Sonntag, 28. August 2016

Solidarität - Hilferuf!!!

Absender: Dr. Funda, Verein „Erinnerungsbibliothek DDR“, http://www.erinnerungsbibliothek-ddr.de/satzung.pdf


Liebe Freunde,
Angesichts der schlimmen Situation in der Ostukraine möchte ich mich an Euch wenden. Wenn man verfolgt, wie die Menschen, vor allem Kinder und Alte, dort leiden und wie mutig viele Frauen und Männer mit der Waffe in der Hand den ukrainischen Soldaten und den faschistischen Bataillonen Widerstand leisten, kann man eigentlich keine Ruhe finden.
Nun gibt es einen kleinen Verein, der mit unbeschreiblichem Engagement Solidarität mit diesen Menschen organisiert: Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e. V. Dieser Verein besteht vornehmlich aus Frauen, viele in und um Berlin beheimatet. Er hat bereits zahlreiche Projekte umgesetzt und ist dabei, einen weiteren Transport mit Hilfsgütern nach Donezk zu schicken. Hunderte Kinder aus dem unmittelbaren Kriegsgebiet wurden ins sichere Russland transportiert, es werden Sportfeste und kulturelle Veranstaltungen in Gorlowka für die traumatisierten Kinder organisiert. Um nur einiges zu nennen. All das initiiert und finanziert dieser Verein.
Schaut Euch unter www.fbko.org/de an, was diese Freiwilligen alles ehrenamtlich auf die Beine stellen. Schaut unter News in diesen Internetauftritt und Ihr werdet erschüttert, aber auch von der Hilfe beeindruckt sein. Als ich von diesem Verein durch einen Artikel im Rotfuchs Kenntnis erhalten hatte, habe ich mich entschlossen, Mitglied zu werden und zu helfen, wo es mir möglich ist.
Am 7. Oktober geht der nächste Hilfstransport Richtung Ostukraine ab - lasst uns helfen, üben wir Solidarität!

Ich bitte alle Freunde, soweit Ihr könnt, helft diesem tollen Verein mit einer kleinen Spende!
Die Bankverbindung lautet: Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Volksbank Berlin
IBAN DE56 1009 0000 2582 7930 02
BIC BEVODEBB
Kennwort: Evakuierung
Schickt bitte diesen Brief an Freunde und Bekannte, von denen Ihr wisst, dass die genau so ticken wie wir.

Ich danke allen, die sich diesem Anliegen verpflichtet fühlen.


Dr. Rolf Funda

Samstag, 27. August 2016

Wo bleibt die Botschaft?

Spannung, Spannung über alles...


Wie tief sollte heutzutage ein Schriftsteller – mögen es denn auch Krimis sein – die Wirklichkeit mit den zahllosen Widersprüchen ausloten, um Leser im Wirrwarr der „Geschehnisse“ zumindesten einen Wink zu geben, eine Leuchtspur, um sich im Leben zurecht zu finden? Da reizt ein Krimi, das Cover ist interessant genug (Hundstage für Greetsiel)-, ihn zu lesen. Ein Tagebuch eines Anwalts, in dem er viel von seinem Leben und seinen Gewohnheiten preisgibt. Das ist menschlich, der Anwalt wirkt sympathisch. Auch durch seine zahlreichen Fingerzeige, wie man sich behaupten muss. Auch Kochrezepte und der liebevolle Umgang mit seinem Hund kommen gut rüber. Natürlich auch die Liebe. Fast ist man geneigt, dem Schreiber den Titel „Handreicher für ein solides Leben“ zu geben. Wären da nicht fünf rätselhafte Morde, die, gespickt mit der mühevollen und gefährlichen Suche nach den Mördern, den Spannungsbogen von Anbeginn aufrecht erhalten. 

Das in ICH-Form geschriebene Buch lässt allerdings nur den jeweiligen schmalen Blick des Autors auf die Realität zu, weshalb man als Leser gezwungen ist, dem Autor auf Schritt und Tritt mit all seinen Bedenken, Fragen und gefährlichen Situationen zu folgen. Gerne zu folgen!! So reiht sich ein Mord an den anderen, der Anwalt ist der gehetzte Mensch, wo bleiben die offiziellen Polizeikräfte, die sogar nicht immer mit viel Feingefühl ihre Aufklärungsarbeit leisten? Ein Einzelgänger, dieser Anwalt, was ja in der Geschichte der Krimis oft vorkommt. Am Ende die große Enttäuschung: Eine Geburt eines durch Vergewaltigung erzeugten Enkelkindes veranlasst den Vater der Frau zu den wahnsinnigen Versuchen, alle an den Vergewaltigungen beteiligten Männer möglichst nacheinander aufzulauern und kaltblütig zu ermorden. 

Gewalt in der zunehmend verrohenden kapitalistischen Gesellschaft – das bleibt als Thema unberührt. Und so legt man das Buch beiseite und zuckt mit den Schultern: „Spannende Geschichte, schlimm und schlimm...“ Was bleibt? Es bleibt das spannungsgeladene Glotzen auf Verhältnisse, im Grunde das Einlullen durch Einfühlung, weitgehend ohne Fragen nach den gesellschaftlichen Bedingungen, in denen sogar Polizisten zu Verbrechern werden, ohne Fragestellungen nach der Politik und nach den Medien,die der Vermarktung jeglichen Schwachsinns Tür und Tor öffnen. Entpolitisierung durch spannende Krimis, das steht dem Neoliberalismus gut zu Gesicht. Botschaften bleiben wieder einmal auf der Strecke.
Harry Popow

Freitag, 26. August 2016

Hanna Fleiss: Kopf-hoch!

Kopf-hoch!-Sonett

Wie man Gewohntes doch vermissen kann.
Nicht jenen Zug auf eingefahrnen Gleisen -
was du geliebt, das willst du zärtlich preisen,
es hängt noch jetzt dein warmes Herz daran.

Du leidest sehr, das dumpfe Dasein schmerzt.
Was dir das Liebste war, das ist verloren:
Einst wurdest du als freier Mensch geboren,
das wurde nunmehr gründlich ausgemerzt.

Noch trauerst du, dem Schmerze hingegeben.
Man zeiht dich Rückwärtsdenken, Nostalgie
und hat dir alle Zuversicht genommen.

Zu tief greift diese Zeit hinein ins Leben,
jetzt gilt's Entschlossenheit und Phantasie.
Was du so heiß geliebt, wird wiederkommen.


21.04.14, Hanna Fleiss

ERLENES (Brecht 2, Strittmatter)

ERLESENES (Brecht 2, Strittmatter)

Gehortete Zitate aus der schönen Literatur, die ich sehr mag, geschrieben von gerne gelesenen Autoren, sowohl aus der Belletristik als auch aus politischen Streitschriften. In loser Folge ab sofort in meinem Blog nachzulesen. Warum? Weil die Textauszüge oftmals Dinge benennen, die aktueller nicht sein können. Wer mag, leiste sich das geistige Vergnügen.

Werner Mittenzwei: „Das Leben des Bertholt Brecht oder Der Umgang mit den Welträtseln“, Bd. 2,
Aufbau-Verlag Berlin 1986

USA-Politik, S.192:
Nach dem Kriege wurde das Zurückdrängen des sowjetischen Einflusses zum „A-I-Prioritätsjob“ der USA-Politik. Diese Losung, die der Unterstaatssekretär im Kriegsministerium John J. McCloy bereits im November 1945 ausgab, in der Öffentlichkeit durchzusetzen stellte sich keineswegs als einfach heraus. Noch standen die Menschen in den USA unter dem Eindruck der enormen Opfer, die die Sowjetvölker im Kampf gegen den Hitlerfaschismus gebracht hatten. Um das Ruder herumzureißen, machte sich eine massive politische Beeinflussung nötig. Die Politiker sprachen jetzt davon, daß das amerikanische Volk „zusammenhalten“ müsse, um das „langwierige Tauziehen“ mit dem Kommunismus durchzustehen. Alles ziele darauf ab, die amerikanische Öffentlichkeit umzupolen. Der Antikommunismus wurde jetzt zu einem mächtigen Faktor der Innen- wie der Außenpolitik.

Auf Seite 48 schreibt Ernst Schumacher in seinem Buch „Mein Brecht, Erinnerungen“ dazu folgendes: Es war kein Zufall, sondern eine Demonstration, daß der amerikanische Präsident Harry S. Truman gerade zu Beginn der Außenministerkonferenz (März 1947, H.P.) seine neue Doktrin verkündete, es gelte nun, die „freie Welt“ gegen den „Totalitarismus“ zu verteidigen. Der damit gemeinte Kommunismus müsse weltweit „eingedämmt“ und „zurückgerollt“ werden.

Auf Seite 386 zitiert der Autor Ernst Schumacher den „Verband der amerikanischen Wissenschaftler“, der die Weltlage durch die vorangetriebene Atomrüstung in folgende Worte fasste: „Wir nähern uns wahrscheinlich einem Augenblick, da wir nicht mehr sicher sein können, ob die ganze Welt in ein Laboratorium und alle lebenden Wesen in Versuchsobjekte verwandelt werden. Wir sind uns der Hindernisse bewußt, die mangels politischer Stabilität in der Welt einem internationalen Abkommen über die Kontrolle der Atomwaffen entgegenstehen. Aber wir können nicht glauben, daß die Menschheit nicht in der Lage ist, angesichts einer gemeinsamen Gefahr eine begrenzte Zusammenarbeit zu erreichen, welche die Interessen des Nationalismus oder der politischen Ideologie übersteigen.“

Erwin Strittmatter: „Der Laden“, Roman 2ter Teil“, 3. Auflage, Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1987, ISBN 3-351-00340-4

Leser, S. 399:
Es gibt Leser, die es glücklich macht, wenn sie einem Autor kleine sachliche Unrichtigkeiten nachweisen und auf mangelnden Realismus hinweisen können. Manchmal habe ich den Eindruck, daß jene Leser, um zu ihrem Glück zu kommen, Bücher lesen, damit sie darin etwas finden, was nach ihrer Meinung nicht stimmt.

