Am 10.12.2014 23:01, schrieb ALEX:
"In mir kocht´s" - aber es hilft nix
Da läuft seit Monaten die Diskussion, ob die DDR ein Unrechtsstaat war. Ramelow und andere Linke sagen : JA, sie war es! Gysi sagt unumwunden, sie war kein Rechtsstaat, sie war aber auch kein Unrechtsstaat.Was soll der ganze Quatsch. Wer das vermeintlich Richtige sagt wird Ministerpräsident .
Wer über eine rechtswissenschaftlich nicht definierte staatliche Rechtsordnung palavert, sie dennoch in dieser oder jener Richtung je nach Befinden einordnet und sich nicht eindeutig festlegt, der hat also damit immer Recht. Scheint mir auch recht pluralistisch. Hauptsache, er befindet sich auf der Rechtsgrundlage handelnder Fertigmacher, wie Du es im Blog beschreibst. Das mag vielleicht von mir etwas stark vereinfacht und um die Ecke gedacht sein. Aber darauf läuft´s doch hinaus.
Der "Unrechtsstaat DDR" hatte das Gesetzbuch der Arbeit. Und damit war er dem Rechtsstaat BRD haushoch überlegen und ließ Fertigmachern keinen Raum. Und wenn es schon mal quer lief, dann gab es ja noch die Konfliktkommissionen. Aber im Rechtsstaat steht jeder für sich allein und es gilt: Recht haben und Recht bekommen sind zwei verschiedene Sachen.
Ein anderes Beispiel beliebiger Handhabung von Recht und Rechtlosigkeit wird angesichts der eklatanten und fortgesetzten Verletzung der Universalität der Menschenrechte in der Folterpraxis der USA sichtbar. Wenn ich sage, in mir kocht´s, dann besonders deshalb, weil ich in einem Staatswesen leben muss, das sich von solchen Praktiken nie eindeutig und klar distanzieren kann. Der Staat BRD ist als Bündnispartner der USA befangen. Und ich bin als ein das Bündnis zwangsläufig duldender Staatsbürger in ihm GEFANGEN .
Lieber Harry, das sind wieder mal Gedanken, die das Gewissen bedrücken.
Die letzten Wochen hatte ich nur Termine bei allen möglichen Ärzten und Instanzen. Deshalb auch wenig Zeit und Lust zum Schreiben. Du verstehst?
Vielleicht liegt es neben den schlechten Befunden auch am blöden Wetter . Oder ich bin zu alt.
Tschüss , ALEX
Antwort von Harry:
Lieber ALEX, Deine Worte ins Goldene Buch der Wahrheiten!!! Folgendes schrieb ein User u.a. in einem Forum zur Rezi "Fertigmacher":
"Übrigens: Dass es hier in dem Text eigentlich nicht um eine Buchrezension sondern um Stimmungsmache geht, legt der (erste) Anfang nahe - er macht Stimmung, was das Zeug hält. Das ist schade, es verdirbt den ansonsten auf Sachlichkeit ausgerichteten Text. Wenn es um solche Themen geht, halte ich jede Polemik - auch den Verdacht auf Polemik – für kontraproduktiv. Man kann dann selbst Fakten-Argumente zu leicht als reine Meinungsäußerung abstempeln und beiseite wischen."
Inhalte ignorieren und Formsachen in den Vordergrund rücken, das ist eine der zahlreichen Methoden der Rückwärtsgewandten! Diese Masche trifft man sehr oft an. Und das "Stimmung machen" ist ja gerade der Ausdruck eines Standpunktes zu diesem oder jenem Buch... Manche Knallköppe wollen keine Emotionen, keine Positionierung, nur flaches und verblödendes Gewäsch. Und das haben wir mit der Merkeln und anderen politischen Flachzangen ja zur Genüge. Nein danke!!
Gruß von Harry
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