Grillen im Schnee (Seite 270)
23.30 Uhr: Alle Gadderoser, viele Einwohner der umliegenden Ortschaften und Gehöfte sowie unsere „Meute“ finden sich auf dem Festplatz ein. Das war noch nie da – ein riesengroßes Zelt. Drinnen Tische, auf denen die schwedische Smörgostorta, Kaffee und Sekt aufgebaut sind. Harald kann perfekt schwedisch. Hat es als Kind schon gelernt. Er spricht zu den Gadderosern. Bedankt sich auch im Namen der anderen hier ansässigen Deutschen für gute Nachbarschaft und Gastfreundschaft. Verweist auf den von ihnen spendierten deutschen Sekt. Gut gemacht, Harald. Der Vorsitzende des „Samhälningsveren“ (Zusammenhaltungsverein) hält eine Rede. Sie ist kurz. Alle schauen auf die Uhr. Der Zeiger steht fast schon auf der 24. Erste Leuchtraketen. Sie lassen den sonst so dunklen Himmel über dem kleinen verschlafenen Ort hell erleuchten. Den „Baron“ (so wird er liebevoll genannt wegen seiner imposanten Erscheinung) stört das nicht. Seine Schlußworte gehen unter in den gegenseitigen Glückwunschrufen, dem allgemeinen Jubel, den freundschaftlichen Umarmungen. Stunden danach: Gegen 5.45 Uhr sinken Cleo und ich im Wohnzimmer auf die extra breite Luftmatratze, denn oben im Schlafzimmer nächtigen unsere Gäste. Inkas Kommentar: „Unsere lieben Gastgeber, die netten, schlafen auf dem Fußboden und wir in ihren Betten ...“ Wenigstens den Abwasch haben wir an diesem Morgen noch gemeistert.
(Harry Popow - „In die Stille gerettet“. Persönliche Lebensbilder. Engelsdorfer Verlag, Leipzig, 2010, 308 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-86268-060-3)
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