Geld, Seite 430:
Um diese Zeit kümmerts mich nicht, woher das Geld kommt, das ich verbrauche, das Taschengeld, das Geld fürs Benzin. Es ist meine Zeit jugendlicher Gedankenlosigkeit. Sie währt bei mir nicht lang, aber es gibt sie. Das nun schreibe ich vielleicht nur nieder, um mich zu ermahnen, milder gegen meine söhne zu sein, wenn sie durch die Perioden ihrer Gedankenlosigkeiten hindurchgehen.


Vernunft, Seite 222:
...ich erfuhr, daß Angehörige zweier Völker, die den gleichen Gott anbeten, Kriege gegeneinander führen (…) Vernunft ist noch immer mehr in Menschenmäulern als in Menschentaten zu Hause.














Mittwoch, 24. August 2016

Zum Tode von Hermann Kant

Lieber Harry,

hier kommt das versprochene Gedicht, das ich zuletzt geschrieben habe.
Zum Tode von Hermann Kant.

Liebe Grüße an alle, Hanna

Hermann Kant

Im Dunst des Nachrufs viel Distanz.
Kant ging, was bleibt von seinen Worten?
Am Ende wohl nur Ignoranz
bei Besserwissern und Verbohrten.

Was seine Bücher je erreicht,
wir Leser wissen es zu schätzen.
Ihn zu verstehen schien nicht leicht,
manch Zeilen mussten sich erst setzen.

Er wollte, sagte er, dies Land.
Nicht jenes heutige voll Schmerzen.
Ihm war es Sinn und Gegenstand,
es reimte sich bei ihm auf Herzen.

Ein Trauertag, ein Kämpfer ging.
Sein Leben war das Wort, das Schreiben,
voll Spaß und Ernst. Kein Schreiberling.
Und das, sein Wort, es wird uns bleiben.


Hanna Fleiss, 16.08.2016

Kriegsvorbereitung

Entnommen: http://kommunisten-online.de/das-was-wir-sehen-konnen-ist-eine-kriegsvorbereitung-wir-haben-so-etwas-seit-der-karibik-krise-jedenfalls-auf-einem-solchen-niveau-nicht-mehr-erlebt-professor-stephen-cohen/#more-14071



AUGUST 23, 2016


Das, was wir sehen können, ist eine Kriegsvorbereitung. Wir haben so etwas seit der Karibik-Krise, jedenfalls auf einem solchen Niveau, nicht mehr erlebt“ (Professor Stephen Cohen)


by KOMMUNISTEN-ONLINE
Experte:

Nato scheint sich auf echten Krieg gegen Russland vorzubereiten

Quelle: Sputnik

Das Vorgehen der USA zur Verstärkung der Nato ist gegen eine vermeintliche Bedrohung gerichtet und kann nicht anders als Vorbereitung auf einen realen Krieg gewertet werden, wie der US-amerikanische Russland-Experte Professor Stephen Cohen[1] in einer John-Batchelor-Show sagte.

Das, was zwischen Russland und der Nato geschehe, sei nicht sosehr ein Kalter Krieg, sondern vielmehr die Vorbereitungsetappe eines möglichen vollwertigen Konflikts, so Cohen. Nach seiner Meinung sind es die USA, die die Situation so weit getrieben haben. Russland habe nur reagiert.

„Das, was wir sehen können, ist eine Kriegsvorbereitung. Wir haben so etwas seit der Karibik-Krise, jedenfalls auf einem solchen Niveau, nicht mehr erlebt“, so Cohen.

Der Experte verwies darauf, dass die Militärallianz Zehntausende Soldaten sowie mit Atomsprengköpfen bestückte Raketen, Panzerbrigaden und Raketenabwehr-Systeme an den Grenzen Russlands stationieren wolle.

Die Nato habe vor kurzem eine Raketenabwehr-Basis in Rumänien aufgestellt, eine weitere solche Basis werde offensichtlich in mehreren Jahren in Polen entstehen, so Cohen.

Der Experte stellt die Frage, warum die USA den Konflikt mit Russland auf ein beispielloses Niveau anheben wollen, und beruft sich auf die Äußerung von US-Verteidigungsminister Ashton Carter, der zufolge die Nato sich vor dem Hintergrund von „Putins Aggression“ verstärke.

„Ich frage mich selbst: Welche Aggression Putins hat diese neue Eskalation provoziert?“, so Cohen.

Laut dem Experten hatte der Westen noch vor zwei Jahren den Vorwand, über eine gewisse Aggression zu sprechen, die mit der Situation im Osten der Ukraine verbunden gewesen sei. Aber auch dies sei umstritten, denn Russland habe kein Land erobert und niemandem gedroht, so Cohen.

Dass Putin die Baltischen Länder bedrohe, sei nichts weiter als ein Mythos und „Kriegspropaganda“, betonte der Experte.

Den Hauptgrund für die Ausweitung der Nato, die vor kurzem Montenegro als neues Mitglied aufgenommen hat, sieht Cohen nicht in Sicherheitsstreben, sondern in Gewinninteressen. Denn ein neues Nato-Mitglied werde zum Verbraucher von Erzeugnissen des US-Militärindustriekomplexes.

„Ich weiß genau, dass die Gewinne durch die Nato-Ausweitung Milliarden und letzten Endes auch Billionen US-Dollar betragen werden“, so der Experte.
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[1] Professor Stephen Cohen Russland-Experte ubd ehemaliger Berater des US-Präsidenten George Bush senior








Sonntag, 21. August 2016

Europa unter USA-Knute

Entnommen: https://linkezeitung.de/2016/08/21/3935/



Hat Europa mit seiner Unterwerfung unter Washington seinen Untergang besiegelt?


by egester


von Paul Craig Roberts - http://www.luftpost-kl.de




"Schließe einen Ring um alle, und die Finsternis wird sie an dich binden." J. R. R. Tolkien, Der Herr der Ringe

Der Zweite Weltkrieg endete mit der Unterwerfung Europas nicht durch Berlin, sondern durch Washington.

Die Eroberung erfolgte zielgerichtet, aber nicht auf einen Schlag. Die Unterwerfung Europas durch Washington wurde ermöglicht durch den Marshallplan (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Marshallplan ), durch die Angst vor Stalins Roter Armee, die Europas Staaten dazu veranlasste, sich unter den Schutz Washingtons zu begeben und ihre Streitkräfte der von den USA dominierten NATO zu unterstellen, durch die Ablösung des als Weltreservewährung dienenden britischen Pfundes durch den US-Dollar und durch den langen Prozess der Abtretung der Souveränität einzelner europäischer Staaten an die Europäische Union / EU, die Washington mit Hilfe der CIA auf den Weg gebracht hat, weil es damit alle europäischen Staaten über die eigentlich niemand verantwortliche (weil nicht gewählte) EU-Kommission (s. unter https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Kommission ) kontrollieren kann.

Mit wenigen Ausnahmen - hier ist vor allem Großbritannien zu nennen - verloren die Staaten, die der EU beitraten auch ihre Finanzhoheit. Weil nur die Europäische Zentralbank, ein EU-Geschöpf, Euros drucken darf, können die Staaten, die so bescheuert waren, ihre eigene Währung für den Euro aufzugeben, jetzt kein eigenes Geld mehr drucken, um ihre Haushaltsdefizite zu finanzieren.

Die Staaten, die sich dem Euro angeschlossen haben, müssen ihre Defizite jetzt von privaten Banken finanzieren lassen. Das hat bei einigen Staaten schnell zur Überschuldung und dazu geführt, dass sie ihre Schulden nicht mehr abtragen können - mit selbst gedrucktem Geld oder durch ausgehandelte Schuldenerlasse. So wurden Griechenland, Portugal, Lettland und Irland zur leichten Beute für private Banken.

Die EU hat die entmachteten Regierungen dieser Staaten dazu gezwungen, für ihre Schulden bei privaten Banken in Nordeuropa aufzukommen durch die Senkung des Lebensstandards ihrer Bevölkerungen und die Verschleuderung ihres Staatsbesitzes an private Investoren. Die hoch verschuldeten Staaten mussten die Altersrenten kürzen, öffentliche Bedienstete entlassen und die Ausgaben für Bildung und Gesundheitsfürsorge beschneiden, um ihre Schulden bei den Privatbanken bedienen zu können. Die Privatisierung der städtischen Wasserversorgung (und anderer öffentlicher Betriebe) hatte natürlich zur Folge, dass die Gebühren stiegen.

Da die Mitgliedschaft in der EU den Bevölkerungen der beigetretenen Staaten viel mehr Nachteile als Vorteile bringt, muss gefragt werden, warum ihre Regierungen überhaupt der EU beigetreten sind?

Die Antwort ist, weil Washington das so wollte. Die EU wurde nicht von hehren Wesen, sondern von Politikern gegründet, die Washington in der Hand hatte und lenkte.

Vor einigen Jahren wurden CIA Dokumente freigegeben, die beweisen, dass die EU auf Initiative der CIA entstanden ist. Weitere Informationen dazu sind nachzulesen unter http://benwilliamslibrary.com/bIogflp=5080 und http://www.teIeg@ph.co.uI</news/worIdnews/europe/1356047/Euro-federalists-financed-by-US-sp;/-chiefs.html.

In den 1970er Jahren hat mich mein Doktorvater, der damals ein hohes Amt in Washington bekleidete und mit der Überwachung internationaler Sicherheitsangelegenheiten beauftragt war, gebeten, einen sensiblen Auftrag im Ausland zu übernehmen. Obwohl ich abgelehnt habe, hat er mir trotzdem folgende Frage beantwortet: "Wie erreicht es Washington, dass andere Staaten tun, was es von ihnen verlangt?"

"Mit Geld," sagte er. "Wir geben ihren führenden Politikern ganze Säcke voll Geld. Dann gehören sie uns."

Jedem müsste eigentlich klar sein, dass die EU vor allem den Interessen Washingtons und nicht den Interessen Europas dient. So sind zum Beispiel die Franzosen und ihre Regierung gegen gentechnisch veränderte Organismen, und die EU will trotzdem "die vorläufige Markteinführung" erlauben, bis Wissenschaftler, die vermutlich sogar auf der Gehaltsliste von Monsanto stehen, deren Unbedenklichkeit nachgewiesen haben. Als der US-Bundesstaat Vermont die Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel per Gesetz festlegte, reichte Monsanto eine Klage dagegen ein. Wenn die gekauften EU-Politiker das von US-Konzernen verfasste TTIP-Abkommen verabschieden, wird Monsanto bald auch über die europäische Landwirtschaft bestimmen.

Aber die Gefahr für Europa geht weit über die Gesundheitsgefährdung hinaus, die den Europäern aus gentechnisch veränderten Lebensmitteln erwächst. Washington nutzt die EU auch, um die Europäer in einen Konflikt mit Russland zu treiben einen Konflikt mit einer Atommacht, die ganz Europa und die USA in wenigen Minuten zerstören könnte.

Das kann nur geschehen, weil den mit "Säcken voll GeId" bestochenen europäischen Politikern, das kurzfristig nutzbare Geld aus Washington lieber ist, als das Überleben der Menschen in Europa.

Es ist unmöglich, dass alle europäischen Politiker beschränkt genug sind, um zu glauben, Russland sei in die Ukraine eingefallen und werde schon bald auch über Polen und die baltischen Staaten herfallen, oder dass Putin ein "neuer Hitler" ist, der die Sowjetunion neu errichten möchte. Diese absurden Behauptungen sind nichts als Propaganda aus Washington und ohne jeden Wahrheitsgehalt. Das ist so offensichtlich, dass selbst ein Narr nicht damit zu täuschen wäre.

Aber die EU und die NATO tun so, als hielten sie diese Propaganda für die reine Wahrheit.

Warum tun sie das? Da muss mit viel Geld aus Washington nachgeholfen worden sein. Die EU und NATO sind äußerst korrupt. Washington hat ihre führenden Figuren zu seinen bezahlten Komplizen gemacht.

Die einzige Möglichkeit der Europäer, einen atomaren Dritten Weltkrieg zu verhindern, zu überleben und ihre noch nicht ganz von dem durch Sex, Gewalt und Habgier geprägten "American Way of Life" zerstörte Kultur zu genießen, ist, dem Beispiel der Briten zu folgen und ebenfalls die von der CIA geschaffene EU zu verlassen. Sie sollten auch aus der NATO austreten, die mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion überflüssig geworden ist und von Washington nur noch als Instrument zur Erringung der Weltherrschaft missbraucht wird.

Warum sollten sich die Europäer für das Streben Washingtons nach Vorherrschaft opfern? Washington hätte dann ja auch alles unterjocht, was von Europa übrig bliebe.

Warum sollten die Europäer sich von einer Regierung in den Tod treiben lassen, deren Mitarbeiterin Victoria Nuland sie mit ihrer Bemerkung "Fuck the EU!" verhöhnt hat?

Die Europäer leiden bereits unter den gegen Russland und den Iran verhängten Wirtschaftssanktionen, zu denen sie ihre Herren und Meister in Washington gezwungen haben. Warum wollen die Europäer in einem Krieg mit Russland untergehen? Sehnen sie sich nach dem Tod? Sind die Europäer schon so "amerikanisiert", dass sie die in ihren Ländern historisch gewachsene Kunst, Architektur, Literatur und Musik preisgeben wollen?

Die Antwort ist, dass die Wünsche der Europäer eigentlich überhaupt keine Rolle mehr spielen, weil Washington mit Hilfe der EU (und der NATO) schon längst alles durchsetzt, was es erreichen will. Die Europäische Kommission, die man auch die Regierung der EU nennen könnte, ist von Washington bestochen und erlässt nur Verordnungen, die den lnteressen Washingtons dienen. Die Völker Europas sind zu Sklaven Washingtons geworden.

Wenn die Europäer so leichtgläubig, unbedarft und untätig bleiben, wie sie derzeit sind, werden sie mit dem gesamten Westen untergehen. Wenn die Völker Europas aber endlich aufwachen, sich aus den Fesseln befreien, die Washington ihnen angelegt hat, und gegen die Agenten Washingtons, die sie regieren, revoltieren, könnten sie nicht nur sich selbst, sondern die ganze Welt retten.

(Wir haben auch diesen Roberts-Weckruf komplett übersetzt und mit Ergänzungen und Links in Klammern versehen. Infos über den Autor sind nachzulesen unter ht†Qs://de.wikipedia.org/wiki/PauLCraig_Roberts.)

http://www.paulcraigroberts.org/2016/07/27/is-europe-doomed-by-vassalage-to-washing; ton-paul-craig-roberts/

http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_16/LP11216_170816.pdf
egester | 21. August 2016 um 7:30 | Kategorien: Ausland, Nordamerika | URL: http://wp.me/p6ZLmg-11t






Donnerstag, 18. August 2016

ERLESENES (IKARUS)


(III) ERLESENES (IKARUS)

Gehortete Zitate aus der schönen Literatur, die ich sehr mag, geschrieben von gerne gelesenen Autoren, sowohl aus der Belletristik als auch aus politischen Streitschriften. In loser Folge ab sofort in meinem Blog nachzulesen. Warum? Weil die Textauszüge oftmals Dinge benennen, die aktueller nicht sein können. Wer mag, leiste sich das geistige Vergnügen.

Karl-Heinz Otto: „IKARUS. Mein wunderbares richtiges Leben im doch so miesen falschen. Lebensschnipsel eines militanten Pazifisten aus drei Ismen“ 1. Auflage 2016, Edition Märkische Reisebilder, Dr. Karl-Heinz Otto, Vertrieb FON 0331 270 17 87, E-Mail: dr.otto.edit.maerk.reisebilder,@t-online.de,

Brecht-Mahnung, Seite 151:
Unter meinen Einträgen vom November 1956 findet sich das Zitat aus einer Brecht-Rede, die der unsterbliche Dramatiker im Dezember 1952 auf dem Wiener Völkerkongress für den Frieden gehalten hatte. Darin mahnte der Augsburger: „Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch geringer. Die Beschreibungen, die der New-Yorker von den Gräueln der Atombombe erhielt, schrecken ihn anscheinend nur wenig. Der Hamburger ist noch umringt von Ruinen, und doch zögert er, die Hand gegen einen neuen Krieg zu erheben. Die weltweiten Schrecken der vierziger Jahre scheinen vergessen. Der Regen von gestern macht uns nicht nass, sagen viele. Diese Abgestumpftheit ist es, die wir zu bekämpfen haben, ihr äußerster Grad ist der Tod. (…) Lasst uns das tausendmal Gesagte immer wieder sagen, damit es nicht noch einmal zu wenig gesagt wurde! Lasst uns die Warnungen erneuern, und wenn sie schon wie Asche in unserem Mund sind! Denn der Menschheit drohen Kriege, gegen welche die vergangenen wie armselige Versuche wirke, und sie werden kommen ohne Zweifel, wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit vorbereiten, nicht die Hände zerschlagen werden.“

Klassenkampf, Seite 108:
Damals begriff mein naiver Kinderverstand noch nicht, was sich hinter dem Schlagwort Klassenkampf verbarg. Die hassverzerrten Gesichter all dieser Menschen, die wie vom Wahnsinn befallen übereinander herfielen und sich blutige Wunden schlugen, gruben sich allerdings unlöschbar in mein Gedächtnis ein.

Nikitas Lügen, Seite 129:
Erst als im 21. Jahrhundert große Teile der Geheimarchive des Kreml ihre Schlösser verloren, gelang es dem amerikanischen Geschichtsforscher Grover Furr, ein wenig Licht in Chrustschows vielzitierte Geheimrede zu bringen. In seinem historischen Rapport „Chrustschows Lügen“ - nomen est omen – lesen wir die erhellenden Sätze: „Nicht eine konkrete Aussage der Enthüllungen, die Chrustschow präsentierte, weder über Stalin noch über Berija, stellte sich als wahr heraus … Wie sich zeigte, hatte Chrustschow nicht nur über Stalin und Berija gelogen – er machte praktisch nichts anderes als lügen. Die gesamte Geheimrede ist aus Fälschungen zusammengestellt.“ Und der anerkannte italienische Kommunistenforscher Prof. Domenico Losurdo meinte, hinter der sogenannten Geheimrede verberge sich vor allem ein politischer Kampf, den es weitgehend noch zu erforschen gilt.

NVA/Bundeswehr, S. 153:
Während wir NVA-Soldaten uns darauf verlassen konnten, die Uniform ausschließlich zur Verteidigung unserer Republik angezogen zu haben, wissen die Rekruten der Bundeswehr, dass ihr verfassungsmäßiger Verteidigungsauftrag längst brüchig geworden ist und ihren kriegerischen Einsatz in allen Winkeln unseres Planeten erlaubt. Spätestens seit ein SPD-Verteidigungsminister das Paradoxon verkündete: „Die Freiheit der Bundesrepublik wird am Hindukusch verteidigt!“ und Frau von der Leyen dem Bundestag eine Bedrohungslüge nach der anderen kreiert.

Clausewitz, Seite 266:
Die Umstände hatten uns genötigt, seiner fundamentalen militärischen Erkenntnis zu folgen, nach der jede Angriffswaffe die adäquate Verteidigungswaffe gebiert. Damit habe ich die Geschichte unserer Fla-Raketentruppen auf den Punkt gebracht: Wir wollten diese Waffen nicht, wie wir zu keiner Zeit auch nur eine Mark in Kriegsgerät verschwenden wollten. Die Einführung dieser Waffenkomplexe hatte sich als notwendige Antwort auf das von den USA forcierte Wettrüsten ergeben. Wie es endete, wissen wir heute: Der Plan, den Sozialismus zu Tode zu rüsten, ging auf.

Solidarnosc, Seite 309:
Wie das Polenabenteuer ausging (…) ist bekannt. Weniger bekannt blieben vorerst die Drahtzieher des Solidarnosc-Unternehmens. Spätestens seit der „Enthüllung eines der größten Geheimnisse des 20. Jh.“ durch Carl Bernstein in der Times vom 24. Februar 1992 stehen auch die Hintermänner nackt im Licht der Weltöffentlichkeit. Bernstein, der bereits die Watergate-Affäre aufgedeckt hatte, machte hier jenes Geheimabkommen öffentlich, das der US-Präsident Ronald Reagan mit dem polnischen Papst Johannes Paul II. Vereinbart hatte, um die Solidarnosc massiv mit dem Ziel zu unterstützen, das kommunistische System in Polen und schließlich den Weltkommunismus aus den Angeln zu heben.










Samstag, 13. August 2016

Hochkonjunktur für Verlogenheit

Verlogenheit und Heuchelei haben Hochkonjunktur

Leider, leider!!! Wieder einmal ist es soweit, dass die herrschende Elite anlässlich des Mauerbaus 1961 Tränen vergießt ob der „Opfer“, der „Mauertoten“. Dass es unbeschreibliche Opfer in einem dritten Weltkrieg gegeben hätte, wäre die Mauer nicht errichtet worden, daran wird kein Wort verloren. Politische Blindheit, die gewollt, die vorprogrammiert ist. Es steht einem vernunftbegabten Menschen bis zum Kragen. Soll das Ganze auf die Bereitschaft für einen neuen Waffengang zielen? Deshalb hier noch einmal meine Rezension, die ich im Oktober 2011 verfasst hatte. Sie bleibt aktuell. Leider, leider!!!



Armeegeneral a.D. Heinz Keßler,  Generaloberst a. D. Fritz Streletz: "Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben"

Nachhilfe für Ewiggestrige

Buchtipp von Harry Popow, Oberstleutnant a.D.

Wie nicht anders zu erwarten: Das Buch mit dem Titel "Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben" von Armeegeneral a.D. Heinz Keßler und Generaloberst a.D. Fritz Streletz warf gehörig Staub auf. Zerrt es doch ans Licht, was allzu gerne totgeschwiegen wird: Die Schuld des Westens am Kalten Krieg, der ein heißer zu damaliger Zeit zu werden drohte. Und nach der sogenannten Wende fürchten die Kapitaloberen und ihre Marionetten in der Politik nichts so sehr wie ein Dacapo einer echten Alternative zum jetzigen Herrschaftssystem. Das sind sie - die echten Ewiggestrigen, die von einer dringend notwendigen Veränderung des Gesellschaftssystems nicht nur nichts halten, sondern jede Idee zum Besseren für das Wohl der Menschheit mit Füßen treten und jede Idee dahin im Keime ersticken wollen.

Das ist in der krisengeschüttelten Gegenwart nicht verwunderlich, ruft doch selbst so ein gestandener Mann wie der Franzose Stéphane Hessel dazu auf, sich gegen das weltweit agierende Finanzkapital zu erheben, sich zu empören. Ist es doch eine Frage des Überlebens geworden, den nationalen und internationalen Profitjägern, Verdummern, Lügnern, Geschichtsfälschern mit knallharten Tatsachen ins Handwerk zu pfuschen. Deshalb auch dieser Stich ins Wespennest: Die beiden NVA-Militärs schreiben Klartext. Faktenreicher geht´s wirklich nicht - endlich ist es da, das sehr gründlich recherchierte, für die Geschichte so wichtige Buch.

Wie viele andere hatte auch ich kürzlich die Freude, es anlässlich der ersten Mitgliederversammlung des Traditionsverbandes der NVA e.V. nicht nur schlechthin zu kaufen, sondern es von den Autoren signieren zu lassen: Die 220 Seiten habe ich in nur wenigen Stunden regelrecht "verschlungen". Natürlich liest man Bekanntes, Ablauf und Gründe für den Bau der "Mauer". Richtig interessant und bisher weitgehend unbekannt sind die in die Tiefe gehenden Passagen, die - weiter ausholend - die Fakten im Zusammenhang betrachten, so zum Beispiel, als bereits im Frühjahr 1945 in der Schweiz mit der Geheimoperation "Sunrise" der eigentliche Anstoß für den Kalten Krieg gegeben wurde. Ganz zu schweigen vom Verlauf der internen und offenen Kriegsvorbereitungen nach 1945 gegen die Sowjetunion und die anderen sozialistischen Länder. Ich erspare mir hier die zahlreichen und unwiderlegbaren Details der Kausalkette des knallharten Kampfes gegen den Osten anzuführen. Nicht unerwähnt soll sein: Auch dadurch wird der "Nur-Rührseligkeits-Welle" mit Tränen der Opfer die Einseitigkeit genommen. Die Reduzierung großer politischer Zusammenhänge aufs Detail, auf´s pars pro toto (Teil fürs Ganze), wie es im Stilistischen heißt - das ist Methode!! (Geht es den Hassern des Fortschritts etwa um die Menschen, um deren Schicksale? Sie werden nur benutzt, denn da spielen ganz andere Dinge eine Rolle und die Heuchelei feiert ihre Triumphe!!)

Es ist nicht nur unverschämt und zeugt von einer Nicht-Gewollten-Wahrheitsfindung, wenn die jetzigen Machthaber samt ihrer Medien zum Beispiel vom Verhöhnen der "Opfer" des Mauerbaus faseln. (Jedes Opfer ist immer eins zuviel, aber ohne zusammenhängendes Denken und Analysieren gelangt man nicht zur Wahrheit.) Vergessen sind also die insgesamt etwa 80 Millionen Toten des II. Weltkrieges? Und die 17 Millionen des I.Weltkrieges? Und wenn man die 70 Millionen Opfer dazurechnet, die es bei einer bewaffneten Auseinandersetzung allein in den USA gegeben hätte? (Siehe im Klappentext Kennedys Aussage!!) Ich wage gar nicht die tödliche Leere und Stille im europäischen Raum nach einem großen Knall zu beziffern! Und wer verhöhnt vor allem diese Opfer? Nicht diejenigen, die dem Kriege und deren kapitalherrschaftliche Ursachen endgültig den Garaus machen wollten, sondern jene, die um die Ursachen von weltweiten Konflikten große Bogen machen und alle Schuld auf "Terroristen", auf "Linksradikale", auf jene lenken wollen, die nicht müde werden - dankenswerterweise - der Welt eine andere, friedvollere Perspektive zu geben. Nicht, weil sie es möchten, sondern weil es längst nach zwölf Uhr ist, den Ewiggestrigen mit Worten und Argumenten, mit Demonstrationen und mit der gesamten breiten Palette der Kunst und Kultur in den Arm zu fallen. Dafür stand auch die DDR ein. Dafür und darum stand die "Mauer", von der Kennedy einst sagte, sie sei nicht schön, aber tausendmal besser als Krieg. Möge die neuerliche Mauer zwischen Ost und West, zwischen oben und unten, zwischen Arm und Reich, zwischen etwas Unbedarften und Sehenden Stück für Stück durchlöchert werden - so wie das die hochbetagten und verdienstvollen beiden NVA-Generäle ihr Leben lang und mit diesem wunderbaren Buch getan haben. Wer heutige gesellschaftliche Widersprüche missachtet, sie nicht sehen will, macht sich wieder einmal mitschuldig - wie 1933 und danach... Deshalb die nachdrückliche Nachhilfe für Ewiggestrige.

