Wir treten im Grunde
für nichts weiter als die volle Verwirklichung der sozialen Menschenrechte ein,
zu denen neben dem Grundrecht auf Arbeit gegen Leben sichernden guten Lohn auch
das Recht auf Wohnen in sicherem Umfeld gehört.
Kommentar zur Hochwasserthematik
KAPITALVERNICHTUNG GEHÖRT
ZUM GESCHÄFT
von Jens-Torsten Bohlke
Kommunisten-online –
So mancher alte einstige DDR-Bürger fragte sich in
diesen Tagen, warum die Hochwasser-Situationen seinerzeit von 1960 bis 1989 an
Elbe und Oder im Vergleich zu den heutigen Hochwasserkatastrophen in derselben
Region so glimpflich abliefen. Es wurde schon mal sehr rasch auch die Nationale
Volksarmee damals eingesetzt, wenn gerade zusätzliche Kräfte in der Wirtschaft
beispielsweise bei der Kartoffelernte oder zur Vermeidung eines drohenden
Dammbruchs vonnöten waren. Dass aber tagelang Hubschrauber über Magdeburg
kreisten und Dutzende von neuen Wohnhaussiedlungen mal eben in giftiger
stinkender Brühe versanken, wie es derzeit zwischen Bad Schandau und Magdeburg
der Fall ist, das ist ein Novum, etwas Neues, eine neue Qualität, welche nicht
so einfach mal eben vom Himmel gefallen sein kann.
Wie kann die Sicherheit der Bürger in
Eigenheimen gewährleistet werden
Die sozialistische DDR verhielt sich im Gegensatz zur
kapitalistischen Bundesrepublik Deutschland strikt an Sicherheitsvorgaben, wenn
es um Baugenehmigungen ging. So schön der Blick auf den vorbeirauschenden Fluss
auch sein mag, – liegt der gewünschte Platz für den Eigenheimbau in einer
Überflutungszone, dann konnte dort zu DDR-Zeiten nicht gebaut werden. Diese
Schutzmaßnahmen können nur in einer sozialistischen Gesellschaft getroffen und praktiziert
werden. Wie wir heute sehr anschaulich erleben, ist eine kapitalistische
Gesellschaft völlig unfähig diesbezüglich und agiert geradezu hilflos.
Frau Slomka verdammt Fluss-Auen zu
Malariabrutstätten
Man höre sich nur mal die „Argumente“ von Marietta
Slomka an, die durchaus in den Clubs der ganz Reichen verkehrt. Demnach müssten
die Menschen ja irgendwo wohnen und deswegen in hochwassergefährdeten Gebieten
ihre Häuser bauen und dort leben. Und die bösen Fluss-Auen mit ihren Wäldern
beheimateten einst die Malaria-Mücken, welche doch wohl niemand von uns in
unserem ach so paradiesisch gesunden Deutschland zurückhaben wolle. Folgen wir
Marietta Slomka und dem Monopolkapital, dessen Sprachrohr diese ZDF-Moderatorin
ist, dann muss der Blick auf Flüsse aus hochwassergefährdeten Gebieten
unbedingt weiterhin so profitabel für die Immobilienhaie vermarktet werden wie
bisher, – Business as usual eben, ein stinknormaler Geschäftsvorgang aus dem
Alltag eben! Und wird da Kapital in Form von Grundstücken vernichtet, indem
teuer gekaufte Grundstücke hochwasserzerstört wieder dem Finanzkapital mittels
dessen finanzierender Bank zufallen, so gehört auch diese Kapitalvernichtung
einfach nur mit zum Geschäft und bringt weitere Profite. Jene 0,0001% der
Menschheit, die die Banken besitzen, freut dies.
Seehofers Versprechen von
Milliardenhilfen für Hochwasseropfer
Da wundert es nicht, wenn der Ruf der betroffenen
Bürger an die Politiker nach Hilfe wie das Pfeifen im Walde ungehört verhallt.
Bayerns Seehofer verspricht da zwar gar Milliarden, aber er sagt weder, für wen
genau diese Milliarden Euro bereitgestellt werden sollen, noch wer für diese
Milliarden Euro aufzukommen hätte. Schon jetzt ist die Rede von Summen von 400
Euro Soforthilfe, die an Erwachsene in manchen Gegenden als
Hochwasser-Opferhilfe gezahlt werden, während es für Kinder 250 Euro … UND FÜR
DEN UNTERNEHMER 1500 Euro sind. Der Unternehmer ist laut Logik dieser
kapitalistischen Gesellschaft derjenige, der am bedürftigsten ist, wenn es um
die Verteilung von Steuergeldern geht. Er ist 6 x so bedürftig wie ein Kind.
