Aufs
„Shoppen“ reduziert
Der
Mensch steht im Mittelpunkt. Schon gehört und gelesen? Früher, vor der „Wende“
und auch heutigentags. Je nachdem, wer auf den Menschen blickt, erweitert sich
oder verengt sich der Blickhorizont. Der wahre Humanist sieht in ihm eine
Persönlichkeit, die sich allseitig fachlich und kulturell bildet und sich in
Würde entwickeln möge, vor allem im Arbeitsleben und im Privaten. Der im
Dienste des Kapitals stehende Politiker sieht ihn ihm vor allem ein Kreuzchenmacher
bei Wahlen. Ein Unternehmer und Wirtschaftsboss allerdings hat naturgemäß den engsten,
raffiniertesten und trickreichsten Blick. Er berücksichtigt alle Umstände, die
den Einzelnen veranlassen könnte, immer tiefer in den Geldbeutel zu fassen. Der
Mensch ist für diese Truppe der „Fürsorglichsten“ nichts weiter als ein Käufer,
ein Konsumidiot.
Und
so sieht denn auch das nicht erst heute propagierte Menschenbild der
Meinungmanipulation aus: Shoppen, Saufen, Essen. Darauf, und nur darauf richtet
sich das große „menschliche Interesse“ der Kapitalmachthaber. Und nur so
funktioniert die Wirtschaft.
Diesem
natürlichen Streben nach Profit und noch immer mehr Geldakkumulation, um im
Luxus überleben zu können, dienen selbstverständlich auch gewisse Analysen und
Statistiken. Schließlich sollten die oberen zehntausend Staats- und
Wirtschaftlenker schon unter die Nase gerieben bekommen, wo sie günstig und mit
hohem Gewinn weiterhin investieren können.
Wie
wohl fühlen sich die Menschen in deutschen Großstädten? Was und wer gibt den
Ausschlag, dass sie sich gut oder weniger gut fühlen? Ist es das Vergnügen, das
Essen und Wohnen oder mehr das grundlegende, nämlich die Arbeit, also das Gebrauchtwerden?
Wen
aber interessieren derlei Fragen? Es sei denn, man wolle in eine andere Stadt
umziehen und will wissen, was der neue Wohnort denn so zu bieten hat. Auskunft
gibt eine Studie, die die „ServiceValue GmbH“ verfasst hat. Sie ist ein auf
Servicequalität und Wertemanagement spezialisiertes Analyse- und
Beratungsunternehmen. Vielsagend ist die Studie überschrieben mit „Bürgerbefragung:
Lebensqualität in Deutschlands Großstädten 2012“. Die Online-Befragung hatte
sich im September 2012 an 2101 Einwohner der 15 Großstädte gewandt. Sie gibt in
Zahlen Antwort über die Lebensqualität in diesen Städten Deutschlands. Die
Analytiker kommentieren das so: Was verbindet die Bürgerinnen und Bürger mit
ihrer Großstadt? Nicht die Arbeit – vielmehr das Flair und die Atmosphäre. Diese
beiden Aspekte haben den größten Einfluss auf die Identifikation, die Treue, die
Weiterempfehlung und auch die emotionale Geborgenheit. An zweiter Stelle folgen
„Leute und Mentalität“, dann „Leben und Wohnen“, „Essen und Trinken“ sowie
„Einkaufen und Shoppen“. Auf dem letzten Platz von insgesamt 19 untersuchten
Teilqualitäten landen „Arbeit und Ausbildung“. Das Ziel sei, so die Macher,
aufzuzeigen, „wie sich der Unternehmenswert durch optimale Servicegestaltung
gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Partnern entwickeln lässt.“
Und an dieser Stelle sollte
man bereits stutzig werden. Den größten Anteil der befragten Einwohner stellen die
25 bis 34jährigen, also die zur sogenannten Wendezeit noch Kinder waren.
Gleichfalls wurden Leute mit 1.501 bis 2.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen in
den Fiskus genommen. Also gut Situierte, vor allem jene, die bis zu 5000 Euro
verdienen und darüber. Auffällig: 62 Prozent der Befragten sind in Vollzeit
beschäftigt und 68 Prozent im Angestelltenverhältnis. Leider befinden sich
lediglich 13 Prozent Arbeiter und 14 Prozent Selbstständige/Freiberufler unter
den Befragten. (Sie fallen durchs Sieb bei der Zielgruppenfindung.)
Die Statistik ist also
vor allem ein Wegweiser für die Wirtschaft und macht klar, wo das Geld locker
sitzt und wo noch mehr zu holen ist. Das sind – aufgepaßt, liebe Unternehmer –
zum Beispiel Düsseldorf. In allen Parametern wie Arbeit und Ausbildung, Leben
und Wohnen und Einkaufen und Shoppen haben die Düsseldorfer die Nase vorne.
Besonders aufschlußreich:
Die Kriterien „Einkaufen und Shoppen“, „Essen und Trinken“ sowie „Events und
Feste“ besitzen die höchste Priorität. Selbst in Berlin, wo „Arbeit und
Ausbildung“, „Leben und Wohnen“, „Schulen und Bildung“ und „Umwelt und
Sauberkeit“ die roten Laternen bei der Befragung bilden, behaupten sich auf Platz Eins u.a. „Events und Feste“, „Freizeit
und Tourismus“, „Ausgehen und Nachtleben“ sowie „Einkaufen und Shoppen“.
Dennoch,
die ServiceValue, nachzulesen im Internet, darf sich des vielfachen Dankes
ihrer Kunden rühmen. Hier nur ein Beispiel: 30.9.2010, Thomas Steck,
Direktor Kundencenter und Außendienst, OTTO (GmbH & Co KG): "Wesentlicher
Erfolgsfaktor unseres Unternehmens ist die starke Kundenorientierung, denn
„Gute Gewinne“ schaffen langfristiges Wachstum – „Schlechte Gewinne“ werden auf
Kosten der Kundenbeziehung erwirtschaftet, d.h. dem Kunden wird Wert entzogen.
Dr. Dethloff und sein Team zeigen den Weg zu guten Gewinnen. Und auch Danke für
Ihre beispielhafte Initiative beim Aufbau des branchenübergreifenden
Wettbewerbs „Deutschlands kundenorientiertester Dienstleister“.
(ServiceValue GmbH, Köln, Autoren: Dr. Claus Dethloff / Jan Hoffmann, ISBN
978-3-939226-47-5)
Besprechung von Harry Popow
www.angebotederwoche.wordpress.com
AntwortenLöschenschaut mal vorbei wird ne coole seite werden was shopping im internet angeht . Danke