Armeegeneral a. D. Heinz Keßler, Generaloberst a. D. Fritz Streletz: "Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben", 2011 Verlag Das Neue Berlin, edition ost, Berlin, ISBN 978 3-360-01825-0, 224 Seiten



Entnommen:

Harry Popow: „WETTERLEUCHTEN - Platons erzürnte Erben haben das Wort“. Rezensionen, Essays, Tagebuch- und Blognotizen, Briefe – ein Zeitdokument“, Verlag: epubli GmbH, Auflage: 1 (18. Dezember 2015), Berlin, 392 Seiten, www.epubli.de , ISBN-10: 3737580650, ISBN-13: 978-3-7375-8065-6, Preis: 21.99 Euro

Donnerstag, 11. August 2016

IKARUS, Autor Karl-Heinz Otto

IKARUS. Mein wunderbares richtiges Leben im doch so miesen falschen. Lebensschnipsel eines militanten Pazifisten aus drei Ismen“ - von Karl-Heinz Otto

ZIELGENAU

Buchtipp von Harry Popow

IKARUS ist nicht totzukriegen. Hatte er vor 27 Jahren den Gegner noch mit modernsten Fla-Raketen-Komplexen im Schach gehalten, so hält er nunmehr die laut Weißbuch der Bundeswehr wieder in den Kriegsstartlöchern lauernden Menschenfeinde mit mentalen Pfeilspitzen im Visier.



Ikarus – so wähnt sich lt. Buchtitel ein einstiger NVA-Offizier, der sich dank seiner Bildungsstärke bis in die Königsebene hocharbeitete, oft von manchen Kleingeistern misstrauisch beäugt oder auch behindert, heute im Jahre 2016 von durchweg nach wie vor antikommunistisch aufgeheizten Möchte-Gern-Kriegern im Interesse einer „höheren Verantwortung Deutschlands an der Seite der USA und der NATO“ verschmäht, missachtet, kleingeredet und schließlich totgeschwiegen wird.

Der unermüdlich gegen Krieg und Kriegsgefahr agierende 78-jährige Offizier a.D. und Schriftsteller heißt Karl-Heinz Otto. Nach unzähligen Romanen und Erzählungen – bereits unter den Fittichen der NVA – raffte er sich nach so langen Jahren nach der sogenannten Wende (die er historisch korrekt Rückwende nennt) auf, sein Leben aufzuschreiben. Mit all den alten und den neuen Beulen, die er sich holen musste – und trotzdem nie aufgab. Er, der Überzeugungstäter. Wollte er zu hoch hinaus?

Das 480-Seiten-Buch trägt den Titel „IKARUS“. Diese spannende Lektüre strotzt nur so von Fakten, Episoden, Berichten, Zerwürfnissen, Begegnungen und geschichtlich ergänzenden Informationen. Der Leser wird Augenzeuge, wie ein junger Mann vom flachen Lande alle Hürden in Schulen und Dienst- und Arbeitsstellen wie mühevolle Sprünge übers´s langgestreckte Pferd trotz mancher objektiver und subjektiver Stolpersteine genommen hat. Und so durchzieht auch sein jüngster Roman „IKARUS“ das, was man Selbstüberwindung nennt. Schwierigkeiten nicht aus dem Wege zu gehen und mutig Dummköpfen die Stirn zu bieten. Kraftakte, die ohne eine tief auslotende innere Überzeugung – sprich politische Motivation – nicht zu bewerkstelligen sind. Auch nicht ohne Selbstvertrauen, ohne Bildung und Ehrgeiz.

Wenn Thomas Mann in seinem Beitrag „Es geht um den Menschen, Prosa aus fünf Jahrzehnten“, Seite 286/287 (sich auf Walter Scott beziehend) forderte, die Kunst bestehe darin, dass man mit dem möglichst geringsten Aufwand von äußerem Leben das innere in die stärkste Bewegung bringe; denn das innere „ist eigentlich der Gegenstand unseres Interesses. Die Aufgabe des Romanschreibers ist nicht, große Vorfälle zu erzählen, sondern kleine interessant zu machen“, dann kommt der Autor Karl-Heinz Otto dem mit großem Können entgegen.

Deshalb sei an dieser Stelle zunächst lediglich ein Umriss seines Wirkens in der DDR gegeben. Im Epilog fasst er sein Leben so zusammen: Als er drei Jahre alt war, tobte der beschissne Kriech, von dem die Erwachsenen erzählten und den sein Vater mit dem Leben bezahlen musste. Als der zu Ende war, räumte uns unser Staat, „den bisher Benachteiligten, den Unterprivilegierten und Bildungsfernen, alle Möglichkeiten ein, unabhängig von Herkunft und vom Geldbeutel der Eltern zu neuen Ufern aufzubrechen...“ (S. 479) Karl-Heinz Otto legte das Abitur ab und wollte Architektur studieren. Er, der auch als Junger Pionier die Welt zu verbessern gedachte, entschied sich nach dem Abitur für den Dienst als Offizier, dem sich, so erinnert sich der Autor, keiner der Jungs verschlossen hätte. Wie auch an anderen Textstellen fügt Karl-Heinz Otto in diesem Zusammenhang Worte des Kanzlers Adenauer an, wonach es gelte, nicht die Wiedervereinigung anzustreben sondern die Befreiung der Ostzone.

Auch wenn dem feinsinnigen Karl-Heinz die vorgesetzten Unteroffiziere während der Grundausbildung (in Vorbereitung auf die Offiziersschule) mit ihren Ordnung erheischenden „Hocker umwerfen“ bei ungenügendem Päckchenbau schier die Galle hochkommt – er wird demnächst als Kanonier, Truppenoffizier, Erfinder, engagierter Stabsoffizier und Spitzengeheimnisträger für Fla-Raketentechnik sowie viel später als Filmemacher und Schriftsteller seinen Beitrag zur Friedenserhaltung leisten. Gekrönt wurden anlässlich der „Messe der Meister von Morgen“ seine Bemühungen um eine hohe Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft bereits als Funkmessoffizier im Truppendienst mit zwei Goldmedaillen – für Simulatoren, die er für die Ausbildung von Operateuren an Rundblickstationen entwickelte und schließlich mit der zweimaligen Auszeichnung mit dem Friedrich-Engels-Preis, mit dem besondere militärwissenschaftliche Leistungen geehrt wurden. Auch dies: Nach siebenjährigem Fernstudium zum Diplomingenieur der Elektronik an der Technischen Hochschule Ilmenau erhält er für sein Diplom als einziger der Matrikel E III ein summa cum laude.

Bereits als junger Offizier beruft man ihn in die Verwaltung Truppenluftabwehr im Ministerium für Nationale Verteidigung, wo er sich als Offizier für Rundblickstationen bewährt und bald in verantwortlicher Position den Wechsel veralteter Flak- zu moderner Fla-Raketentechnik mitbestimmt. Auf Seite 7 gesteht er: „...stets glich meine Perspektive der einer gewöhnlichen Feldmaus denn der eines stolzen Adlers. Und stets, wenn ich wie Ikarus wagte, in unergründete Höhen abzuheben, fanden sich Förderer wie Neider meiner Kreativität.“ Die ersteren wollten sich der Ergebnisse seines Forscherdranges bedienen, während die Geheimdienstler ihn als negativ-feindliches Element denunzierten und „unermüdlich an meinem Absturz werkelten...“

Nicht nur die mitunter bösartige Unterstellungskunst der Abwehrorgane der NVA, auch die Versuche, ihn vom Studium in der SU wegen fadenscheiniger Begründungen abzuhalten, übrigens auch vom Fernstudium innerhalb der DDR, ließen ihn, den vorwärts jagenden jungen Adler, sich verwundert die Augen reiben, ob er denn noch bei soviel Dogmatismus richtig liege, mit seiner Überzeugung von der Überlegenheit des Sozialismus. Unvermeidlich auch andere – für viele wohlbekannte enttäuschende Erlebnisse mit der hoch angebundenen Waffenbrüderschaft zur Sowjetarmee - als nämlich eine persönlich beginnende enge Freundschaft mit einem sowjetischen Offizier urplötzlich an dessen Versetzung nach Kamtschatka zusammenbrach. Barrikaden der Freundschaft traf er als Kursant der Militärakademie in Kiew an, als ausländischen Studenten jedwede Besuche außerhalb von Kiew untersagt blieben.

Wer tief zu loten vermag, der gibt nicht auf, der sieht die Dinge komplex, der sieht sie in Zusammenhängen und gesellschaftlichen Dringlichkeiten ob des Kalten Krieges. So legt sich der Autor bereits im Prolog seiner Erinnerungen fest, indem er „penetranten Geschichtsklitterern“ in die Suppe spuckt, „die sich in unser Leben einmischen“. Er möchte nicht, dass Leute, die nicht einen einzigen Tag in der DDR gelebt, geschweige in deren Volksarmee gedient haben, (…) erzählen wollen, wie seine Lebenszeit (…) verlaufen sei. „Ich schreibe also, um mir die Deutungshoheit über mein eigenes wunderbar-mieses Leben nicht von anderen stehlen zu lassen“. (S. 6) Auf Seite 7 fährt er fort, er nenne es ein historisches Unrecht, diese Volksarmee zu verteufeln, statt sie dafür zu loben, dass sie nie einen Krieg führte und verantwortungsbewusst ihre schmerzhafte Selbstauflösung wählte, um damit einen blutigen Bürgerkrieg zu vermeiden. Doch schon wieder würden „Abermillionen von Schwertern darauf warten, zu Pflugscharen umgeschmiedet zu werden“.

