Ich denke ich lüge. Wieder einmal wurden wir von den Medien – wie bereits üblich – inhaltlich flachgebürstet. Es geht um die Serie im ZDF “Reich und obdachlos.“ Gut so: Reiche probieren das Armsein. Aber nur für paar Tage. Eine erste Erkenntnis einer Teilnehmerin dieses „epochemachenden Experimentes“: Man ist als Armer ein Nichts. So eine Verachtung, die dir entgegengeschleudert wird, so eine Mißachtung des anderen Menschen. Du bist als Obdachloser der letzte Dreck. Und der Reiche: Er bescheißt, erschwindelt sich Geld, um den „Obdachlosen“ zu helfen und geht in ein Hotel mit dem erschwindelten Geld der „nichtsahnenden Leute“, um dort endlich wieder - nach der ersten Nacht im Freien - richtig zu nächtigen. Eine „Urwaldstory“, extra vom TV organisiert. Welches Fazit wird es vom ZDF geben? Stoßen sie nach – in das Problem der immer stärker klaffenden Schere zwischen Arm und Reich? Oder bleibt alles im flachen Bereich? Ein Hingucker allemal! Und dann…? Der Reiche – widerlich in seiner Arroganz und mit seiner Meinung, jeder kann was aus sich machen, er müsse es nur tun… Keiner fragte nach den tieferen Ursachen, keiner übte Systemkritik. Warum eigentlich nicht? (Die Diskussion zum Beitrag wurde verschoben.) Blödeleien und kein Ende. Da soll man sich noch empören? Hauptsache, die Quote stimmte wieder beim ZDF. Herzlichen Glückwunsch.
Harry Popow
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen