Nützliche Idioten: Wer die „Letzte Generation“ mit welchem Interesse finanziert
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 25. NOVEMBER 2022
von Thomas Röper – http://www.anti-spiegel.ru
Die „Letzte Generation“ besteht aus Idealisten, die gar nicht verstehen,
für wessen Ziele sie die nützlichen Idioten spielen. Es sind nämlich
ausgerechnet die Familien von Ölmagnaten wie Rockefeller, die das nötige
Geld liefern. Nur warum?
Es ist wieder einmal keine Verschwörungstheorie, dass die „Letzte
Generation“, „Just Stop Oil“ und andere Klimaradikale, die derzeit durch
Vandale und Randale auf sich aufmerksam machen, von amerikanischen
Oligarchen-Clans finanziert werden – und zwar ausgerechnet von den
Oligarchen, die ihr Vermögen mit Öl gemacht haben. Darüber hat die New
York Times schon im August in einem sehr lesenswerten Artikel berichtet.
Die Informationen in dem Artikel der New York Times sind leicht
überprüfbar, denn tatsächlich haben sich einige Nachkommen von
US-Oligarchen, die Macht und Reichtum mit Öl angehäuft haben, nette
kleine NGOs gegründet, mit denen sie die klimaradikalen
Weltuntergangsfanatiker finanziell unterstützen. Da diese Radikalen sich
bei ihren Aktionen nur selten an Recht und Gesetz halten und sie auch
meist nicht in rechtsfähigen Organisationen organisiert sind, fließen
die Gelder ziemlich intransparent. Es werden oft keine Organisationen
finanziert, sondern zum Beispiel Seminare, wobei die Geldempfänger
schriftlich garantieren müssen, das Geld nur legal zu verwenden.
Nur wie das kontrolliert wird, bleibt ungewiss und offenbar will das
auch niemand kontrollieren, denn die Finanzierungen gehen auch dann
weiter, wenn die Klimaradikalen illegale Aktionen durchführen. Die
Finanziers sichern sich rechtlich ab, damit man gegen sie aus den Folgen
des Klimaterrors der Radikalen keine Haftung einklagen kann, während
die Radikalen riskieren ins Gefängnis zu wandern. Schon daran sieht man,
dass es sich bei Klebe-Fetischisten der „Letzten Generation“ und ihren
Kollegen tatsächlich nur um nützliche Idioten handelt, deren
radikalisierter Idealismus ausgenutzt wird.
Schauen wir uns also an, wer das ausnutzt und zu welchen Zwecken das geschehen könnte.
Rockefeller, Soros und andere US-Oligarchen
Die beiden NGOs, die von der New York Times genannt werden, sind zum
einen der amerikanische Climate Emergency Fund, den Aileen Getty, eine
Erbin des Ölmagnaten Paul Getty gegründet hat. Interessanter ist
wahrscheinlich aber die andere NGO, die sich Equation Campaign nennt und
von Mitgliedern des Rockefeller-Clans gegründet wurde. Interessant ist
die Liste der Spender, die die Equation Campaign finanziell
unterstützen, denn sie zeigt das typische Muster von
Rockefeller-Projekten, von denen ich bei meiner Arbeit an meinem Buch
„Inside Corona“ viele untersucht habe: Rockefeller sammelt als einer der
mächtigsten Oligarchen-Clans immer andere Oligarchen um sich, die sich
ihm anschließen und seine Projekte finanziell unterstützen. Daher
überrascht es nicht, dass sich unter den Finanziers der Equation
Campaign neben mehreren Rockefeller-Stiftungen auch weitere „übliche
Verdächtige“ finden, wie zum Beispiel die Open Society Foundations von
George Soros, die Aileen Getty Foundation (die Gründerin des Climate
Emergency Fund) oder die in Deutschland weitgehend unbekannte, aber in
den USA sehr einflussreiche Schmidt Family Foundation.
Man fragt sich sofort, warum die US-Oligarchen klimaradikale Randalierer
finanzieren sollten. Der naive Konsument der „Qualitätsmedien“ dürfte
antworten, dass die „Philanthropen“ die Welt retten und daher den
Klimawandel bekämpfen wollen. Das ist Unsinn, denn egal, ob der
Klimawandel menschengemacht ist oder nicht, und egal, ob wir den
Klimawandel überhaupt durch CO2-Einsparungen aufhalten können, sind die
Ziele ganz andere.
Der Klimawandel als Geschäftsmodell
Der Kampf gegen den Klimawandel ist ein Milliardengeschäft und die
US-Oligarchen, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben
haben, haben sich längst direkt oder über extra dafür gegründete
Investmentfonds, wie zum Beispiel den von Bill Gates gegründeten Fonds
Breakthrough Energy, an den Firmen beteiligt, die am Kampf gegen den
Klimawandel das große Geld verdienen werden. Und wir reden über sehr
viel Geld, denn alleine die EU will im Rahmen des Green Deal, dessen
offizieller Partner übrigens Breakthrough Energy ist, eine Billion (also
1.000 Milliarden) Euro in den Kampf gegen den Klimawandel stecken.
Aber der „Kampf gegen den Klimawandel“ hat aus Sicht der US-Oligarchen
noch einen weiteren Vorteil: Wenn sich aufstrebende Nationen, wie zum
Beispiel Indien, Brasilien und andere, darauf einlassen, weniger fossile
Energieträger zu verfeuern, wird das ihre wirtschaftliche Entwicklung
schwächen, denn alle anderen Energieformen sind nun einmal wesentlich
teurer. Die Schwächung von wirtschaftlichen Konkurrenten auf den
Weltmärkten ist etwas, was Oligarchen sehr gut gefällt, denn wer will
schon starke Konkurrenten haben, die einem am Ende die Macht streitig
machen könnten?
Wenn man das Thema von dieser Seite betrachtet, dann ist es plötzlich
vollkommen logisch, warum ausgerechnet amerikanische Oligarchen die
Klimaradikalen finanzieren, denn deren Aktionen lenken für wenig Geld
viel mediale Aufmerksamkeit auf das Thema des angeblichen Kampfes gegen
den Klimawandel.
Ich werde mir, wenn ich endlich mal die Zeit dafür finde, diese
Verbindungen und Finanzströme noch genauer anschauen. Dass ich das Thema
heute aufgreife, liegt daran, dass bei der russischen
Nachrichtenagentur TASS eine Analyse zu dem Thema veröffentlicht wurde,
die ich dem deutschen Publikum nicht vorenthalten möchte und daher
übersetzt habe.
Beginn der Übersetzung:
Die Kennedys und die Rockefellers: Finanzieren sie die grünen Proteste in Europa?
Seit dem Frühjahr 2022 stehen die radikalen Umweltschützer wieder im
Rampenlicht. In Großbritannien, Deutschland, Schweden, der Schweiz und
Italien haben sie die durch die Pandemie unterbrochenen Proteste
fortgesetzt. Medien haben von dem amerikanischen Climate Emergency Fund
erfahren, der die Kämpfer gegen das Öl mit Geld unterstützt
94 Organisationen, 22.000 Aktivisten, mehr als eine Million Unterstützer
– das ist die Bilanz der grünen Protestbewegung, die im Zuge der
Aufhebung der Corona-Einschränkungen erneut über die westliche Welt
hereinbricht. Im November 2022 hat eine Aktion der kompromisslosen
Umweltschützer zu einer teilweisen Blockade der britischen Autobahn M25
und zur Verhaftung ihres Anführers, des 56-jährigen ehemaligen Landwirts
Roger Hallam, geführt. Hallam, der die „kommende Revolution“ predigt,
ist der Gründer gleich mehrerer „grüner“ Gruppen, die seit 2018
protestieren. Seit 2019, aber vor allem in diesen Tagen, werden sie vom
Climate Emergency Fund finanziell unterstützt, dessen Hauptspenderin
Eileen Getty, die Enkelin des reichsten Mannes des Jahres 1966, Paul
Getty, ist. Und nicht nur von ihr: Zu den Mitbegründern gehört die
Nichte von US-Präsident John F. Kennedy, Rory, und in der Gruppe der
Sympathisanten befindet sich ein Spross einer anderen Dynastie: Rebecca
Rockefeller Lambert.
Klimapartisanen
Es war der Vormittag des 14. Oktober 2022. Aktivisten von Just Stop Oil,
einer von Hallam gegründeten Gruppe, drangen in das Gebäude der
National Gallery in London ein. Sie trugen die Ungehorsamkeitsausrüstung
unserer Zeit bei sich: Hochleistungskleber, einen Behälter mit
flüssiger Nahrung, Filzstifte und Smartphones. Die „Grünen“ griffen Van
Goghs Sonnenblumengemälde an, indem sie Suppe auf das Absperrglas
schütteten, einen ökologischen Appell an die Wand schrieben und sich
dann selbst festklebten. Die Aktivisten festzunehmen dauerte eine Weile,
da hatten die Medien die Nachricht über sie schon aufgriffen.
Vielleicht geschah das ungewollt, denn die durchsichtige Glasscheibe
erweckte den Eindruck, dass das Gemälde selbst beschädigt war. In
Wirklichkeit war es nur ein Akt von Hooliganismus.
Die radikalen Grünen ändern ihr Szenario kaum, da sie auf unaufhörliche
Proteste setzen, bis ihre Ziele erreicht sind. Just Stop Oil fordert ein
Ende der Ölförderung in Großbritannien, einen Stopp der Erteilung neuer
Genehmigungen für die Ö- und Gasförderung in der Nordsee, ein Verbot
von Fracking und Maßnahmen zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Bis
dahin behalten sie sich das Recht vor, mit Klebstoff zu protestieren:
Sie kleben sich an Wände, Straßen, Türen, Fußballtore und Parkettböden
und warten auf die Polizei. Zusammenstöße sind unvermeidlich: Just Stop
Oil hat im Herbst 32 Tage lang ununterbrochen protestiert, wobei 677
Aktivisten festgenommen wurden. Jeder sechste von ihnen könnte für lange
Zeit inhaftiert werden, weil gegen ihn ein Strafverfahren läuft.
Im November kam Roger Hallam selbst dazu. Der 56-jährige Randalierer
wurde bei einem Aufruhr auf der M25 verhaftet, die die Aktivisten mit
ihren Methoden – sich festkleben – an mehreren Stellen gleichzeitig
blockiert hatten. In Gewahrsam genommen, kündigte Hallam an, er werde
den „ununterbrochenen Protest“ aussetzen. Aber er kann das von ihm
geschaffene Netzwerk von Bewegungen kaum kontrollieren: Hinter den
Figuren der idealistischen Demonstranten verbirgt sich der Umriss der
globalen Organisation Climate Emergency Fund.
Die Temperatur steigt
Zwischen Hallams asketischer Figur und der Welt des großen Geldes
besteht ein sozialer und persönlicher Kontrast, aber im Herbst 2022
stehen sie zusammen. Nach 20 Jahren als Landwirt in Wales hat Hallam aus
bitterer Erfahrung gelernt, was es heißt, mit dem Familienbetrieb ein
Fiasko zu erleben. Als er sich auf dem hart umkämpften Agrarmarkt nicht
durchsetzen konnte, war Hallam davon überzeugt, dass die globale
Erwärmung daran schuld war: Er zog vom Land in die Hauptstadt, wo er
sich radikalen Klimaaktivisten anschloss.
Heute hat Hallam Tausende von Anhängern in den sozialen Medien, die er
um Hilfe bittet – von Spenden bis hin zu Hilfe im Haushalt. Diese Zahl
hat sich vervielfacht, seit der ältere Landwirt eine Familie in der
Stadt gegründet hat; seine Verlobte ist eine 24-jährige deutsche
Studentin namens Frieda Luerken. Gemeinsam ziehen sie von einer
Mietwohnung in London in die nächste und widmen ihre gesamte Freizeit
dem Klimaaktivismus, der ihr Leben ist. Hallams angegebenes Einkommen
beläuft sich auf bescheidene 1.258 Pfund pro Monat von Spendern, aber
trotzdem ist er ein effektiver Organisator von kleinen, aber
zusammenhängenden Gruppen. Im Jahr 2018 stand er hinter Extinction
Rebellion, der sich eine Verwandte des belgischen Königs, Prinzessin
Esmeralda Deret, angeschlossen hat. Im Jahr 2022 gibt es zwei von Hallam
gegründete Gruppen: Neben Just Stop Oil gibt es Insulate Britain, eine
Bewegung, die sich für Energieeinsparungen durch eine bessere Isolierung
von Häusern einsetzt. Beide zielen darauf ab, durch Trotzaktionen so
viel Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Hallam selbst bezeichnet
diese Maßnahmen als die „kommende Revolution“, die die Welt von den
fossilen Brennstoffen wegführen wird. Wie bald? 2019 nannte Extinction
Rebellion die Frist: Bis 2025.
Aufmerksamkeit von ganz oben
Auf der anderen Seite des Ozeans haben die reichsten Menschen der Welt
Interesse an Hallam gefunden. Ihr Gesicht ist die amerikanische
Multimillionärin Eileen Getty, ironischerweise die Enkelin des
Ölmilliardärs Paul Getty aus den 1960er Jahren. Wenn sie von Neulingen
der grünen Bewegung zurechtgewiesen wird, antwortet sie, dass ihre
Familie das Ölgeschäft vor 40 Jahren aufgegeben hat. Im Jahr 2018 wurden
die Anwesen von Getty und Menschen aus ihrem Umfeld von den Waldbränden
in Südkalifornien heimgesucht. Der Anblick der in den Himmel
schießenden Flammen überzeugte die Millionärin von der Realität der
globalen Erwärmung. Seitdem finanziert sie Klimaaktivisten, wofür 2019
eine globale Vermittlungsstruktur, der Climate Emergency Fund,
geschaffen wurde. Nach Angaben der leitenden Managerin Margaret Klein
Salamon gab die Organisation im Jahr 2022 4,5 Millionen Dollar für die
Unterstützung grüner Proteste aus. Mindestens eine Million dieser Mittel
wurden von Getty selbst beigesteuert.