So sehr sich die Staatssicherheit der DDR auch bemühte, den „aufsässigen“ Offizier Karl-Heinz Otto aus der Armee zu entfernen, wozu er 16 Jahre lang bespitzelt wurde, eines müsse man einigen Leuten lassen – es gab auch ehrliche Urteile, ohne Denunzierungen und Herabwürdigungen. So liest sich dies auf Seite 372 so: Er sei ein kluger Theoretiker, in der praktischen Tätigkeit versiert, allseitig anerkannt, „wie man es in der NVA nur selten findet“. (…) Er ist ein Mensch, der nicht alles widerspruchslos hinnimmt, der tiefgründig nachdenkt und mit seinen Gedanken (…) nicht hinter dem Berg hält“.

Die vom Autor – vor dem Abgang vom Armeedienst verteidigte der ehrgeizige Offizier noch seinen Doktortitel – bezeichneten Lebensschnipsel eines militanten Pazifisten erweisen sich als ein großartiges lebensvolles Mosaik, das jedem, der die DDR bewusst erlebt hat, einen Genuss an Erinnerungen bereitet. Dazu gehören nicht nur die III. Weltfestspiele, Biermanns Ausbürgerung, Ernteeinsätze der NVA oder gar die Enttäuschungen, wenn Lehrer plötzlich die Seiten wechselten. Mit gezielten Argumenten widerlegt der Autor Anmaßungen der bürgerlichen Historiker und der Medien über die Geschichte der DDR. Beeindruckend ebenfalls zahlreiche Naturbeschreibungen, ob auf dem DDR-Übungsgelände oder in der Kasachischen Steppe. Hilfreich sind des Autors jeweilige Ergänzungen zur Geschichte sowie seine Vorliebe, Dichter und Denker wie Bertold Brecht, Louis Fürnberg und Konfuzius zu Rate zu ziehen. Interessant des Autors Reisen nach Vietnam und Namibia und seine persönlichen Beobachtungen.

Im Epilog bedauert der Autor und widerständiger Oberstleutnant a.D., „dass wir die bisher einmalige Chance, eine gerechtere Gesellschaft zu gründen, glattweg vergeigten“. (S. 480) Auf dieser Seite findet sich auch der auf Karl Marx zurückführende Ausspruch, das Kapital habe ein Horror vor Abwesenheit von Profit. Sehr oft verwendet der Autor das Wort indoktrinär für die Propaganda in der DDR. Er schreibt zu recht, man solle auch die Möglichkeit haben, die Welt selbst anzuschauen. Dem ist nichts hinzuzufügen, die Welt anschauen mit theoretischer Vertiefung – daraus wird ein Schuh.

Und so hofft der Autor, sich auf Oscar Wilde berufend, dass die Menschheit, sollte sie ein besseres Land sehen, die richtigen Segel setzen möge. „Dass Sozialismus und Demokratie zusammengehören – und Stasispitzel verzichtbar sind – sollte nach unserem vergeigten Sozialismus-Experiment Allgemeingut und zur wichtigsten Lehre geworden sein.“ Der IKARUS im Träumer Karl-Heinz - er lässt die Gegenträumer nicht aus den Augen.

Karl-Heinz Otto: „Ikarus. IKARUS. Mein wunderbares richtiges Leben im doch so miesen falschen. Lebensschnipsel eines militanten Pazifisten aus drei Ismen“ 1. Auflage 2016, Edition Märkische Reisebilder, Dr. Karl-Heinz Otto, Vertrieb FON 0331 270 17 87, E-Mail: dr.otto.edit.maerk.reisebilder@t-online.de, 

Bisher veröffentlichte Bücher des Autors Dr. Karl-Heinz Otto / Pseudonym: CarlOtto:


  1. Probezeit, Roman, 1985, 1987
  2. Die Riesenkuh Agathe, Kunstmärchen, 1995
  3. Silberfäden, Erzählungen, 1995
  4. Reisen und Speisen in Brandenburg, Reiseführer, 1996
  5. Klöster, Schlösser und Burgen in Brandenburg, Reiseführer, 1998
  6. Kamerad Parkinson, Roman, 1999
  7. Historische Gasthäuser in Brandenburg, Reiseführer, 1999
  8. Brandenburg, Reiseführer, 2001
  9. Im Schatten der Flämingburg, Kriminalroman, 2003 (unter Pseudonym CarlOtto)
  10. Der herbe Duft der Chrysantheme, Kriminalroman, 2007 (unter Pseudonym CarlOtto)
  11. Der Windmüller und der Flötenkönig von Sanssouci, Kunstmärchen, 2007
  12. Operation Taubenhaus, Kriminalroman, 2012 (unter Pseudonym CarlOtto)
  13. Märkische Reisebilder, eine Edition kulturhistorischer Reiseführer zur Berliner und brandenburgisch-preußischen Geschichte

Freitag, 5. August 2016

Kriegseliten am Pranger


NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung
Zu den Kriegsvorbereitungen von USA und NATO
Putin ist der einzige Führer, den der Westen hat

Von Paul Craig Robert / LUFTPOST

Eine von Robin Emmott und Sabine Siebold verfasste Meldung der Nachrichtenagentur Reuters zeigt, wie sich westliche Journalisten prostituieren und wie großzügig westliche Regierungsvertreter mit der Wahrheit umgehen. Erst werden wir uns mit der Verlogenheit oder Unfähigkeit der Reporter und dann mit dem Verhalten der westlichen Regierungsvertreter befassen. Herr Emmott und Frau Siebold beschreiben die NATO als "westliches Verteidigungsbündnis". Dabei hat die NATO schon unter der Clinton-Regierung begonnen, nur noch Angriffskriege zu führen, die seit dem auf Drängen der USA durchgeführten Nürnberger Prozess als Kriegsverbrechen gelten. Seither wurden unter der NATO-Fahne mehrere Staaten angegriffen und bombardiert, und Washington hat unter dem Deckmantel der NATO deren Regierungen gestürzt. Diese zerstörten Länder stellten keine Bedrohung für die NATO-Staaten dar und haben auch kein NATO-Mitglied angegriffen. Kann das den Redakteuren und Reportern von Reuters entgangen sein? Warum bezeichnen sie die von Washington als Angriffsinstrument benutzte NATO dann als "Verteidigungsbündnis"?

Emmott und Siebold nennen die "Aggressivität Russlands" als Grund dafür, dass die NATO jetzt 3-4.000 Soldaten im Baltikum und in Polen stationieren wird. Da weder die baltischen Staaten noch Polen mit einer russischen Aggression zu rechnen haben, wurde ein Popanz aufgebaut, dem man mit der Stationierung von Soldaten entgegentritt.

Die Reporter hinterfragen nicht, ob diese geringe Anzahl von NATO-Soldaten tatsächlich die genannten Staaten verteidigen könnte, oder ob ihre Stationierung nur als Provokation gedacht ist. Zur Verteidigung dieser Länder wäre mindesten des Hundertfache an Soldaten nötig. Was will man also mit nur 3-4.000 Soldaten bewirken?

Jeder einigermaßen informierte Mensch weiß, dass sich Russland hüten wird, die baltischen Staaten oder Polen anzugreifen. Außerdem kann nur ein Geistesgestörter annehmen, die russische Armee wäre von 3-4.000 NATO-Soldaten aufzuhalten. Bei dem Unternehmen Barbarossa im Juni 1941 sind vier Millionen deutsche Soldaten in Russland eingefallen, die nach den Spartanern vermutlich die kampfstärksten Truppen der Militärgeschichte waren. Als die US-Amerikaner und Briten die Invasion in der Normandie starteten, hatte die russische Armee die Wehrmacht bereits besiegt. Die wenigen deutschen Divisionen, die sich der Invasion entgegenstellten, hatten nur noch 40 Prozent ihrer Normalstärke. Als die russische Armee Berlin einnahm, bestand der deutsche Widerstand fast nur noch aus bewaffneten Kindern.

Die Reuters-Reporter gehen auch nicht der Frage nach, warum Präsident Obama glaubt, mit nur 1.000 US-Soldaten "unsere vorgeschobene Militärpräsenz in Mittel- und Osteuropa verstärken" zu müssen? Warum brauchen die USA eine vorgeschobene Militärpräsenz in Mittel- und Osteuropa? Ist das nicht nur dummer Leichtsinn? Eintausend US-Soldaten können allenfalls provozieren.

Emmott und Siebold geben ungeprüft Behauptungen über die angebliche Aggressivität Russlands wieder, die von Ben Rhodes, dem Stellvertretenden Sicherheitsberater des Weißen Hauses, vom polnischen Außenminister Witold Waszczykowski, von Präsident Obama und von dem tschechischen General Petr Pavel, dem Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses, geäußert wurden.

Pavel, Obama, Waszczykowski, Rhodes betreiben reine Propaganda

General Pavel warf Russland vor, es versuche "mit Hilfe seines Militärs seinen Status als Weltmacht wiederherzustellen". Obama forderte, "die Sanktionen gegen Moskau so lange aufrechtzuerhalten, bis das Waffenstillstandsabkommen in der Ukraine vollständig umgesetzt" sei. Waszczykowski tönte: "Wir müssen uns jedes Wunschdenken bezüglich einer pragmatischen Zusammenarbeit mit Russland verkneifen, so lange Russland nicht aufhört, seine Nachbarn zu überfallen." Rhodes drohte Russland sogar mit einer Reaktion der NATO "auf die andauernde russische Aggression".