Wir dürfen demzufolge davon ausgehen, dass die von Seehofer medienwirksam
angekündigten Milliardenpakete weiterhin für notleidende Banken und Konzerne,
nicht aber für den kleinen Häuslebauer bestimmt sein werden.
Hausversicherungen schützen nur in einer
sozialistischen Gesellschaft
Gab es derartige Hochwasserhilfen in der DDR?
Selbstverständlich. Damals waren die Bürger bestens versichert, und zwar
staatlich versichert. Die staatliche Hausversicherung kam auch für
Hochwasserschäden auf. Wohl dem, der seinen alten DDR-Hausversicherungsvertrag
bis heute nicht durch eine Unterschrift unter einen Neuvertrag nach den AGB der
Allianz, die die staatliche Versicherung der DDR seinerzeit übernahm, setzte.
Die Allianz zahlt nach ihren AGB bei Hochwasserschäden nichts, die staatliche
Versicherung der DDR dagegen kam für Schäden durch Hochwasser sehr wohl auf.
Daher erübrigte sich in der DDR auch der Aufruf, privat für Hochwasseropfer zu
spenden. Die Nachbarschaftshilfe, die heute mühsam in Katastrophenfällen auf
ein Mal wiederentdeckt zu werden scheint, um dann bei Sonnenschein wieder im
Hauen und Stechen der alltäglichen kleinbürgerlichen Interessenkonflikte
unterzugehen, gehörte zu den Alltäglichkeiten des Lebens in der sozialistischen
DDR und wurde dort schon in der Schule den Kindern beigebracht.
Der Zusammenhang zwischen Malaria,
Dengue und Kapitalismus
Frau Slomka sieht natürlich gerne darüber hinweg, dass
die DDR eine hohe Geburtenrate aufwies und dennoch ihre Bürger nicht in
hochwassergefährdeten Gebieten siedeln ließ. Abgesehen von dem wissenschaftlich
unhaltbaren Gerede, Sümpfe oder Flußauen würden die Malaria-Mücken erneut in
Mitteleuropa ansiedeln. Auch wenn jene Mücken, die die malaria-verwandten
Dengue-Epidemien hervorrufen, bereits bis nach Spanien vordringen konnten. Der
Kapitalismus „bescherte“ Spanien allerdings bekanntlich auch seit Jahrzehnten
stark anwachsende und sich ausdehnende Slums mit elendiglichsten sanitären
Missständen, wo sich derartige Krankheitserreger in Regenzeiten bestens
vermehren und ihre Opfer so geschwächte Organismen bei Mangel an ärztlicher
Hilfe und durch Ernährungsmängel aufweisen, dass die Erkrankung dann
zwangsläufig tödlich verläuft. Auch im kapitalistischen Kuba gab es Malaria und
Dengue. Im sozialistischen Kuba sind diese Krankheiten nicht mehr vorhanden,
weil ihre Erreger vor Ort ausgerottet werden konnten und die Hygiene im Alltag
erheblich verbessert worden ist. Aber davon will uns Frau Slomka besser nichts
erzählen. Es passt nicht in ihren Auftrag, für den sie gut aus den von uns
gezahlten Fernsehgebühren bezahlt wird. Und dieser Auftrag lautet
Desinformation statt Information. Die infolge ihrer Verluste an Hab und Gut
wütenden Kleinbürger sollen Naturkatastrophen bitte als gottgegeben hinnehmen.
Das Menschenrecht auf Wohnen in sicherem
Umfeld
Wir Kommunisten meinen, dass der hohe Stand von
Wissenschaft und Technik durchaus hinreicht, um allen Menschen auf der Erde ein
Leben in Frieden, Wohlstand und Sicherheit zu ermöglichen. Wir treten im Grunde
für nichts weiter als die volle Verwirklichung der sozialen Menschenrechte ein,
zu denen neben dem Grundrecht auf Arbeit gegen Leben sichernden guten Lohn auch
das Recht auf Wohnen in sicherem Umfeld gehört. All diese Rechte vermag die
kapitalistische Gesellschaft den Bürgern nicht zu gewährleisten. Wohnen hat
seinen Preis zu haben, und der Blick auf den Fluss steigert diesen Preis noch
weiter, sehr zum Wohl des Profits für manchen Immobilienhai. Weshalb wir
Kommunisten den Blick auf den Fluss niemandem versprechen, aber gerne für
diejenigen ermöglichen, die dies aus einem nicht hochwassergefährdeten Gebiet
haben möchten … allerdings nur in einer sozialistischen Gesellschaft!
Veröffentlicht in meinem Blog mit freundlicher
Genehmigung der Redaktion kommunisten-online
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