Fragt mich doch kürzlich ein User, weshalb ich das Buch "In die Stille gerettet" geschrieben habe. Hier die Antwort:
Gute Frage. Weshalb schreibt man? Um Kohle damit zu machen? Das
kannst du heute vergessen. Mein Anliegen: Wir hatten in der DDR Großes
vorgehabt. Auch ich sah viel Sinn in meiner Tätigkeit als Journalist. Und es
war viel Freude dabei. Und Ärgerlichkeiten. Die es übrigens immer geben wird.
Und Bewahrenswertes. Was heute abläuft ist genau das Gegenteil von dem, was
eine humane Gesellschaft zu leisten hat. Wir durchliefen also nach der
sogenannten Wende eine Umbruchzeit hin zu neuen Unwägbarkeiten. Wie habe ich
die Zeit erlebt – mit meiner tollen Gattin? Geschichte schreiben nicht nur die
Historiker – auch die Menschen mit ihren Erlebnissen, Erfahrungen und ganz
persönlichen Motiven. Wer will denn heute schon sagen, dass die Erfahrungen der
einstigen DDR-Bürger nicht doch eines Tages gefragt sind – um etwas Neues zu
wagen, auch im Interesse einer friedlichen Zukunft? Ich wäre nicht in der Lage
und willens gewesen, einen schreierischen sogenannten Bestseller aus dem Hut zu
zaubern. Ich stehe voll und ganz zu dem, was wir vollbracht haben und auch zu
den Widersprüchen, die unseren Alltag geprägt hatten. Ohne jedoch in Ostalgie
zu verfallen. Wir hatten ein sinnvolles Leben gelebt – und wer sich heute noch
rührt und nicht philisterhaft abknickt, den Kopf also oben behält, der ist
sicherlich kein Narr. Das Buch – es ist meine ganz persönliche Sicht auf unsere
Erlebniswelt. Zugleich macht mir das Schreiben auch heute noch Spass. Zum
Beispiel, wenn es darum geht, politische Sachbücher ins linke Licht zu setzen.
Ich hoffe, damit die Frage beantwortet zu haben. Falls nicht – frage weiter.
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