Diese Behauptungen sind reine Propaganda. Wenn diejenigen, die sie geäußert haben, wirklich daran glauben, sind sie nicht bei Vernunft und für ihre verantwortungsvollen Ämter völlig ungeeignet.

Ist es möglich, dass der tschechische General nicht weiß, dass Russland sein Militär bisher nur dazu eingesetzt hat, um einen von Washington unterstützten Überfall georgischer Truppen auf Südossetien zurückzuschlagen und den ISIS in Syrien zu bekämpfen, was die USA, Großbritannien und Frankreich angeblich ja auch tun? Nach der Abwehr der georgischen Invasion hat Russland seine Truppen sofort wieder zurückgezogen. Nach den erfolgreichen Luftangriffen auf den ISIS in Syrien hat Russland seine Kampfjets heimgeholt, musste sie aber wieder nach Syrien schicken, weil Washington den ISIS mit neuen Waffen versorgen ließ).

Kann der polnische Außenminister Staaten nennen, "die gerade von Russland überfallen werden"? Weiß der Präsident der Vereinigten Staaten wirklich nicht, dass Russland nicht zu den Parteien gehört, die den Waffenstillstand in der Ukraine miteinander vereinbart haben? Dabei handelt es sich nämlich um ein Abkommen zwischen den abgesplitterten Republiken in der Ostukraine und der Regierung in Kiew, und Washington tut doch selbst alles, um Kiew von der Einhaltung der Waffenruhe abzuhalten. Kann Sicherheitsberater Rhodes uns sagen, wo er "die andauernde Aggression Russlands" sieht? Welche Staaten werden gerade angegriffen oder überrannt? Wo soll die "russische Aggression" stattfinden, wenn sie nirgendwo auszumachen ist?

Kürzlich hat Präsident Putin die sich prostituierenden westlichen Medien, die den Dritten Weltkrieg entfachen wollen, verblüfft, als er einfach die Propagandalügen Washingtons selbst aufzählte. Diese Lügen sind bedrohlich, weil sie alles Leben auf unserem Planeten Erde gefährden.

Fast mein ganzes Leben lang haben US-Präsidenten versucht, die Spannungen zwischen den größten Atommächten zu reduzieren. John F. Kennedy hat gemeinsam mit Chruschtschow eine gefährliche Situation entschärft; er hat die US-Raketen aus der Türkei abgezogen, und Chruschtschow hat auf die Aufstellung russischer Raketen auf Kuba verzichtet. Unter Präsident Nixon wurden SALT I, der Vertrag zur Beschränkung strategischer Raketen, und der ABM-Vertrag ausgehandelt. Unter Präsident Carter einigte man sich auf den SALT II-Vertrag. Präsident Reagan hat zusammen mit Gorbatschow den Kalten Krieg beendet, und damit die vielversprechendste Vereinbarung des 20. Jahrhunderts getroffen.

Clinton, George W. Bush und Obama haben Spannungen zwischen den Atommächten gesteigert

Die Regierungen unter Clinton, George W. Bush und Obama haben alles getan, um die Spannungen zwischen den Atommächten so zu steigern, dass sie jetzt sogar die gefährlichsten Spitzen im Kalten Krieg übertreffen. Das üble Clinton-Regime hat mit der NATO-Osterweiterung das Russland gegebene Wort gebrochen und die Ehre der US-Regierung verspielt. Das üble(re) Regime George W. Bushs hat den ABM-Vertrag aufgekündigt und die US-Nukleardoktrin geändert; seit Bush können Atomwaffen nicht nur zur Vergeltung, sondern auch für einen atomaren Erstschlag eingesetzt werden. Diese Wahnsinnstat hat die Russen alarmiert. Das (noch) üble(re) Obama-Regime ist mit seinen Raketen in Rumänien und Polen bis an die Grenzen Russlands vorgerückt und hat einen Staatsstreich in der Ukraine inszeniert – mit der Absicht, Russland seines Flottenstützpunktes auf der Krim, und damit seines einzigen Warmwasserhafens am Schwarzen Meer zu berauben.

Konfrontiert mit einer von Washington installierten russenfeindlichen Regierung in Kiew, hat die russische Bevölkerung der Krim, die ab 1783 eine russische Provinz war, fast einstimmig für die Rückkehr zu Russland gestimmt und damit den Anschluss an die Ukraine rückgängig gemacht, den Chruschtschow erst Mitte des 20. Jahrhundert verfügt hatte. Die freie Entscheidung der russischen Bevölkerung der Krim wurde von Washington und seinen sich prostituierenden Medien aus propagandistischen Gründen als "russische Invasion und Annexion der Krim" dargestellt. Die Lüge von der "russischen Invasion" ist deshalb besonders dreist, weil Russland seinen Flottenstützpunkt auf der Krim für lange Jahre gepachtet hatte, und die russischen Soldaten sich deshalb – mit dem Einverständnis der Ukraine – schon auf der Krim aufhielten. Nach Feststellungen internationaler Beobachter übte das russische Militär bei der Volksabstimmung der Krim-Bewohner keinerlei Druck aus.

Der Dummkopf im Weißen Haus bezeichnete die Abstimmung auf der Krim als "ungültig", weil nicht die ganze Ukraine abgestimmt habe. Dabei hat der Narr nicht bedacht, dass er mit dieser lächerlichen Folgerung auch die Abspaltung der USA von Großbritannien in Zweifel gezogen hat, denn der hat das Mutterland ja auch nicht zugestimmt. Aus dem gleichen Grund, aus dem Obama die Rückkehr der Krim zur Ukraine fordert, müssten sich USA auch wieder Großbritannien anschließen. Ich bezweifle, dass die Briten uns überhaupt wieder haben möchten. Wer will sich schon mit einem kriminellen kriegstreiberischen Staat vereinen, der in seiner eigenen Arroganz ersäuft?

Die dumme Gans hat Russland den Atomkrieg erklärt

Die Welt ist jetzt mit der Aussicht konfrontiert, dass uninformierte US-Bürger eine wahnsinnige, unfähige Kriminelle zur Präsidentin wählen werden, die Putin zum "neuen Hitler" erklärt hat. Mit dieser Bemerkung hat die dumme Gans Russland den Atomkrieg erklärt, und diese gefährliche, fahrlässige, unfähige und unbesonnene Person will die Demokratische Partei zur Präsidentin der Vereinigten Staaten machen! Die Ignoranz und Dummheit der US-Wähler wird unsere Welt zerstören.

Zum Glück versucht Wladimir Putin, der einzige führende Politiker, der sich neben dem Staatspräsidenten Chinas für den Fortbestand der Welt verantwortlich fühlt, den westlichen Medien verzweifelt klarzumachen, dass wegen ihres nachlässigen Umgangs mit der Wahrheit Washington die Welt in einen Atomkrieg treiben kann.

Putin will keinen Krieg. Er tut alles in seiner Macht stehende, um einen Atomkrieg zu verhindern. Putin ist aber keinesfalls bereit, Russland kampflos an Washington auszuliefern. Die Aufstellung von US-Raketen in Rumänien und Polen könnte den Dritten (und letzten) Weltkrieg auslösen. Erst kürzlich hat Putin begriffsstutzigen westlichen Journalisten zu erklären versucht, dass die US-Abwehrraketen ganz einfach durch US-Atomraketen ausgetauscht werden können, die ihre russischen Ziele in weniger als fünf Minuten erreichen, Russland also seine Fähigkeit zu einem Vergeltungsschlag nehmen würden. Wenn diese US-Raketen installiert sind, kann Washington Russland auffordern, sich kampflos zu ergeben.

Was auch immer die gewissenlosen Männer und Frauen in Washington, die das Überleben der Menschheit aufs Spiel setzen, planen, Russland wird die Aufstellung dieser US-Raketen nicht zulassen.

Wo ist der Sitz der Weltregierung? In Washington, wo Kriegsverbrecher einen Atomkrieg vorbereiten, oder in Russland, dessen Führung unzählige Beleidigungen und Provokationen hinnimmt, um einen Krieg zu vermeiden?


Erstveröffentlichung der deutschen Übersetzung mit dem Titel "Wladimir Putin ist der einzige führende Politiker, dem auch die Menschen im Westen trauen können" am 1.8.2016 bei LUFTPOST – Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein (dort mit zusätzlichen Hinweisen)
http://luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_16/LP10316_010816.pdf

Englischsprachiger Originalartikel:
Vladimir Putin Is The Only Leader The West Has
Institute for Political Economy, Paul Craig Roberts, 11.07.2016
http://www.paulcraigroberts.org/2016/07/11/paul-craig-roberts-vladimir-putin-is-the-only-leader-the-west-has-if-we-do-not-support-him-washington-will-destroy-life-on-earth/

Online-Flyer Nr. 573  vom 03.08.2016







Dienstag, 2. August 2016

Auf Militarisierungskurs


Nachdruck mit Genehmigung des Autors

Das Blättchen

19. Jahrgang | Nummer 16 | 1. August 2016

Weißbuch 2016 – ein besorgniserregendes Dokument



von Wilfried Schreiber

Nun liegt es endlich vor, das lang angekündigte „Weißbuch 2016 – Zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft der Bundeswehr“. Am 13. Juli wurde es vom Bundeskabinett bestätigt – gewissermaßen als ausdrückliche Bekräftigung der Beschlüsse des Warschauer NATO-Gipfels vom davorliegenden Wochenende.