Neben ihr haben sich auch andere reiche Leute dem Kampf für das Klima
angeschlossen: der Millionär Trevor Nelson, die Verwandte von Präsident
Kennedy und Filmemacherin Rory Kennedy und die Vertreterin des
Rockefeller-Clans Rebecca Rockefeller Lambert helfen ebenfalls
finanziell oder moralisch. Sie und Getty veröffentlichten 2021 im
britischen Guardian ein Manifest, in dem die Millionäre ihre Überzeugung
zum Ausdruck bringen, dass es zu spät sein wird, wenn die globale
Erwärmung nicht heute gestoppt wird. Und sie sind bereit, Geld zu
zahlen.
Finanzielle Zuwendungen fließen in dünnen Strömen an die
Klimaaktivisten. Laut Salamon liegt die Höhe eines einzelnen Zuschusses
zwischen 35.000 und 80.000 Dollar; die Stiftung vergibt dieses Geld
blind und verlässt sich nur auf den Ruf der Protestgruppe. Die Sponsoren
sind nicht verantwortlich für die von ihnen finanzierten Maßnahmen. Die
Millionärin Getty beklagt, dass die Aktion von Just Stop Oil in der
National Gallery sie verletzt habe. Aber obwohl sie von dem Vorfall aus
den Medien erfahren hat und verärgert ist, will sie ihn nicht
verurteilen: „Just Stop Oil hat die Welt schockiert und wir müssen
angesichts der globalen Erwärmung noch drastische Maßnahmen ergreifen,
bevor es zu spät ist.“
Das vom Getty-Geld existierende Just Stop Oil erhöht derweil den
Einsatz, indem es die Frage mit deutlichen Worten formuliert: „Wir
steuern auf den Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation zu. Was
nützt die Musik, die Kunst, der menschliche Erfindungsreichtum, die
Brillanz der Talente, wenn es keine Menschen mehr gibt, die sich daran
erfreuen können?“
West gegen Ost
Weit weg von der westlichen Welt, in den Entwicklungsländern des Ostens
und des Südens, sind die Performances in den europäischen Hauptstädte
nur ein entferntes Echo. Trotzdem sind dort die wirtschaftlichen Kräfte
angesiedelt, die potenziell vom Kampf gegen die globale Erwärmung
betroffen sind. Die schnell wachsende Wirtschaft Indiens ist eine davon.
Forderungen nach einem raschen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen
lassen sich kaum mit dem Wirtschaftswachstum vereinbaren, das in
Südasien erst jetzt in Schwung kommt. Für das Jahr 2022 wird ein Wert
von sieben Prozent prognostiziert – eine Rate, die sich über mehrere
Jahrzehnte hinweg halten könnte.
Damit der indische Traum Wirklichkeit werden kann, muss der Brennstoff
weiter brennen. Während reiche Länder es sich leisten können, auf
Wirtschaftswachstum zu verzichten, gilt das nicht für
Entwicklungsländer: Es ist ihre einzige Chance, der Armut zu entkommen.
Ehrgeizige Klimaziele, wie sie von grünen Aktivisten gesetzt werden,
machen diese Aufgabe praktisch unmöglich. Premierminister Narendra Modi
drückte es 2021 so aus: „Es wird versucht, den Entwicklungsländern die
Möglichkeit zu verweigern, sich zu entwickeln und ihnen den Zugang zu
Ressourcen abzuschneiden – zu den Ressourcen, die die Industrieländer in
ihre heutige Position gebracht haben. In den letzten Jahrzehnten wurden
viele miteinander verwobene Argumente entwickelt, um das zu erreichen.
Aber das Ziel ändert sich nicht: den Fortschritt der Entwicklungsländer
zu stoppen.“
Der gordische Knoten der modernen Politik – die globale Erwärmung –
sieht in West und Ost, Nord und Süd sehr unterschiedlich aus. Und wo die
einen Bemühungen zur Rettung des Planeten sehen, scheint es anderen,
als wolle der Westen, der bereits seine Vormachtstellung errungen hat,
mit wissenschaftlichen Argumenten den Status quo einmotten – um die
wirtschaftlichen Erfolge derjenigen zu bremsen, die hoffen, eines Tages
aufzuschließen.
Ende der Übersetzung
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