welle zu dem Thema. Darin
haben die Autoren ihre Aussagen sehr kreativ und verwirrend
formuliert und Bruns hat sich auf diesen irreführenden „Faktencheck“
des staatlichen deutschen Auslandspropagandasenders Deutsche Welle
verlassen.
Trotz der Korrekturen lügt der NDR weiterhin
Auch
heute noch endet der NDR-Artikel mit folgendem Satz:
“Auch
Historiker Bernhard Blumenau von der Universität St. Andrews weist
darauf hin, dass der Vertrag im historischen Kontext gesehen werden
muss: „Damals ging es um Sicherheitsgarantien für die UdSSR. Heute
verläuft die NATO-Grenze viel weiter östlich.“”
Dass man
den Vertrag angeblich „im historischen Kontext“ sehen müsse,
weil es damals „um Sicherheitsgarantien für die UdSSR“ gegangen
sei, ist in der Sache und auch juristisch Unsinn, denn Russland ist
Rechtsnachfolger der UdSSR und damit geht es auch heute noch
Sicherheitsgarantien für Russland. Daran hat sich nichts
geändert.
Dass der NDR dabei aber darauf verweist, dass das
heute angeblich nicht mehr aktuell sei, weil die „NATO-Grenze viel
weiter östlich“ liegt, ist der Knaller, denn zur deutschen
Wiedervereinigung wurde der UdSSR ja versprochen, die NATO-Grenze
„keinen Zoll“ nach Osten zu verlegen, wie sogar der Spiegel mal
unter Berufung auf offizielle Dokumente der Bundesregierung
eingestanden hat.
Ja, das Versprechen gab es nur mündlich,
weil Gorbatschow so naiv war, den USA und der NATO zu vertrauen, aber
das ändert nichts daran, dass das ein Wortbruch war. Dass der NDR
und seine „Experten“ sich nun auf einen Wortbruch berufen, um
einen Vertragsbruch zu rechtfertigen, ist schon wirklich ein starkes
Stück!
Aber seien wir ehrlich: Selbst wenn Gorbatschow sich
den Verzicht auf die NATO-Osterweiterungen hätte schriftlich und in
Vertragsform geben lassen, hätte das kaum etwas geändert, denn das
Beispiel des 2+4-Vertrages zeigt einmal mehr, dass die USA und die
NATO (und auch die deutsche Bundesregierung) Verträge nach Lust und
Laune brechen. Das haben wir ja schon bei der NATO-Russland-Grundakte
und vielen anderen Verträgen gesehen.
Verträge mit dem
Westen sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben
werden.
Den Tag der deutschen Einheit feiern?
Man darf
daher die Frage stellen, ob man den Tag der deutschen Einheit heute
noch feiern kann und soll, wenn die Bundesregierung die
Rechtsgrundlage der Wiedervereinigung gebrochen hat.
Hinzu
kommt, dass es nicht allzu viel zu feiern gibt, denn auch über 30
Jahre nach der Wiedervereinigung läuft eine wirtschaftliche, soziale
und auch mentale Trennlinie entlang der ehemaligen Grenze durch
Deutschland. Formal mag Deutschland heute ein Land sein, faktisch
sind Ost- und Westdeutschland heute vielleicht weiter auseinander als
1990, denn ich erinnere mich noch an die Wiedervereinigung und die
Eurphorie damals, die beide Deutschlands damals erfasst hat.
Heute
kann ich mir kein Ereignis vorstellen, dass die beiden Teile
Deutschlands wieder in einer vergleichbaren Euphorie vereinen
würde.
Was genau feiern die Politiker also heute
eigentlich?
https://anti-spiegel.ru/2025/der-bruch-des-24-vertrages-durch-deutschland/
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