Johanna Quandt - die
Heilige Johanna von BMW
Ein Leichenschmaus für
servile Medien
Über Tote, behauptet eine
Phrase, solle man nichts Abträgliches sagen. Oder auch "De
mortuis nil nisi bene", wenn sich der Mensch mit Latein
stadtfein macht. Aber über die Lebenden, die sich in den Medien an
der toten Johanna Quandt, verwitwete BMW, gütlich tun, um den
ordinären Kapitalismus mit einer Heiligen aufzuhübschen, über die
wird man wohl die Wahrheit sagen müssen. Über jene Nekrophilen in
den Redaktionen, deren Augen ständig den Boden absuchen, um reiche
Füße zum Küssen zu finden, denen muss man ihren Nachruf beizeiten
schreiben, denn wenn die gestorben sind, gilt vielleicht erneut jene
Pietät, die der Wahrheit abträglich ist.
Eine "Pflichtbewusste
Patriarchin" wird eine der reichsten Frauen Deutschlands
genannt. Als "Mäzenin" taucht die BMW-Dame in fast allen
Nachrufen auf, als ob ihre Stiftung Gutes getan habe, als sie einen
Medienpreis ausgerechnet an die BILD-Zeitung vergab. "Johanna
Quandt machte BMW zum Weltkonzern", gluckert es im Sumpf der
Medien: Diese vielen Stunden am Fließband, nur um den Massen Autos
zu schenken, arme Johanna! "Frau Quandt war einfach nett, man
musste sie mögen", schreibt da einer, der sie wahrscheinlich
kaum gesehen, geschweige denn ihre Treppe geputzt hat.
(...)
weiterlesen (bitte auch
die beiden Filme anschauen – lohnt sich!)
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