Es hatte sogar eine öffentliche Debatte gegeben – zwar nicht im Sinne der Diskussion eines Entwurfs. Aber jedermann – oder auch jede Frau – durften erstmals im Vorfeld der eigentlichen Erarbeitung Wünsche und Vorschläge einbringen, die zum Teil sogar auf der Website des BMVg nachzulesen waren. De facto ist das Buch jedoch das Ergebnis eines kleinen Fachzirkels von transatlantisch denkenden Sicherheitspolitikern und Militärspezialisten aus dem Hause von der Leyen. Gemessen an der politischen Bedeutung dieses Dokuments war die reale Einflussnahme der Öffentlichkeit – wie immer – äußerst gering.


Die seit 1969 in unregelmäßigen Abständen erscheinenden Bundeswehrweißbücher sind staatliche Grundsatzdokumente, die mittel- bis langfristig die Leitlinien der äußeren Sicherheit Deutschlands im Rahmen der NATO und der EU bestimmen sollen. Zweifellos spielt da die Bundeswehr eine wichtige Rolle. Aber der Bundeswehr, respektive dem BMVg die konzeptionelle Verantwortung für die eigentliche Grundfrage jeglicher Außenpolitik – also die Frage nach Krieg oder Frieden – zu übertragen, ist schon eine recht fragwürdige Angelegenheit. Es ist, als ob man den Bock zum Gärtner machte. Das Auswärtige Amt wie das Entwicklungsministerium hatten lediglich ein Mitzeichnungsrecht. Von der passiven Rolle des Parlaments ganz zu schweigen.


Die Dominanz militärischer Logik und die Interessen diverser Lobbyorganisationen sind unübersehbar. Dabei soll nicht ignoriert werden, dass das SPD-geführte Auswärtige Amt zum Teil durchaus andere Akzente setzt als das CDU-geführte BMVg. Insofern trägt dieses Dokument natürlich auch den Stempel des Kompromisses und weist eine gewisse Unbestimmtheit in Detailfragen auf. Aber was da nunmehr insgesamt als Beschluss der Bundesregierung in sicherheitspolitischer Hinsicht präsentiert wird, ist in höchster Weise besorgniserregend. Im Kern schreibt dieses Weißbuch einen Kurs fest, den man als ahistorische Rückkehr zur Militarisierung des sicherheitspolitischen Denkens und Handelns in diesem Land bezeichnen kann.


Das Blättchen wird sich der gefährlichen Grundrichtung dieses Weißbuchs sicher noch ausführlicher zuwenden. Hier sei zunächst nur auf eine der Schlüsselfragen für die Zukunft Deutschlands und Europas verwiesen, die das Weißbuch mit völlig neuen Akzenten beantwortet. Das ist die Frage nach dem Verhältnis zu Russland.


Russland wird nicht mehr als Partner des Westens betrachtet sondern als dessen Hauptfeind. Das wird zwar explizit nicht so formuliert, entspricht aber dem Tenor des Buches. Dabei wird unterstellt, dass nicht der Westen diese Partnerschaft gekündigt habe, sondern Russland selbst habe sich vom Westen abgewandt und die strategische Rivalität zum Westen hervorgehoben. Begründet wird diese Einschätzung mit der Erhöhung militärischer Aktivitäten Russlands an seiner Westgrenze und der Modernisierung der russischen Streitkräfte. Russland bleibe deshalb „eine Herausforderung für Sicherheit auf unserem Kontinent“. Die alleinige Verantwortung für die Krise in der und um die Ukraine sieht das Weißbuch bei Russland und macht Moskau den Vorwurf, „die europäische Friedensordnung offen in Frage“ gestellt zu haben. In der Logik des Weißbuchs steht deshalb auch keine neue Sicherheitsarchitektur für Europa untere Einbeziehung Russlands auf der Agenda sondern „der Respekt und die konsequente Einhaltung der bestehenden […] Regeln und Prinzipien“. Legt man diese Messlatte an die Politik der NATO, speziell der USA, an, dann offenbaren sich die Doppelmoral und der imperiale Machtanspruch des Westens.


Gewiss, die Sezession der Krim mit Hilfe eines fragwürdigen Referendums sowie die mehr oder weniger offene Unterstützung der Aufständischen in der Ostukraine sind mit dem gültigen Völkerrecht nicht vereinbar. Russland hat eindeutig gegen bestehende Verträge und Vereinbarungen verstoßen. Das ist auch nicht mit den zahlreichen Völkerrechtsbrüchen der USA und ihrer willigen Helfer zu rechtfertigen. Dennoch dürfen die völkerrechtswidrigen Angriffskriege und hybriden Aktionen der USA gegen den Irak, gegen Afghanistan, Libyen und Syrien nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden. Die USA und all ihre Partner – vor allem die direkt und indirekt an den nichtmandatierten Interventionen beteiligten NATO-Länder – tragen die Hauptverantwortung für Hunderttausende von Toten und das Chaos einer ganzen Region. Das zu verschweigen und damit zu tolerieren, aber gleichzeitig die Russen zu verurteilen und aus Europa exkommunizieren zu wollen, ist heuchlerisch.


Russland hat mit seinem Eingreifen in der Ukraine die bisherige Monopolstellung der USA bei Völkerrechtsverletzungen durchbrochen, als es sich durch die NATO-Osterweiterungen zunehmend bedroht sah. Der von den USA mit fünf Milliarden Dollar unterstützte Sturz des ukrainischen Janukowitsch-Regimes und die Ankündigung der NATO-Aufnahme der Ukraine bedeuteten das Überschreiten einer roten Linie, vor dem Putin schon 2007 auf der Münchener Sicherheitskonferenz gewarnt hatte. Dazu kam die erpresserische Forderung des damalige EU-Kommissionspräsidenten Barroso 2013 an die Ukraine, das Assoziierungsabkommen mit der EU nur dann zu unterzeichnen, wenn die Ukraine von einer Mitgliedschaft in der Eurasischen Wirtschaftsunion mit Russland absieht.


Bei der Beurteilung der gegenwärtigen Kriege, Krisen und Konflikte sollten wir nicht übersehen, dass an der Ostgrenze der EU und der NATO gegenwärtig die geopolitischen Interessen der größten kapitalistischen Wirtschaftsmacht sowie des transatlantischen Westens insgesamt und des flächen- und ressourcenreichsten Landes dieser Erde zum Teil diametral aufeinandertreffen – wobei die Kontrahenten zugleich die größten Kernwaffenmächte sind. Insofern ist die heutige Situation an dieser Grenzlinie vergleichbar mit der Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen 1962 auf Kuba. Das war eine rote Linie für die USA – und die hatte daraufhin mit einem Atomkrieg gedroht. (Was die Sowjetunion bei der vorangegangenen Stationierung nuklear bestückter amerikanischer Jupiter-Raketen in der Türkei übrigens unterlassen hatte.) Glücklicherweise haben damals die sich feindlich gegenüberstehenden Machtsysteme sowie die Weltgemeinschaft einen Ausweg gefunden.


Wir beobachten heute beiderseits dieser Grenzlinie ein sehr ähnliches „Kriegsgeheul und Säbelrasseln“ wie vor 54 Jahren. Beide Seiten zeigen ein quasi spiegelbildliches Verhalten bei der zunehmenden militärischen Konfrontation und Eskalation. Genau so irrational und schizophren wie damals. Heute nur auf einem technologisch vielfach höheren Niveau. Und ohne das Deeskalationsinstrumentarium der 1980er Jahre. Das ist äußerst besorgniserregend.


Die einseitigen Schuldzuweisungen für die Krise der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen an die russische Seite sind keine gute Grundlage für die Verbesserung dieser Beziehungen. Auch nicht das Bekenntnis zu einer NATO-Doppelstrategie, bestehend „aus glaubwürdiger Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit sowie aus der Bereitschaft zum Dialog“. Das reicht als strategisches Konzept zur Friedenssicherung in Europa nicht aus und muss eher als kontraproduktiv angesehen werden.
Beide Seiten werden in ihrem sicherheitspolitischen Denken und Handeln inzwischen wieder von einem tiefen Misstrauen geprägt, zu dem sie gegenseitig aktiv beigetragen haben. Gefragt sind demgegenüber aber vor allem Schritte zur Überwindung dieses Misstrauens – also vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen, wie sie sich schon in den 1980er Jahren bewährt haben und jüngst im Blättchen vorgeschlagen worden sind. Die Russen scheinen das im Ansatz schon begriffen zu haben, denn am 13. Juli dieses Jahres, auf der ersten Tagung des NATO-Russlandrates seit Beginn der Ukrainekrise, machten sie mehrere – die NATO überraschende – Vorschläge, wie zum Beispiel die Einschaltung der Transponder von Militärflugzeugen bei Flügen über der Ostsee oder die Einladung von Militärattachés zur Beobachtung von Großmanövern. Die Umsetzung dieser Vorschläge könnte ein erster Schritt zur Überwindung der militärischen Abschreckungslogik sein, die für den Konfliktfall unkalkulierbare Risiken in sich birgt. Notwendig ist aber vor allem eine strategische Ausrichtung der Außen- und Sicherheitspolitik auf Konfliktprävention; also auf eine Politik, die Krisen von vornherein zu verhindern sucht. Eine solche Orientierung jedoch sucht man im neuen Weißbuch vergeblich.